9. Enquete Arbeitsfähigkeit
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- Gitta Waldfogel
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1 9. Enquete Arbeitsfähigkeit MBOR (Medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation) eine wertvolle Antwort auf Arbeit November 2016 Wien Thomas Keck 1
2 Themenübersicht Rahmenbedingungen Herausforderungen Zahlen und Fakten Lösungsstrategien Fazit 2
3 Rahmenbedingungen Demografischer Wandel Drohender Fachkräftemangel Veränderungen in der Arbeitswelt Arbeit 4.0, Industrie 4.0 Rückgang des Erwerbstätigenpotenzials Psychische Erkrankungen bei EMI- Renten ganz vorne Zunahme von chronischen Erkrankungen Abschlagsfreie Rente mit 63 Steigender Altersdurchschnitt der Belegschaften Zunahme von Multimorbidität Rente mit 67 3
4 Münster, Demografie und Arbeitswelt Herausforderungen Bewilligungen von Leistungen zur med. Rehabilitation nach Alter (DRV Westfalen) Quelle: hausinterne Auswertung Sy94 / Antragsart 11 4
5 Herausforderungen Integriertes Rehabilitationsverständnis 5
6 Zahlen und Fakten Anträge und Bewilligungen bei Leistungen zur med. Rehabilitation (DRV Westfalen) Vergleich : Anträge: -1,70 % Bewilligungen: -1,78% Quelle: Anträge-Bewilligungen, Antragsarten 11; Reha-Antragsstatistik 3 RSVwV 6
7 Zahlen und Fakten Krankheitsspektrum stationäre Leistungen 2015 (DRV Westfalen) Quelle: hausinterne Auswertung Sy 94; Info-System 61; ohne Sucht + KiHB, Durchführungsart alle; AHB alle;
8 Zahlen und Fakten Anträge und Bewilligungen bei LTA (DRV Westfalen) Vergleich : Anträge: + 7,54 % Bewilligungen: + 12,27 % Quelle: Anträge-Bewilligungen, Tabelle 079; Reha-Antragsstatistik 3 RSVwV 8
9 Zahlen und Fakten LTA-Leistungen Bewilligungen (DRV Westfalen) * * u.a. in absoluten Zahlen Vermittlungsbescheide = ; Eignungsabklärung und Arbeitserprobung = 1.918; Gründungszuschuss = 56 9
10 Lösungsstrategien Aufgabe der Rentenversicherung: Unterstützung der (älteren) Beschäftigten beim Verbleib im Erwerbsleben bis zum 67. Lebensjahr Hierfür bedarf es einer umfassenden, qualitativ hochwertigen Beratung eines möglichst frühzeitigen Einsatzes von Maßnahmen der Sicherstellung eines möglichst nahtlosen Übergangs von der medizinischen in die berufliche Rehabilitation auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnittene, passgenaue und beruflich orientierte Rehabilitationsleistungen (MBOR) eines funktionierenden Netzwerkes unter Einbeziehung insbesondere auch der Sozialdienste der Reha-Einrichtungen als wichtige Kooperationspartner 10
11 Lösungsstrategien MBOR Medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation Maßnahmen Fokussierung der Therapien auf Berufs- und Arbeitswelt Ausrichtung auf beruflich relevante personale Ressourcen und beruflichen Kontext am alten/angestrebten Arbeitsplatz Durchgängiger und konkreter Arbeitsplatzbezug Weiterentwicklung erwerbsbezogener Strategien 11
12 Lösungsstrategien MBOR Ziel: Stärkung der beruflichen Ressourcen und nachhaltige berufliche Integration MBOR-Abstufungen durch unterschiedliche berufliche Problemlagen bei Rehabilitanden: Stufe A: Basisangebot (für alle Rehabilitanden) Stufe B: MBOR-Kernmaßnahmen (für Rehabilitanden mit besonderen beruflichen Problemlagen) Stufe C: spezifische MBOR-Maßnahmen (für Rehabilitanden, bei denen trotz MBOR-Kernmaßnahmen eine Rückkehr an ihren alten oder einen entsprechenden Arbeitsplatz nicht absehbar ist) 12
13 Lösungsstrategien MBOR Anforderungsprofil Zielgruppe: lange Arbeitsunfähigkeit und/oder negativer Erwerbsprognose und/oder negativer subjektiver Erwerbsprognose und/oder sozialmedizinisch erforderlicher Veränderung Beschreibt den Rahmen einer anforderungsorientierten Diagnostik Inhalte und Ziele der beruflich orientierten Kernmaßnahmen Intensivierte Berufs- und Sozialberatung Berufsbezogene Gruppen, die auf die Bewältigung psychosozialer Stressoren zielen Arbeitsplatztraining, um die Bewältigung der am Arbeitsplatz geforderten Bewegungshandlungen zu unterstützen 13
14 Lösungsstrategien MBOR Vorgehen Alternativen der Zuweisungssteuerung Steuerung durch den RV-Träger Verbunden mit der Möglichkeit der Reha-Einrichtung die Zuweisung durch den RV-Träger zu ändern Screening durch die Reha-Einrichtung Alleinige Entscheidung durch die Rehabilitationseinrichtung; Screening erst in der Reha-Einrichtung 14
