Achter Monitoring-Bericht zum Aufkommen und zum Verbleib mineralischer Bauabfälle veröffentlicht
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- Renate Weber
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1 SAND+KIES AKTUELL März 2013 R OHSTOFFSICHERUNG/UMWELT/TECHNIK Achter Monitoring-Bericht zum Aufkommen und zum Verbleib mineralischer Bauabfälle veröffentlicht Am 13. März 2013 übergab die Initiative Kreislaufwirtschaft Bau, ein Verbund der Bauwirtschaft unter Federführung des BBS, den achten Monitoring-Bericht zum Aufkommen und zum Verbleib mineralischer Bauabfälle in Deutschland an Staatssekretär BOMBA vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Den aktuellen Monitoring-Bericht, der auf den amtlichen Daten des Jahres 2010 beruht, finden Sie als Anlage a, die Pressemitteilung zur Übergabe des Berichts als Anlage b. Im Jahr 2010 konnte die mineralischer Abfälle gegenüber den Vorjahren noch einmal gesteigert werden. Von den angefallenen 186,5 Mio. t Bodenaushub und Abbruchmaterial wurden insgesamt 91,7 % bzw. 171,0 Mio. t einer umweltgerechten Verwertung zugeführt. Die höchste spezifische wurde mit 98,6 % im Straßenbau erreicht. Insgesamt wurden 12 % des Bedarfs an primärer Gesteinskörnung durch Recycling-Baustoffe substituiert. Staatssekretär RAINER BOMBA zeigte sich hoch erfreut, dass die deutsche Bauwirtschaft ihre Erfolgsgeschichte fortgeschrieben und erneut die ehrgeizigen europäischen Verwertungsziele ab 2020 weit übertroffen hat: Damit leistet sie einen bedeutenden Beitrag zur Ressourcenschonung und zur effizienten Ressourcennutzung. Der Monitoring-Bericht ergänzt die aktuelle Rohstoffstudie des BBS, in der die Nachfrage nach mineralischen Rohstoffen und das Angebot an Sekundärrohstoffen zwischen 2010 und 2030 im Detail analysiert werden. Weitergehende Informationen zur Initiative Kreislaufwirtschaft Bau und den Monitoring- Berichten finden Sie im Internet unter Bayerischer Industrieverband Steine und Erden e.v. Fachabteilung Sand- und Kiesindustrie Beethovenstraße München Tel.: sand-kies@steine-erden-by.de
2 Mineralische Bauabfälle Monitoring 2010 Kreislaufwirtschaft Bau c/o Bundesverband Baustoffe Steine und Erden e.v. Kochstraße Berlin Tel: +49 (0) 30/ Bericht zum Aufkommen und zum Verbleib mineralischer Bauabfälle im Jahr 2010 Herausgeber Bundesverband Baustoffe Steine und Erden e.v. Verantwortlich Michael Basten Redaktion Gerhard Pahl, Dr. Berthold Schäfer Gestaltung ServiceDesign, Heidelberg Fotonachweis Seite 1, 2: Fotolia Seite 5, 6: Penzenstadler GmbH, Großseeham Seite 11: Wirtgen Beteiligungsgesellschaft mbh, Windhagen Druck Druckwerkstatt Lunow, Berlin Berlin, 2013 Kreislaufwirtschaft Bau 24 Kreislaufwirtschaft Bau Mineralische Bauabfälle Monitoring
3 Monitoring-Berichte Die deutsche Bauwirtschaft hat im Rahmen einer Selbstverpflichtung zwischen 1995 und 2005 den Nachweis erbracht, dass rund 90 Prozent der jährlich anfallenden mineralischen Bauabfälle umweltverträglich wiederverwertet werden. Durchschnittlich sind in diesem Zeitraum Jahr für Jahr rund 80 Mio. t, und Baustellenabfälle sowie rund 140 Mio. t Bodenaushub angefallen. Ihre Erfolge hat die Bauwirtschaft gegenüber der Bundesregierung im Zweijahresrhythmus mit Monitoring-Berichten zum Aufkommen und zum Verbleib mineralischer Bauabfälle dokumentiert. Die Reihe der Monitoring-Berichte wurde nach der erfolgreichen Erfüllung der Selbstverpflichtung fortgesetzt. Mit dem vorliegenden 8. Monitoring-Bericht erbringt die Bauwirtschaft auch für das Jahr 2010 den Nachweis nahezu vollständig geschlossener Stoffkreisläufe und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur aktuellen Diskussion über Ressourcenschonung und Ressourceneffizienz. Als Datenbasis genießen die Berichte bei allen Akteuren hohe Akzeptanz. Die acht Monitoring-Berichte können unter abgerufen werden. 2 Kreislaufwirtschaft Bau Mineralische Bauabfälle Monitoring
