Wie wird genetische Information

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1 Karl G. Wagner Wie wird genetische Information verdop pelt? Im Jahi-e 1959 wurde der Nobelpreis fur Physiologie und Medizin je zur Halfie an Severo Ochoa und Arthur Kornberg vergeben. Damit wurden zwei Arbeitsgruppen ausgezeichnet, denen es zum ersten Ma1 gelungen war, in vitro (,,im Reagenzglas") Nucleosid-Phosphate zu hhcleinsauren zu polymerisieren. Ochoa benutzte ein Enzym, das heute uberall zur Herstellung von kunstlicher Ribonucleinsaure (RNA) verwendet wird; es stellte sich aber bald heraus, dai3 dieses Enzym keine Bedeutung fur die biologische RNA-Synthese hat, in Baktericn katalysiert es die umgekehrte Reaktion: Es baut RNA ab. Das Enzym von Arthur Kornberg, die (DNA = Desoxyribolange Zeit als wichtigster Bestandteil der Maschinerie angesehen, die in vivo den Trager der genetischen Information, die Desoxyribonucleinsaure (DNA), vermehren oder replizieren kann. Mitte der sechziger Jahre allerdings tauchten die ersten Zweifel daran auf, und seit der Publikation einiger Arbeiten im Jahre 1970 gilt es als sicher, dad fur dieses Enzym ein neuer Job gefunden werden mud. Sehr wahrscheinlich ist das,,kornberg-enzym" nicht an der Replikation der DNA beteiligt, sondern Teil eines Reparatursystems, das Schaden an der DNA-Doppelhelix ausbessert. Mit dieser Problematik befadt sich der vorliegende Artikel, der sich auf die Replikation von Bakterien-DNA beschrankt, d. h. auf die Keplikation des Bakterien-Chromosoms. Von der DNA-Replikation in hoheren Zellen ist bis heute noch relativ wenig bekannt; dort ist sicher manches komplizierter. Die E. coli-dna Aus genetischen und auch aus direkten mikroskopischen Untersuchungen weid man, dad das Chromosom des Bakteriums Escherichia coli kreisformig ist und aus einer normalen Doppelstrang-DNA besteht. Es ist etwa 1,2mm (1200 pm) lang; die Lange des E. coli-bakteriums betragt nur 2 bis 3 pm. Das lange Chromosom mud also relativ eng gepackt sein; man findet es in einer lose definierten Kernzone in der Nahe der Zellmembran. Bei den Bakterien ist die relative Haufigkeit der spontanen Mutation eines Gens etwa 10-8; ein Gen wird also im Durchschnitt 10s ma1 kopiert, bis eine Mutation auftritt, ein Fehler - vielleicht ein Replikationsfehler -, entstanden durch das Einsetzen einer falschen Nucleobase. Von dem Enzym, das wir nun besprechen wollen, mufs also verlangt werden, dad es eine kreisformige DNA-Doppelhelix mit so niedriger Fehlerhaufigkeit kopieren kann. Fur die DNA-Replikation ist ein Strukturmerkmal der DNA-Doppelhelix entscheidend, namlich die komplementare Basenpaarung: Adenin (A) paart sich uber Wasserstofirucken mit Thymin (T), Guanin (G) paart sich mit Cytidin (C)'!. In Abbildung 1 ist der Doppelstrang mit der definierten Basenpaarung dargestellt. Dieser Doppelstrang mug sich ein Stuck aufwinden. Damit werden die Basen freigelegt, und die Einzelstrange konnen zu Matrizen fur die Synthese zweier neuer Strange werden, wobei die Auswahl der angelagerten Nucleotide durch das Prinzip der komplementarenbasenpaarung diktiert wird. Somit werden zwei stabile Tochter- Doppelstrange gebildet, die je einen Strang von der,,elterlichen" Doppelhelix mitbekommen. Wegen dieser,halben" Erhaltung der Eltern-Helix in jeder Tochter-Helix nennt man den Vorgang,,semikonservative Replikation". Dafi dieser formale Mechanismus in Bakterienzellen und auch in hoheren Zellen zutrifit, ist schon seit langerer Zeit experimentell bewiesen. Das(Kornberg-Enzyn I A. Kornberg und Mitarbeiter haben aus E. coli-extrakten ein Enzym isoliert, das Desoxynucleotide polymerisieren kann. Es hat ein Mo1,ekulargewicht von ; sehr wahrscheinlich besteht es aus einer einzigen Polypeptidkette von etwa 1000 Aminosaureresten. Diese DNA-Polymerase katalysiert folgende Reaktion"": n dntp > DNAfn(PP) (DNA) Mgz+ :+Vgl. diese Zeitschr. 2, 171 (1968). 'F''dNTP bedeutet Desoxynucleosidtriphosphat, (PP) bedeutet,,anorganisches" Pyrophosphat; (DNA) unter dem Reaktionspfeil besagt, dad die Synthese nur an einer bereits bestehenden, polymeren DNA-Matrize ablaufi. 122

