Mag. Barbara Leymüller

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Elsa Schneider
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1 WORKSHOP Resilienz als neuer Ansatz im ressourcenorientieren Beratungsprozess Zukunftsfeld Bildungs- und Berufsberatung Mag. Barbara Leymüller

2 Viktor E. Frankl Wie oft sind es erst die Ruinen, die den Blick freigeben auf den Himmel Neurologe und Psychiater Begründer der Logotherapie und Existenzanalyse

3 Arthur Schopenhauer Marc Aurel Mit der Zeit nimmt die Seele die Farbe deiner Gedanken an. Marc Aurel unsere Gedanken sind unser Schicksal Arthur Schopenhauer Meistens belehrt erst der Verlust uns über den Wert der Dinge. Wir denken selten an das, was wir haben, aber immer an das, was uns fehlt. RESILIENZ die mentale und psychische Widerstandskraft

4 Ideen, Metaphern, Symbole Stehauf-Menschen (Monika Gruhl) Seelisches Immunsystem Wellenreiten du kannst die Wellen nicht aufhalten, aber du kannst lernen, auf ihnen zu surfen Kalifornische Weisheit Wildwasserfahrt mit den Turbulenzen umgehen lernen Fels in der Brandung (Kéré Wellensiek) Kraftkonto (Maehrlein) BAMBUS - Biegen statt Brechen (Maehrlein)

5 Rechenbeispiel 2+3= 5 3+3= 6 2+4= 6 5+5=10 3+4= 8

6 Was ist das Faszinierende am Resilienzkonzept? Der Paradigmenwechsel Was stärkt uns? Die neue Denkrichtung und das damit verbunden Forschungsinteresse Die Stärken und Widerstandskräfte und der Wunsch nach Training und Förderung Sehnsüchte

7 Anforderungen der heutigen Arbeitswelt Hohe Kompetenz an Selbststeuerung, Komplexitätsbewältigung und Stressresistenz Wir müssen der zunehmenden Geschwindigkeit ein Gegengewicht von Ruhe setzen Die Fähigkeit zur Inneren Stärke (Resilienz)

8 Resilienz Widerstandskraft im stetigen Wandel Wir sind sowohl auf wirtschaftlichem, gesellschaftlichem als auch auf privatem Gebiet mit einer noch nie dagewesenen Komplexität konfrontiert die wir aus uns selbst heraus meistern müssen. An diesem Auftrag können wir ausbrennen oder über uns selbst hinauswachsen in eine neue Lebensqualität durchbrechen.

9 Ziele der Positiven Psychologie Gemütszustände aufund ausbauen, die das Leben lebenswert machen Das Positive mehren Positive Emotionen nutzen uns am meisten, wenn das Leben schwer ist.

10 Begriffserklärung, Definitionen Grundlagen

11 Begriffsdefinition physikalisch: Elastizität, Spannkraft resilire (lat.) abprallen, zurückspringen psychologisch: Wachstum, Weiterentwicklung engl. resilience = Elastizität, Spannkraft lat. resilire = zurückspringen, abprallen deutsch = Widerstandskraft / Widerstandsfähigkeit

12 Was ist Resilienz? eine psychische und mentale Widerstandskraft eine Krisenkompetenz

13 Resilienz ist an 2 Bedingungen geknüpft es besteht eine Risikosituation Das Individuum bewältigt diese positiv aufgrund vorhandener Fähigkeiten

14 Vulnerabilität Verletzlichkeit ist der Gegenbegriff. unter Einfluss von Risikobelastungen Erlebens- und Verhaltensstörungen Wichtige Erkenntnis: Resilienz entwickelt sich wegen der Herausforderungen

15 Definitionen in der entwicklungspsychologischen Literatur Wenn sich Personen trotz gravierender Belastungen oder widriger Lebensumstände psychisch gesund entwickeln Fröhlich-Gildhoff, 2011 Psychische Widerstandsfähigkeit gegenüber biologischen, psychologischen und psychosozialen Entwicklungsrisiken Wustmann, 2004 Fähigkeit, Krisen im Lebenszyklus unter Rückgriff auf persönliche und sozial vermittelte Ressourcen zu meistern und als Anlass für die Entwicklung zu nutzen Welter-Enderlin, 2006 (zitiert nach Fröhlich-Gildhoff, 2011)

16 Geschichte und Entwicklung Kauai-Studie, Akkomodation, Krisenbewältigung

17 Geschichte und Entwicklung Entwicklungspathologie Risikoeinflüsse in der Persönlichkeit, in frühkindlichen Erfahrungen und Lebensumständen bei Kinder und Jugendlichen Paradigmenwechsel systematische Forschungen Ende der 70er Jahren in Großbritannien und Nordamerika (Salutogenese von Antonovsky) Resilienzforschung (Al Siebert, Emmy Werner ) Positive Entwicklung unter widrigen Umständen Suche nach Faktoren, die diese Menschen verbinden

18 Kauai-Studie Pionier- Längschnittstudie von Emmy Werner & Ruth Smith (Abschluss in den 1990er Jahren) 698 Risikokindern über 40 Jahre erforscht Geburtsjahr 1955 Erhebung materieller, sozialer, emotionaler Risiken im Alter von: 1,2,10,18 und 32 Jahren)

19 Kauai-Studie - Ergebnisse 1/3 aller Befragten lebten mit hoher Risikobelastung 1/3 von dieser Risiko- Gruppe entwickelten sich unauffällig: geringe Todesrate, weniger chronische Erkrankungen und Scheidungen erfüllende Arbeit und Beziehungen Protektive Faktoren: emot. Bezugsperson, stabiler Familienzusammenhalt hohe Sozialkompetenzen positive Selbstwirksamkeit

