Dr. Wolf Schumacher: Entwicklung der Bankenlandschaft. Subprime-Krise. Finanzkrise. Wirtschaftskrise.
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- Frida Böhme
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1 LOCAL EXPERTISE MEETS GLOBAL EXCELLENCE Wiesbaden, 6. August 2009 Dr. Wolf Schumacher: Entwicklung der Bankenlandschaft. Subprime-Krise. Finanzkrise. Wirtschaftskrise.
2 Von der US-Subprime-Krise zur Realwirtschaftskrise 1. US- Subprime- Krise 2. Liquiditätskrise 3. Finanzkrise 4. Börsenkrise 5. Real- Wirtschaftskrise Lokale Immobilienkrise 1
3 Der Weg zur Subprime-Krise Ursprung in den USA: Seit 2001 expansive Geldpolitik der US-Notenbank Federal Reserve Politik des günstigen Geldes Fed-Leitzins (01/ /2008) effektiver Zinssatz Bild / Grafik 2
4 Der Weg zur Subprime-Krise Seit 2000 stark überdurchschnittlich steigende Preise für Wohneigentum: Wohneigentum für Jedermann US-Immobilienpreise ( /2008) Aufweichung der Kriterien zur Kreditvergabe: NINJA -Darlehen (= No Income, no Job, no Assets) Bild / Grafik Mittels Verbriefungen werden Kreditrisiken in den weltweiten Kapitalmärkten weitergereicht Residential Mortgage Backed Securities (= RMBS) Mitte Juni 2004 erhöht US-Notenbank 17-mal infolge die Zinsen Anstieg der notleidenden Kredite 3
5 Im globalem Finanzklima braut sich ein Sturm zusammen Bild / Grafik 4
6 Von der Subprime- zur weltweiten Finanzkrise Die Nachfrage potentieller Investoren nach verbrieften Hypotheken nimmt rapide ab Die Refinanzierungsquelle durch Verbriefung versiegt Ratings von verbrieften Hypotheken werden herabgestuft Wertverfall bzw. Austrocknen der Märkte für verbriefte Produkte Interbankenmarkt trocknet aus Kollaps der Lehman Brothers-Bank führt im Herbst 2008 zur Zäsur: Regel des Marktes Größe schützt vor Zusammenbruch verliert an Bedeutung 5
7 Finanzkrise zwingt Regierungen zum Handeln (Quelle: FTD, Herbst 2008) 6
8 Auswirkungen auf die Realwirtschaft globale Rezession Schwere Frühjahr 2009: Weltwirtschaft befindet sich in der tiefsten Rezession seit der Großen Depression. Nahezu alle Länder von der Rezession erfasst Japan und Deutschland aufgrund ihrer Exportabhängigkeit am stärksten betroffen Verunsicherung der Finanzmärkte bleibt Kernproblem: Rekapitalisierung namhafter Banken Inflation sinkt Anstieg der Insolvenzen Hohe Arbeitslosigkeit droht Teilweise massiver Rückgang der Vermögenswerte in allen Asset-Klassen Massive Konjunkturprogramme Belastungstest der öffentlichen Haushalte Problem im Bankensektor trotz weltweiter Stützungsmaßnahmen nicht beseitigt 7
9 Entwicklungen in der deutschen Industrie Umsatzeinbrüche bei Industrie-Unternehmen in Deutschland Das verarbeitende Gewerbe nahm ,3 % weniger ein als im Vorjahr (Quelle: Statistisches Bundesamt): stärkster Rückgang seit der Wiedervereinigung Krise der Automobilindustrie und Automobilzulieferindustrie Beispiel Opel: Der Rüsselsheimer Autobauer wirbt um staatliche Hilfen von rund 3,3 Mrd. Euro von den Regierungen in Europa und ist nach Insolvenz der Mutter GM weiter auf Suche nach einem Investor. Beispiel Schaeffler: Dem Automobilzulieferer droht aufgrund der Conti- Übernahme eine Eigenkapital-Lücke von 5-6 Mrd. Euro; ohne ein staatliches Rettungspaket droht Insolvenz. 8