2 Der chemische Reaktionsmechanismus ist der folgende: nucleophiler Angriff der 3'- OH-Gruppe der Ribose auf das Phosphoratom des neu hinzutretenden Nucleosidtriphosphats und Abspaltung von Pyrophosphat (Abbildung 2). Eine Polymerase, deren Aufgabe die Replikation der genetischen Information ist, mug ihre Aktivitat von einer vorgegebenen Matrize, in der diese Information gespeichert ist, abhangig machen. Es wurde fur das Kornberg-Enzym gezeigt, dai3 die vorgegebene Matrize wirklich kopiert wird, denn: 1. ist die Basenzusammensetzung der neugebildeten DNA gleich derjenigen der vorgegebenen Matrize und 2. entsprechen die sogenannten Nachbarschafishaufigkeiten der Basen des Produktes denen der Matrize. Nachbarschafishaufigkeiten werden durch folgenden Trick ermittelt: Ekes der fur die Polymerisation zugegebenen vier Nucleosidtriphosphate, z. B. das Thymidintriphosphat von Abbildung 2, wird am a-phosphoratom - das ist jenes, das direkt an der Desoxyribose sitzt - mit 32P radioaktiv markiert. Nach der Polymerisation durch das Kornberg-Enzym sind dann die Nucleotide,T" an der 5'-Seite markiert. Nun gibt es Nucleasen - das sind allgemein Enzyme, die Nucleinsauren spalten -, die spezifisch die Phosphorsaurediester-Bindung zwischen dem Sauerstoffatom in Position 5' der Desoxyribose und dem daranhangenden Phosphoratom spalten; diese Spaltstellen sind in Abbildung 2 gekennzeichnet. Wenn man also die NucleinsHure mit einem solchen Enzym hydro,lysiert, so bleibt das markierte Phosphoratom am nachsten Nachbarn des Nucleotids,T" hangen - im Falle von Abbildung 2 also am Nucleotid,,C". Trennt man nach der enzymatischen Hydrolyse die Nucleotid- Bruchstucke und bestimmt in jedem Nucleotid den Anteil an radioaktivem Phosphat, so wei8 man, wie ofi jedes Nucleotid in der Nucleinsaure unmittelbarer Nachbar von,,t" gewesen ist. Gema8 Abbildung 2 wird bei der Polymerisation immer die 3'-OH-Gruppe des letzten Nucleotids der wachsenden Kette mit dem 5'-Phosphoratom des neu hinzutretenden Nucleosidtriphosphats verknupfi; die 123

3 Polymerisation schreitet also vom 5 - zum 3 -Ende der Nucleinsaurekette fort. Damit kommen wir zu einem schwierigenproblem, das lange Zeit ungelost auf den Labortischen liegenblieb. Die DNA-Doppelhelix hat zwei antiparallele Strange, d. h. das 5 -Ende des einen Stranges ist mit dem 3 - Ende des anderen Stranges gepaart. Bei der Replikation trennen sich die beiden Strange auf, und jeder bildet die Matrize fur einen neuen Strang (Abbildung 3). Am linken Strang als Matrize konnte die Synthese in der Richtung verlaufen, wie es das Kornberg-Enzym kann; am rechten Strang aber nur in umgekehrter Richtung. Das Kornberg-Enzym kann aber in 3-5 -Richtung nicht polymerisieren; es wurde auch noch kein anderes Enzym gefunden, das dam imstande ware. Andererseits ist sicher, dal3 es eine solche Replikationsgabel nach Abbildung 3 gibt, die sich von unten nach oben weiterschiebt, d. h. es ist sicher, dai3 beide neuen Strange gleichzeitig synthetisiert werden. Eine Losung dieses Paradoxons wurde aufgrund neuerer Befunde moglich. Zuerst sol1 anhand von Abbildung 4 der urspriinglich von Kornberg vorgeschlagene Replikationsmechanismus erlautert werden; dann