Verliert die Frühförderung die Familien? Eine empirische Untersuchung. Symposion Frühförderung

Transkript

1 Verliert die Frühförderung die Familien? Eine empirische Untersuchung Dr. phil. Matthias Paul Krause Diplom-Psychologe, Psychotherapeut (GwG, DAGG), Supervisor (BDP) Bonn Symposion Frühförderung München Folie 1

2 Mit Eltern kooperieren Gesamt- Situation verstehen intervenieren mit Eltern diskutieren und einigen Reaktion verstehen mit Eltern diskutieren veränderte Intervention entwickeln Befragung zur Elternarbeit in der Frühförderung GFFVBSD01.ppt

3 Elternarbeit in der Frühförderung - eine empirische Untersuchung 2. Zu wie viel Prozent Ihrer Tätigkeit arbeiten Sie in der Hausfrühförderung (Sie gehen in die Familien): %, in der Frühförderstelle (Die Eltern kommen zu Ihnen): %, in der Kita (mit häufigem Elternkontakt): %, in der Kita (mit seltenem Elternkontakt): %? 3. Wie viel Minuten sprechen Sie je Besuch mit Mutter/Vater? Minuten Folie 3

4 Elternarbeit in der Frühförderung - eine empirische Untersuchung 4. Wie viel Stunden reines Elterngespräch (Mutter, Vater, beide Eltern) haben Sie bei einem durchschnittlichen Förderverlauf in einem halben Jahr? Stunden 5. Wie oft haben Sie die Gelegenheit, mit Mutter/Vater 30 bis 60 Minuten am Stück zu sprechen? Bitte machen Sie ein Kreuz zwischen die Klammern: einmal im Monat () einmal in 2 Monaten () einmal im Quartal () einmal in 6 Monaten () Folie 4

5 Elternarbeit in der Frühförderung - eine empirische Untersuchung 6. Wie häufig tauchen folgende Themen im Elterngespräch auf? Kreuzen Sie bitte an: Immer, oft, gelegentlich, selten, nie : Förderung (Ideen, Anleitung, Spiele) Erziehung (Verhalten, Probleme) Behinderung (Information, Diagnose) Vermittlung zu anderen Fachkräften Behinderungsbewältigung (Trost, Trauer, elterliche Stimmung, Gefühle, Zukunft) persönliche Probleme der Eltern Ehe- oder Partnerschaftsprobleme Unterstützung durch Ehepartner Unterstützung durch Andere Lebensqualität der Familie Folie 5

6 Elternarbeit in der Frühförderung - eine empirische Untersuchung 7. Welche Themen sprechen Sie im Elterngespräch von sich aus an, auch ohne von den Eltern gefragt worden zu sein? Kreuzen Sie bitte an: Förderung (s.o.): Immer, oft, gelegentlich, selten, nie, Erziehung (Verhalten, Probleme) Behinderung (Information, Diagnose) Vermittlung zu anderen Fachkräften Behinderungsbewältigung (Trost, Trauer, elterliche Stimmung, Gefühle, Zukunft) persönliche Probleme der Eltern Ehe- oder Partnerschaftsprobleme Unterstützung durch Ehepartner Unterstützung durch Andere Lebensqualität der Familie Folie 6

7 Elternarbeit in der Frühförderung - eine empirische Untersuchung 8. Wie viel Prozent ihrer Elterngespräche finden mit beiden Elternteilen (elterlichen Bezugspersonen) statt? % 9. Welche Spezialangebote haben Sie für Eltern (z. B. Gesprächskreis, Wochenenden, Müttercafé, Interaktionstraining, marte meo, STEEP etc)? 10. Wie gut fühlen Sie sich für das Führen von Elterngesprächen ausgebildet? Sehr gut () gut () wenig () schlecht () Ihre persönlichen Anmerkungen zu Elterngesprächen in der Frühförderung: Folie 7