10 Entwicklungen in der deutschen Industrie Beispiel Porsche: Der Stuttgarter Sportwagenbauer und VW- Großaktionär hat sich bei der Übernahme von VW verhoben. Die Verschuldung summiert sich auf 14 Milliarden Euro. Nun wird VW schrittweise bei Porsche einsteigen und den Sportwagenbauer voraussichtlich bis Ende 2011 komplett übernehmen. Beispiel Märklin: Der Modelleisenbahn-Hersteller ist zahlungsunfähig, ein Investor wird gesucht, der zum Kaufpreis noch weitere rund 100 Mio. Euro finanzieren kann. 9
11 Aktuelle Entwicklungen im internationalen Bankensektor Hohe Gewinne bei Investmentbanken Amerikanische Investmentbanken erzielen wieder hohe Gewinne (Quelle: Spiegel, ) 10
12 Diskussion über Kreditklemme Gibt es eine Kreditklemme? Fakt: Darlehen an Firmen sanken in der Eurozone im Juni um 35 Mrd. Euro im Vergleich zum Vormonat Aktuelle Diskussion: Agieren Banken unnötig restriktiv bei der Kreditvergabe? Ungewisse Aussichten, Banken müssen sich für eine eventuelle Verschärfung der Krise rüsten Lehre aus der Finanzmarktkrise: Risikobewusste Geschäftspolitik der Banken ist notwendig. Aber auch: Investitionstätigkeit der Unternehmen sinkt Einbruch bei Ausgaben für Maschinen, Fahrzeugen und anderen Ausrüstungen um ein Fünftel für 2009 erwartet Quellen: EZB, Ifo-Institut, Institut der Weltwirtschaft (IfW) 11
13 Hoffnungsschimmer? Konsumklima für August steigt auf 14-Monats-Hoch Drohender Anstieg der Arbeitslosigkeit trübt Aussichten für das vierte Quartal Auch der Ifo-Geschäftsklima stieg im Juli den vierten Monat in Folge gestiegen Anzeichen für eine Konjunkturwende werden stärker Viele Ökonomen sind zuversichtlich, aber es besteht ein hohes Rückschlagsrisiko Quellen: GfK, Bundesagentur für Arbeit, Ifo-Institut 12
14 Handlungsoptionen: Änderungsbedarf Rating-Agenturen und staatliche Aufsicht Anreiz-Strukturen Risiko-Management Transparenz Kompetenz Verantwortungsgefühl der Handelnden Kommunikation Bilanzierung nach IFRS Zeitwert ( Fair Value ) Höhe der zu erzielenden Eigenkapitalrenditen Pressestimmen 13
15 Gesellschaftspolitische Herausforderungen Glaubwürdigkeit der sozialen Marktwirtschaft als bestehende erfolgreiche Wirtschaftsordnung Freie Handelsbeziehungen weltweit Die Rolle und Verantwortung der Manager / Boni-Diskussion Die Rolle und Verantwortung der Politiker Robustheit der Sozialsysteme 14
16 Finanz- und Wirtschaftskrise entfachen Diskussion um Werte neu 15 (Karikatur aus: Die Sammlung der Aareal Bank. Der Geist des Geldes. Papan: Kapitalmärkte )
17 Der Geist des Geldes 16
18 Und wie geht es weiter? Renaissance der alten, traditionellen Werte Pragmatismus Lange, tiefgreifende Rezession möglich Staatliche Unterstützung bei gleichzeitiger Neuordnung des Bankensystems Neudefinition des Produktbedarfs Große gesellschaftspolitische Herausforderungen weiterhin aktuell: Demographie, Bildungswesen, Verkehr, Zersiedelung, Klimaschutz, Rohstoff-Knappheit Schaffung eines neuen internationalen Ordnungsrahmens ( Neue Spielregeln ) 17
19 LOCAL EXPERTISE MEETS GLOBAL EXCELLENCE Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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