erst wollen wir auf die experimentellen Befunde eingehen. Abbildung 4 zeigt einen normalen DNA-Doppelstrang. Der Pfeil symbolisiert den Angriff einer Endonuclease - das ist eine Nuclease, die einen Nucleinsaurestrang irgendwo in der Mitte aufschneiden kann, ihn also nicht vom Ende her abbaut. An der offenen Stelle trennen sich einige Basenpaare, die DNA-Polymerase bindet sich an den einen Strang (Strang I) und benutzt ihn als Matrize fiir die Synthese eines kurzen komplementfren Stranges in Richtung, wahrend der freiliegende Teil des Stranges I1 weggeschoben wird (Abbildung 4b). Ein anderes Molekul Polymerase setzt sich an den weggeschobenen Strang und synthetisiert dort ebenfalls in Richtung (Abbildungk). Dieser Vorgang wiederholt sich, d. h. ein Molekul Polymerase polymerisiert ein weiteres Stuck mit Strang I als Matrize, ein anderes Molekul arbeitet am weggeschobenen Strang I1 jeweils in Richtung. Die Polymerisation findet also in Raten und nur in 5-3 -Richtung statt (Abbildung 46). Die neu synthetisierten Strange liegen deshalb zuerst in kurzen Stucken vor, und man mui3 erwarten, dab besondere Enzyme diese Stucke verbinden. Es gibt experimentelle Hinweise, die einen solchen Mechanismus stutzen: 1. In der Tat wurden in Bakterien Enzyme entdeckt - Ligasen genannt -, die zwei offene Enden von DNA-Einzelstrangen verbinden konnen, sofern - wie es bei dem soeben geschilderten Mechanismus der Fall ist - die Einzelstrange auf ihrem komplementaren Strang aufliegen: 2. Der japanische Biochemiker Okazaki hat durch sorgfaltige Isolierung von DNA aus schnell wachsenden Bakterienkulturen nachgewiesen, dai3 wahrend des Replikationsvorganges wirklich kurze DNA-Strange vorliegen. Er konnte auch rnit Hilfe einer Kurzzeitmarkierung rnit radioaktiven Isotopen zeigen, dai3 diese kurzen Strange an der,,replikationsgabel entstehen. Durch Kombination beider Enzyme, der DNA-Polymerase und der Ligase, kann also im Prinzip die Replikation des DNA- Doppelstranges bewerkstelligt werden, wobei die Polymerase immer nur in einer Richtung (5 +3 ) arbeitet. Die beiden Enzyme waren auch an dem spektakularen Hohepunkt der Karriere des Kornberg-Enzyms beteiligt, der in allen renommierten Zeitungen Schlagzeilen machte: an der Kopierung einer Virus-Einzelstrang-DNA im Reagenzglas. Da die resultierende Tochter- DNA im biologischen Test infektios war, wurde das Ergebnis des Experiments als,,leben aus der Retorte bezeichnet, was insofern iibertrieben war, als man ja von einer gegebenen biologischen Struktur, namlich der intakten Virus-DNA, ausgegangen war und diese nur - wiederum mit Hilfe naturlicher Enzyme - kopierte. Das Reparatur-System Obwohl nun der Vorgang der DNA-Replikation geklart schien, regten sich schon Mitte der sechziger Jahre die ersten Zweifel, ob man rnit dem Kornberg-Enzym die richtige Replicase gefunden habe. Damals kam man einem Enzymsystem auf die Spur, das Schaden an einem DNA-Strang reparieren kann, vorausgesetzt, dai3 an der schadhaflen Stelle der andere Strang der Doppelhelix intakt geblieben ist und als Matrize verwendet werden kann. Ein solcher Schaden kann z. B. durch ultraviolettes Licht verursacht werden. So konnen be- nachbarte Thyminbasen in einer photochemischen Reaktion Dimere bilden (Abbildung 5). Die beiden Doppelbindungen addieren sich zu einem Cyclobutan-Derivat. An der Stelle, wo ein solches dimeres Thymin sitzt, ist die Replikation blockiert. Es gibt naturlich noch eine ganze Reihe anderer Moglichkeiten, Nucleinsaurebasen chemisch so zu verandern, dai3 die Information unleserlich wird, doch bisher ist diese Art von Schaden am besten untersucht. Man fand, dai3 nach der