Elternarbeit, Frühe Hilfen und Migrationsfamilien
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- Liese Baumgartner
- vor 7 Jahren
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1 Fachliche Rahmung und Vorstellung des Landesprogramms Vortrag im Rahmen der landesweiten Auftaktveranstaltung: Elternarbeit, Frühe Hilfen und Migrationsfamilien Januar 2011 Hannover Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz (ism e.v.) Heinz Müller Flachsmarktstraße Mainz Tel.: 06131/ Heinz.mueller@ism-mainz.de
2 Gliederung Einleitung EFI noch begründungsbedürftig? und was ist das Besondere? EFI die fachlichen Anforderungen Warum Elternarbeit? Frühe Hilfen zwischen Regelangebot und Kinderschutz Familien mit Migrationshintergrund Allgemeines und Besonderes EFI Ansätze und Entwicklungsanforderungen Ansätze Konsequenzen Projektstruktur Schluss
3 Elternarbeit: Warum immer noch und wieder neu ein Thema? 20 Jahre KJHG: Die Kinder- und Jugendhilfe entdeckt die Elternarbeit wieder Erziehung im 21. Jahrhundert: Was macht Erziehung so schwierig? (Pluralisierung von Lebenslagen, -formen, Werten, Normen Professionalisierung/ Verwissenschaftlichung von Erziehung Medialisierung von Erziehung )
4 Elternarbeit: Warum immer noch und wieder neu ein Thema? Elternarbeit: Versuch einer Begriffsbestimmung Angebote für, mit und unter Beteiligung von Eltern Bildungs- angebote (z.b. Familienbildung, Programme, Kurse) Beratung (z.b. Erziehung, Trennung, Bindung) Hilfe (z.b. Hilfe zur Erziehung, Kinderschutz) Integriert an Regelangebote (z.b. Kita, HzE) oder als spezifisches Angebot
5 Elternarbeit: Warum immer noch und wieder neu ein Thema? Elternarbeit und Elternbeteiligung: zentrale Wirkfaktoren für eine erfolgreiche Kinder- und Jugendhilfe Erziehungskompetenzen stärken: Ein Regelangebot für alle Eltern (Wissenschaftlicher Beirat für Familienfragen 2005)
6 Die Soziale Infrastruktur wirkt nur als Ganzes gut! Elternarbeit und beteiligung als konstitutive Elemente Krisenintervention, Kinderschutz, Begleitung und Hilfe in Einzelfällen (HzE) Beratung, Entlastung, Unterstützung (z.b. Familienbildung, Föderung) Betreuung und Bildung (z.b. Kita) Lebenswelten und Lebensbedingungen Wohnen, Arbeit, Bildung, Kultur, Gesundheit, Freizeit
7 Frühe Hilfen: zwischen Regelangebot und Kinderschutz Frühe Hilfen: ein Top-Thema in der Kinder- und Jugendhilfe Kinderschutz/ Bundeskinderschutzgesetz frühe Bildung und die Konsequenzen aus der Pisa-Debatte Ergebnisse der Bindungsforschung, Neurobiologie etc.
8 Frühe Hilfen: zwischen Regelangebot und Kinderschutz Frühe Hilfen: Begriffsbestimmung Definition des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen, des Deutschen Instituts für Jugendhilfe und Familienrecht (DIJuF), AGJ:. Frühe Hilfen sind... ein System, in dem die Akteure im Zeitraum ab der Schwangerschaft bis zum Alter von drei Jahren spezifische Beratungs- und Unterstützungsangebote für (werdende) Eltern und ihre Kinder machen und ggf. neue Angebote entwickeln, miteinander kooperieren sowie ihre Angebote bereichsübergreifend und mit den allgemeinen Leistungen und Hilfen auf eine Weise koordinieren,
9 Frühe Hilfen: zwischen Regelangebot und Kinderschutz Frühe Hilfen: Begriffsbestimmung die es den Eltern erleichtert, den Zugang zu finden und diese in Anspruch zu nehmen sind gekennzeichnet durch die nicht stigmatisierende Art und Weise, mit der sich die Akteure den (werdenden) Eltern, den Familien und ihrer Lebenssituation annehmen,. um für die Inanspruchnahme weitergehender Hilfen zu werben. überschreitet und überwindet somit Systemgrenzen und wirkt ebenso integrativ wie verantwortungsadditiv, ohne die Unterschiede und Eigenständigkeit der beteiligten Systeme zu negieren