20 Exk. Entwicklungspsychologie Die Fähigkeit nach Niederlagen aufzustehen und weiterzumachen basiert auf der Grundlage einer sicheren Bindung bei Kleinkindern. Stabiles Selbstwertgefühl Wählen sich schützende Umwelten aus

21 Interaktionsprozess Resilienz ist ein dynamischer Anpassungs- und Entwicklungsprozess. (Wustmann, 2004) Resilienz ist variabel Resilienz ist situationsspezifisch Bereichsspezifische Resilienz Soziale Resilienz Emotionale Resilienz Resilienz ist multidimensional

22 Akkomodation Resilienz ist keine Persönlichkeits- oder Charaktereigenschaft Resiliente Menschen sind fähig zur Akkomodation! Sie sind in der Lage, das eigene Verhalten an die Außenwelt anzupassen, flexibel auf neue Situationen zu reagieren und ihre bestehenden Lebenskonzepte entsprechend zu erweitern.

23 Krisendynamik und -bewältigung Krisen gehören zu unserem Leben. Übergang von einer Lebensphase in die nächste. Sie begleiten Verlustereignisse, Innovationen und Veränderungsprozesse Krisen fordern neue Denkmuster und Handlungs- und Lösungsstrategien Krisen beinhalten eine Aufgabe.

24 Krisendynamik und -bewältigung Positive Veränderung Weiterentwicklung, Neuorientierung, Anpassung z.b. Bildung von Widerstandskraft und neuer Bewältigungsstrategien Keine Veränderung Gleichgewicht halten, Stillstand annehmen Negative Veränderung Fehlentwicklung (z.b. Suizid) körperliche Blockaden bis zum Infarkt

25 Resilienzforschung Positive und gesunde Entwicklung trotz andauerndem, hohen Risikostatus Die beständige Kompetenz unter akuten Stressbedingungen Positive und schnelle Erholung von traumatischen Ereignissen

26 Kritische Anmerkungen zu großer Optimismus Zu starke Individualisierung und Verantwortungsübertragung Resilienz ist auch die Fähigkeit, unangemessene Forderungen zu erkennen und sich wehren zu können

27 Resilienzfaktoren Schutzfaktoren Resilienzkonzepte

28 Schutzfaktoren in Krisen Innere Schutzfaktoren; Eigenschaften und Verhaltensweisen in der Person selbst Äußere Schutzfaktoren Faktoren im Umfeld der Person (Familie, Schule, Gemeinde, Arbeit )

29 Innere und äußere Schutzfaktoren Freundlichkeit, Ausgeglichenheit Haltungen, Einstellungen Glaubenssätze Überzeugungen Verhaltensstrategien Pos. Erfahrungen vor allem der Selbstwirksamkeit Positive Rollenmodelle Die stabile Beziehung zu mindestens einer engen Bezugsperson Freundschaften Schulbildung Resilienz fördernde Umgebung Lebens - und Arbeitskultur

30 Innere und äußere Schutzfaktoren In meinem Kontrollbereich? Außerhalb meines Kontrollbereiches? Selbstmanagement Akkomodation Wie kann ich selbst in mein Leben einwirken, dass ich mich wohl und stark fühle Einstellungswerte Annehmen, was das Leben für einen bereithält

31 Resilienzfaktoren und life skills Selbstwahrnehmung Selbststeuerung Selbstwirksamkeit Soziale Kompetenz Umgang mit Stress Problemlösefähigkeit Selbstwahrnehmung Empathie kreatives Denken kritisches Denken Fähigkeit Entscheidungen zu treffen Problemlösefähigkeiten effektive Kommunikationsfähigkeit interpersonale Beziehungsfertigkeiten Gefühlsbewältigung Stressbewältigung

32 6 Resilienzfaktoren Quelle: Fröhlich-Gildhof, K. Rönnau-Böse, M. (2011): Resilienz. UTB

33 Das 7-Säulen Resilienzmodell (nach M.Gruhl, 2011) Grundhaltungen und Fähigkeiten Selbstregulierung Verantwortung Beziehungen Lösungsorientierung Akzeptanz Optimismus Zukunft Krisen sind zeitlich begrenzt Akzeptanz ist Versöhnungsarbeit Kreatives Denken Raus aus der Opferrolle! Keine Schuldzuweisungen Empathie, Anerkennung Antizipieren

34 Resilienztraining und Resilienzförderung als neuer Ansatz in der Beratung

35 Resilienz ein lebenslanger Lernprozess Resilienz beschreibt einen Entwicklungsprozess ist lernbar, wieder verlernbar und neu erlernbar basiert auf Lebenseinstellungen und Verhalten Resilienz beschreibt nicht die eine Methode, sondern umschreibt eine Reihe von Strategien. Quelle: Ella Gabriele Amann

36 Resilienzförderung Resilienzförderung kann auf vielen Ebenen gleichzeitig ansetzen: Bei der Selbststeuerung des Einzelnen In seinem Kontakt zu anderen Menschen Bei den umgebenden Einflussfaktoren

37 Stärkung der Persönlichen Resilienz Individual-Beratung - Schwerpunkt auf der Stärkung des SELBST Individuelle Ressourcen aufspüren und entwickeln Selbstwahrnehmung und Selbstfürsorge Selbststeuerung Selbstwirksamkeitserwartungen Soziale Kompetenzen Problemlösefähigkeiten Die Kraft aus dem Selbst! (Maja Storch, 2012) Mut, genau hinzuschauen Resilienz entwickelt sich durch die positive und persönliche Bewältigung von Krisen!

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