Einführung in die Theorien der internationalen Unternehmung

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1 Einführung in die Theorien der internationalen Unternehmung Begriffe, Funktionen und Systematisierung Universität Zürich Oktober 2016 Noemi Carpinelli

2 Überblick 1. Einleitung Herkunft internationaler Unternehmungen Bedeutung internationaler Unternehmungen Internationalisierungsportrait ABB 2. Begriffe Definition(en) der internationalen Unternehmung Abgrenzung internationaler Unternehmung Markteintritt- und Marktbearbeitungsformen 3. Internationalisierungstheorien Theorien im Allgemeinen Systematisierung Fazit 4. Diskussionsfragen 2

3 1. Einleitung Herkunft internationaler Unternehmungen Bedeutung internationaler Unternehmungen Internationalisierungsportrait ABB group 3

4 Herkunft internationaler Unternehmungen Wichtig: keine Überseegesellschaften Ende 19. Jahrhundert Woher stammen die ersten internationalen Firmen? 4

5 Bedeutung der internationaler Unternehmung Abbildung 1 und 2: Eigene Darstellung A Abbildung 2: Ausländische Tochtergesellschaften ildu g : Multis Zahl der Multis Zahl der ausländischen Tochtergesellschaften 5

6 Internationalisierungsportrait ABB group Abbildungen 3 bis 8: Screenshots aus dem Annual report

7 2. Begriffe Definition(en) der internationalen Unternehmung Abgrenzung der internationaler Unternehmung Markteintritt- und Marktbearbeitungsformen 7

8 Definition(en) der internationalen Unternehmung Coporations which have their home in one country but which operate and live under the laws and customs of other countries as well. Lilie thal 9, S. 9 Wese tli h für ei e i ter atio ale U ter eh u g ist, dass i ht lediglich Waren, sondern Investitionskapital und Management in a dere Lä der e portiert u d dort dauerhaft ei gesetzt erde. (Borrmann 1970, S.21) Firms, which own and control income-generating assets in more than one country can be defined as Multi atio al Corporatio s. (Dunning 1974, S.13) 8

9 Definition(en) der internationalen Unternehmung Multi atio ale U ter eh u ge si d dadur h geke zei h et, dass sie in mehreren Ländern in einem substantiellen Umfange Güter oder Dienstleistungen aller Art produzieren und auf den Markt bringen, sich dazu also auf Dauer angelegter Betriebsstätten in diesen Ländern bedienen. Sie müssen in mindestens sechs Ländern Produktionsbetriebe unterhalten und wenigstens 25% ihrer Gesamtinvestitionen im Ausland tätigen. Als international (im Sinne einer Steigerung von multinational) soll eine Unternehmung dann gelten, wenn man mehr als die Hälfte des Kapitals im Ausland i estiert urde. Sie er 9, S. -419) 9

10 Definition(en) der internationalen Unternehmung Auslandtätigkeit (Lilienthal 1960, S.119) Existenz einer Auslandgesellschaft Produktionsaktivitäten im Ausland Definitions are not right or wrong, just more or less useful. Bu kle 1981, S.71) 10

11 Abgrenzung der internationaler Unternehmung Internationale Unternehmungen sind Unternehmungen mit zahlreichen Tochtergesellschaften im Ausland... Internationale Unternehmungen sind Grossunternehmungen und Aktiengesellschaften... Internationale Unternehmungen sind Unternehmungen, die bereits lange im Geschehen sind und nach erfolgreicher Geschäftstätigkeit im Inland sich ebenfalls im Ausland versuchen... (Kutschker 2008, S ) 11

12 Markteintritt- und Marktbearbeitungsformen Abbildung: 9 Markteintrittsstrategien (Ostendorf 2003, S.180) Tochtergesellschaft 12

13 3. Internationalisierungstheorien Theorien im Allgemeinen Systematisierung

14 Theorien im Allgemeinen Abbildung 10: Eigenes Foto 14

15 Systematisierung Kriterien für die Systematisierung Erklärungsebene der Theorien Unternehmungen: die zu erklärende Form der internationalen Aktivitäten Z.B. Aussenhandel, Direktinvestitionen Herkunft der Theorien Spezifische Zielsetzung bzw. der Erklärungsanspruch der Theorien Die zeitliche Entstehung der Theorien 15

16 Systematisierung Tabelle 1: Eigene Darstellung Theorien der Aussenhandels Theorien der Direktinvestitionen Übergreifende Theorien der Internationalisierung Traditionelle Ansätze Kapitalmarktorientierte Ansätze Ansätze zur generellen Begründnung der Internationalisierung Merkantilismus Einfache (Erweiterte) Zinssatztheorie Theorie der absoluten Kostenvorteile (Smith) Erweiterte Zinssatztheorie Theorie der komparativen Kostenvorteile (Ricardo) Währungsraumansatz (Aliber) Produktlebensyklusansatz (Vernon) Faktorproportionentheorem (Heckscher) Portfoliotheorie (Rugman) Standortansätze (Nicht-)Verfügbarkeitsansatz (Kravis) Diamant-Ansatz (Porter) Theorie der technologischen Lücke (Posner) Internalisierungstheorie Eklektisches Paradigma (Dunning) Theorie des monopolistischen Vorteils (Hymer) Verhaltenstheorie (Aharoni) Ansätze zur Begründung unterschiedlicher Formen der Internationalisierung 16

