Resilienz oder was uns stark macht Dr. Peter Hofer
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- Maximilian Raske
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1 Resilienz oder was uns stark macht Dr. Peter Hofer A-4020 Linz
2 Peter Hofer
3
4 Wie entsteht Resilienz und wo liegen die Grenzen von Resilienz? 1. Resilienz ist ein dynamischer aktiver Anpassungs- und Entwicklungsprozess 2. Resilienz ist eine variable Größe und verspricht keine immerwährende Unverwundbarkeit 3. Resilienz ist situations- und kontextabhängig (Hofer 2013, S. 2) Peter Hofer
5 Persönlichkeitsentwicklung...
6 Peter Hofer
7 Peter Hofer
8 Peter Hofer
9 Innere Spannungsfelder und innere Balance...
10 Peter Hofer
11 Distanz ICH Außenorientierung Innenorientierung ES ÜBER-ICH Nähe (Peter Hofer 2014, S. 364) Peter Hofer
12 Distanz Außenorientierung Innenorientierung ES ÜBER-ICH Nähe (Peter Hofer 2014, S. 377) Peter Hofer
13 Distanz Außenorientierung Innenorientierung ES SELBST ÜBER-ICH Nähe (Peter Hofer 2014, S. 377) Peter Hofer
14 Distanz Außenorientierung Innenorientierung ICH SELBST ES ÜBER-ICH Nähe (Peter Hofer 2014, S. 377) Peter Hofer
15 Distanz Außenorientierung Innenorientierung ICH SELBST ES ÜBER-ICH Nähe (Peter Hofer 2014, S. 378) Peter Hofer
16 Distanz Abgehobenheit Außenorientierung Innenorientierung ICH SELBST ES ÜBER-ICH Ich-Bezogenheit Abhängigkeit Nähe (Peter Hofer 2014, S. 406) Peter Hofer
17 Der Stellenwert sozialer Kontexte...
18 Peter Hofer
19 Medien Behörden Institutionen Kulturgruppen Kirchen Bekannte Schule Verein Gemeinschaft Arbeitsplatz Interessensgruppen Nachbarn Freundeskreis Familie Kernfamilie engster Freundeskreis Individuum MIKRO-Ebene MESO-Ebene MAKRO-Ebene Sozialer Kontext (soziokulturell gewachsen) = Primäre Sozialisationsinstanz = Sekundäre Sozialisationsinstanz = Tertiäre Sozialisationsinstanz Soziale Kontextebenen (vgl. auch Hurrelmann 2006, S. 34)
20 Peter Hofer
21 Resilienz-Faktoren...
22 Resilienz-Faktoren (1) Optimismus: Ich glaube ans Gelingen, das Glas ist für mich halb voll, ich vertraue darauf, dass man es mit mir gut meint, ich kann auf das Geschehen Einfluss nehmen, ich sehe immer gleich mehrere Lösungswege Akzeptanz: Ich nehme die Dinge so, wie sie sind, ich gehe aber mit mir achtsam um und nehme mir die Zeit, die ich zur Bewältigung benötige, ich stelle mich den Herausforderungen, die sich auftun und nehme die Gefühle an, die sich zeigen Lösungsorientierung: Ich blicke nach vorne und suche nach neuen Lösungen, ich verharre nicht in alten Mustern, sondern versuche aus der Situation zu lernen, ich gehe auf das Problem aktiv zu und denke an den nächsten Schritt, Opferrolle verlassen und ins Handeln kommen: Wenn mir Unangenehmes wiederfahren ist klage ich nicht lange, sondern ich nehme meinen Teil der Verantwortung, ich versuche rasch wieder handlungsfähig zu werden und die Dinge in die Hand zu nehmen Peter Hofer
23 Resilienz-Faktoren (2) Verantwortung übernehmen: Ich stehe immer zu meinem Anteil am Geschehen im Guten, wie im Schlechten, für mich gibt es immer eine Wahlmöglichkeit und für die getroffene Wahl bin ich selbst verantwortlich, ich gehe die Dinge pro aktiv an und kehre nichts unter den Teppich Soziale Kontakte pflegen: Es liegt mir auf andere Menschen zuzugehen und Kontakte zu knüpfen, ich kann gut wahrnehmen, wie sich andere Menschen fühlen, es fällt mir leicht mit anderen Menschen auch sehr offen über persönliche Dinge zu sprechen und Hilfe anzunehmen oder auch darum zu bitten Die Zukunft aktiv gestalten und planen: Ich weiß immer ziemlich genau in welche Richtung ich gehen will und welche Position ich zu bestimmten Fragestellungen einnehme, meine persönliche Haltung ist mir ziemlich klar und ich nehme meine Zukunft selbst in die Hand Sich auf Lernprozesse einlassen: Scheitern gehört für mich zum Leben, nur wer den Mut hat auch zu scheitern kann sich auch gut auf neue Herausforderungen einlassen und somit neue Lernerkenntnisse gewinnen Peter Hofer
