Standortfaktor Familienfreundlichkeit. Prof. Dr. Bärbel Kracke Universität Erfurt
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- Paulina Siegel
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1 Standortfaktor Familienfreundlichkeit Prof. Dr. Bärbel Kracke Universität Erfurt
2 Man braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind groß zu ziehen. Afrikanische Weisheit
3 Region Arbeitsplatz Arbeitsplatz Stadt Mutter Vater Kind(er) Kita/Schule
4 Was wissen wir über die Vereinbarkeitsprobleme von Familien? die Familienfreundlichkeit von Arbeitsplätzen? die Familienfreundlichkeit von Kitas? die Familienfreundlichkeit von Schulen? die Familienfreundlichkeit von Kommunen? allgemein und in Jena
5 Forschung am Lehrstuhl ABO-Psychologie Jena, Familienfreundlichkeit von Unternehmen ( Jenaer Unternehmensbefragung 2005 ) Universität Erfurt zur Vereinbarung von Familie und Beruf auf individueller Ebene Orbit e.v. Jenaer Kitabefragung 2006 Verschiedene Studien seit 2001 (z.b. Böckler-Stiftung, Prognos, Hertie-Stiftung, Fachkräftestudie)
6 Individuelle Ebene
7 Einfluss elterlicher Arbeitserfahrungen auf die Familie aus dyadischer Sicht Arbeitszeitumfang Überforderung Konflikte mit Vorgesetzten Crossover Arbeitserfahrungen Vater Arbeitserfahrungen Mutter Psychisches Befinden Vater Psychisches Befinden Mutter Nervosität Körperl. Beschw. Lebenszufriedenheit Interaktion mit den Kindern Interaktion mit den Kindern Psychisches Befinden Kinder
8 Bewertung von Arbeitgebern Entscheidungen für einen Arbeitgeber hängen ab von: harten ökonomische Faktoren, z.b. gute Bezahlung, Arbeitsplatzsicherheit und weichen Faktoren, wie Betriebsklima, flexible Arbeitszeiten oder familienfreundliche Angebote von Unternehmen zur besseren Vereinbarkeit von Erwerbs- und Familienleben
9 Unternehmen Standortentscheidungen hängen ab von: harten ökonomische Faktoren, z. B. gute Verkehrsanbindung, Gewerbesteuer und weichen Faktoren, wie ein positives soziales, kulturelles und ökologisch attraktives Umfeld.
10 Arbeitnehmer Arbeitsgruppe Kollegen Vorgesetzte Organisation
11 Arbeitnehmer WSI-Studie Erwartung an einen familienfreundlichen Betrieb Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Hans Böckler Stiftung in Kooperation mit dem BMFSFJ und dem DGB (2004) abhängig Beschäftigte mit Kindern und/oder mit pflegebedürftigen Angehörigen : Erwartungen an einen familienfreundlichen Betrieb und eigenen Erfahrungen
12 Die wichtigsten Handlungsfelder für mehr Familienfreundlichkeit aus Arbeitnehmersicht: 32% familienfreundliche Arbeitszeiten 17% finanzielle Unterstützung 15% Freistellungsmöglichkeiten für Pflegeaufgaben 66% wünschen Rückkehr nach Elternzeit aber: nur 41% hatten ein Personalgespräch zu beruflichen Perspektiven während oder nach der Elternzeit
13 78% wünschten Angebote, Elternzeit mit Teilzeit zu kombinieren 74% begrüßen Angebote zur Weiterbildung in Elternzeit 70% wünschen sich Kontakt zum Betrieb indem sie aushilfsweise oder als Vertretung im Betrieb einspringen tatsächliche Angebote zur Teilzeitarbeit (29%), zur Weiterbildung (17%) und zur vertretungsweisen Tätigkeit (29%)
14 20% haben Möglichkeit für Notfallbetreuung für Kinder (83% halten dies für wichtig) 5% bekommen Hilfe bei der Vermittlung von hauswirtschaftlichen Diensten 7% können die Vermittlung von Betreuungsplätzen bzw. Eltern-Kind-Service in Anspruch nehmen