15 Lösungsstrategien MBOR Vorgehen DRV Westfalen Zuweisungssteuerung Steuerung durch die DRV Westfalen Derzeit keine Verwendung eines Screenings (Fragebogen) Entscheidung durch die Einweisungsstelle auf Grundlage der vorhandenen Unterlagen (Medizinische Gutachten, u.a. mit Angaben zur Arbeitsanamnese, Anlage zum Reha-Antrag (G 110) mit Angaben zum Arbeitsplatz, AUD Beleg*) Screening durch die Reha-Einrichtung und ggf. Modifikation der Zuweisungsentscheidung * Arbeitsunfähigkeitszeiten, -diagnosen / Angaben zu Krankenhaus- und Rehabilitationsaufenthalten 15
16 Lösungsstrategien MBOR Vorgehen DRV Westfalen Screening der DRV Bund Entspricht in Teilen dem Selbsteinschätzungsbogen G
17 Lösungsstrategien MBOR Vorgehen DRV Westfalen Auf Empfehlung der Projektgruppe MBOR der DRV (PGMBOR) Ergänzung der Antragsunterlagen um ein kurzes MBOR Screeningmodul in Form weniger Fragen Subjektive Erwerbsprognose AU-Zeiten 17
18 Lösungsstrategien MBOR Vorgehen DRV Westfalen Aktueller Sachstand Prüfung der eingereichten Konzepte abgeschlossen Schwerpunkteinrichtungen (Phase B und C) festgelegt Perspektive: Erstreckung der Phase B auf alle Einrichtungen (in der Diskussion) Honorierung Verlängerung der durchschnittlichen Verweildauer um den MBOR-Anteil Zusätzliche Vergütung Stufe B unter der Berücksichtigung des Konzeptes und der vorhandenen Strukturen 18
19 Lösungsstrategien MBOR Konsequenzen... für die Leistungserbringer: Individualisierte Rehabilitationsangebote Erhöhter Aufwand aufgrund von berufsbezogener Diagnostik durch die verschiedenen Berufsgruppen, berufsbezogenen Gruppen und Arbeitsplatztraining Hohe Ansprüche an die internen Organisationsprozesse (z.b. bei Therapieplanung und Personaleinsatz sowie durch Intensivierung der Teamstrukturen) Spezialisierung durch gezielte Zu-/Einweisung 19
20 Lösungsstrategien MBOR Konsequenzen... für die Leistungsträger: Erweiterte Angebote erfordern eine Anpassung der Vergütung an die Leistung entweder durch - Zahlung eines Aufschlags auf den täglichen Vergütungssatz oder - Verlängerung der Verweildauer (Erhöhung der oberen Grenze der Verweildauerkorridore um 1,5 Tage durch die Gremien der DRV) (Vorgehensweise wird einrichtungsspezifisch von dem federführenden Rentenversicherungsträger verhandelt) Frage nach dem Mitteleinsatz bei begrenztem Budget 20
21 Lösungsstrategien Prävention vor Rehabilitation vor Rente Erwerbsminderung Rente erheblich gefährdete/ geminderte Erwerbsfähigkeit gefährdete Erwerbsfähigkeit Antrag Rehabilitation Erwerbsfähigkeit Prävention D. Vieregge, Betriebsservice Gesunde Arbeit 21
22 Lösungsstrategien Prävention Modellprojekt Betsi (Beschäftigungsfähigkeit teilhabeorientiert sichern) Gemeinsames Modellprojekt DRV Bund, DRV Westfalen, DRV Baden-Württemberg auf der Grundlage von 31 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 SGB VI Ziel: Frühzeitige präventive teilhabeorientierte Sicherung der Erwerbsfähigkeit, Eintritt des Reha-Bedarfs nach 10 SGB VI vermeiden Drei Leistungsphasen: stationäre oder ganztägig ambulante Initialphase / ambulante Trainingsphase / Refresher Es zeigen sich positive Effekte bzgl. der Risikofaktoren, des Gesundheitszustandes und der Prognose der Erwerbstätigkeit 22
23 Fazit Nur gemeinsam können wir die Herausforderungen erfolgreich meistern! Für eine erfolgreiche berufliche (Re-)Integration gilt es die Beratungsqualität weiter auszubauen, die Optimierung von Schnittstellen weiter voranzutreiben, Netzwerke aufzubauen, Kooperationen auszubauen und ein umfassendes Case-Management fest zu etablieren. 23
24 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Mit Dank an die beteiligte Mitarbeiterin: Nina Boes 24
25 MBOR Literatur Anforderungsprofil zur Durchführung der MBOR Praxishandbuch: Arbeits- und berufsbezogene Orientierung in der medizinischen Rehabilitation wissenschaften/07_reha_konzepte/konzepte/mbor.html wissenschaften/07_reha_konzepte/konzepte/mbor_praxishandbuch_internet.html Berufliche Orientierung: Website der Universität Würzburg Umfassendes Literaturverzeichnis 25
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