Schadenrisiko durch Klimawandel Wie weit geht die private Absicherung von Naturgefahrenrisiken?

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1 Schadenrisiko durch Klimawandel Wie weit geht die private Absicherung von Naturgefahrenrisiken? Oliver Hauner Lippstadt,

2 2 Elementar ist mehr als Hochwasser Naturkatastrophen verursachen regelmäßig Schäden in Milliardenhöhe Schadenhäufigkeit [ ] Sturm Lothar ( ) 800 Mio. EUR Sturm Kyrill ( ) 2,4 Mrd. EUR Hagel Villingen-Schwenningen ( ) 250 Mio. EUR Quelle: GDV

3 3 Elementar ist mehr als Hochwasser Starkregen die unterschätze Gefahr Ort Zeitspanne Regenmenge in l/m 2 Zinnwald (2002) Münster (2014) Füssen (1920) Zum Vergleich: deutschlandweit 24 Stunden Stunden Minuten 126 Ø pro Jahr 789 Quelle: GDV

4 4 Fast schon vergessen: Münster am 28. Juli 2014 Eine Stadt versinkt im Starkregen Einwohner 303 km 2 Fläche Schäden 200 Mio. EUR Schadenaufwand

5 5 Starkregenereignisse Münster war 2014 kein Einzelfall Quell: DWD, Aufbereitung GDV

6 6 Elementar ist mehr als Hochwasser Schwere Naturkatastrophen, die von Starkregen geprägt waren Zsuzsanna (2008) Rainer (2009) Hilal (2008) Norbert (2013) Quintia (2014) Elvira, Friederike, Gisela (2016) Schäden 85 Mio. EUR Schäden 100 Mio. EUR Schäden 55 Mio. EUR Schäden 140 Mio. EUR Schäden 200 Mio. EUR Anzahl Schäden noch nicht bekannt Rd. 1,2 Mrd. EUR Quelle: GDV

7 7 Elementar ist mehr als Hochwasser Extremwetterereignisse im Mai / Juni ,2 Mrd. EUR versicherter Schaden - durch Sturm, Hagel und Starkregen Noch nie haben Unwetter in so kurzer Zeit so hohe Schäden verursacht Quelle: GDV

8 8 Elementar ist mehr als Hochwasser Jährlicher Schadenaufwand durch Sturm, Hagel und Elementarereignisse in der Sachversicherung ab 1999 inkl. Elementar allen Angaben in Milliarden Euro 2015 vorläufig Quelle: GDV

9 9 Überschwemmung ist maßgeblicher Schadentreiber Schadendurchschnitte Überschwemmung (Starkregen, Rückstau, HW) Quelle: GDV

10 10 Trotz der Extremwetter: Fehlvorstellungen Deutsche schätzen das Risiko durch Naturgefahren als gering ein Naturgefahren bedrohen mein Zuhause? Ich schätze die Gefahr als gering ein 90 % Ich denke, höchstens die Hälfte aller Häuser sind versicherbar Ich schätze, eine passende Versicherung kostet über 150 EUR p.a. 73 % 75 % Ergebnis einer repräsentativen forsa-umfrage im Juli 2013 mit Befragten

11 11 Feuer und Leitungswasser halten die Menschen für gefährlich, Elementarschäden eher nicht Empfundene Wichtigkeit verschiedener Gefahren Feuer 10% 51% 39% "Eher unwichtig" Leitungswasser 38% 57% 5% "Eher wichtig" Sturm, Hagel 50% 46% 4% "Wichtig" Elementarschäden (Starkregen, Überschwemmung, Schneedruck etc.) 88% 11% 1% Für wie wichtig halten Sie persönlich die Absicherung der folgenden Gefahrenfelder für Ihre Immobilie? Basis: n=1.688 Immobilienbesitzer GfK SE 2016

12 12 Elementarschadenversicherung ist Ergänzung bzw. Teil der Wohngebäudeversicherung ist weit mehr als nur eine Hochwasserdeckung Überschwemmung Rückstau Starkregen Lawinen Schneedruck Erdbeben Vulkanausbruch Erdsenkung Erdrutsch Sturm Hagel Versicherer zahlt Neubau zu den dann jeweils geltenden Bauvorschriften auch über die Versicherungssumme hinaus

13 13 Elementarschadenversicherung ist alles andere als unbezahlbar Quelle: Euro am Sonntag, , Rheinpromenade, Monheim am Rhein EFH. Neubauwert ,- EUR Quelle: Finanztest 5/2016 KH+VK: 650EUR p.a.

