Institut für Bewegungs- und Sportgerontologie
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- Nadine Böhler
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1 Institut für Bewegungs- und Sportgerontologie
2 Symposium Gesund und Fit im Alter Leben in Bewegung fit für
3 Übersicht Lebensphase Alter Demografische Entwicklung Empirisch bestätigte Einflüsse körperlichsportlicher Aktivität fit für 100 ein Bewegungsprogramm (auch für Menschen mit Demenz) Trainingsempfehlungen
4 Übersicht Lebensphase Alter Demografische Entwicklung Empirisch bestätigte Einflüsse körperlichsportlicher Aktivität fit für 100 ein Bewegungsprogramm (auch für Menschen mit Demenz) Trainingsempfehlungen
5 Alter heute Senioren Margit Jungmann Seniorensport künftig ab M/W 40 Der DLV-Verbandsrat hat am Freitag mehrheitlich beschlossen, den Seniorensport ab dem Jahr 2012 mit der Altersklasse M/W 40 beginnen zu lassen. Ihre Hantelbank hat sie sich zum 96. Geburtstag gewünscht. Beim Bankdrücken schafft sie 35 Kilo. Ruth Frith, Star der World Masters Games in Sydney (Australien). Die 100-Jährige ist Weltrekord-Halterin mit dem Diskus (9,85 Meter), im Hammerwerfen (11,37 Meter) und im Kugelstoßen (4,07 Meter).
6 Das Vierte Alter Ressourcen reduziert Selbstständige Lebensführung stößt an ihre Grenzen Erwiesenermaßen ist die Mobilität besonders anfällig Weitere Risiken liegen in kognitiven Einbußen und Multimorbidität Grundlagen für Autonomie und Partizipation stark gefährdet
7 Wer rastet der rostet Der Körper ist ein Minimalist! Es gilt das biologische Grundgesetz: Die körperlichen Funktionen, die wir nicht einsetzen, werden automatisch abgebaut. Oder anders herum: Der Körper erhält nur die Funktionen aufrecht, die regelmäßig eingesetzt und benutzt werden.
8 Übersicht Lebensphase Alter Demografische Entwicklung Empirisch bestätigte Einflüsse körperlichsportlicher Aktivität fit für 100 ein Bewegungsprogramm (auch für Menschen mit Demenz) Trainingsempfehlungen
9 Anzahl der Bundesbürger, denen der Bundespräsident zum 100. Geburtstag gratulierte Quelle: Prof. Dr. Dr.h.c Ursula Lehr (Grafik), Zahlen vom Bundespräsidialamt
10 Szenario 2050 Quelle: Institut für Gesundheits-System-Forschung, 2007
11 Pflegebedürftigkeit in Deutschland in Millionen 3,5 3,09 3 2,64 2,5 2 1,89 2,13 1,5 1 0, Quelle: Bundesministerium für Gesundheit: Zahlen und Fakten zur Pflegeversicherung. Stand 06/2010
12 Demenz in Deutschland Häufigkeit von Demenzen in Abhängigkeit vom Alter Mittlere Prävalenzrate [%] 34, , , ,2 2, und älter Quelle: Deutsche Alzheimer Gesellschaft - Selbsthilfe Demenz. Das Wichtigste 1 Die Epidemiologie der Demenz. 06/2008
13 Übersicht Lebensphase Alter Demografische Entwicklung Empirisch bestätigte Einflüsse körperlichsportlicher Aktivität fit für 100 ein Bewegungsprogramm (auch für Menschen mit Demenz) Trainingsempfehlungen
14 Neue Erkenntnisse oder Alter Hut? Alle Teile des Körpers, die zu einer Funktion bestimmt sind, bleiben gesund, wachsen und haben ein gutes Alter, wenn sie mit Maß gebraucht werden und in den Arbeiten, an die jeder Teil gewöhnt ist, geübt werden. Wenn man sie aber nicht braucht, neigen sie eher zu Krankheiten, nehmen nicht zu und altern vorzeitig. (Hippokrates v.chr.: De articulis reponendis 56; vgl. Müri, 1962, S. 361)
15 Körperlich-sportliche Aktivität und körperliche Fitness Der Zusammenhang von körperlich-sportlicher Aktivität mit der Leistungsfähigkeit, der Gesundheit und der Lebenserwartung ist vielfach bestätigt. (vgl. Blair et al. 1995; Erikkson et al ; Lee et al. 2000; Myers 2002 ) Zunahme der Maximalkraft bei 96-Jährigen (Fiatarone et al., 1990) Verbesserung der Haltungsstabilität und des Gleichgewichts bei 65- bis 90-Jährigen (Hu & Woollacott, 1994) Verringerung des Sturzrisikos bei 68- bis 85-Jährigen (Buchner et al., 1997)
