Adam Smith und die Gerechtigkeit
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- Erna Engel
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1 Geisteswissenschaft Patrick Weber Studienarbeit
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3 ADAM SMITH und die GERECHTIGKEIT Historisches Seminar der Universität Zürich Seminar: Gouvernementalität und neue Theorien der Macht Wintersemester 2006/2007 Autor: Patrick Weber
4 Patrick Weber Inhalt PROLOG 2 I. THEORETISCHE GRUNDLAGEN DER GERECHTIGKEIT 4 EINE THEORIE DER SOZIALEN GÜTER 4 UNGERECHTIGKEIT 5 EINFACHE GLEICHHEIT 5 KOMPLEXE GLEICHHEIT 6 DISTRIBUTIONSPRINZIPIEN 6 FREIER AUSTAUSCH 7 DAS VERDIENST 7 BEDÜRFNISSE 7 ABSCHLUSS DER THEORIE 8 II. DIE ZIVILE GESELLSCHAFT BEI ADAM SMITH 9 DAS INDIVIDUUM 9 WOHLWOLLE, MITGEFÜHL UND MENSCHENLIEBE 9 DIE GRENZEN DER MENSCHENLIEBE 10 DER MENSCH ZWISCHEN ALTRUISMUS UND EGOISMUS 11 GRUNDLAGEN DER ZIVILEN GESELLSCHAFT 12 FREIHEIT UND RECHTSTAATLICHKEIT 13 III. SPHÄREN DER GERECHTIGKEIT 15 KOMMUTATIVE GERECHTIGKEIT 15 FREIHEIT UND EIGENTUM 16 DISTRIBUTIVE GERECHTIGKEIT 17 EIGENTUM UND MACHT 18 MACHT UND WOHLSTAND 20 BEDÜRFNISSE UND KOMPLEXE GLEICHHEIT 21 DIE GEMEINSCHAFTSVERSORGUNG 22 IV. ADAM SMITH EIN KOMMUNITARIST? 25 INDIVIDUALISMUS VS. KOMMUNITARISMUS 26 EPILOG 28 ANHANG 29 QUELLEN 29 LITERATUR 29 1
5 Patrick Weber Prolog Adam Smith gilt gemeinhin als einer der wichtigsten Vertreter der klassischen politischen Ökonomie. Er stellt dem Merkantilismus ein ökonomisches Prinzip entgegen, welches in der wirtschaftlichen Freiheit der nach persönlichem Gewinn strebenden Individuen, so die gängige Interpretation, einen höheren Gewinn für die Gesellschaft als Ganzes prognostiziert. Gegen diese Interpretationsart, welche primär Smiths wirtschaftliche Analysen durchleuchtet und ihn in die Tradition des Laissez-Faire-Prinzips stellt, wehren sich andere Rezensenten. Sie betonen die sozialen Komponenten und den moralphilosophischen Gehalt in seinem Gesamtwerk. 1 Mit der vorliegenden Arbeit will ich keineswegs widerlegen, dass Adam Smith ein liberaler Denker war und bis zu einem gewissen Grade eine freie Marktwirtschaft postulierte. Ebenso liegt es mir fern, den moralischen Gehalt in seinem Werk zu widerlegen. Stattdessen schlage ich eine alternative Smithrezension vor. Ein kleines Detail in seinem Werk bildet den Ausgangspunkt der vorliegenden Betrachtung. Smith schreibt, dass die Gesellschaft um ihrer selbst willen erhalten werde und sie ein menschliches Bedürfnis sei. 2 Mit dieser Aussage finden wir Smith in der Tradition von Autoren, welche gemeinhin dem Kommunitarismus (!) zugerechnet werden. Michael Walzer betont, dass eines unserer Bedürfnisse ( ) ausgerechnet die Gemeinschaft selbst sei und ebenso definiert Charles Taylor das Gemeinwesen als ein Gut an sich, das als solches respektiert und gepflegt wird. 3 Des Weiteren lesen wir bei Smith: Gerechtigkeit ( ) ist der Hauptpfeiler der das ganze Gebäude stützt. Wenn dieser Pfeiler entfernt wird, muss der gewaltige ( ) Bau der menschlichen Gesellschaft ( ) in einem Augenblick zusammenstürzen und in Atome zerfallen. 4 Wenn nun also die Gesellschaft ein menschliches Bedürfnis ist und diese ohne Gerechtigkeit nicht bestehen kann, ist die Gerechtigkeit ebenso ein menschliches Bedürfnis. Diese fordernden Aussagen über die Gerechtigkeit führen zur Frage, ob und inwiefern sich bei Smith ein Konzept der Gerechtigkeit innerhalb der gesellschaftlichen Zusammenarbeit feststellen lässt. Ich orientiere mich dabei an der Theorie von Michael Walzer, wie er sie in seinen Sphären der Gerechtigkeit entwickelt und werde im ersten Teil der Arbeit sein Konzept kurz darlegen. Diese Wahl beruht einerseits darauf, dass uns Walzer einen Begriff der Gerechtigkeit übergeben hat, der die Forderung nach einem modernen und umfassenden Verständnis der Gerechtigkeit erfüllt. Andererseits bin ich der Überzeugung, dass sein Konzept der Gerechtigkeit den meisten anderen Konzepten, und was modernere Schriften betrifft besonders der Theorie der Gerechtigkeit von Rawls, überlegen ist. Michael Walzers Sphären der Gerechtigkeit ist eines der grossen Werke in der Geschichte der modernen Philosophie und jedes Konzept der Gerechtigkeit muss sich mit seinem Werk messen. 5 Danach mache ich mich auf die Suche nach der Gerechtigkeit bei Adam Smith. Im zweiten Teil der Arbeit wende ich mich dem Menschenbild von Adam Smith zu. Ich werde die moralischen Subjekte, das 1 Die initiale Anregung zu dieser Arbeit verdanke ich: Ulrich, Peter; TMS; Seite Walzer, Michael; 2006; Seite 109; ebenso Seite 62 / Taylor, Charles; 2002; Seite 16 4 TMS; Seite Ob sich diese Behauptung aufrecht erhalten lässt, kann ich nicht beurteilen. Der Verlauf der Geschichte wird darüber entscheiden, welchen Platz Walzer in der Ahnenreihe der Philosophen einnehmen wird. 2
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