We are family! Familien haben viele Gesichter

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1 Berufs- und Lebensorientierung 49 Familie 1 von 12 We are family! Familien haben viele Gesichter Andreas Griese, Solingen Alltagsbewältigung Familienkonstellationen; Bezeichnung von Familienangehörigen; Familienstammbaum; historischer Vergleich Rahmenbedingungen Die Lesekompetenz der Schüler sollte soweit gefestigt sein, dass sie Texte selbstständig lesen können. Die eigene Familie ist eine sehr persönliche Angelegenheit. Aus diesem Grund sollte dieses Thema äußerst behutsam im Unterricht behandelt werden vor allem bei Schülern mit schwieriger familiärer Situation. Generell gilt: Durch eine entsprechende Gesprächsführung ist jeder Schüler mit seinen Familiengewohnheiten zu schützen. Didaktische Hinweise Familien haben viele Gesichter! Diese Aussage stimmt heute mehr denn je, wurde die klassische Vater- Mutter-Kind-Triade doch in den letzten Jahrzehnten um weitere Formen des familiären Zusammenlebens erweitert. So wächst heute ein Großteil der Kinder in Ein-Eltern-Familien oder Patchworkfamilien auf. Auch Lebensgemeinschaften mit gleichgeschlechtlichem Elternpaar prägen als sogenannte Regenbogenfamilien das heutige Bild von Familie. So unterschiedlich die Konstellationen auch sein mögen, ist und bleibt Familie jedoch vor allem eines: die wichtigste soziale Instanz in unserem Gesellschaftssystem. Diese Kompetenzen trainieren Ihre Schüler: Familienstrukturen erkennen und unterscheiden Das eigene Familienleben reflektieren Sich anderen mitteilen Einen Stammbaum erstellen Familiäre Beziehungen beschreiben Vergleiche herstellen Methodische Hinweise Mithilfe der Farbfolie M 1 erfolgt der Einstieg in die Thematik. Als Gesprächsanlass dienen hier fünf Abbildungen, mit denen Sie die unterschiedlichen Familienmodelle von der klassischen Kleinfamilie bis hin zur modernen Patchworkfamilie veranschaulichen können. So unterschiedlich die heutigen Familienkonstellationen sind, so individuell ist auch das eigene Bild von Familie. Ausgehend von drei Aussagen werden die Lernenden auf dem Zuordnungsbogen M 2 dazu angeregt, ihre eigene Vorstellung von Familie zu reflektieren. Familie bedeutet immer auch Verwandtschaft. Anhand des Ausschneidebogens M 3 lernen Ihre Schüler den Familienstammbaum als Instrument zur Veranschaulichung von Verwandtschaftsverhältnissen kennen und werden dazu angeregt, einen eigenen Stammbaum zu erstellen. Die Mutter meines Vaters ist meine Oma. Die korrekte Bezeichnung dieser drei Familienmitglieder dürfte den Lernenden wohl nicht weiter schwerfallen. Etwas kniffliger wird es jedoch bei entfernteren oder angeheirateten Verwandten, wie das Gitterrätsel von M 4 zeigt. Hier können Ihre Schüler ihr Wissen über die korrekte Bezeichnung von Familienangehörigen spielerisch vertiefen. Lebensgemeinschaften mit gleichgeschlechtlichem Elternpaar? Das war vor 100 Jahren undenkbar. Tatsächlich hat sich die Familie als solche stark verändert, wie Ihre Schüler im historischen Vergleich auf dem Arbeitsblatt M 5 erfahren.

