Traumata - Neuere Erkenntnisse und ihre Berücksichtigung im Umgang mit Opfern

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1 Koordination von Notfallseelsorge Tagung und psychosozialer Unterstützung 29. bis 30. April 2008 Das folgende Referat bzw. die Präsentation wurde auf der Tagung Koordination von Notfallseelsorge und psychosozialer Unterstützung in der Evangelischen Akademie Bad Boll gehalten. Der zur Verfügung gestellte Beitrag des Verfassers wurde unbearbeitet übernommen, gegebenenfalls im Layout etwas angepaßt. In allen Urheberrechtsfragen wenden Sie sich bitte an den Verfasser bzw. die Verfasserin. Dierk Schäfer Evangelische Akademie Akademieweg Bad Boll Fon: ( ) (meist vormittags) Fax: ( ) Mail: dierk.schaefer@ev-akademie-boll.de Korrespondenzadresse der Autorin/des Autors Rolf.manz@dguv.de Traumata - Neuere Erkenntnisse und ihre Berücksichtigung im Umgang mit Opfern Koordination von Notfallseelsorge und psychosozialer Unterstützung Bad Boll, PD Dr. Rolf Manz, DGUV München 1

2 Extremsituationen PTBS Wann entsteht Stress? Konfliktsituation Bedrohliche Situationen Unklare Situationen unklare Handlungsalternativen unzureichende Handlungsalternativen 2

3 Stress und Angst (Lazarus) Situation ist irrelevant Keine Handlungsmöglichkeit Wann entsteht Extremstress? Konfliktsituationen bedrohliche Situationen unklare Situationen unklare Handlungsalternativen unzureichende Handlungsalternativen Bedrohung der eigenen Gesundheit, des eigenen Lebens Bedrohung von Gesundheit und Leben anderer Konfrontation mit Tod, entstellten Körpern hohe Ich-Beteiligung Nicht helfen können objektive oder subjektive Schuld... 3

4 Extremsituationen im Polizei- und Rettungsdienst Unfälle mit schweren Verletzungen/ Verstümmelungen Unfälle mit Toten Sterbende (Kinder) Suche nach Vermissten/Toten (Kindern) Schusswaffengebrauch Technische Katastrophen Geiselnahmen Todesnachricht überbringen Obduktionen Bizarre Suizide... Hintergrundfaktoren Arbeitsorganisation Soziale Beziehungen Umgebungsfaktoren Berufliche Entwicklung Arbeit/Familie/Freizeit Ausstattung Fehlender gesellschaftlicher Rückhalt Rollenkonflikte Zunehmende Gewaltbereitschaft... Wechselnde Einsatzorte 4

5 Reaktionen auf Belastungen Akute Belastungsreaktion Anpassungsstörung Posttraumatische Belastungsstörung Anhaltende Persönlichkeitsänderung nach Extrembelastung Weitere Erkrankungen Akute Belastungsreaktion Akute Belastungsreaktion Außergewöhnliche körperliche/psychische Belastung Psychisch unauffälliger Mensch Belastungsreaktion -- Bewusstseinseinengung -- Eingeschränkte Aufmerksamkeit -- Desorientiertheit -- Unruhe, Überaktivität, Flucht -- Physiologische Zeichen von Panik: Herzrasen, Schwitzen, Erröten --Gefühl von Betäubtheit/Abgestumpftheit -- Gleichgültigkeit gegenüber anderen Menschen, Teilnahmslosigkeit (Rückbildung der Symptome nach Stunden oder wenigen Tagen. Anschließende Amnesie ist möglich) 5

6 Reaktionen auf Belastungen Posttraumatische Belastungsstörung Psychisches Trauma - außerhalb alltäglicher Erfahrung - Anpassung regelmäßig überfordert Reaktion auf subjektiv erlebte - (Lebens-) Bedrohung - Hilflosigkeit - Überforderung Psychische Folgen z.b. von Unfällen, Überfällen, Konfrontation mit Verletzten, Sterbenden,... Symptome der PTBS o Wiederholtes Erleben des Ereignisses o Sich aufdrängende Erinnerungen o Träume/Albträume/Flash backs o Nervosität, Erregung o Schlafstörungen o Unruhe o Vermeidung von Situationen, die die Erinnerung an das Trauma wachrufen könnten o Nicht darüber reden, Rückzug von der Umwelt Intrusionen Übererregung Vermeidung Das Störungsbild folgt dem Trauma verzögert um Tage bis Wochen, gelegentlich auch noch später 6

7 Kriterien der Posttraumatischen Belastungsstörung nach DSM IV A: Traumakriterium - Person war Opfer einer Gewalttat, eines Unfalls oder einer Naturkatastrophe (primäre) oder hat solches beobachtet (sekundäre Traumatisierung) B-D: Symptomkriterien - (B) Wiedererleben des Ereignisses - (C) Vermeidung der Konfrontation mit dem Ereignis - (D) anhaltende erhöhte körperliche Erregtheit E: Zeitkriterium - B D länger als 1 Monat andauernd - bis 3 Monate akute, ab 3 Monaten chronische PTSD F: Beeinträchtigung Leiden und Beeinträchtigung in sozialen, beruflichen und weiteren Funktionsbereichen Wie kommt es zur Posttraumatischen Belastungsstörung? 7

