Umbau-Anleitung eines Trabant 601 Universal zum Pick-Up

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Gert Bruhn
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1 Umbau-Anleitung eines Trabant 601 Universal zum Pick-Up

2 Hallo liebe Trabi-Freunde. Die hier beschriebene Umbauanleitung des Trabant 601 Kombi zum Pick-Up sollte endlich Aufschluss geben zum TÜV fähigen Vorhaben. Vorab sollte ich klar stellen, dass der TÜV und Co. zeitweilen unterschiedlicher Ansicht solcher Umbauten ist und nicht jeder TÜV Tag gleich ist. Es ist vielen von euch schon bewusst, dass zum Beispiel eine Untersuchung hier in Magdeburg absolut in die Hose gehen kann und dann beim TÜV Rheinland in Berlin ein absoluter Erfolg ist. So viel sei gesagt, der Umbau hier hat keinerlei Grund zur Beanstandung ergeben. Das beigefügte VOLLGUTACHTEN belegt dies (einfach mal mitnehmen und den Leuten vor Ort unter die Nase halten). Um beginnen zu können, benötigen wir einen Trabant 601 Kombi der etwas älteren Baureihe. Wichtig hier ist, dass man auf die Spiralfedern hinten verzichten sollte und sich das Modell mit der Blattfeder aussucht, weil diese Karosse schon eine etwas höhere Stabilität in sich selbst aufweist. Des Weiteren wird noch ein 2. Trabant benötigt zur Ersatzteilgewinnung, hier ist egal ob Kombi oder Limo. Auch sei erwähnt, dass bei diesem Umbau die Fantasie ruhig schweifen darf, da der eine oder andere sicherlich trotz der Fotos noch einige Fragezeichen im Gesicht haben wird. Wir sollten den Umbau nicht all zu ernst nehmen, denn Kopfzerbrechen gab es nur bei der Stabilität und die ist hier bombensicher. Bei der Optik habt ihr freien Lauf, so z.b. auch bei der Länge der Ladefläche oder der Form der Fenster. Wichtig ist und das setze ich voraus, dass ein zertifizierter Schweißer dabei ist, welcher auf Verlangen des TÜV oder der DEKRA mit Namen benannt werden kann. Alle Schweißarbeiten müssen sehr gut und blasenfrei verlaufen. Das braucht ihr: 2 Streben (Ersatzteiltrabi) 2 ovale Fenster (Acryl oder Plexiglas) 4-Kant-Rohr mit den Maßen: 2,5 cm x 2,5 cm Stahlrohr mit dem Durchmesser von 4,5 cm (Länge je nach späterem Aussehen) 2 Halterplatten 4-Kant-Stahlrahmen (Stahl 1x1 cm) Blechrückwand mit ca. 2mm Messen. 4-Kantstahl mit den Maßen: 2cm x 4cm Messen. 4-Kantstahl mit den Maßen:4,5cm x 3,0 cm

3 Beginnen wir nun Als erstes nehmen wir mal vorsichtig das Dach ab und stellen es bei Seite. Die Scheiben sollten ebenfalls alle entfernt werden. Die Kofferraumklappe wir ebenso demontiert wie die Türen und hinteren Kotflügel. Sämtliche Innenverkleidung, Sitze und Gurte werden selbstverständlich entfernt. Dann wird mit einer Flex das Haupt abgetrennt, jedoch nur soweit, dass die Kante für die Fenstergummis hinten noch stehen bleibt. Auch die Heckklappe wird soweit runtergetrennt. Achtung - Beide Seitenholme (C, D Streben) stehen lassen (siehe Bild 1) Hier werden nun zwei weitere Streben dieses Typs benötigt (Ersatzteiltrabi), um die ovalen Fenster (Acryl oder Plexiglas) zu zaubern. Es werden die Streben hier passgenau getrennt und dann aus der gegenüber liegenden Seite angepasst. Hier wird nun gefeilt und geflext und geschweißt, bis diese Teile zusammen passen (siehe Bild 1). Dann werden die beiden Streben auf das Chassis geschweißt. Dieses bildet auch schon das Endstück der Fahrerkabine. Bild 1 Nach sehr guter Schleifarbeit sollte man hier keine Nähte mehr sehen. Später wird dann noch ein passendes Fenstergummi zu geschnitten und eine Kunststoffscheibe eingepasst!