8 Versendete s 637 davon ungültig? Antworten Pädagoginnen 273 davon Sehbeh./Hörbeh -54 = 219 Therapeutinnen 46 Psychologinnen 19 Lehrerin 7 Kinderpsychotherapeutin 1 Stichprobe Folie 8

9 Elternarbeit in der Frühförderung - eine empirische Untersuchung Gesamtgruppe (n= 348) Folie 9

10 Häufigkeit (%) Jahre Altersverteilung der N= 348 Befragten Folie 10

11 Häufigkeit (%) Jahre Berufserfahrung der N= 348 Befragten Folie 11

12 Häufigkeit (%) Herkunft der Befragten nach Bundesländern (Gesamtgruppe N=348) (in Prozent) Folie 12

13 Häufigkeit (%) Ausbildungen (Gesamtgruppe N=348) (in Prozent) Folie 13

14 Häufigkeit (%) Tätigkeitsfelder je Person in der Frühförderung (Gesamtgruppe N=348) (in Prozent) Folie 14

15 Elternarbeit in der Frühförderung - eine empirische Untersuchung Pädagoginnen in der allgemeinen Frühförderung ohne Seh- oder Hörbehindertenpädagoginnen (n= 219) Folie 15

16 Häufigkeit (%) Westen n=163 Osten n=56 Tätigkeitsfelder je Person in der Frühförderung (in Westen und Osten) (Pädagoginnen, n= 219) (in Prozent) Folie 16

17 NRW n=46 BY n=36 HE n=16 BB n=31 Tätigkeitsfelder je Person in der Frühförderung (in NRW, Bayern, Hessen und Brandenburg) (Pädagoginnen, n= 219) Folie 17

18 Thüringen Tätigkeitsfelder je Person in der Frühförderung (in Prozent) (TH n=16) Folie 18

19 Häufigkeit (%) n=11 n=16 n=46 n=19 n=36 n=31 n=15 Anteile der Hausfrühförderung (weiß) und KiTa- Frühförderung (blau) an der Gesamttätigkeit (nur Pädagoginnen, n=219) (nach Bundesland) (in Prozent) Folie 19

20 Elternarbeit in der Frühförderung - eine empirische Untersuchung Pädagoginnen in der allgemeinen Frühförderung ohne Seh- oder Hörbehindertenpädagoginnen (n= 219) 3. Wie viel Minuten sprechen Sie je Besuch mit Mutter/Vater? Minuten Folie 20

21 Gesprächsminuten je Besuch (nur Pädagoginnen, n=219) (in Prozent) (M=15.6 Minuten, SD=11.5; Min=4 Minuten, Max=65 Minuten) Folie 21

22 Mittelwert (Minuten) * * * 10 Minuten n=10 n=14 n=44 n=19 n=34 n=28 n=15 Gesprächsminuten je Besuch (nur Pädagoginnen, n=219) (nach Bundesland) (in Prozent) (M=15.6 Minuten, SD=11.5; Min=4 Minuten, Max=65 Minuten) Folie 22

23 Elternarbeit in der Frühförderung - eine empirische Untersuchung Pädagoginnen in der allgemeinen Frühförderung ohne Seh- oder Hörbehindertenpädagoginnen (n= 219) 4. Wie viel Stunden reines Elterngespräch (Mutter, Vater, beide Eltern) haben Sie bei einem durchschnittlichen Förderverlauf in einem halben Jahr? Stunden Folie 23

24 Stunden reines Elterngespräch bei einem durchschnittlichen Förderverlauf in einem halben Jahr (nur Pädagoginnen, n=219) (in Prozent) (M=4.3 Stunden, SD=8.0, Min=0 h, Max= 100 h) Folie 24

25 Mittelwert (Stunden) * * * * n=10 n=16 n=45 n=19 n=32 n=26 n=15 Stunden reines Elterngespräch bei einem durchschnittlichen Förderverlauf in einem halben Jahr (nur Pädagoginnen, n=219) (nach Bundesland) (in Prozent) (h<100) Folie 25