4 Datenbasis Der vorliegende Monitoring-Bericht basiert auf amtlichen Daten des Statistischen Bundesamtes und dokumentiert die Ergebnisse der Umweltstatistik für den Bereich der mineralischen Bauabfälle des Jahres Zur übersichtlichen Darstellung werden die Stoffströme fünf praxisrelevanten Fraktionen zugeordnet. Die Zuordnung erfolgt über Abfallschlüsselnummern gemäß Abfallverzeichnisverordnung Beton Ziegel Fliesen, Ziegel und Keramik Gemische aus Beton, Ziegeln, Fliesen und Keramik mit Ausnahme derjenigen, die unter fallen Bitumengemische mit Ausnahme derjenigen, die unter fallen Baustellenabfälle Holz Glas Kunststoff Metalle (einschließlich Legierungen) außer solchen, die durch gefährliche Stoffe verunreinigt sind und außer Kabeln, die Öl, Kohlenteer oder andere gefährliche Stoffe enthalten (ausgenommen und ) Dämmmaterial mit Ausnahme desjenigen, das unter und fällt gemischte Bau- und Abbruchabfälle mit Ausnahme derjenigen, die unter , und fallen Die Erhebung fußt auf dem Umweltstatistikgesetz. Aufgrund des Gesetzes zur Straffung der Umweltstatistik vom 16. August 2005 wird die Verwertung durch die öffentliche Hand nicht mehr gesondert erfasst. Boden und Steine Boden und Steine mit Ausnahme derjenigen, die unter fallen Baggergut mit Ausnahme desjenigen, das unter fällt Gleisschotter mit Ausnahme desjenigen, das unter fällt Bauabfälle auf Gipsbasis Bauabfälle auf Gipsbasis mit Ausnahme derjenigen, die unter fallen 4 Kreislaufwirtschaft Bau Mineralische Bauabfälle Monitoring
5 Anfall mineralischer Bauabfälle Verbleib mineralischer Bauabfälle Im Jahr 2010 sind 186,5 Mio. t mineralische Bauabfälle angefallen. Davon entfielen 105,7 Mio. t (56,7 Prozent) auf Boden und Steine, 53,1 Mio. t (28,5 Prozent) auf, 14,1 Mio. t (7,5 Prozent) auf, 0,6 Mio. t (0,3 Prozent) auf Bauabfälle auf Gipsbasis und 13,0 Mio. t (7,0 Prozent) auf Baustellenabfälle. Gegenüber dem Vorberichtszeitraum (Erhebung 2008) weisen Anfall und Verteilung der mineralischen Bauabfälle nur geringfügige Mengenschwankungen auf (Anfall 2008: 192,0 Mio. t).. Statistisch erfasste Mengen mineralischer Bauabfälle 2010 Boden und Steine Von den angefallenen 105,7 Mio. t Bodenaushub, Baggergut und Gleisschotter wurden insgesamt 83,4 Mio. t (78,9 Prozent) verwertet. Davon entfielen 74,2 Mio. t (70,2 Prozent) auf die Verwertung bergbaufremden Bodenmaterials in übertägigen Abgrabungen und 9,2 Mio. t (8,7 Prozent) auf die sonstige Verwertung im Deponiebau sowie im Straßen- und Wegebau (Lärmschutzwälle, Dämme, etc.). Darüber hinaus wurden 9,8 Mio. t (9,3 Prozent) Recycling-Baustoffe hergestellt. Auf Deponien wurden 12,5 Mio. t (11,8 Prozent) beseitigt. Anfall und Verbleib der Fraktion Boden und Steine 2010 Anfall insgesamt 186,5 Mio. t 14,1 Mio. t (7,5 %) Bauabfälle auf Gipsbasis 0,6 Mio. t (0,3 %) Baustellenabfälle 13,0 Mio. t (7,0 %) Anfall Boden und Steine 0 % 105,7 Mio. t (56,7 %) Verbleib Recycling 9,8 Mio. t (9,3 %) Verwertung bergbaufremden Bodenmaterials in übertägigen Abgrabungen 74,2 Mio. t (70,2 %) 88,2 % Sonstige Verwertung 9,2 Mio. t (8,7 %) Beseitigung 12,5 Mio. t (11,8 %) 53,1 Mio. t (28,5 %) Boden und Steine 105,7 Mio. t (56,7 %) 100 % Von den angefallenen 53,1 Mio. t wurden 41,6 Mio. t (78,4 Prozent) recycelt. 