Lebensdauerabschätzung
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1 Bericht Nr.: BB-DDT-MAN /008/03 für bestehende unterirdische Bau und Betrieb Region Baden-Württemberg Abteilung Dampf- und Drucktechnik TÜV Bayern Hessen Sachsen Südwest e.v. Dudenstraße 28 D Mannheim Telefon (06 21) Telefax (06 21) Mannheim, BB-DDT-MAN/Krs Bearbeiter: Dipl.-Ing. W. Krauß Ausgestellt am:
2 Seite 2 INHALTSVERZEICHNIS 1. Dienstleistungsangebot 2. Erläuterung zum Prüfprogramm 2.1 Prüfprogrammübersicht 2.2 Prüfung der Anlagendokumentation 2.3 Spannungstrichter-Intensivmessung 2.4 Wanddickenmessungen und Sichtprüfungen 2.5 Endoskopie 2.6 Druckprüfung 2.7 Nachisolation 2.8 Gutachten zur
3 Seite 3 1. Dienstleistungsangebot für bestehende unterirdische Rohrleitungen Nach 12 VAwS Rohrleitungen sind einwandige unterirdische Rohrleitungen grundsätzlich nicht zulässig. Forderungen der zuständigen Behörden zum Erneuerung der Rohrleitungen ergaben sich bisher meist nach den regelmäßig wiederkehrenden Prüfungen gemäß VbF / VAwS. Als Ersatz für teure Nachrüstmaßnahmen ist für einen befristeten Zeitraum der Nachweis einer ausreichenden Sicherheit durch eine möglich. Voraussetzungen hierfür sind: - Die Rohrleitungen sind nach Lage und Verlauf ausreichend bekannt und genügen den auftretenden Beanspruchungen. - Die Rohrleitungen wurden nach jeweils geltendem Regelwerk gebaut und geprüft. - Ein Korrosionsschutz ist gegeben. - Das Ergebnis der Prüfungen zur stehen einem Weiterbetrieb nicht entgegen. Die ist alle 5 Jahre durchzuführen. Die TÜV Süddeutschland Bau und Betrieb GmbH als kompetenter Ansprechpartner bietet Unterstützung in allen Fragen der von Rohrleitungsanlagen. Unsere Dienstleistung für Rohrleitungen richtet sich an Betreiber aller Bereiche, in denen brennbare Flüssigkeiten oder andere wassergefährdende Stoffe in bestehenden einwandigen unterirdischen Rohrleitungen im Einsatz sind, insbesondere an: - Tanklagerbetreiber (ältere Anlagen mit einwandigen unterirdischen Leitungen, z.b. Tankstellen, Nato-Tanklager, Flugplätze) - die Mineralölwirtschaft.
4 Seite 4 Referenzen - Langjährige Erfahrung im Prüfgeschäft der überwachungsbedürftigen Anlagen. - Langjährige Erfahrung im Prüfgeschäft für Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen bei nahezu allen Anlagen. - Speziell zu für Rohrleitungen: Erfahrungen aus der Prüfung mehrerer Tanklager in Baden-Württemberg und bundesweit aus der Prüfung zahlreicher Tankstellen. Informationsunterlage - TRwS Bestehende unterirdische Rohrleitungen Kontakt/Ansprechpartner Dr. Bernd Haesner Dudenstraße Mannheim Tel. 0621/ bernd.haesner@tuev-sued.de
5 Seite 5 2. Erläuterung zum Prüfprogramm Zur Erläuterung unserer Vorgehensweise bei der Lebensdauerprüfung für einwandige unterirdische Rohrleitungen sind nachfolgend die einzelnen Teilprüfungen dargestellt. 2.1 Prüfprogrammübersicht Das für die jeweilige Anlage durchzuführende Prüfprogramm zur wird festgelegt unter Beachtung der: - TRwS Bestehende unterirdische Rohrleitungen - Behördenauflagen, soweit zutreffend - örtlichen und betrieblichen Verhältnisse Das Untersuchungs- und Prüfprogramm umfaßt in der Regel: - Prüfung der Anlagendokumentation mit Unterlagen zu Genehmigung Errichtung Betrieb Abnahme- und Wiederholungsprüfungen - Bewertung des Isolationszustandes der Leitungen durch Spannungstrichter-Intensivmessung. - Freilegung von ausgewählten Stellen der Rohrleitungstrasse, so daß hier die zu prüfenden Leitungen, Rohrbögen und deren Schweißnähte von außen einsehbar sind. - Ultraschall-Wandstärkemessungen an den freigelegten unterirdischen Stellen. - Innenbesichtigung (Endoskopie) repräsentativer Leitungsabschnitte. - Druckprüfung vor Wiederinbetriebnahme der Leitungen. - Abnahme der Nachisolation der zuvor freigelegten Rohrleitungsstellen. Abhängig von den einzelnen Prüfungsergebnissen können weitere Untersuchungen erforderlich werden.