UV-Bestrahlung von Bakterien Thymin-Dimere ins Medium ausgeschieden werden. Auch wurde eine begrenzte DNA-Polymerisation beobachtet, die aber im Gegensatz zur normalen Replikation unregelmai3ig uber das ganze Chromosom verteilt war. Das in Abbildung 6 dargestellte Schema fur ein DNA-Reparatursystem konnte diese Befunde erklaren: Eine Endonuclease, die in der Lage ist, schadhafie Stellen an dem Doppelstrang zu erkennen, schafft in der Nahe des Schadens freie Einzelstrang-Enden (a). Eine Exonuclease - das ist jetzt eine Nuclease, die DNA von freien Strang-Enden her abbaut - schnippelt die schadhaflen Nucleotide und auch noch etwas darum herum heraus (b). Eine DNA-Polymerase baut den fehlenden Abschnitt aufgrund der Information des zweiten Stranges wieder ein (c), und eine Ligase verbindet die offenen Enden (d). Es ist offensichtlich, dai3 die beiden letzten Schritte, die Polymerisation und die Tatigkeit der Ligase, den entsprechenden Schritten bei dem eben diskutierten DNA-Replikationsmechanismus ahnlich oder mit ihm identisch sind. Ferner besitzt die Kornberg- DNA-Polymerase auch noch die Aktivitat einer Exonuclease; es ist bisher noch nicht gelungen, diese Aktivitat etwa in Form eines zweiten Enzyms abzutrennen. Es konnte also sein, dai3 das Kornberg-Enzym gleich auch die fur den zwciten Schritt des Reparatursystems notige Funktion erfiillt. Eine Mutante ohne Kornberg-Enzym Eine Entscheidung dariiber, was nun die eigentliche Rolle der Kornberg-DNA-Polymerase ist, hat man von der Genetik erwartet und auch erhalten. Cairns gelang es, eine Mutante von Escherichia coli zu isolieren, die weniger als 1 % der Kornberg- Polymerase enthalt und sich trotzdem unter normalen Bedingungen wie der nicht-mutierte,wildtyp vermehrt. Die Mutante ist sehr UV-empfindlich, was dafur spricht, 124

4 dai3 die fehlende Kornberg-Polymerase in der Tat rnit einem Reparatursystem etwas zu tun haben konnte. Man fand, daf3 diese Mutante nach UV-Bestrahlung stetig D N A verliert. Offenbar konnen die Lucken, die zur Entfernung der UV-Schaden rnit Hilfe der Endo- und Exonuclease in den Doppelstrang hineingebracht werden, nicht wieder geschlossen werden, so da8 der einmal aufgebrochene Strang weiter von DNA-abbauenden Enzymen zerstort wird. Es war naturlich klar, dai3 man nach der Entdeckung dieser E. coli-mutante ohne Kornberg-Enzym intensiv auf die Suche nach der eigentlichen Replicase ging. Kulturen dieser Mutante wurden vorsichtig aufgebrochen, und die Bestandteile mit DNA-Polymerase-Aktivitat abgetrennt, gereinigt und charakterisiert. Bisher haben drei Gruppen yon neuen DNA-Polymerasen berichtet: Zwei Gruppen aus Tubingen - F. Bonhoefier und R. Knippers vom Friedrich-Miescher-Laboratorium der MaxPlanck-GesellschaR - und, damit die Geschichte in der Familie bleibt, ein Sohn des A. Kornberg, Thomas Kornberg, so dai3 man heute fragt: 1st die Kornberg- JuniorDNA-Polymerase die eigentliche Replicase? Die Ergebnisse dieser Gruppen zeigten, dai3 in E. coli-bakterien neben der Kornberg-Polymerase, die nun DNA-Polymerase I genannt wird, zwei weitere DNA-POlymerasen I1 und 111 existieren. Es lag nahe, dai3 man zuerst einmal versuchte, die Unterschiede dieser verschiedenen Polymerase-Aktivitaten aufzuzeigen. Tabelle 1 zeigt einen solchen Vergleich. Man nimmt heute an, dai3 die Polymerase I einen Teil eines DNA-Reparatursystems darstellt, wahrend vieles dafur spricht, daf3 die Polymerasen I1 und 111 etwas rnit der Replikation der D N A zu tun haben. Der interessanteste Punkt ist die Tatsache, dai3 die Polymerase I1 mit der Bakterien- 125