9,3 Mio. t (17,5 Prozent) wurden auf Deponien und im Rahmen der Verfüllung von Abgrabungen verwertet, während nur 2,2 Mio. t (4,1 Prozent) des angefallenen s auf Deponien beseitigt wurden. 6 Kreislaufwirtschaft Bau Mineralische Bauabfälle Monitoring
6 Anfall und Verbleib der Fraktion 2010 Anfall 53,1 Mio. t (28,5 %) 0 % Verbleib Recycling 41,6 Mio. t (78,4 %) Bauabfälle auf Gipsbasis Von den angefallenen t Bauabfällen auf Gipsbasis wurden t (76,3 Prozent) im Deponiebau und im Bergbau verwertet, während t (23,7 Prozent) auf Deponien beseitigt wurden. Anfall und Verbleib der Fraktion Bauabfälle auf Gipsbasis ,9 % 100 % Sonstige Verwertung 9,3 Mio. t (17,5 %) Beseitigung 2,2 Mio. t (4,1 %) Anfall Bauabfälle auf Gipsbasis 0,565 Mio. t (0,3 %) 0 % Verbleib Verwertung 0,431 Mio. t (76,3 %) Von den angefallenen 14,1 Mio. t wurden 13,5 Mio. t (95,7 Prozent) recycelt. 0,4 Mio. t (2,9 Prozent) wurden im Deponiebau und im Rahmen der Verfüllung von Abgrabungen verwertet. Lediglich 0,2 Mio. t (1,4 Prozent) wurden auf Deponien beseitigt. Anfall und Verbleib der Fraktion 2010 Anfall 14,1 Mio. t (7,5 %) 0 % Verbleib Recycling 13,5 Mio. t (95,7 %) 76,3 % 100 % Beseitigung 0,134 Mio. t (23,7 %) Baustellenabfälle Von den angefallenen 13,0 Mio. t Baustellenabfällen wurden 0,3 Mio. t (2,3 Prozent) recycelt und 12,3 Mio. t (94,6 Prozent) einer sonstigen Verwertung zugeführt. Lediglich 0,4 Mio. t (3,1 Prozent) wurden auf Deponien beseitigt. Anfall und Verbleib der Fraktion Baustellenabfälle ,6 % 100 % Sonstige Verwertung 0,4 Mio. t (2,9 %) Beseitigung 0,2 Mio. t (1,4 %) Anfall Baustellenabfälle 13,0 Mio. t (7,0 %) 0 % Verbleib Recycling 0,3 Mio. t (2,3 %) Sonstige Verwertung 12,3 Mio. t (94,6 %) 96,9 % 100 % Beseitigung 0,4 Mio. t (3,1 %) 8 Kreislaufwirtschaft Bau Mineralische Bauabfälle Monitoring
7 Recycling-Baustoffe Als Recycling-Baustoffe werden Gesteinskörnungen bezeichnet, die durch Aufbereitung mineralischer Bauabfälle hergestellt werden. Im Jahr 2010 betrug der Anfall mineralischer Abfälle der Fraktionen und insgesamt 67,2 Mio. t. Daraus wurden 55,1 Mio. t Recycling-Baustoffe hergestellt. Die Aufbereitung erfolgte etwa zur Hälfte in stationären bzw. semimobilen und in mobilen Anlagen. Im Jahr 2010 wurden insgesamt 543,7 Mio. t Gesteinskörnungen produziert. Neben den Recycling-Baustoffen wurden 239,0 Mio. t (44,0 Prozent) Kiese und Sande, 208,0 Mio. t (38,2 Prozent) Natursteine und 31,5 Mio. t (5,8 Prozent) industrielle Nebenprodukte (z. B. Aschen und Schlacken) hergestellt. Deckung des Bedarfs an Gesteinskörnungen 2010 Recycling-Baustoff-Produktion 2010 Industrielle Nebenprodukte 31,5 Mio. t (5,8 %) Recycling-Baustoffe 65,2 Mio. t (12,0 %) Mio. t ohne Aufbereitung Insgesamt 543,7 Mio. t 30 mit Aufbereitung RC-Quote: 78,3 % RC-Quote: 95,7 % ohne Aufbereitung mit Aufbereitung Kiese und Sande 239,0 Mio. t (44,0 %) Natursteine 208,0 Mio. t (38,2 %) Unter Berücksichtigung der Recycling-Gesteinskörnungen, die bei der Aufbereitung der Fraktion Boden und Steine (9,8 Mio. t) und der Aufbereitung der Fraktion Baustellenabfälle (0,3 Mio. t) angefallen sind, wurden im Jahr 2010 insgesamt 65,2 Mio. t Recycling-Baustoffe hergestellt. Damit deckten die Recycling-Baustoffe einen Anteil von 12,0 Prozent des Bedarfs an Gesteinskörnungen. 10 Kreislaufwirtschaft Bau Mineralische Bauabfälle Monitoring
