Der LSR als Motor für den Ausbau des bürgerschaftlichen Engagements und der Selbsthilfe
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- Erich Armbruster
- vor 7 Jahren
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1 Neue Möglichkeiten zum Aufbau von bürgerschaftlichem Engagement in der offenen Altenarbeit durch 45d SGB XI unterstützt durch die Agentur Pflege engagiert Seit Anfang 2009 werden nun die neuen Fördermöglichkeiten zum Aufbau und Unterstützung von Freiwilligeninitiativen, bürgerschaftlichem Engagement und Selbsthilfe im Umfeld von Pflege in Baden-Württemberg umgesetzt. Mit Pflege engagiert wurde eine landesweite Beratungs- und Vermittlungsagentur zur Förderung bürgerschaftlicher Strukturen sowie der Selbsthilfe in der Pflege in Baden- Württemberg geschaffen. Sie unterstützt interessierte Träger und Gruppen bei der Planung, Antragsstellung und Umsetzung. Sie arbeitet nach ähnlichen Verfahren wie die Alzheimer Gesellschaft bei der Unterstützung der Betreuungsgruppen nach 45c SGB XI. Es handelt sich dabei um ein Modellvorhaben des Landesseniorenrates Baden-Württemberg e.v. (LSR) in Zusammenarbeit mit dem Paritätischen Bildungswerk Landesverband Baden- Württemberg e.v., gefördert durch das Ministerium für Arbeit und Soziales und die Pflegekassen. Der LSR als Motor für den Ausbau des bürgerschaftlichen Engagements und der Selbsthilfe Die Lebensqualität pflegebedürftiger älterer Menschen zu stärken und zu sichern, ist ein erklärtes Ziel des LSR. Darum engagieren wir uns bei der Förderung des bürgerschaftlichen Engagements und der Selbsthilfe. Wir sind Mitglied im Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement Baden- Württemberg und unterstützen als Projektträger von BELA III (Bürgerschaftliches Engagement für Lebensqualität im Alter) die Öffnung von stationären Einrichtungen für ein vielfältiges bürgerschaftliches Engagement. (vgl. Ein wichtiger Schwerpunkt unserer Arbeit ist die Förderung der intergenerativen Solidarität. Mit der demografischen Entwicklung steigt die Zahl der Menschen, die im (meist höheren) Alter nicht mehr zu einer selbständigen Lebensführung in der Lage und in hohem Maße oder vollständig von fremder Hilfe abhängig sind. Gleichzeitig steigt mit dem demografischen Wandel die Zahl derjenigen Menschen, die in der nachberuflichen Lebensphase bei relativ guter Gesundheit und materieller Absicherung über freie Zeit verfügen und zu einem sozialen Engagement bereit sind. Mit dem Qualifizierungsprojekt Langlebigkeit verpflichtet fördert der LSR das bürgerschaftliche Engagement älterer Menschen vor allem für die hochbetagten Älteren im Lande. 1
2 Ältere Menschen wollen am liebsten in der eigenen Häuslichkeit ihren Lebensabend verbringen können. Sie möchten ihren Alltag so lange wie möglich selbstständig bewältigen können. Um diesen Wunsch umzusetzen, braucht es frühzeitig Unterstützung und Beratung sowie Hilfe zur Selbsthilfe. Notwendige Hilfen für dieses selbstständige Leben müssen vermittelt werden, niedrigschwellige Unterstützung muss vorhanden sein. Im Sinne einer guten Nachbarschaft werden Menschen gebraucht, die dafür Zeit haben und Aufmerksamkeit schenken. Menschen, die Angehörige oder Nachbarn in deren häuslicher Umgebung pflegen, brauchen eine gemeinsame, tragfähige Basis zur Unterstützung und Stärkung ihres Selbsthilfepotenzials. Der LSR sieht sich auf diesem Hintergrund als inhaltlich zuständiger Landesverband gefordert, seine praktizierte Beratung und Aufbauarbeit sowie seine Koordinationsaufgaben fortzusetzen und zu intensivieren. Das Paritätische Bildungswerk als kompetenter Partner in der Umsetzung Der LSR ist vom Ministerium für Arbeit und Soziales Baden-Württemberg beauftragt worden, Information und Beratung zur Förderung und zum Aufbau von bürgerschaftlichen Initiativen und Selbsthilfe entsprechend 45d SGB XI zu organisieren. Er hat das Paritätische Bildungswerk als Kooperationspartner gewonnen. Dieses ist seit langem ein kompetenter Partner für das vom Bürger ausgehende Lernen. Als Mitglied des Landesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement ist es seit 10 Jahren für die Ausbildung von Trainern im Bürgermentorenprogramm verantwortlich. Mit dem Programm Jugend engagiert sich, mit dem BELA-Praxisverbund (Bürgerschaftliches Engagement für Lebensqualität im Alter) und als Träger des Regionalbüros Süd im Bundesprojekt Pflegebegleiter kann es breite Erfahrungen bei Qualifizierung und Aufbau von Initiativen im Umfeld von Pflege vorweisen. Durch enge Kooperationen mit kommunalen Spitzenverbänden und europäischen Volunteerorganisationen verfügt das Paritätische Bildungswerk über Know-How und Verbindungen, die Voraussetzung sind für erfolgreiche bürgerschaftliche Projekte vor Ort. Neue Fördermöglichkeit für Selbsthilfe und Ehrenamt durch das Pflege- Weiterentwicklungsgesetz für 100 Initiativen in 2009 Mit dem Inkrafttreten des Pflege-Weiterentwicklungsgesetzes am 1. Juli 2008 wird nach 45d 2