24 Personenbezogene Ressourcen...
25 Personenbezogene Ressourcen Allgemeine Faktoren Problemlösungsfähigkeit (Lösungskompetenz) Selbstwirksamkeitsüberzeugungen (von den eigenen Gestaltungsmöglichkeiten überzeugt) Positives Selbstkonzept / Selbstvertrauen / hohes Selbstwertgefühl Hohe Selbstkontrolle: Fähigkeit zur Selbstregulation Realistische Situationseinschätzungen Hohe soziale Kompetenz: Empathie / Kooperations- und Kontaktfähigkeit / Sprachfertigkeit / Perspektivenwechsel / Verantwortungsübernahme / Humor Aktives und flexibles Bewältigungsverhalten Sicheres Bindungsverhalten Lern- und Entwicklungsbegeisterung / Offenheit für Neues Optimistische, zuversichtliche Grundhaltung Religiöser Glaube / Spiritualität (Kohärenzgefühl) Talente, Interessen, Hobbys Zielorientierung / Planungskompetenz Kreativität / Entwicklungs- und Gestaltungsfreude Körperliche Gesundheitsressource (Hofer 2014 nach Wustmann-Seiler 2012)
26 Personenbezogene Ressourcen Kindbezogene Faktoren Positive Temperamenteigenschaften, die Aufmerksamkeit und soziale Unterstützung im sozialen Umfeld hervorruft (aktiv, freundlich, offen,...) Intellektuelle Fähigkeiten Erstgeborenes Kind Weibliches Geschlecht (in der Kindheit) (Hofer 2014 nach Wustmann-Seiler 2012)
27 Soziale Ressourcen...
28 Soziale Ressourcen im mikro- und im makrosozialem Umfeld Familienverband (mikrosoziales Umfeld) Mindestens eine stabile Bezugsperson, die Vertrauen und Autonomie fördert Zusammenhalt, Stabilität und konstruktive Kommunikation in der Familie Enge Geschwisterbindung Altersangemessene Verpflichtungen des Kindes im Haushalt Hohes Bildungsniveau der Eltern Hoher sozioökonomischer Status Harmonische Paarbeziehung der Eltern Unterstützendes Familiennetzwerk (Verwandtschaft, Freunde, Nachbarn) (Hofer 2014 nach Wustmann-Seiler 2012)
29 Organisationalen oder institutionellen Kontext (mikrosoziales Umfeld) Klare, transparente und konsistente Regeln und Strukturen Wertschätzendes Klima (Wärme, Respekt und Akzeptanz) Hoher angemessener Leistungsstandard Positive Verstärkung der Leistungen und Anstrengungsbereitschaft Positive Kontakte und Beziehungen zu den Kollegen und Kolleginnen Förderung von Basiskompetenzen (Resilienzfaktoren) Regelmäßiges, ehrliches und direktes Feedback in wertschätzender Form Familienfreundliche Rahmenbedingungen Erweitertes soziales Umfeld (makrosoziales Umfeld) (Hofer 2014 nach Wustmann-Seiler 2012) Kompetente und freundschaftliche Beziehungen zu Menschen aus dem erweiterten sozialen Umfeld, die Vertrauen fördern, Sicherheit vermitteln, ehrliche Rückmeldung geben und verlässlich sind Gute Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten Ressourcen auf kommunaler Ebene die ein gemeinschaftliches Engagement möglich machen (Gemeinde- und Vereinsarbeit) Vorhandensein und aktives Leben prosozialer Rollenmodelle, Normen und Werte im gesellschaftlichem Umfeld (Hofer 2014 nach Wustmann-Seiler 2012)
30 Äußere Resilienz-Faktoren Ein wertschätzender, respektvoller und freundlicher Umgangston Realistische Ziele und Leistungsvorgaben Spielraum und Gestaltungsfreiheit für die Umsetzung eigener Ideen Ausreichende Pausen und Regenerationsphasen Angemessene Entscheidungsfreiheit Nachhaltige Entwicklungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten Eine konstruktive Lern- und Fehlerkultur Die Vorgesetzten gehen durchgängig mit gutem Beispiel voran (Hofer 2013, S. 5 in Anlehnung an Amann 2011)