6 Seite Prüfung der Anlagendokumentation Anhand von Genehmigungsunterlagen und der Anlagendokumentation wird geprüft, ob die Rohrleitungen entsprechend den zum Zeitpunkt der Errichtung geltenden Regelwerken gebaut und geprüft wurden. 2.3 Spannungstrichter-Intensivmessung Bei kathodisch geschützten Rohrleitungen kann eine schadhafte Außenumhüllung (Außenisolierung) durch Spannungstrichter-Intensivmessungen geortet werden. Es werden sämtliche Rohrleitungen des Betrachtungsbereichs einzeln geprüft (100 % Prüfung). Während der Spannungstrichter-Intensivmessung kann die Anlage weiter betrieben werden. Eine Abtrennung von Rohrleitungen ist während dieser Prüfung nicht erforderlich. Werden keine Spannungstrichter festgestellt kann davon ausgegangen werden, daß die Außenumhüllungen in einem guten Zustand sind. Bei einer intakten Rohrleitungsisolation ist eine Korrosion von außen nicht möglich. Durch die Spannungstrichter-Intensivmessungen sind Isolationsfehler, die bei einer üblichen wiederkehrenden KKS-Prüfung nicht festgestellt werden, genau lokalisierbar. Ermittelte Fehlstellen der Isolation sind freizulegen und zu sanieren. Nach Spannungstrichtermessung freigelegter Leitungsabschnitt Fehlstelle der Isolation Die Prüfung erfolgt einzeln für jede Rohrleitung. Der Prüfbericht zu dieser Teilprüfung umfaßt: - Zustand der KKS - Anlage - Spannungstrichter - Meßprotokoll und Bewertung - Hinweise auf eventuelle Schadstellen der Außenumhüllung der Rohrleitungen Bei einer wiederkehrenden Prüfung sind vergleichende Bewertungen möglich.