3 SGB XI die Förderung ehrenamtlicher Strukturen sowie der Selbsthilfe in der Pflege ermöglicht. Die Finanzierung erfolgt als Kofinanzierung aus dem Budget des 45c SGB XI. Der bundesweit jährlich zur Verfügung stehende Gesamtbetrag wurde von bisher 20 Mio. Euro auf 50 Mio. Euro erhöht. Er setzt sich aus 25 Mio. Euro aus Mitteln der Pflegekassen und aus 25 Mio. Euro aus Mitteln der Länder, der Kommunen und der Arbeitsverwaltung zusammen. Für Baden- Württemberg stehen damit zum Auf- und Ausbau der Förderstrukturen für demenzkranke Menschen sowie zur Förderung bürgerschaftlicher Strukturen und der Selbsthilfe insgesamt bis zu rund 6,4 Mio. Euro jährlich zur Verfügung. Mittel, die im jeweiligen Haushaltsjahr nicht in Anspruch genommen werden, können in das Folgejahr übertragen werden. Das Land stellt 2009 aus Haushaltsmitteln zusätzlich Euro bereit, die von den Kommunen in gleicher Höhe ergänzt werden müssen. Zusammen ergibt das Euro. Der Zuschuss der Pflegekassen beträgt ebenfalls Euro. Insgesamt stehen somit Euro zur Verfügung. Damit ist eine Förderung von 100 Initiativen mit jeweils Euro möglich. Das Land fördert wegen der begrenzten Ressourcen zunächst Seniorennetzwerke und Pflegebegleiter-Initiativen. Den Kommunen und der Arbeitsverwaltung bleibt es unbenommen, über die Landesförderung hinaus mit einem erweiterten Spektrum Maßnahmen der Selbsthilfe und des Ehrenamts in der Pflege zu fördern. Das Land wird für das laufende Jahr eine befristete Förderregelung für die Förderung des Ehrenamts und der Selbsthilfe in der Pflege veröffentlichen und nach Vorliegen der Empfehlungen der Spitzenverbände auf Bundesebene die Betreuungsangebote-Verordnung und die Förderrichtlinien überarbeiten. Mit dem neuen Förderverfahren werden in diesem Jahr Erfahrungen gesammelt, die dann in die endgültigen Regelungen einfließen können. Analog zur erfolgreichen Umsetzung der Fördermaßnahmen niedrigschwelliger Betreuungsangebote für Demenzkranke gem. 45c SGB XI werden die Fördermaßnahmen nach 45d SGB XI durch eine landesweite Beratungs- und Vermittlungsagentur unterstützt. Landesweite Beratungs- und Vermittlungsagentur nach 45d SGB XI beim Paritätischen Bildungswerk eingerichtet Ab sofort können sich interessierte Personen, Initiativen, Träger oder kommunale Partner über die neuen Fördermaßnahmen informieren und sich beim Aufbau beraten lassen. Die Beratungsund Vermittlungsagentur verfolgt folgende Ziele: Stärkung von Ansätzen des Bürgerengagements und der Selbsthilfe durch Beratung: Selbsthilfe und freiwilliges Engagement für Lebenssituationen mit Pflege sollen durch Information zu den neuen Fördermöglichkeiten gestärkt werden. 3
4 Wissenstransfer durch Vernetzung: Erfahrungsaustausch und Vermittlung zwischen Initiativen und zwischen professionellen Strukturen sollen angeregt werden. Unterstützung beim Aufbau neuer Initiativen: Organisationen und Initiativen sollen Unterstützung für den Aufbau und die Weiterentwicklung von bürgerschaftlichen und Selbsthilfeinitiativen im Umfeld von Pflege finden. Für Seniorenorganisationen sind besondere Informationsangebote vorgesehen. Zuarbeit zum Koordinierungsausschuss des Ministeriums für Arbeit und Soziales Zu den Aufgaben der Agentur gehören im besonderen die Information über Förderbedingungen, Beratung, Impulsgebung und fachliche Begleitung von Initiativen, Unterstützung beim quantitativen und qualitativen Ausbau von Selbsthilfe und Freiwilligenengagement im Umfeld von Pflege und die Aufbereitung und Beratung zu den Anträgen für den Koordinierungsausschuss. 4
5 Im Paritätischen Bildungswerk stehen fachkundige Partner zur Beratung und Unterstützung bereit: Iren Steiner, Dipl.Psych.: Inhaltliche Beratung und Begleitung Randecker Maar Str Bissingen Fon: dienstags: oder nach Vereinbarung Sabine Reiber Haußmannstr Stuttgart Fon: reiber@bildungswerk.paritaet-bw.de Wichtige Termine Für die Seniorenräte führt die Agentur in den 4 Regierungsbezirken ab März Informationsveranstaltungen durch: Offenburg: 10:00h-14:30h Sigmaringen: 10:00h-14:30h Schwäbisch Hall: 10:00h-14:30h Karlsruhe: 10:00h-14:30h 5
aufgegriffen, die bereits oder zukünftig ein Entwicklungspotential für Bürgerschaftliches Engagement in Kommunen bieten.
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