8 n mineralischer Bauabfälle Die Verwertungsmöglichkeiten der Recycling-Baustoffe hängen von ihren bautechnischen und umweltrelevanten Eigenschaften sowie ihrer stofflichen Zusammensetzung ab. Neben den Ausgangsqualitäten werden die Eigenschaften maßgeblich von der Verfahrensweise beim Abbruch bzw. Rückbau, der Getrennthaltung der Fraktionen und der eingesetzten Aufbereitungstechnik bestimmt. Von den 65,2 Mio. t Recycling-Baustoffen wurden 35,1 Mio. t (53,8 Prozent) im Straßenbau, 14,6 Mio. t (22,4 Prozent) im Erdbau und 4,5 Mio. t (6,9 Prozent) in sonstigen Anwendungen, überwiegend im Deponiebau, verwertet. 11,0 Mio. t (16,9 Prozent) wurden als Gesteinskörnung in der Asphaltund Betonherstellung eingesetzt. Verwertung der Recycling-Baustoffe 2010 Im Jahr 2010 betrug die der hier erfassten Fraktionen 91,7 Prozent. Von den angefallenen 186,5 Mio. t mineralischen Bauabfällen wurden insgesamt 171,0 Mio. t verwertet. n mineralischer Bauabfälle 2010 Durchschnitt 91,7 % Baustellenabfälle 96,9 % Boden und Steine 88,2 % ,9 % Sonstige Verwertung 4,5 Mio. t (6,9 %) Verwertung in der Asphalt- und Betonherstellung 11,0 Mio. t (16,9 %) Insgesamt 65,2 Mio. t Bauabfälle auf Gipsbasis 76,3 % 98,6 % Verwertung im Erdbau 14,6 Mio. t (22,4 %) Verwertung im Straßenbau 35,1 Mio. t (53,8 %) Mit 88,2 Prozent liegt die der Fraktion Boden und Steine deutlich unter der von 96,4 Prozent für die Fraktionen,, Bauabfälle auf Gipsbasis und Baustellenabfälle. Von den lediglich 15,4 Mio. t mineralischen Bauabfällen, die beseitigt wurden, entfielen 12,5 Mio. t auf die Fraktion Boden und Steine. 12 Kreislaufwirtschaft Bau Mineralische Bauabfälle Monitoring
9 Fazit und Ausblick Mit der Fortschreibung der Monitoring-Berichte zum Aufkommen und zum Verbleib mineralischer Bauabfälle dokumentiert die deutsche Bauwirtschaft seit 1995 kontinuierlich ihren Beitrag zur Schonung natürlicher Ressourcen und zur Ressourceneffizienz. Auch im Jahr 2010 ist es der deutschen Bauwirtschaft gelungen, nahezu vollständig geschlossene Stoffkreisläufe für mineralische Bauabfälle zu realisieren. Von den insgesamt angefallenen 186,5 Mio. t ungefährlicher Bau- und Abbruchabfälle wurden 91,7 Prozent bzw. 171 Mio. t verwertet. Mit einer von 96,4 Prozent für die Fraktionen, für die die EU-Abfallrahmenrichtlinie zukünftig eine mindestens 70-prozentige Verwertung fordert, erfüllt die deutsche Bauwirtschaft aktuell ebenso wie in den vergangenen Berichtszeiträumen weit ehrgeizigere politische Zielvorstellungen. Die deutsche Bauwirtschaft ist auch in Zukunft bereit, die Verwertung mineralischer Abfälle auf höchstem Niveau sicherzustellen. Allerdings sind dafür Rahmenbedingungen erforderlich, die ein ausgewogenes Verhältnis zwischen dem Boden- und Grundwasserschutz einerseits und der auf Ressourceneffizienz ausgerichteten Kreislaufwirtschaft andererseits gewährleisten. Mit der Übergabe des 8. Monitoring-Berichts (Datenbasis 2010) an das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung unterstreicht die deutsche Bauwirtschaft erneut ihr Engagement, mineralische Bauabfälle möglichst vollständig im Stoffkreislauf zu halten. Bundesverband Baustoffe Steine und Erden e.v. (BBS) Bundesüberwachungsverband Recycling-Baustoffe e.v. (BÜV RB) Bundesvereinigung Recycling-Baustoffe e.v. (BRB) Bundesgütegemeinschaft Recycling-Baustoffe e.v. (BGRB) Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e.v. (BDE) Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.v. (HDB) Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.v. (ZDB) 14 Kreislaufwirtschaft Bau Mineralische Bauabfälle Monitoring