10 Frühe Hilfen: Unterstützung, Prävention und Kontrolle worum geht es? Regelangebote für alle Familien (z.b. Betreuung, Information, Beratung ) Hilfsangebote für Familien in spezifischen Lebens- und Problemlagen (z.b. junge Mütter, allein Erziehende ) Kinderschutz (z.b. Aufdeckung von Gefährdungen, Intervention) allgemein, dauerhaft Interdisziplinär, aufeinander aufbauend punktuell, spezifisch
11 Methoden Elternarbeit, Frühe Hilfen und Migrationsfamilien: Konzeptionelle Ausrichtung Früher Hilfen Sozialräumliche Angebote (z.b. soziale Nahräume, Kita, Schule, Kirchengemeinde) Zielgruppenorientierte Angebote (z.b. allein Erziehende, junge Mütter, Migranten) Zugänge Thematische Angebote (z.b. Erziehung, Bindung, Gesundheit) Angebote orientiert an den Entwicklungsphasen des Kindes (z.b. Geburt, Sprache lernen)
12 Familien mit Migrationshintergrund: Allgemeines und Besonderes bei Elternarbeit und Frühen Hilfen Deutschland eine Einwanderungsgesellschaft: Bestandteil gesellschaftlicher Normalität Der Begriff Migrationshintergrund: was er aussagt und was nicht Zur Lebenslage von Familien und jungen Menschen mit Migrationshintergrund: strukturelle Benachteiligungen bei Einkommen, Bildung, Gesundheit, gesellschaftlicher Teilhabe) Wie steht es um die interkulturelle Öffnung der sozialen Infrastruktur: Die Folgen einer verfehlten Einwanderungspolitik und segregierender Ausländerpädagogik
13 Familien mit Migrationshintergrund: Was leitet den Blick? Allgemeine Fragen und Probleme im Kontext von Erziehung, Beziehung, Bildung, Gesundheit Probleme im Kontext der sozialen Lage (Armut, gesundheitliche Probleme, etc.) Kulturelle Besonderheiten in der Erziehung, Geschlechterrollen, Werte und Normen Strukturelle Zugangsbarrieren zur sozialen Infrastruktur (z.b. Sprache)
14 EFI- Konsequenzen Verbesserung der Zugangsmöglichkeiten zu Frühen Hilfen durch Brückenbauer (z.b. Migrantenselbstorganisationen, Integrationslotsen) Beteiligung von Migrationsfamilien an der Ausgestaltung von Angeboten statt vorgefertigte kulturalisierende Angebote Stärkung sozialräumlicher, gemeinwesenorientierter und integrativer Ansätze migrationssensible Qualifizierung von Angeboten, Diensten und Einrichtungen in der Kinder- und Jugendhilfe wie in der Gesundheitshilfe
15 EFI- Ansätze und Entwicklungsanforderungen migrationssensible Ansätze von Elternarbeit und Frühen Hilfen lassen sich nur im Netzwerk entwickeln Migrantenselbstorganisationen Kommunale Leitstelle Integration Vereine Familienbüros Jugendamt Hebammen, Ärzte Integrations-, Erziehungslotsen freie Träger
16 EFI- Ansätze und Entwicklungsanforderungen Netzwerke müssen koordiniert, moderiert, geplant und gesteuert werden. Hier kommt dem Jugendamt eine besondere Verantwortung zu Zugänge gestalten als ein zentrales Schlüsselthema (Beteiligungsansätze von Migrantionsfamilien stärken, Migrantenselbstorganisationen und kommunale Leitstellen einbinden, bestehende Strukturen und Regelangebote nutzen und auf die spezifischen Bedarfslagen anpassen Kommunale Gesamtkonzepte im Blick haben (statt punktuelle Aktionen) Erfahrung systematisch auswerten und für Transfer nutzen
17 1. Regionalkonferenz 2. Regionalkonferenz 3. Regionalkonferenz 4. Regionalkonferenz 5. Regionalkonferenz Elternarbeit, Frühe Hilfen und Migrationsfamilien: Zur Projektstruktur Landesweite Auftaktver -anstaltung Befragung der Jugendämter zu Umsetzungserfahrungen Landesweite Fachtagung 2011
18 Schluss EFI als Motor und Impulsgeber zur regelhaften Verankerung Früher Hilfen EFI als struktureller Beitrag zur Gestaltung der Einwanderungsgesellschaft (Chancen-, Befähigungs- und Realisierungsgerechtigkeit)
19 Entwicklungen in Rheinland-Pfalz Inobhutnahmen Sorgerechtsentzüge nach 1666 BGB Ausgaben Hilfen zur Erziehung
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