SCHACH. Chemie siegt im Lokal-Derby und strebt Richtung Tabellenspitze

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1 SCHACH Chemie siegt im Lokal-Derby und strebt Richtung Tabellenspitze BSV 63 Chemie Weißensee SG Weißensee 5,5 : 2,5 In der 3. Runde kam es in der Stadtliga A zum Lokalderby zwischen dem Tabellenfünften Chemie Weißensee gegen den Tabellenachten SG Weißensee. Dabei musste Chemie auf Ihr Spitzenbrett mit Moritz Gressmann verzichten, während SG Weißensee ohne Ersatz in absoluter Bestbesetzung antrat. Der leicht favorisierte Gastgeber ging auch sofort nach nur ca. 1 Stunde Spielzeit durch Mannschaftsleiter Uwe Arndt mit 1:0 in Führung. In einem Damengambit nutze er die positionellen Schwächen der gegnerischen Stellung konsequent aus und siegte letztendlich durch ein kleine Kombination. Brett 8: Uwe Arndt Stefan Gehre Von diesem Sieg beflügelt bot Holger Niese an Brett 5 nach einem etwas verunglückten Damenmanöver Remis an, welches sein Gegner Dr. Albinus nach Rücksprache mit seinem Mannschaftsleiter annahm. In der Schlussstellung hatte Dr. Albinus mit Weiß schon klaren Stellungsvorteil, aber die Angst vor dem nominell stärkeren zeigte anscheinend Wirkung. 1,5:0,5 für Chemie Für Holger Niese bedeutete das Unentschiedenen zwar einen kleinen Rückschlag, aber er konnte sich am Ende des Spieltages doch noch freuen und gleich mit zwei Vereinspokalen für die Siege in der Jahreswertung im Blitzschach und Schnellschach nach Hause gehen.

2 An Brett 4 zeigte Jan Neldner mit Weiß eine spektakuläre Partie, bei der er bereits in der Eröffnung einen Springer für zwei Bauern opferte um den gegnerischen König in die Brettmitte zu locken. Nach einem fehlerhaften Verteidigungszug von Günther Ahlberg opferte Jan Neldner einen weiteren Bauern, wonach der schwarze König noch weiter ins Zentrum ziehen musste. Der schwarze König verfing sich nun in einem Mattnetz von Jan s Dame und Läufer aus dem es kein Entrinnen mehr gab. Jan brachte den Gastgeber mit 2,5:0,5 in Führung. Brett 4: Jan Neldner (r) konnte sein Glück kaum glauben und musste sich erst mal die Brille putzen um genau zu sehen wie weit seinen Gegner den König in die Mitte zog, daneben Tomas Segerberg spielt Blindschach oder doch mit Konzentrationstechnik gegen Mario Ahlberg?

3 Nach dieser komfortablen 2,5:0,5 Führung schien der Doppelpunktgewinn schon in greifbarer Nähe. Doch an Brett 1. führte der Spitzenspieler von SG Weißensee Matthias Ahlberg eine überzeugende spanische Partie mit einem Angriff auf die Königsstellung von Johann Donath. Das Matt mit Dame und Turm auf der h-linie war nicht mehr zu verhindern und Johann musste leider aufgeben. Brett 1 und 2: links Johann Donath, rechts Frank Götze Die SG Weißensee schöpfte nach dem Anschlusstor zum 2,5:1,5 wieder Hoffnung. Allerdings wurden diese sogleich gebremst als André Kunz von Chemie Weißensee mit seinem schwarzen Läufer zwei gegnerische Figuren von Karl Lisowski aufspießte und letztendlich mit einer Qualität mehr die Partie zum Sieg führte. Am Ende stellte Andrè eine doppelte Mattdrohung auf und sein Gegner musste die Partie verloren geben. 3,5:1,5 Doch auch diese komfortable Führung hielt nicht lange, denn an Brett 6 gewann etwas überraschend Frank Strobelt gegen Christian Laßan. Christian, mit zwei Siegen in die Saison gestartet gewann zwar auch diesmal im Mittelspiel einen Bauern, doch Frank Strobelt startete danach mit allen Figuren einen Angriff im Zentrum. Durch diesen Raumvorteil unterlief Christian in Zeitnot ein folgenschwerer Fehler, wonach der schwarze Zentrums-Freibauer das Rennen gewann. Nur noch 3,5:2,5 für Chemie.

4 Brett 7: Andrè Kunz gegen Karl Lisowski Brett 6: Christian Laßan gegen Frank Strobelt, Dr. Albinus links daneben kiebitzt

5 Nun mussten die beiden Partien an den Brettern 2 und 3 über den Ausgang des Wettkampfes entscheiden, wobei Frank Götze die besten Aussichten auf einen Sieg hatte. Mit einer Fesselung des gegnerischen Läufers auf der e-linie konnte Frank die Läufer geschickt tauschen und die gegnerische Bauernstellung schwächen. Dem mit Schwarz spielenden Werner Wiesner fügte Frank 2 schwache isolierte Bauern zufügen, die sich nicht mehr decken konnten. In Folge dessen eroberte Frank im Dame-Turm-Endspiel 2 Bauern und wickelte in ein gewonnenes Turmendspiel ab. Brett 2: Werner Wiesner gegen Frank Götze (r) Nach dieser 4,5:2,5 Führung stand der Tagessieg für Chemie bereits fest. Dadurch konnte Tomas Segerberg ein spannendes Doppelturm+Leichtfigur-Endspiel bis zum Schluss auskämpfen. Beide Seiten verfügten jeweils über einen gedeckten Freibauern, wobei der Freibauer von Tomas bereits einen Schritt weiter vorgerückt war. Das Spiel stand auf Messers Schneide. Nachdem Tomas im letzten Punktspiel nur knapp der Gegner von der Schippe gesprungen war, behielt er dieses Mal die Nerven und fuhr den vollen Punkt ein und schraubte dadurch das Endergebnis noch auf 5,5:2,5 nach oben! Der erste Heimsieg war nun perfekt und Chemie rückt mit 5:1 Mannschaftspunkten bis auf den zweiten Tabellenplatz nach vorne. Im nächsten Auswärts-Punktspiel gegen den Tabellenvierten Queer-Springer SSV Berlin müssen wir nun beweisen, ob wir zurecht da oben stehen!?

6 Brett3: Für den Endstand stellten Tomas Segerberg (r) gegen Mario Ahlberg (l) her.