10 Kreislaufwirtschaft Bau Berlin, 13. März 2013 Pressemitteilung der Initiative Kreislaufwirtschaft Bau Abfall/Entsorgung Bauwirtschaft schreibt Erfolgsgeschichte fort: Das Bundesbauministerium nimmt den aktuellen Monitoring-Bericht der Kreislaufwirtschaft Bau entgegen. Über 90 Prozent aller mineralischen Bauabfälle werden umweltverträglich verwertet Der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur und die Bauvorhaben zur Umsetzung der Energiewende sind zentrale Aufgaben der Bundesregierung. Wir brauchen eine leistungsfähige und innovative Bauwirtschaft, die an der Lösung unserer Zukunftsaufgaben erfolgreich mitarbeitet. Die deutsche Bauwirtschaft hat ihre Erfolgsgeschichte fortgeschrieben und erneut die ehrgeizigen europäischen Verwertungsziele ab 2020 weit übertroffen. Damit leistet sie einen bedeutenden Beitrag zur Ressourcenschonung und zur effizienten Ressourcennutzung, sagte Rainer Bomba, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, heute bei der Entgegennahme des Monitoring-Berichts Mineralische Bauabfälle in Berlin. Seit 1996 veröffentlicht die Initiative Kreislaufwirtschaft Bau, ein Verbund der deutschen Bauwirtschaft, regelmäßig Monitoring-Berichte mit den Daten zum Aufkommen und zum Verbleib mineralischer Bauabfälle. Der aktuelle Bericht basiert auf den amtlichen Daten des Jahres Mineralische Bauabfälle werden heute nahezu vollständig wiederverwertet und im Stoffkreislauf gehalten. Dadurch werden nicht nur Deponien entlastet sondern vor allem auch Primärrohstoffe geschont. 12 Prozent des Bedarfs an primärer Gesteinskörnung werden heute durch Recycling-Baustoffe substituiert, erläutert der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Baustoffe Steine und Erden, Michael Basten und verweist dabei auch auf die aktuelle Rohstoffstudie des Verbandes, in der die Nachfrage nach mineralischen Rohstoffen und das Angebot an Sekundärrohstoffen zwischen 2010 und 2030 im Detail analysiert werden. Von den angefallenen 186,5 Mio. Tonnen mineralischen Bauabfällen wurden rund 92 Prozent bzw. 171 Mio. Tonnen einer umweltverträglichen Verwertung zugeführt. Die höchste wurde mit 98,6 Prozent beim erreicht. Hier haben die Unternehmen mit Erfolg in innovative Gewinnungs- und Recyclingtechnologien investiert, begründet Michael Knipper, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, die aktuellen Verwertungserfolge. Ihre Einsatzgebiete finden Ersatzbaustoffe hauptsächlich im Straßen-, Erd- und Tiefbau, während Bodenmaterial im Wesentlichen zur Verfüllung von Abgrabungen im Zuge von Rekultivierungsmaßnahmen eingesetzt wird. Diese Verwertungspraxis hat sich in Deutschland seit über 30 Jahren hervorragend bewährt, betont Wolfgang Türlings, Vorsitzender der Bundesgütegemeinschaft Recycling- Baustoffe. Aus diesen langjährigen Erfahrungen ist festzustellen, dass güteüberwachte Herausgeber Kreislaufwirtschaft Bau c/o Bundesverband Baustoffe Steine und Erden e.v.