31 Grundannahmen, die sich erhärtet haben...
32 Grundannahmen, die sich erhärtet haben 1. Ohne Krisenerfahrungen keine Resilienz 2. Resilienz entsteht durch positive Bewältigungserfahrungen im Zusammenhang mit kritischen Lebenserfahrungen 3. Auch punktuelle positive Erfahrungen können nachhaltig wirken 4. Resilienz ist situations- und kontextabhängig hinsichtlich ihrer Entstehung und hinsichtlich ihrer Entfaltung Peter Hofer
33 Schritte zur Förderung der eigenen Resilienz...
34 Peter Hofer
35 Wie ich bei anderen Menschen Resilienz und Entfaltung von Resilienz fördern kann...
36 Wie ich bei anderen Menschen Resilienz und Entfaltung von Resilienz fördern kann... (1) 1. In Belastungs- und Gefahrenzonen nicht unnötig verharren lassen ( raus aus Gefahrenzonen ) 2. Gestaltungsräume zugestehen / Gestaltungsräume fördern (geringe Gestaltungsräume fördern Abhängigkeiten und somit Opferrollen) 3. Stärken, stärken : Klären, wo das Herz, die Begeisterung erkennbar ist und hier die Förderung ansetzen 4. Kontexte beachten (Zwei-Komponenten-Phänomene bewusst machen) 5. Kreativität fördern / für großzügige Gestaltungsräume sorgen (Kreativität fördert > Lösungskompetenz und Aktivität fördert Optimismus und vermeidet Opferhaltungen) 6. Soziale Beziehungen fördern (Räume der Anerkennung, viele soziale Kontaktmöglichkeiten verhindern Abhängigkeit Peter Hofer
37 Wie ich bei anderen Menschen Resilienz und die Entfaltung von Resilienz fördern kann... (2) 7. Humor zulassen und fördern (nicht alles, auch Regeln nicht immer tierisch ernst nehmen) 8. Orientierung geben (Zielsetzungen formulieren und überschaubare Etappenziele + anschließendes Feedback) 9. Sinnstiftendes Tun fördern, teilweise auch erzwingen 10. Laufend kleine und größere Auszeiten, auch aus Beziehungssystemen fördern 11. Illusionen für nicht machbare Anliegen relativieren und Realitätsprüfungen unterstützen (Mit wie viel % Wahrscheinlichkeit wird sich dein Anliegen einstellen? Wie genau...) 12. Differenzierte Betrachtungsweisen (++/--) fördern 13. Verantwortungsübernahme im machbaren und realistischen Rahmen fördern 14. Hilfe anbieten Peter Hofer
38 Der Ausstieg aus der Krise 1. Raus aus der Gefahrenzone 2. Psychische Stabilisierung 3. Ressourcenorientierte Begleitung 4. Angemessene Konfrontation mit der Herausforderung 5. Aktive Auseinandersetzung mit Lösungsvarianten 6. Bewusste Entscheidung über Verbleib im Kontext oder Kontextwechsel 7. Abschluss und Neubeginn Peter Hofer
Resilienz oder. was uns stark macht. Dr. Peter Hofer
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