Ich bin mehr als mein Trauma Ressourcen bei traumatisierten Kindern sichtbar machen
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- Tomas Rothbauer
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Ursula Funk Systemische Supervision und Coaching SG Systemische Paar-und Familientherapie Kreative Kindertherapie Systemisches Videotraining Mediation
2 Kann man erziehen ohne zu verstehen? Workshop V5 Ich bin mehr als mein Trauma Ressourcen bei traumatisierten Kindern sichtbar machen Fachtag der Jugendhilfe Creglingen am Mittelstandszentrum Bad Mergentheim 2
3 Ziele des Workshops: Traumatisierte Kinder und Jugendliche mit ihren besonderen Verhaltensweisen verstehen und sie als normale Kinder sehen Innere und äußere Ressourcen finden Meine Ressourcen als helfende Person Hilfreiche Vorgehensweisen um Ressourcen traumatisierter Kinder und Jugendlicher sichtbar zu machen 3
4 Innere (interpersonale) Ressourcen: Fähigkeiten (jedes Kind hat besondere Fähigkeiten, wie z.b. Musik machen, wave-board fahren, lesen...) Kenntnisse und Wissen (viele Kinder haben spezifische Kenntnisseund/oder Wissen, z.b. alles über Dinos, Geschichte, Motoren, Musikgruppen ) Interessen und Ziele (Handwerker werden, kreatives Arbeiten, kochen ) An mich selbst glauben (ich schaffe das) Intelligenz Selbstwirksamkeitsempfinden (wenn ich etwas mache, gibt es eine Reaktion und/oder ein Ergebnis) 4
5 Äußere Ressourcen: Soziale Netzwerke (Wohngruppe, Schulklasse, Freunde, Oma, Tante, BetreuerIn, Nachbarn ) Jemand, der an mich glaubt (ErzieherIn, LehrerIn, ) Partizipation (mitentscheiden können über eigene Belange) Transparenz (informiert werden, was als nächstes passieren wird) Ökonomischer Status (Kinder in der Jugendhilfe haben Taschengeld, Bekleidungsgeld, regelmäßige Mahlzeiten ) 5
6 Meine Ressourcen als helfende Person Neugierde auf das Geschehen (wie kommt es, dass sich das Kind so oder so verhält?, was steht dahinter?, was will das Kind damit ausdrücken?) Mut und Durchhaltevermögen (auch in Durststrecken, Entwicklung geht bei allen Kindern nie linear sondern in Wellen) Ambiguitätstoleranz (die Unsicherheit der Situation, die Unsicherheit des Kindes und meine eigene Unsicherheit aushalten können) SchatzsucherIn sein (wie Pippi Langstrumpf auch das kleinste Ding als etwas besonderes sehen und etwas daraus machen) Achtsamkeit und Vorsicht dem Kind mit all seinem (Trauma)Erleben gegenüber Die Hoffnung aufrecht erhalten An die Klienten glauben 6
7 Meine Ressourcen als helfende Person Meine Affekte regulieren können (und wenn ich mich sehr aufrege, bei KollegInnen, in der Supervision etc. Entlastung finden, nie beim Kind) Selbstberuhigung zum Schutz vor überflutenden Emotionen (Schutz vor Sekundärtraumatisierung) Fähigkeit zur Selbstannahme und Selbstakzeptanz (auch wenn es mal nicht so gut funktioniert) Erleben von Kontrolle und Selbststeuerungsmöglichkeit Guter Schlaf Ausreichend Bewegung Gute Ernährung Genussfähigkeit Nur, wenn ich gut für mich selbst sorgen kann, bin ich hilfreich für die Kinder 7
8 Ressourcen der betroffenen Kinder und Jugendlichen sichtbar machen durch: Die Solidarisierung mit den Überlebenskräften Positive Gedanken trainieren (die negativen Gedanken wollen sich immer wieder durchsetzten ) In guten Zeiten forschen gehen: was war früher meine Lieblingsspeise, was habe ich gerne gespielt, wie habe ich Fahrradfahren gelernt Aus Schwächen Stärken werden lassen (Refraiming) Den guten Grund erforschen (das Konzept des guten Grundes) Ganzheitliches, körperliches Wohlbefinden (Schlaf, Ernährung, Bewegung/Sport) 8
9 Ressourcen der betroffenen Kinder und Jugendlichen sichtbar machen durch: Diamantfähigkeiten suchen (aus und unter Druck entstanden)(siehe Schwerwath: Soziale und pädagogische Arbeit bei Traumatisierung) Naturschutzgebiete für die Seele einrichten (der sichere Ort) Vorbereitungen für das nächste Erdbeben treffen (es ist besser sich darauf vorzubereiten, als zu hoffen es kommt nicht) Selbstwirksamkeit erspüren (was kann ich gut, womit fühle ich mich gut, wo kann ich selbst bestimmen?) Negativen Selbstbildern etwas entgegensetzen (ich bin genauso Mensch wie alle anderen Kinder, ich bin wertvoll, gerade weil ich schon viel erlebt habe) Enttabuisieren (ich darf darüber sprechen) 9
10 Hilfreiche Vorgehensweisen um traumatisierten Kindern und Jugendlichen ihre Ressourcen sichtbar zu machen Psychoedukation (Andreas Krüger: Powerbook: erste Hilfe für die Seele) Training für positives Denken Selbstakzeptanz: ich bin okay, die Umstände sind ver-rückt Trauma-sensible Biographiearbeit: wann war es noch gut, was funktionierte, was davon gilt heute auch noch Triggeranalyse Stressbarometer Normalisieren (andere Kinder haben auch Stress, sind auch in der Pubertät ) 10
11 Was hilft noch, wenn ich keine Ressourcen mehr sehe? Perspektivwechsel (warum genau ärgert mich das? Abstand zum Geschehen gewinnen; was würde ich zur Kollegin sagen, wenn sie in dieser Situation wäre?) Austausch im Kollegenkreis Supervision und Fortbildung Verstrickung ist notwendig, zeigt mir die Nähe zum Geschehen an Kleine Schritte gehen Ich bin nicht alleine Was kann ich gut? Negative Gedanken sind i.d.regel Übertragungen, das bin nicht ich, schütteln, frei machen, Ich bin mehr als das Trauma meiner Klienten! 11
12 Ressourcen bei traumatisierten Kindern und helfenden Menschen sichtbar machen Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und gutes Gelingen in der Arbeit 12
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