11 RC-Baustoffe und Böden nirgendwo zu einer schädlichen Veränderung der Boden- oder Grundwasserqualität geführt haben. Besorgt zeigt sich die Bauwirtschaft daher beim Thema Mantelverordnung, mit der die Verwertung mineralischer Abfälle bundeseinheitlich neu geregelt werden soll. Auch der aktuelle Entwurf hält den vom Bundesumweltministerium selbst gesteckten Zielen nicht stand. Es ist erneut nicht gelungen, eine ausgewogene Balance zwischen den Belangen des Boden- und Grundwasserschutzes und einer ressourceneffizienten Kreislaufwirtschaft herzustellen, so Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes. Noch immer werden mit der Mantelverordnung die Weichen falsch gestellt und noch immer erwarten wir das eindeutige Bekenntnis zum Recycling und zur stofflichen Verwertung, bestätigt Peter Kurth, Geschäftsführender Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Entsorgungs-, Wasserund Rohstoffwirtschaft, die kritische Beurteilung des Verordnungsentwurfs. Andernfalls drohen erhebliche wirtschaftliche und ökologische Konsequenzen, denn die Deponiekapazitäten in Deutschland reichen bei weitem nicht aus, um auch noch aus der Verwertung in die Beseitigung gedrängte Ersatzbaustoffe und Böden aufzunehmen. Insbesondere die Verfüllungsregelungen müssen dringend überarbeitet und mit einem neuen Konzept versehen werden - auch im Sinne der später zuständigen Behörden vor Ort, ergänzt Reinhard Fischer, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung Recycling-Baustoffe. Bei der Ersatzbaustoffverordnung hingegen sind wir schon weiter und hoffen, die noch strittigen Punkte klären zu können. Würde der aktuelle Entwurf der Mantelverordnung umgesetzt, gehen wir - aufbauend auf den Berechnungen der Prognos AG - davon aus, dass jährlich bis zu 65 Mill. Tonnen und Bodenaushub nicht mehr verwertet werden können, sondern deponiert werden müssen, konkretisiert Gerhard Pahl, Geschäftsführer des Bundesüberwachungsverbandes Recycling Baustoffe. Es ist an der Zeit, dass das Bundesumweltministerium die hausintern entwickelten konkurrierenden Zielvorstellungen zu einem integrativen Zielkorridor weiterentwickelt. Dabei geht es nicht nur um Zielkonflikte zwischen dem Ressourceneffizienzprogramm und der Mantelverordnung, sondern auch um weitere kontraproduktive Vorgaben, die den Umgang mit mineralischen Abfällen erheblich erschweren. Wenn einerseits eine funktionierende Kreislaufwirtschaft gefordert wird, kann man nicht andererseits Regelungen schaffen, die den im Baubereich längst etablierten Standard beschädigen, stellt Michael Basten mit Blick auf weitere laufende Regelungsvorhaben fest. Staatssekretär Bomba erklärte: Die geplanten rechtlichen Regelungen müssen sich immer an dem derzeitigen effizienten und gut austarierten Regelungssystem messen lassen. Ausgewogene Regelungen und ein Ausgleich aller Interessen führen zu guten Lösungen. An dieses Prinzip wird sich die Bundesregierung halten. Eine effiziente Ressourcennutzung bedarf weiterhin einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft mit nahezu geschlossenen Stoffkreisläufen. Die Bauwirtschaft hat hier beachtliche Erfolge vorzuweisen. Die Monitoring-Berichte Mineralische Bauabfälle stehen kostenlos im Internet unter zur Verfügung. Herausgeber Kreislaufwirtschaft Bau c/o Bundesverband Baustoffe Steine und Erden e.v.
Mineralische Bauabfälle Monitoring
Mineralische Bauabfälle Monitoring 2010 Kreislaufwirtschaft Bau c/o Bundesverband Baustoffe Steine und Erden e.v. Kochstraße 6 7 10969 Berlin Tel: +49 (0) 30/726 19 99-0 www.kreislaufwirtschaft-bau.de
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