7 Seite Wanddickenmessungen und Sichtprüfungen An repräsentativ freigelegten Stellen der Rohrleitungstrassen werden Wanddickenmessungen vorgenommen und der äußere Zustand der Leitungen geprüft. Es wird geprüft, ob für die relevante Wandstärkeverminderungen vorliegen. Zum Vergleich werden dokumentierte Einbauwandstärken und eine Nachrechnung der erforderlichen Wandstärken herangezogen. Nach TRwS 130 sind ausreichend Restwandstärken für eine Mindestlebensdauer von 10 Jahren nachzuweisen. Ergänzend wird eine Meßung der Isolationswandstärken und eine Prüfung der Rohrleitungsoberfläche mit ISO-Test-Gerät (Funkenbesenprüfung) durchgeführt. Rohrleitungen freigelegt zu Wanddickenmessung Isolationsprüfung mit Funkenbesen
8 Seite Endoskopie Ausgehend von den Rohrleitungsendstellen in Anlagengebäuden, Dom- und Verteilerschächten werden repräsentative Abschnitte der Rohrleitungsanlage einer Innenbesichtigung (Endoskopie) unterzogen. Geprüft werden: - Oberflächenzustand, Korrosionserscheinungen - Schweißnähte (Durchschweißung, Korrosionsspuren) - Verunreinigungen und Ablagerungen Verteilerschacht In besonderen Fällen kann es notwendig, bzw. sinnvoll sein, ein Probestück aus der Rohrleitung herauszutrennen und im Werkstofflabor einer näheren Untersuchung zu unterziehen. Entnahme einer Probe
9 Seite 9 Für die Endoskopie werden, abgestimmt auf das Leitungssystem, verschiedene Inspektionskameras eingesetzt. Bei kleineren Rohrleitungsdurchmessern wird die Kamera mittels eines flexiblen Schubgestänges eingeführt. Für größere Querschnitte steht eine fahrbare Rohrkamera zur Verfügung. Die von den Kameras eingehenden Videosignale werden an einem Monitor betrachtet und zusätzlich auf Video-Band dokumentiert. Zur Endoskopie wird ein Bericht erstellt mit einer Dokumentation des Prüfungsumfangs und der visuellen Bewertung der Befunde. Bei einer wiederkehrenden Prüfung sind vergleichende Bewertungen möglich. Kamera mit Schubgestänge Fahrbare Rohrkamera Auswertungseinheit
10 Seite Druckprüfung Nach Abschluß der Innenbesichtigung (Endoskopie) werden die Rohrleitungen vor Wiederinbetriebnahme und abhängig vom Auslegungsdruck, einer Dichtheitsprüfung bei erhöhtem Prüfdruck (1,3 x PN) unterzogen. 2.7 Nachisolation Die vorgefundenen Fehlstellen und die zur Wandstärkeprüfung abisolierten Stellen sind fachgerecht nachzuisolieren. Vor Wiederverfüllung der freigelegten Rohrleitungsabschnitte erfolgt eine Abnahme der Nachisolation. Nachisolierte Rohrleitung
11 Seite Gutachten zur Für ein positives Gutachten zur müssen die zu bewertenden Rohrleitungen den Anforderungen entsprechend Abschnitt 4 der TRwS 130 Bestehende unterirdische Rohrleitungen genügen. Insbesondere muß durch die Prüfungen bestätigt sein: - Die Verbindungsleitungen sind nach Lage und Verlauf ausreichend bekannt und genügen den auftretenden Beanspruchungen. - Die Verbindungsleitungen wurden nach dem jeweils geltenden Regelwerk gebaut und geprüft. - Das Ergebnis der regelmäßig wiederkehrenden Prüfungen steht einem Weiterbetrieb nicht entgegen. - Ein Korrosionsschutz ist durch die äußere Umhüllung und das KKS-System gegeben. - Den zusätzlichen Anforderungen zum Weiterbetrieb nach TRwS 130 wird durch die Erfüllung der Kriterien Ü 1 + Ü 3 + LB + Ü 4 entsprochen. D.h. Die lösbaren Verbindungen an den Endstellen der Rohrleitungen befinden sich in einsehbaren, kontrollierten Bereichen (Kriterium Ü 1 nach TRwS 130). Die festgestellten Wandstärken lassen für die bisherige Betriebszeit keine unzulässigen Abtragsraten erkennen. Die Voraussetzungen für einen sicheren, befristeten Weiterbetrieb über 5 Jahre sind gegeben. Die erwartete Lebensdauer beträgt mehr als 10 Jahre (Kriterium Ü 3 nach TRwS 130). Eine Leckbegrenzung wird gewährleistet (Kriterium LB nach TRwS 130). Die erforderlichen jährlichen Dichtheitsprüfungen werden durchgeführt. (Kriterium Ü 4 nach TRwS 130). Mannheim, den 13. Januar 2003 BB-DDT-MAN/Krs Kompetenzzentrum Tankanlagen Dipl.-Ing. W. Krauß
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