15 Vorgesetzte Bestimmen das Klima in der Arbeitsgruppe Repräsentieren die Organisationskultur Häufig geringe Sozialkompetenz Notwendig: aktive Führung Familienthemen ansprechen, Planung der Elternzeit, Rückkehr Verhalten Vätern gegenüber (Elternzeit) Einstellung: Führungskräfte und Teilzeit
16 Organisation Wissenschaftliche Untersuchungen belegen: Eine familienfreundliche Personalpolitik... hilft bei der Gewinnung und langfristigen Bindung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an das Unternehmen Kostenreduktion erhöht Produktivität steigert Arbeitszufriedenheit verbessert Betriebsklima reduziert Krankenstand Familienfreundliche Personalpolitik ist ein bedeutender Wettbewerbsfaktor im "war for talents"
17
18 Familienfreundlichkeit Jenaer Unternehmen (JUB 2005) n=198 Betriebe Jena andere Arbeitszeitkonten 70% 38% Gleitzeit m. KernAZ 47% 20-40% Gleitzeit o. KernAZ 24% Teilzeit 50% 40% Altersteilzeit 25% Sonderurlaub (Kinder) 75% 50% Telearbeit 20%
19 Maßnahmen während der Elternzeit (JUB) Jena andere Weiterbildung 19,7% 29% Vertretungseinsätze 32,2% 29% Teilzeitarbeit 33,8% 17% Rückkehrgespräche 42,2% 41% Planungsgespräche EZ 42,9% Kontakt halten 49% 69% Unterstützung von 6% 27% Vätern
20 Unterstützung bei der Kinderbetreuung (JUB) Jena andere Notfallbetreuung 31% 20% Betriebliche Kinder- 3,5% 2% gärten Vermittlung externer 5,1% 7% Angebote
21 Unternehmen mit hohem Frauenanteil bieten mehr kinderfreundliche Maßnahmen an (Teilzeit, Wiedereinstieg, Kinderbetreuung) Größere Unternehmen bieten mehr familienfreundliche Maßnahmen an Positive Geschäftslage hängt mit familienfreundlichen Maßnahmen zusammen 40-50% wünschen Informationen/Austausch mit anderen Betrieben über familienfreundliche Angebote
22 Kitas Kitastudie 2004 (Uni Jena), 200 Eltern 15,6% Unterbringung der Kinder während der Arbeitszeit regelmäßig ein Problem 33% erachten Öffnungszeiten als problematisch in Bezug auf Vereinbarung Arbeit/Familie 39,2% Wunsch nach erweiterten Öffnungszeiten bzw. nach ergänzender flexibler Betreuung 15% berichten Unterstützung in Kinderbetreuung seitens des Arbeitgebers weniger Arbeit-Familien-Konflikte
23 Schulen 70% der Eltern wünschen sich Ganztagesbetreuung ihrer Kinder (v.a. Hausaufgabenbetreuung, verlässliche Betreuungszeiten) Grundschulen Hort (ca. 80% Reichweite) Sekundarstufe Ganztagsangebote (offen, gebunden) deutlich weniger Wissen über die Qualität von Ganztagsangeboten ist noch gering
24 Kommunale Ebene z.b. Serviceportal Familienfreundliche Kommune Baden-Württemberg (seit 2004), 700 Kommunen mit Angeboten, Ideen Aktion gute Fee bis Zuschuss zu Bauland Bundeswettbewerb Kinder- und familienfreundliche Gemeinde (1997) seit 2004 lokale Bündnisse für Familie Betreuung, Bauland, Kultur, Konsum (Nachwuchskräfte)
25 Fazit Offene Fragen: Partnerprogramme (bundesweit 18%) Weiterbildung von Führungskräften (Qualitäten von Arbeitnehmern mit Familie Zuverlässigkeit, Verantwortung) Einstellung zu Vätern in Elternzeit Führungspositionen und Teilzeit Qualität von Betreuungseinrichtungen wird weniger diskutiert als ihr quantitativer Ausbau Marketing
26 Wichtige Links (Unterstützung bei Arbeitszeitgestaltung für KMU) (Audit Familienfreundliches Unternehmen/Familienfreundliche Hochschule)
27 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!!!!
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