Einführung in die Erziehungs- und Sozialisationsforschung: Die strukturgenetische Entwicklungstheorie Vorlesung im SS 2004 von Prof. Dr.

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1 Einführung in die Erziehungs- und Sozialisationsforschung: Die strukturgenetische Entwicklungstheorie Vorlesung im SS 2004 von Prof. Dr. Sabine Walper

2 Die strukturgenetische Entwicklungstheorie Jean Piaget ( )

3 Die strukturgenetische Entwicklungstheorie Grundzüge der Theorie Jean Piagets Die vier Hauptstadien der Entwicklung Die Entwicklung des moralischen Denkens nach Lawrence Kohlberg Neuere Theorie- Entwicklungen Jean Piaget ( )

4 Die strukturgenetische Entwicklungstheorie von Jean Piaget ( ) Fokus: Entwicklung von Erkenntnisprozessen: Wahrnehmung Kategorien Raum und Zeit Begriffsbildung Mengen- und Zahlkonzepte Logische Verknüpfungen und Ableitungen

5 Die strukturgenetische Entwicklungstheorie von Jean Piaget Ausgangspunkt: Kritik am Assoziationismus Kann deskriptiven Reichtum an Verhaltens- und Erkenntnisinhalten nicht annähernd angemessen abbilden Beschreibt Beziehungen ( Assoziation ) nur unter dem Aspekt der zeitlichen Abfolge, nicht als: räumliche, soziale, kausale, verwandtschaftliche, logische Beziehung

6 Die strukturgenetische Entwicklungstheorie von Jean Piaget Schema, Struktur: kategoriale Zusammenfassung von Handlungsweisen; hypothetisches Konstrukt Strukturalismus: Fokus auf allgemeine Strukturentwicklung

7 Die strukturgenetische Entwicklungstheorie von Jean Piaget Stufentheorie der Entwicklung: Entwicklungsstufen sind charakterisiert durch die Struktur, die aus Handlungen und Denkleistungen erschlossen wird. Die Abfolge von Entwicklungsstufen folgt einer notwendigen Sequenz. Diese Stufenfolge ist bedingt durch zunehmende Komplexität der Denkleistungen. Die Entwicklung des Denkens erfolgt durch die Äquilibration kognitiver Struktur: Selbstregulationsprozesse der Denkentwicklung angesichts kognitiver Konflikte. fi Konstruktivismus

8 Die strukturgenetische Entwicklungstheorie von Jean Piaget Auseinandersetzung mit der Umwelt erfolgt durch Assimilation: Einverleibung eines Gegenstandes in ein Schema Akkomodation: Anpassung des Schemas an den Gegenstand

9 4 Hauptstadien der Entwicklung I) Sensumotorische Entwicklung Übung angeborener Reflexe: Konsolidierung der gegebenen Schemata Primäre Kreisreaktionen: Wiederholung von Handlungen, die zu angenehmen Ergebnissen geführt haben; generalisierende Assimilation sekundäre Kreisreaktionen: Handlung als Mittel zum Zweck

10 4 Hauptstadien der Entwicklung Sensumotorische Entwicklung (Fortsetzung) Koordinierung der erworbenen Handlungsschemata und ihre Anwendung auf neue Situationen: Systematische Anwendung mehrerer Handlungsschemata auf den gleichen Gegenstand; Koordination (z.b. Greifen und Werfen, Hinkrabbeln etc.) Tertiäre Kreisreaktionen: Entdeckung neuer Handlungsschemata durch aktives Experimentieren Übergang vom sensumotorischen Intelligenzakt zur Vorstellung: Antizipation von Handlungsergebnissen in der Vorstellung durch Verinnerlichung von Handlungen

11 4 Hauptstadien der Entwicklung II) Präoperationales, anschauliches Denken Überblick: Unangemessene Generalisierungen Egozentrismus des Kindes Zentrierung auf einen oder wenige Aspekte der Situation Zentrierung auf Zustände, Vernachlässigung der Transformationen, die zu Zuständen führen Eingeschränkte Beweglichkeit des Denkens Fehlendes Gleichgewicht: Widersprüche im Denken

12 4 Hauptstadien der Entwicklung Präoperationales, anschauliches Denken (Forts.) Unangemessene Generalisierungen Assimilation an Schemata, z.b.: animistische Deutungen in der Wahrnehmung unbelebter Objekte finalistische Erklärungen artifizialistische Naturdeutung Korrektur fehlerhafter Assimilation durch Akkomodation

13 4 Hauptstadien der Entwicklung Präoperationales, anschauliches Denken (Fortsetzung) Egozentrismus des Kindes: Unfähigkeit, sich in die Rolle / Perspektive eines anderen hineinzuversetzen, Unfähigkeit, die eigene Perspektive als eine von mehreren Möglichkeiten zu erkennen z.b. Drei-Berge-Aufgabe Entwicklungs motor : (sozial vermittelte) kognitive Konflikte

14 Die Drei-Berge-Aufgabe Kann sich das Kind im präoperationalen Stadium vorstellen, dass die drei Berge vom Standpunkt eines gegenüber sitzenden Betrachters (z.b: Position 2) anders aussehen als von seinem eigenen (z.b. Position 1)?