16 Körperliche Aktivität und Gesundheit kcal/tag zusätzliche körperliche Aktivität gehen (4km/h) ca.30kcal/10 min, radeln (20km/h) ca. 75 kcal/10 min, Hausarbeit oder Rasenmähen ca. 40 Kcal/10 min, Treppensteigen ca.65 ( ), 170 ( ) kcal/10min. Infarktrisiko sinkt um ca. 20% (Harvard Alumni Health Study, 1995) Risiko einer Herz-Kreislauf-Krankheit wird um ca. 25% gesenkt ( Women s Health Initiative Frauen; Manson et al., 2002) Sterblichkeitsrate im Vergleich mit Patienten ohne körperliches Training liegt um 25-30% niedriger (Cochrane Review, 2003)
17 Körperlich-sportliche Aktivität und geistige Leistungsfähigkeit Geringere Häufigkeit von Alzheimer Demenz bei sportlich aktiven Personen (Barnes et al., 2007; Larson et al., 2005) Verbesserung der kognitiven Leistungen durch sportliche Aktivität und Training bei älteren Personen (Colcombe & Kramer, 2003; Etnier et al., 2006) bei dementen Personen (Christofoletti et al., 2007; Heyn et al., 2004) Erhöhung der Zahl der Nervenbahnen im Alter durch Ausdauersport
18 Körperlich-sportliche Aktivität und geistige Leistungsfähigkeit 9 von 10 Publikationen bestätigen sowohl den protektiven Faktor von regelmäßiger Bewegung auf die Entwicklung einer MCI, Demenz bzw. Alzheimer Demenz bei gesunden Personen als auch einen positiven Behandlungseffekt durch Bewegung bei über 60-jährigen Patienten mit der Diagnose kognitive Einschränkung, Demenz bzw. Alzheimer-Demenz. (Schulc et al. 2008) Ausdauer-, Kraft- und Koordinationstraining bewirkt: Dichte der Blutgefäße (Angiogenese) Bildung von Nervenzellen (Neurogenese) Anpassung des Neurotransmittersystems Bildung neuer Synapsen (Synaptogenese) (Hillman et al., 2008)
19 Subjektive Ansichten 95% der Erwachsenen in Deutschland wissen, dass Bewegung für die Erhaltung ihrer Gesund wichtig ist. Fast 100% behaupten, dass sie körperlich aktiv seien 58% behaupten, dass sie sportlich aktiv sind (Brehm & Rütten, 2004) (Mensink, 1999; Nagel, 2003; Breuer 2003)
20 Objektive Befunde Knapp die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland legt durchschnittlich mehr als 2 km am Tag zu Fuß zurück (Bös, 1993) durchschnittlicher Energieverbrauch der erwachsenen Bevölkerung durch sportliche Aktivität etwa 300 kcal/woche (Bös, Oja et al. FINGER-Studie, Deutschland und Finnland) Weniger als 5% in der Altersgruppe der 55-Jährigen sind mehr als 2 Stunden pro Woche sportlich aktiv (Woll, 1996)
21 Gesundes Altern kann gelingen. Aber nur regelmäßiges, mehrmaliges, angeleitetes Training in der Woche führt zum Erfolg. ( Dtsch Ärztebl 2004;101; A [Heft 12]) Verlust der positiven Effekte bei Beendigung sportlicher Aktivität (Fiatarone et al., 1994; Lemmer et al., 2000)
22 Übersicht Lebensphase Alter Demografische Entwicklung Empirisch bestätigte Einflüsse körperlichsportlicher Aktivität fit für ein Bewegungsprogramm (auch für Menschen mit Demenz) Trainingsempfehlungen
23 fit für 100 Institut für Bewegungs und Sportgerontologie
24 Methode und Inhalte Methode Training in der Gruppe, 2 x wöchentlich je 60 Minuten Individuelle Förderung Inhalte Muskelaufbautraining (10 Übungen) individuell steigerbare freie Gewichte mittlere Belastungsintensität (gem. subjektivem Belastungsempfinden) Balancetraining - koordinative und sensomotorische Übungen ergänzend: Spiele und Kommunikation