8 8

9 Veränderungen durch Trauma Schwere und häufig wiederholte Traumata führen zu einer dauerhaften Umverdrahtung von Nervenverbindungen (insbesondere zwischen Amygdala und Hippokampus) und zu einer physiologisch nachgewiesenen Schrumpfung des Hippokampus. Der Hippokampus ist bei schwer Traumatisierten nachweisbar kleiner als bei Gesunden, und einige seiner Verbindungen zu den anderen Gehirnteilen sind teilweise unumkehrbar unterbrochen. Daher kommt es vermutlich zu einem Fehlen kortikaler, bewusster Steuerung. Folgen Annäherung an Traumareize führt zu starker Angstreaktion (subkortikaler Mechanismus). Schaffung von Voraussetzungen, dass unbewusst ablaufende Angstreaktionen bewusst werden können (kortikale Mechanismen). 9

10 Akutversorgung Intervention - Akutphase Einsatznachbesprechung (CISM) - umstritten Psychologische Erste Hilfe (sichern, schützen, betreuen, begleiten...) Kriseninterventionsteams (selektive, indizierte Prävention) 10

11 Intervention - Nachbetreuung Weitere Betreuung von Betroffenen (z.b. bei Prozessen...) Monitoring (Traumastörungen mit verzögertem Beginn...) Unterstützung bei Suche nach Therapieplatz Therapeutenlisten Ambulanzdatenbank Kostenübernahmemodalitäten Veränderungen am Arbeitsplatz Veränderungen der Tätigkeit Behandlung 11

12 Intervention - Nachbetreuung Störungen (PTBS, Somatoforme St., Sucht, ) Therapie (Standards, Techniken) Nachversorgung (medizinisch, psychotherapeutisch) Rehabilitation Return-to-Work Gutachten Entschädigung Behandlung Posttraumatischer Belastungsstörungen Vorrangig psychotherapeutisch Je nach Ausprägung und Intensität der Symptomatik können Medikamente eingesetzt werden. 12

13 Behandlung: Phasen Sicherheit Differenzierter Umgang mit Symptomen, Aktivierung sozialer Ressourcen, Erlernen von Entspannungsund Atemtechniken. Stabilisierung Verbesserung der Selbstwahrnehmung und -akzeptanz, Aktivierung von Grenzen in zwischenmenschlichen Beziehungen. Gestufte Konfrontation Kognitive und emotionale Auseinandersetzung mit der Wirkung des Traumas, Arbeit mit der Erinnerung. Integration, Entwicklung einer Perspektive Annahme des Traumas und der Veränderung. Psychotherapie bei Posttraumatischer Belastungsstörung I Elaboration der Trauma-Erinnerung und Integration/Einbettung in autobiographischen Lebenskontext der Betroffenen (Trauma wird eingeordnet als negatives, aber vergangenes Ereignis!) Technik - Exposition in sensu: Angsthierarchie Entspannung Desensibilisierung 13

14 Psychotherapie bei Posttraumatischer Belastungsstörung II Veränderung problematischer Interpretationen des Traumas bzw. seiner Folgen, die das Gefühl der aktuellen Bedrohung hervorrufen (Schuld, Strafe, ) Technik kognitive Therapie: Sokratischer Dialog Differenzierung von Aspekten wie z.b. Verhalten und Absicht... Psychotherapie bei Posttraumatischer Belastungsstörung III Abbau dysfunktionaler Bewältigungsstrategien und damit Prävention von Folgestörungen wie Ängste, Depression, Sucht Vermeidung (behavioral) Selbstmedikation (behavioral) Schuld (kognitiv) und Aufbau hilfreicherer Strategien im Umgang mit Symptomen Techniken Exposition in vivo (z.b. Autofahren) Angstmanagement (z.b. Sicherer Ort) 14

15 Medikamentöse Unterstützung Anxiolytika Antidepressiva Selten: Neuroleptika Neu: Betablocker Experimentell: synthetisches Cannabis Sondertechnik EMDR "Eye Movement Desensitization and Reprocessing" Imaginatives Verfahren Soll Kommunikation zwischen rechter und linker Hemisphäre anregen Dies könnte Dissoziationen zwischen gespeicherten Sinneseindrücken und deren Bedeutung reduzieren 15

16 Sondertechnik EMDR Vorgehen - Identifikation kritischer Erinnerungen - Konfrontation in sensu und oszillierende Augenbewegungen links-rechts (alternativ Tapping, Metronom etc ) Bewertung von Verfahren Evidenz E:I (kontrollierte, randomisierte Studie(n) E:III (Expertenmeinung, klinische Erfahrung) Psychologische Erste Hilfe (E:III) Psychoedukation (E:III) Screening bzgl. Risikofaktoren (E:III) Monitoring (E:III) Soziale Unterstützung (E:III) Debriefing nicht geeignet (E:I) Kognitiv-behaviorale Therapie, trauma-fokussiert (E:I) EMDR (E:III) Psychodynamische Techniken (E:III) 16

17 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 17

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