Ich will nicht mehr leben!

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1 K R A N K E N H A U S St. Joseph-Stift D R E S D E N Ich will nicht mehr leben! Vom Umgang mit dem Wunsch nach aktiver Sterbehilfe 1

2 Sterbewünsche unabhängig vom Lebensalter unabhängig von der Grunderkrankung unabhängig vom Setting 2

3 Sterbewünsche im Coping-Prozess (nach E. Kübler-Ross Sterbephasen ) Verneinung und Isolierung (-) Aggressivität (+) Verhandeln (-) Depression (+) Zustimmung (+) (+) eher ja (-) eher nein 3

4 Jeder geht seinen Weg in den Tod. Der eine aktiv und bewusst, der andere hat nicht die Kraft, dem Tod mit offenem Visier ins Auge zu schauen. (N. R.) 4

5 Sterbewunsch des Patienten Verunsicherung über das, was kommt Verstärkung von erlebten Leidensbildern, Befürchtungen Suche nach Sicherheit Angst vor Verlust von Autonomie und Kontrolle Kontrolle über den Zeitpunkt des Sterbens haben 5

6 Sterbewunsch des Patienten bestmögliche ganzheitliche Symptomkontrolle schließt Sterbewünsche nicht aus Ich will nicht mehr leben! Ich will so nicht mehr leben! Suche nach einer Behandlungsalternative oft fehlen Gesprächspartner 6

7 Was ist bloß mit den Ärzten los? Warum begreifen sie nicht die Bedeutung ihrer schieren Gegenwart? Warum können sie nicht erkennen, das gerade der Augenblick, in dem sie sonst nichts mehr zu bieten haben, der Augenblick ist, in dem man sie am nötigsten hat? Irvin D. Yalom: Die Reise mit Paula,

8 Gesichter des Sterbewunsches Verzweiflung, existenzielles Leid Ausdruck einer Depression (ca. 30%) tief empfundene Lebensmüdigkeit Kokettieren mit dem Tod Ich will darüber reden! Testfrage an den Arzt: Wie steht es um mich? 8

9 FAZ Tolmein Das heißt nicht, dass das Gespräch über Suizidwünsche tabuisiert werden soll. Aber Ärzte können sich auch heute schon offen für ein Gespräch zeigen, ohne dass die Verschreibung des tödlich wirkenden Natriumpentobarbitals in das ärztliche Behandlungsangebot als eine Art Leistung letzter Hand integriert wäre. (C) Dr. Barbara Schubert, Palliativmedizin

10 Entwicklung von Tötung auf Verlangen und assistiertem Suizid (intern. Vergleich) (C) Dr. Barbara Schubert, Palliativmedizin

11 Häufigkeit und Assoziation (Stiel S, Elsner F, Pestinger M, Radbruch L A wish to hasten death What is behind it? Schmerz, 2010) bei 10 % stabil bei 44.5% temporär - Ambivalenz Wunsch, die Krankheit möge rasch fortschreiten und zum natürlichen Ende führen Planung und Umsetzung eines Suizids: jeder 100. Sterbefall, mit dem Alter steigende Rate, ca. 2% PM (C) Dr. Barbara Schubert, Palliativmedizin

12 Terminologie Aktive Sterbehilfe Behandlungsbegrenzung Suizid Assistierter Suizid (C) Dr. Barbara Schubert, Palliativmedizin

13 Aktive Sterbehilfe Tötung auf Verlangen gezielte Lebensverkürzung bei Strafe verboten, auch wenn auf ausdrücklichen Wunsch des Patienten Fremdtötungsverbot (C) Dr. Barbara Schubert, Palliativmedizin

14 Behandlungsbegrenzung (Passive Sterbehilfe) Sterben lassen Verzicht auf lebensverlängernde Maßnahmen, wenn Weiterbehandlung aussichtslos erscheint und zu Leidensverlängerung führt ohne strafrechtliche oder standesrechtliche Relevanz (C) Dr. Barbara Schubert, Palliativmedizin