5 Membran assoziiert ist. Schon Anfang der sechziger Jahre haben Jacob und Brenner betont, dai3 die Replikation des Bakterien- Chromosoms morphologisch und funktionell mit der Bakterien-Membran in Verbindung stehen musse. Bakterien haben namlich keinen mitotischen Apparat, der bei den hoher entwickelten Zellen fur die Trennung der Chromosomen und ihre Verteilung auf die Tochterzellen sorgt. Wenn man bei Bakterien spezifisch die DNA- Synthese blockiert, so geht zwar die Synthese der Zellmembran weiter, es findet jedoch keine Septumbildung, d. h. keine Aufspaltung in Tochterzellen statt; es entstehen vielmehr lange, wurmahnliche Gebilde. Man konnte annehmen, dai3 das Bakterien-Chromosom durch das Replicase- System mit der Zellmembran verbunden ist. Nach der Replikation bleiben die beiden Tochterchromosomen weiter an die Membran gebunden. Die anschliei3ende Membransynthese, besonders die Ausbildung der Membran-Einschnurung, wiirde dann die beiden Chromosomen gleichmai3ig auf die beiden Tochterzellen verteilen. Mit einem schon alteren Experiment von Jacob und Mitarbeitern soll diese Moglichkeit angedeutet werden. Es gibt Bakterienstamme, die zwei DNA-Strukturen besit- Zen, die unabhangig voneinander repliziert werden. Es handelt sich einerseits um ein normales Chromosom, andererseits um eine ebenfalls hauptsachlich aus DNA bestehende Partikel, die Episom oder F-Faktor genannt wird. Der F-Faktor ist vie1 kleiner als das Chromosom und hat etwas mit dem parasexuellen Verhalten von Bakterien zu tun. Es geniigt zu wissen, dai3 er sich unabhangig vom Chromosom replizieren kann. Es wurde ein Bakterium ausgewahlt, das einen temperaturempfindlichen F-Faktor besitzt, der bei 30" C normal repliziert DNA- Inaktivierung Molekular- Polymerase durch gewicht Hg-Verbindungen I - I1 I wird, aber nicht mehr bei 40" C. Nun wurde zuerst die Bakterien-Kultur bei 30" C in Gegenwart von radioaktivem Phosphat mehrere Generationen lang kultiviert, so dai3 alle DNA rnit Phosphor-32 markiert war. Dann wurde die Kultur auf 40" C erwarmt und das radioaktive durch normales Phosphat ersetzt. Wieder nach mehreren Generationen wurden Proben entnommen und die Verteilung des radioaktiven Chromosoms und die des F-Faktors, der sich ja bei 40" C nicht mehr verdoppeln konnte, in den Tochterzellen bestimmt. Man fand, dai3 auch nach mehreren Zellteilungen bei allen Zellen, die den F-Faktor enthalten, noch genau die Halfte der s2p-radioaktivitat vorhanden ist, d. h. diese Zellen haben in ihrem Chromosom einen Strang des ursprunglichen markierten Doppelstranges mitbekommen (Abbildung 7). Daraus folgt, dai3 Chromosom und F-Faktor nicht statistisch verteilt werden, wie man es erwarten miigte, wenn beide Partikel fur sich in der Zellflussigkeit herumschwimmen. Vielleicht sind beide an dasselbe Stuck Membran gebunden, wo ihre Replikation und damit auch ihre Verteilung in die Tochterzellen kontrolliert wird. everse Transcriptase Seit etwa zwei Jahren macht noch mehr als die Polymerasen I1 und I11 eine andere DNA-Polymerase Furore, die in diesem Zusammenhang ebenfalls erwahnt werden soll : die RNA-abhangige DNA-Polymerase ("Reverse Transcriptase"), die Temin, Baltimore, Spiegelman und andere in Tumor- Viren gefunden haben und deren Entdekkung das sogenannte,,zentrale Dogma der Molekularbiologie" zu erschuttern schien';.. Nach diesem Dogma sol1 die genetische In- Molekule Exonuclease- assoziiert Pro Aktivitat an die E.coli-Zelle Zellmembran formation von der DNA uber die RNA auf die Proteinebene fliei3en. Nur in dieser Richtung, niemals umgekehrt! Die RNAabhangige DNA-Polymerase kehrt nun den ersten Schritt dieses Flusses um: Sie vermag DNA an einer RNA-Matrize zu synthetisieren. Ihre Bedeutung liegt aber nicht in diesem mehr