15 Die Drei-Berge-Aufgabe Gegenuntersuchung von Helen Borke (1975): Ist der mangelnde Bezug des Materials (Berge) zur eigenen Erfahrungswelt der Kinder ausschlaggebend für ihre Unfähigkeit zur Dezentrierung? Neue Untersuchung mit Haus, Kuh, Pferd und See, auf dem ein Boot schwimmt. Zusätzlich: Puppe Grobi (Sesamstrasse) als anderer Betrachter. Bereits dreijährige können richtige Antworten geben

16 4 Hauptstadien der Entwicklung Präoperationales, anschauliches Denken (Fortsetzung) Zentrierung auf einen oder wenige Aspekte der Situation Beschränkung des Urteilsfeldes, z.b. Zirkuläre Erklärungen Probleme mit dem physikalischen Mengenbegriff (Umschütt-Aufgabe) Kategorisierungen de proche en proche Moralisches Urteil: Fokus auf Schaden statt Intention

17 Die Umschütt-Aufgabe Ist im rechten Glas (B ) mehr oder weniger als im mittleren Glas (B), wenn man den Inhalt (von B in B ) umfüllt?

18 4 Hauptstadien der Entwicklung Präoperationales, anschauliches Denken (Fortsetzung) Zentrierung auf Zustände, Vernachlässigung der Transformationen, die zu Zuständen führen Eingeschränkte Beweglichkeit des Denkens Fehlendes Gleichgewicht: Widersprüche im Denken z.b. Klasseninklusion: denken ist unidirektional, aber nicht reversibel Überwindung durch Konstruktion umfassender Systeme der Verschachtelung von Klassen

19 Klasseninklusion Lebensmittel Feste Nahrung Flüssige Nahrung Obst Gemüse Getreideprodukte Fleisch Äpfel Birnen Boskop Elstar

20 4 Hauptstadien der Entwicklung III) Konkret-operationales Denken (Beginn zwischen 5. und 6. Lebensjahr) Leistungen: Klassenhierarchien Logische Multiplikation von Klassen Systeme der Reihenbildung Zeit und Raum Zahlensysteme

21 Logische Multiplikation von Klassen: Der Raven-Test Welche Lösung gehört in das Feld unten Mitte? Wähle zwischen den Formen auf der rechten Seite.

22 4 Hauptstadien der Entwicklung IV) Formal-operationales Denken (ab 10. Lebensjahr) geht über gegebene Information hinaus (Bsp. Pendel-Aufgabe) Aufbau kombinatorischer Systeme Variablenkontrolle und Hypothesenbildung erhöhte Beweglichkeit des Denkens durch zwei Formen der Reversibilität: Negation und Reziprozität (z.b. Hebelgesetze) Verständnis von Proportionen

23 Implikationen für Lernanordnungen : Beweglichkeits-Übungen Induktion kognitiver Konflikte und Auflösung von Widersprüchen durch Umstrukturierung Methoden der selbsttätigen Entdeckung Offener Unterricht Lernen unter Gleichaltrigen

24 Entwicklung des moralischen Urteils: Die Stufentheorie von Lawrence Kohlberg Rekonstruktion der kognitiven Strukturiertheit von Argumentationen in moralischen Konfliktsituationen Grundlagen: kognitive Entwicklungstheorie von Jean Piaget Theorie der Gerechtigkeit von Rawls 3 Niveaus mit insgesamt 6 Stufen: I: Präkonventionelles Niveau II: Konventionelles Niveau III: Postkonventionelles Niveau

25 Entwicklung des moralischen Urteils: Die Stufentheorie von Lawrence Kohlberg Untersuchung des Moralischen Urteils anhand der klinischen Methode mit Interviews zu moralischen Dilemmata (z.b. das Heinz-Dilemma) I: Präkonventionelles Niveau Stufe 1: Orientierung an Strafe und Gehorsam Stufe 2: instrumentelle Orientierung an eigenen Bedürfnissen; Reziprizität im Sinne von eine Hand wäscht die andere

26 Entwicklung des moralischen Urteils: Die Stufentheorie von Lawrence Kohlberg II. Konventionelles Niveau Stufe 3: Orientierung am Erhalt wichtiger Sozialbeziehungen: Good boy, nice girl -Argumentation; Familie und andere Primärgruppen als Bezugsrahmen Stufe 4: Orientierung an staatlichen Systemen; law-and-order -Argumentation: Erfüllung der Regeln eines gegebenen Rechts- und Ordnungssystems

27 Entwicklung des moralischen Urteils: Die Stufentheorie von Lawrence Kohlberg III. Postkonventionelles Niveau Stufe 5: Verständnis des Systems als Gesellschaftsvertrag; oft utilitaristische Argumente: Gewinnmaximierung für möglichst viele; zunehmend wichtig: Gerechtigkeit der Entscheidungsfindung Stufe 6: Prinzipien, etwa i.s. des kategorischen Imperativs von Kant

28 Förderung des moralischen Urteils durch... Gezielte Induktion kognitiver Konflikte ( N + 1 ) Diskussion normativer / moralischer Fragen Demokratische Entscheidungsstrukturen Das Prinzip der Eigenverantwortung

29 Grundlage der Entwicklung des moralischen Denkens: Soziale Perspektivenübernahme (Robert Selman) Untersuchungen zur Perspektiven- / Rollenübernahme- Fähigkeit im Kindesalter (Selman, Chandler, M. Keller) Children s Theory of Mind (z.b. die Maxi-Aufgabe) (Perner, Wimmer, Sodian, Harris)

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