4 Nun zur Verstärkung. Im Innenraum sollte nun ein 4-Kant-Rohr verbaut werden mit den Maßen 2,5 cm x 2,5 cm. Dieses wird passgenau mit der Karosse oberhalb verschweißt (siehe roter Kreis Bild 2 und 3). Hier gibt es keine bestimmte Höhe, seht einfach wie es passt. Bild 2 Bild 3

5 Weiter geht es nun mit der Rückwand. Hier empfiehlt sich eine Blechrückwand mit ca. 2 mm Stärke. Diese wird nun genau passgenau zugesägt, und bitte beachtet die Wölbung des noch fehlenden Daches. Legt das Dach einfach mal auf und fangt an zu messen. Hierbei könnt Ihr gleich die Länge des Daches bestimmen und anzeichnen. Wenn Ihr wollt oder gerade jemand mit ner Stichsäge rumsteht, kann es auch dann schon zugesägt werden. Wenn Ihr nun das Blech fertig habt, stellt es in den Rohbau und lehnt es an die Querstrebe die Ihr schon verschweißt habt. Passt noch mal alles genau an und setzt nun ein paar Schweißpunkte zur Fixierung. Auch hier ist es egal wo, Hauptsache ein wenig stabil. Die Rückwand spielt hier überhaupt keine Tragerolle. Nun kommen wir zum Hauptteil, dem Rollbügel. Hier benötigen wir ein Stahlrohr mit dem Durchmesser von 4,5 cm. Dieses Rohr (Länge müsst Ihr bestimmen, weil es jeder gern etwas anders hätte) wird in einem Stück durch Erhitzen gebogen. Nun haben wir ab diesem Punkt damit begonnen zwei Halterplatten zu verbauen, die auf die obere Bordwand aufgesetzt wird. Das ist aber nicht unbedingt notwenig. In diesen Platten befinden sich zwei Löcher, für den großen Bügel und dessen kleine Stützen. Die Platten bestehen aus einem 4-Kant-Stahlrahmen (Stahl 1x1 cm) und obenauf eine angepunktete Blechplatte aus der Stärke der Rückwand. (siehe Bild 4) Bild 4 Nun können wir damt beginnen, das gebogene Stahlrohr zu verbauen. Es wird an die Rückwand gestellt und dann mit der Bodeneinheit verschweißt. Geschweißt wird auch überall da, wo genug Fleisch ist. Je mehr desto besser.

6 Nun fertigen wir aus dem gleichen Rohr zwei Schrägstützen, welche dann in der gewünschten Schräge auf jeden Fall auf die beiden Dome hinten verschweißt werden müssen. (siehe Bild 5 u. 6) Bild 5 Bild 6

7 Nun kommen wir noch zu einem wichtigen Punkt. Leider habe ich kein Bild dazu, weil auf der Ladefläche eine sehr dicke Acrylplatte verbaut wurde, aber es ist nicht schlimm, ich habe dieses mal skizziert. Es handelt sich hier auch um 4-Kantstahl mit den Maßen: 2cm x 4cm. Dieser wird einfach nur zu einem Rahmen verschweißt. Hier ist es nicht unbedingt wichtig, dass es schön aussieht. Es sollte nur alles miteinander verbunden und mit der Bodenplatte verschweißt sein. Nachdem der Überrollbügel und die Rückwand steht, muss nun noch eine weitere Verstrebung angeschweißt werden. Hier empfiehlt sich wieder 4-Kantstahl mit den Maßen: 4,5cm x 3,0 cm. Dieser wird zwischen dem Überrollbügel und der Rückwand verschweißt (siehe Bild). Bitte nicht irreführen lassen, die Torxschraube, war schon drin und spielt keine Rolle!

8 Im Grunde genommen ist nun für eine ausreichende Stabilität gesorgt und es dürfte keine Probleme mehr geben. Je mehr Schweißnähte und Verbindungen umso besser. Wie gesagt, es sollte darauf geachtet werden, dass alle Nähte schön geschliffen werden. Aber dies überlass ich euch. Es geht ja hier nur um die Stabilität und das OK vom TÜV Mann. Hier noch einige Bilder, die helfen können die Kofferklappe zu gestalten.

9 Und noch ein paar Detailansichten:

10 Ich übernehme keine Garantie auf die 100% Zustimmung des TÜV, aber anhand des Gutachtens lässt sich erkennen, dass es mit diesem Umbau funktioniert hat. Ich wünsche viel Freude am Basteln und stehe euch natürlich bei Fragen gern zur Verfügung. Gruß aus Magdeburg Marco Editiert im Januar 2005 von Jann mit Erlaubnis des Autors Anhang: Vollgutachten

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