26 Elternarbeit in der Frühförderung - eine empirische Untersuchung Pädagoginnen in der allgemeinen Frühförderung ohne Seh- oder Hörbehindertenpädagoginnen (n= 219) 5. Wie oft haben Sie die Gelegenheit, mit Mutter/Vater 30 bis 60 Minuten am Stück zu sprechen? Bitte machen Sie ein Kreuz zwischen die Klammern: einmal im Monat () einmal in 2 Monaten () einmal im Quartal () einmal in 6 Monaten () Folie 26

27 Häufigkeit (%) 1x in 6 Monaten 1x im Quartal 1x in 2 Monaten 1x im Monat n=11 n=16 n=45 n=19 n=35 n=26 n=16 mit Eltern 30 bis 60 Minuten am Stück sprechen (nur Pädagoginnen, n=219) (nach Bundesland) (in Prozent) Folie 28

28 Elternarbeit in der Frühförderung - eine empirische Untersuchung Pädagoginnen in der allgemeinen Frühförderung ohne Seh- oder Hörbehindertenpädagoginnen (n= 219) 6. Wie häufig tauchen folgende Themen im Elterngespräch auf? Kreuzen Sie bitte an: Immer, oft, gelegentlich, selten, nie, Folie 29

29 Häufigkeit (%) Gesprächsthemen (nur Pädagoginnen, n=219) ( immer und oft ) (in Prozent) Folie 30

30 Häufigkeit (%) 96,3 77,2 39,8 34,3 31,1 28,7 26,5 25,6 17,4 6,4 von der Pädagogin eingebrachte Gesprächsthemen (nur Pädagoginnen, n=219) ( immer und oft ) (in Prozent) Folie 31

31 Fazit 350 an Jahren ältere und an Berufserfahrung weisere Kolleginnen aus der Frühförderung haben einen online-fragebogen beantwortet. Nur noch 40,5% arbeiten mobil in der Hausfrühförderung. In Ostdeutschland arbeiten mehr Kolleginnen der Frühförderung in Kitas als im Westen. Zwei Drittel der Pädagoginnen sprechen pro Kontakt 10 bis 15 Minuten mit den Eltern. 43,8% der Frühförderinnen haben nur bis zu maximal zwei Stunden je halbes Jahr für Elterngespräche. Folie 33

32 Fazit Erziehung und Förderung sind die häufigsten Themen. Über Behinderung, Bewältigung und Lebensqualität wird weniger gesprochen. Höheres Lebensalter und Berufserfahrung bestimmen die Themen häufiger als der Arbeitsort. Jüngere Kolleginnen sollten noch besser in Gesprächsführung geschult werden. Die Kolleginnen dürfen noch mutiger werden, brisante Themen anzusprechen. Folie 34

33 Einschränkungen zu geringer Rücklauf Rücklauf konnte nicht kontrolliert werden die Stichprobe ist heterogen die Stichprobe ist nicht repräsentativ Folie 35

34 Schlussfolgerungen die VIFF jedes Bundeslandes sollte über einen Adressenpool inkl. adresse der jeweiligen FF-Stellen verfügen eine online-befragung erscheint gut machbar kleinere Einheiten als die Bundesebene müssen befragt werden auf Bundeslandebene und / oder auf Trägerebene, damit Rücklauf kontrolliert werden kann eine repräsentative Stichprobe muss untersucht werden Daten über die Arbeitsverteilung mobil / ambulant / Kita sollten im Verlauf wiederholt erfasst werden Folie 36

35 Gesprächsminuten und Stunden je halbes Jahr in Abhängigkeit vom Tätigkeitsort und Alter/Berufserfahrung Folie 37

36 Häufigkeit von Eltern oft/häufig angesprochener Themen Folie 38

37 Häufigkeit von der Frühförderin oft/häufig angesprochener Themen Folie 39