14 14 Elementarschadenversicherungsdichte Vergleichsweise hohe Versicherungsdichte in NRW 64 % noch unversichert 36,0% 37,0% NRW Deutschland Quelle: GDV

15 15 Gefährdungsklassen Über 99% der Risiken sind vom Schreibtisch" aus versicherbar 90,9% 90,8% 21,19 Mio. Adressen 4,26 Mio. Adressen 7,4% 1,0% 0,7% GK 1 GK 2 GK 3 GK 4 8,5% 0,5% 0,2% GK 1 GK 2 GK 3 GK 4 Quelle: GDV, GK = Gefährdungsklasse

16 16 Gefährdungsklassen ZÜRS & HW-Gefahrenkarte Lippstadt Stadtkern im 17. Jahrhundert und im 21. Jahrhundert Quellen: Wikimedia Commons (public domain) ;sowie

17 17 Gefährdungsklassen Beispiel: Lippstadt (PLZ 59555, 59556, 59557, 59558) 75,14% Adressen 21,90% 0,94% 2,02% GK 1 GK 2 GK 3 GK 4 Quelle: GDV, GK = Gefährdungsklasse

18 18 Riskobewusstsein schaffen Kompass Naturgefahren als Proof of Concept für ein bundesweites Naturgefahrenportal nach dem Vorbild Österreichs und der Schweiz

19 19 Naturgefahrenschutz Rolle der öffentlichen Hand, der Gebäudeeigentümer und der Versicherer Öffentliche Hand z.b. nachhaltige Raumund Bebauungsplanung, Deiche, Retentionsflächen Versicherungsschutz kann Prävention nicht ersetzen. Gesamtrisiko Private Gebäudeeigentümer z.b. Gebäudeöffnungen gegen Starkregen und Oberflächenwasser schützen Oder wird perspektivisch zunehmend teurer. Verbleibendes Restrisiko absichern Elementarschadenversicherung

20 20 Prävention Schlüssel zur nachhaltigen Begrenzung von Schäden - Beispiele Hochlagern von elektronischen Geräten im Keller (z.b. Waschmaschine auf Podest) Sichern von Ölheizungen und Heiztanks Vermeidung von niedrigen Steckdosen sowie elektrischen Leitungen im Keller oder Souterrain/Tiefgarage Installation von Barrieresystemen, z.b. Bodenschwellen, insbesondere bei Gebäuden, die in Geländesenken liegen Vorhalten von mobile Schutzelementen wie Fensterklappen und Wasserbarrieren Errichtung von Aufkantungen an Lichtschächten und Kellereingängen Auswahl geeigneter Baustoffe

21 21 Prävention Bei Baukonstruktionen und Baustoffen Prävention beachten Der Gebäudebestand in Deutschland ist nur unzureichend auf Extremwetterlagen wie Hagel und Starkregen vorbereitet Die Vulnerabilität von Baustoffen und Bauweisen gegenüber Naturgefahren spielt im Gebäudeneubau sowie in der Sanierung nur eine untergeordnete Rolle Neue Baustoffe haben bislang nicht gekannte, neue Vulnerabilitäten geschaffen Angesichts einer zu erwartenden Zunahme der Extremwetterlagen sieht die deutsche Versicherungswirtschaft die Notwendigkeit, Planungs- und Baunormen sowie die Vorschriften für Errichter an die sich verändernden Vulnerabilitäten anzupassen und Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Schutzzielen stärker als bisher zu berücksichtigen

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