17 Systematisierung: Fazit Tabelle 2: Eigene Darstellung Theorie der Aussenhandels Traditionelle Ansätze Merkantilismus Theorie der absoluten Kostenvorteile (Smith) Theorie der komparativen Kostenvorteile (Ricardo) Faktorproportionentheorem (Heckscher) (Nicht-)Verfügbarkeitsansatz (Kravis) Theorie der technologischen Lücke (Posner) Erklärende Form der internationalen Aktivität: Aussenhandel Herkunft/Zeitliche Entstehung: : Merkantilismus im 16. Jahrhundert Spezifische Zielsetzung: Aussenhandelsüberschuss, Kostenvorteile durch Spezialisierung 17

18 Systematisierung: Definition Direktinvestitionen Tabelle 4: Merkmale ausländischer Direkt- und Portfolioinvestitionen (Welge, M.K. & Holtbrügge, D. (2006) Unterschied: Portfolioinvestitionen versus Direktinvestitionen Portfolioinvestitionen Direktinvestitionen Motive Ertrags- und Risikomotive Ertrags- und Kontrollmotive Transferierte Ressourcen Kapital Kapital, Anlagegüter, Technologien, Know-how, im Ausland erwirtschaftete Gewinne Anlageformen Aktien, Obligationen Anteile am Grund- bzwstammkapital bestehender Unternehmungen, Unternehmungsneugründungen Zeithorizont Kurz- bis mittelfristig Langfristig 18

19 Systematisierung: Fazit Tabelle 3: Eigene Darstellung Theorien der Direktinvestitionen Kapitalmarktorientierte Ansätze Einfache (Erweiterte) Zinssatztheorie Erweiterte Zinssatztheorie Währungsraumansatz (Aliber) Portfoliotheorie (Rugman) Erklärende Form der internationalen Aktivität: Direktinvestitionen Herkunft/Zeitliche Entstehung: 70er Jahren Spezifische Zielsetzung: Annahme: unterschiedliche Kostenstrukturen und Ertragsaussichten Theorie des monopolistischen Vorteils (Hymer) 19

20 Systematisierung: Fazit Tabelle 5: Eigene Darstellung Übergreifende Theorien der Internationalisierung Ansätze zur generellen Begründnung der Internationalisierung Verhaltenstheorie (Aharoni) Ansätze zur Begründung unterschiedlicher Formen der Internationalisierung Produktlebensyklusansatz (Vernon) Standortansätze Diamant-Ansatz (Porter) Internalisierungstheorie Eklektisches Paradigma (Dunning) Erklärende Form der internationalen Aktivität: Aussenhandel und Direktinvestitionen Herkunft: psychologischer und lerntheoretische Erklärungen Spezifische Zielsetzung: weitere Formen der internationalen Unternehmenstätigkeit. Bsp: Lizenzen warum, wie, wann und wo unabhängig von der Wahl der Internationalisierungsform 20

21 Systematisierung: Verhaltenstheorie von Aharoni Hauptaussage: 1. Entscheidungsprozess 2. Der Entscheidungsprozess bei einzelnen Auslandinvestitionen a. b. c. d. The Decision to Look abroad : externe und interne Anstösse The I estigatio Proccess The Decision to Invest Re ie s and Negotiations 3. Der Entscheidungsprozess der langfristigen Internationalisierung (Aharoni, 2013) und (Kutscker M., 2008) 21

22 4. Diskussionsfragen 22

23 Quellenverzeichnis Aharoni, Y. (2013): The road to relevance. In T.M. Devenney, T. Pedersen, & L. Tihanyi (Eds.) Advances in international management: Volume 28-Philosophy of science and meta-knowledge in international business and management (pp ), Bingley: Emerald. Bormann, J. (1996): Internationales unternehmensinternes Projektmanagement. Aachen: zugl. Diss. Braunschweig Buckley P.J. (1981): A Critical Reviwe of Theories of the Multinational Enterprise. In Kutschker M.: Internationales Management, (p. 71), München, Oldenbourg Wirssenschaftsverlag GmbH Dunning, J.H. (1974): The Distinctive Nature of the Multinational Enterprise. In Kutschker M.: Internationales Management, (p.13), München: Oldenbourg: Wissenschaftsverlag GmbH Kutschker M. (2008): Internationales Management, München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH Lilienthal, D. (1960): The Multinational coporation. In: Kutschker M.: Internationales Management, (p.119), München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH Ostendorf, T. (2003). Export-Push oder Pull? Internationalisierungsstrategien von Klein- und Mittelbetrieben. In: K.Müller& R. Paquin (Hrsg.). Kleine und mittlere Unternehmen in einer globalisierten Welt, (pp.180), Köln Sieber, E.H. (1970): Die multinationale Unternehmung, der Unternehmenstyp der Zukunft? In Kutschker M.: Internationales Management, (pp ), München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH Welge, M.K. & Holtbrügge, D. (2006): Internationales Management: Theorien, Funktionen, Fallstudien. Stuttgart: Schäffer- Poeschel 23