2 Berufs- und Lebensorientierung 49 Familie 3 von 12 Vater, Mutter, Kind? Familien im Wandel M 1 Fotos: 1, 5 Thinkstock; 2 4 Colourbox

3 Berufs- und Lebensorientierung 49 Familie 5 von 12 Darf ich vorstellen? Meine Familie M 2 Aufgabe 1 Wer sagt was? Ordne zu. Ich bin stolz auf den Zusammenhalt in unserer Familie. Wir wohnen alle in einem Haus und unterstützen uns gegenseitig: Meine Enkel kaufen für mich ein und helfen mir im Garten. Dafür verwöhne ich sie mit leckerem Kuchen und bin auch sonst immer zur Stelle, wenn ich gebraucht werde. Familie turnt mich voll ab. Mein Vater meckert immer über mein Aussehen und meine Mutter bekommt die Krise, wenn ich nicht aufstehe. Außerdem habe ich keine Lust, ständig mein Zimmer aufzuräumen. Da lebe ich doch lieber in der Gartenlaube meines Freundes. Dort fühle ich mich zu Hause. Ich lebe bei meinem Vater und seiner Freundin. Die beiden sind voll in Ordnung. Vor allem mit Silke verstehe ich mich prima. Mit ihr kann ich über Jungs quatschen und stundenlang einkaufen. Mein Vater ist da leider keine große Hilfe. Dafür kocht er mir immer etwas Leckeres zu essen, wenn ich aus der Schule komme, und ist auch sonst immer für mich da. Fotos: 1, 3 Colourbox; 2 Thinkstock Aufgabe 2 Kreuze die richtigen Aussagen an. Die Großmutter kümmert sich alleine um den Garten. Der Punk fühlt sich bei seinem Freund zu Hause. Die Schülerin mag die Freundin ihres Vaters nicht. Die Großmutter lebt gerne in der Familie. Der Punk will keine Vorschriften bekommen. Die Schülerin kocht ihr Mittagessen selbst.

4 " " Wer gehört zusammen? Aufgabe Setze die Familienmitglieder in den Stammbaum ein. Fotos: Thinkstock Michaels Familie Michael und seine Frau Petra -Winter leben gemeinsam mit ihren drei Kindern Annika, Timo und Felix in München. Dort wohnen auch Michaels Eltern Hans und Renate. Michaels Schwester Silke lebt mit ihrem Ehemann Volker Boll und den beiden Töchtern Lisa und Marie in Berlin. Silke hat ihren Mädchennamen behalten. Felix Silke Volker Boll Renate Marie Annika Petra - Winter Hans Lisa Timo " Michaels Familienstammbaum Michael Berufs- und Lebensorientierung 49 Familie 7 von 12 M 3

5 8 von 12 Familie Berufs- und Lebensorientierung 49 Lösung (M 3) Aufgabe Annika Timo Felix Lisa Marie Fotos: Thinkstock Petra -Winter Michael Renate Silke Hans Volker Boll Hinweise für die Lehrkraft Ein Stammbaum umfasst alle lebenden und verstorbenen Mitglieder einer Familie. Dabei wird in der Regel von einer Bezugsperson ausgegangen. Diese steht an der Basis bzw. der Wurzel des Stammbaums. Von dort verzweigen sich dann die Kinder mit ihren Partnern und Nachkommen. Je nachdem, wie weit der Stammbaum zurückreicht, kann so ein dichtes Geäst entstehen. Methodische Varianten und Tipps zur Differenzierung Die Schüler lösen die Aufgabe in Partnerarbeit und kleben die Fotos der Familienangehörigen nach erfolgter Kontrolle an die entsprechende Stelle im Stammbaum. VORANSICH Sprechen Sie mit Ihren Schülern über die verschiedenen Möglichkeiten der Namensänderung bei einer Eheschließung (gemeinsamer Familienname, gemeinsamer Doppelname, getrennte Namensführung). Hieraus könnte eine Diskussion über die Vor- und Nachteile der einzelnen Varianten entstehen. Die Lernenden erstellen einen eigenen Stammbaum mit den Fotos ihrer Familie. Dieser kann auch fächerübergreifend im Kunstunterricht gestaltet werden. Sie können die Zuordnung vereinfachen, indem Sie die Lösung mithilfe der CD 28 bereits zum Teil vorgeben. Je nach Lernvoraussetzung Ihrer Schüler können Sie den Text und die Fotos mithilfe der CD 28 in ihrem Umfang reduzieren. Benötigtes Zusatzmaterial Schere, Klebstoff; ggf. Familienfotos der Schüler