philosophischen Aspekt, sondern auf dem Gebiet der Krebsforschung. Wenn eine normale Zelle durch ein Tumor- Virus in eine Krebszelle umgewandelt wird (,,Transformation"), so bedeutet das offenbar - wie immer der Vorgang im einzelnen zu deuten ist -, dai3 genetische Information aus dem Virus-Chromosom in das Chromosom der Zelle ubernommen wird, denn die Tumorcharakteristika bleiben auch nach vielen Zellteilungen erhalten, obwohl man dann keine Virusteilchen mehr nachweisen kann. Nun gibt es sowohl Tumorviren, die ihre genetische Information in DNA niedergelegt haben, als auch solche, die lediglich RNA enthalten. Fur die DNA-Viren ware der geschilderte Transformationsmechanismus kein Problem: Auf dem Wege der sogenannten Rekombination wird genetisches Material in Form von DNA ausgetauscht, und das eingebaute Stuck der Virus-DNA wird automatisch bei jeder Zellteilung mit dem Empfanger- Chromosom repliziert. Unklar blieb bis vor kurzem, wie ein RNA-Tumor-Virus so etwas kann, denn es ist aui3erst unwahrscheinlich und konnte auch nie nachgewiesen werden, dai3 ein Stuck RNA in die DNA eines Chromosoms eingebaut wird. Erst die Entdeckung der RNA-abhangigen DNA-Polymerase brachte den Ansatz zur Liisung des Ratsels. Neben dieser Polymerase hat man spater noch weitere Enzyme in den RNA-Tumor-Viren nachgewiesen: eine DNA-abhangige DNA-Polymerase, eine Endonuclease, eine Exonuclease und eine Ligase. Mit dem Zusammenspiel all dieser Enzyme 1ai3t sich nun erklaren, wie die Information, die in der Virus-RNA niedergelegt ist, in DNA umkopiert und dann in das Chromosom der Wirtszelle eingebaut werden konnte. Zuerst wachst an der (einstrangigen) Virus-RNA mit Hilfe der RNA-abhangigen DNA-Polymerase die komplementare DNA, so dai3 ein Doppelstrang aus RNA und DNA, ein sogenannter RNAIDNA- Hybrid encsteht. Die DNA-abhangige "Vgl. diese Zeitschr. 4, 130 (1970). 126

6 P. C. Hanawalt und R. H. Haynes:,,Reparatur schadhafier Desoxyribonucleinsaure", Umschau Wiss. Techn. 1967, Ein Ubersichtsartikel uber DNA-Reparatur-Systeme. H. M. Temin: "RNA-Directed D N A Synthesis", Sci. Amer., Januar 1972, 24. Ein Artikel des Entdeckers der RNA-abhangigen DNA-Polymerase. DNA-Polymerase macht daraus einen DNA-Doppelstrang, und damit ware man auf der Stufe, auf der genetische Information mit dem Empfanger-Chromosom ausgetauscht werden kann. Dieser Austausch (Rekombination) ist zwar auch bei einfachen Systemen noch keineswegs in allen Einzelheiten bekannt; sicher jedoch ist, dai3 dafiir an Enzymen eine Endonuclease, eine DNA-Polymerase und eine Ligase notwendig sind. All diese Enzyme wurden, wie gesagt, auch in den RNA-Tumor-Viren gefunden, aber daruber hinaus ist diese Enzymkombination genau die gleiche, die wir oben beim DNA-Reparatursystem von E. coli diskutiert haben. In der Tat hat man aus Untersuchungen an Bakterien Hinweise, dai3 das Reparatursystem und das System, das D N A in ein Chromosom einbaut (Rekomtiination), nicht vollstandig getrennte und unabhangige Systeme sind, sondern dai3 sie in Beziehung zueinander stehen. Literatur R. Knippers:,,Molekulare Genetik". Georg Thieme Verlag, Stuttgart Kapitel 3: D N S - Trager der genetischen Information. B. Schmidt:,,Desoxyribonucleasen", Umschau Wiss. Techn. 1970, Ein Artikel uber die Bedeutung und Wirkungsweisc von DNasen. Priv.-Doz. Dr. K. G. Wagner, geboren 1929 in Wollenberg, Kreis SinsheimiBaden, studierte Chemie an der Universitat Karlsruhe und leitet heute eine Arbeitsgruppe in der Gesellschaft fur Molekularbiologische Forschung, StockheimlBraunschweig. Arbeitsgebiet :Pro tein-nucleinsaure-we&selwirknngen. 127

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