15 Suizid Akt der vorsätzlichen Selbsttötung Freitod Straflosigkeit, wenn frei und eigenverantwortlich verwirklicht (C) Dr. Barbara Schubert, Palliativmedizin

16 Assistierter Suizid Unterstützung eines Sterbewilligen in der Bereitstellung eines tödlichen Mittels, keine Übernahme der Handlungsherrschaft ohne strafrechtliche, jedoch u. U. mit standesrechtlicher Relevanz unterlassene Hilfeleistung (C) Dr. Barbara Schubert, Palliativmedizin

17 Aktive Sterbehilfe (Allensbach, 2013; 1800 Erw. >16. LJ) 17

18 Häufigkeit und Assoziation (Stiel S, Elsner F, Pestinger M, Radbruch L A wish to hasten death What is behind it? Schmerz, 2010) Wunsch nach Beihilfe zum Suizid ca. 5% Wunsch nach aktiver Sterbehilfe ca. 5% (C) Dr. Barbara Schubert, Palliativmedizin

19 Verbindlichkeit des Sterbewunsches (Allensbach, 2013; 527 Ärzte Klinik und Praxis) Sollte der Sterbewunsch des Patienten für den Arzt verbindlich, oder sollte der Arzt nicht an den Willen des Patienten gebunden sein? 19

20 Hilfe beim Suizid denkbar (Allensbach, 2013; Ärzte amb. und stat.) 20

21 Um Hilfe beim Suizid gebeten? (Allensbach, 2013; 527 Ärzte) 21

22 Sterbewunsch die Optionen Therapieziel prüfen (Perspektive des Arztes und des Patienten) und abgleichen Ist eine bestmögliche Symptomkontrolle erreicht? (C) Dr. Barbara Schubert, Palliativmedizin

23 Sterbewunsch die Optionen Patientenwille und einverständnis Beendigung von mit dem Patientenwillen nun nicht mehr gedeckter Behandlung Sterben zulassen, auch Behandlungsabbruch Palliative Sedierung als Option der Symptomkontrolle (C) Dr. Barbara Schubert, Palliativmedizin

24 24

25 25

26 Palliative Sedierung medizinisch indizierte Therapieoption am Lebensende, die darauf abzielt, durch den Einsatz sedierend wirkender Medikamente unerträgliches Leiden bei sonst therapierefraktären Symptomen durch eine Bewusstseinsminderung zu lindern ultima ratio (C) Dr. Barbara Schubert, Palliativmedizin

27 Perspektive des Arztes Behandlungsideale in Frage gestellt bisherige Behandlung als sinnlos dargestellt Gesprächsaufforderung Wichtigkeit dieses Gespräches verbal und nonverbal signalisieren Suche nach dem Leid hinter dem Leid, nach dem Motiv 27

28 Umgang des Arztes Offenheit und Respekt im Umgang mit dem Patienten setzt Auseinandersetzung mit den eigenen Vorstellungen vom Sterben voraus! Wie kann umfassende Hilfe ausschauen? Therapieziel: Sterben dürfen 28

29 Umgang des Arztes Todeswunsch im Team kennen Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit akzeptiert? palliative Sedierung angezeigt und akzeptiert? Der Sterbewunsch kann so stark sein, dass unsere Betreuungsangebote als nicht ausreichend erlebt werden. 29

30 Aktuelle Diskussion Selbstbestimmung im Sterben Fürsorge zum Leben Ein Gesetzesvorschlag zur Regelung des Assistierten Suizids (08/2014) J. D. Borasio, R. J. Jox, J. Taupitz, U. Wiesing Thesen: Assistierter Suizid reduziert Wunsch nach Aktiver Sterbehilfe Angehörige und Ärzte straf- und standesrechtlich unangreifbar (C) Dr. Barbara Schubert, Palliativmedizin

31 Aktuelle Diskussion fünf Positionspapiere von fünf verschieden zusammengesetzten Parlamentariergruppen, davon ein Vorschlag für die Zulassung von Sterbehilfevereinen (Künast, Sitte) Lauterbach, Hinze, Reimann: Suizidassistenz durch Ärzte unter strengen Auflagen (C) Dr. Barbara Schubert, Palliativmedizin

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