25 Praktische Beispiele - Festhalten am Treppengeländer, Aufstützen mit den Händen z.b. beim Aufstehen, Öffnen einer Flasche, Löffeln einer Suppe - Frisieren, Waschen des Oberkörpers, Ankleiden - Aufstehen vom Stuhl, der Toilette Handkraft Schulterbeweglichkeit Beinkraft - Bewältigung kurzer Gehstrecken Stand- und Gangsicherheit - Subjektives Empfinden: - Ich kann sicherer gehen. - Ich kann mich wieder alleine waschen. - Ich bin ein Stück unabhängiger. Selbstwertgefühl Positive Erlebnisse
26 Übungsbeispiele Institut für Bewegungs und Sportgerontologie
27 Handkraft [N] Institut für Bewegungs und Sportgerontologie Handkraft ,6 182,1 181, , Testung Erhöhung der Handkraft um 53 %
28 Schulterbeweglichkeit [cm Institut für Bewegungs und Sportgerontologie Beweglichkeit ,2-3,8-1,3 1, Testung Zunahme der Beweglichkeit in der Schulter um durchschnittlich 13,3 cm
29 Aufstehtest [sec] Institut für Bewegungs und Sportgerontologie Aufstehen ,8 23,5 24,3 20, Testung Reduktion der benötigten Zeit für fünfmaliges Aufstehen um 18%/ 4,5 sec
30 Teilnehmer % Institut für Bewegungs und Sportgerontologie Standsicherheit 80% 70% 80% 60% 50% 57% 57% 63% 40% 30% 20% 10% 43% 43% 37% 20% 0% Testung nicht bestanden bestanden
31 Mini-Mental-Status Institut für Bewegungs und Sportgerontologie Psychisch-kognitive Fähigkeit ,7 27,9 27,2 27, ,2 16,5 17,8 16, Testung MMST >24 MMST <=24
32 Ergebnisse & Erfahrungen der Pilotstudie Signifikante Verbesserung der Werte im Aufstehtest (Ergebnisse aus 2 Gruppen mit demenziell erkrankten Menschen)
33 Übersicht Lebensphase Alter Demografische Entwicklung Empirisch bestätigte Einflüsse körperlichsportlicher Aktivität fit für 100 ein Bewegungsprogramm (auch für Menschen mit Demenz) Trainingsempfehlungen
34 Trainingsempfehlungen Quelle: Österreichische Empfehlungen für gesundheitswirksame Bewegung, 2010
35 Gesundheitsförderung im hohen Alter Erhalt der Alltagskompetenz und der Selbstständigkeit Stürzen vorbeugen Vermeidung, Reduzierung oder Stabilisierung von Pflegebedürftigkeit Altersbedingten Abbau verzögern Erfolgserlebnisse erfahren / ermöglichen Lebensqualität steigern
36 Bewegungsempfehlungen für ältere Menschen Zielgruppe Empfehlungen gelten für gesunde Erwachsene ab 65 Jahren ohne Kontraindikation für körperliche Aktivität Empfehlungen gelten auch für Personen mit chronischen, nicht übertragbaren Krankheiten, bei denen die Bewegungsfähigkeit nicht unmittelbar eingeschränkt ist (Asthma, Diabetes, Bluthochdruck etc) Personen mit spezifischen gesundheitlichen Einschränkungen wie Herzerkrankungen, TEP s etc. sollten erst einen Arzt befragen und dann besonders behutsam beginnen.
37 Bewegungsempfehlungen für ältere Menschen Um die Gesundheit zu fördern und zu erhalten sollten ältere Menschen mindestens 150 Minuten Bewegung pro Woche mit mittlerer Intensität ausüben... diese Aktivität auf möglichst viele Tage der Woche verteilen... jede Einheit mindestens 10 Minuten ausdauernd durchführen Optimal wäre 5 mal pro Woche jeweils 30 Minuten zu trainieren
38 Bewegungsempfehlungen für ältere Menschen Wenn ältere Menschen aufgrund von Beschwerden nicht mehr in der Lage sind diese Empfehlungen umzusetzen, sollten diese so viel Bewegung wie möglich machen. Ältere Menschen sollten jede Gelegenheit nützen, körperlich aktiv zu sein.... sollten ältere Menschen körperliche Aktivitäten ausüben, die das Gleichgewichtsvermögen erhalten oder verbessern, um die Sturzgefahr zu reduzieren.
39 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Am Sportpark Müngersdorf Köln info@ff100.de
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