Bericht über den Antibiotikaeinsatz in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung in Niedersachsen November 2011

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1 Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit Bericht über den Antibiotikaeinsatz in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung in Niedersachsen November 2011

2 2 Inhaltsverzeichnis Seite I. Zusammenfassung 4 II. Durchführung der Erhebung und Auswertung 5 1. Material und Methoden Herkunft der Daten, Projektbeteiligte und Auswertungszeitraum Begriffsbestimmungen Tierhalterbezogene Begriffe Arzneimittelbezogene Begriffe 7 2. Datenerhebung 8 3. Datenerfassung 9 4. Datenauswertung 9 III. Ergebnisse 9 1. Grundlage der Auswertung 9 2. Masthühner Betriebsgröße Anzahl der Betriebe mit und ohne Antibiotikaeinsatz Anzahl der Durchgänge mit und ohne Antibiotikaeinsatz Anzahl der Tiere, bei denen Antibiotika eingesetzt bzw. nicht eingesetzt werden Durchschnittliche Anzahl der Behandlungen pro Durchgang Eingesetzte Wirkstoffe mit antimikrobieller Wirkung / Wirkstoffgruppen Anwendungsdauer je Behandlung Therapiehäufigkeit Puten Betriebsgröße Anzahl Betriebe mit und ohne Antibiotikaeinsatz Anzahl Durchgänge mit und ohne Antibiotikaeinsatz Anzahl der Tiere, bei denen Antibiotika eingesetzt bzw. nicht eingesetzt werden Durchschnittliche Anzahl der Behandlungen pro Durchgang Eingesetzte Wirkstoffe mit antimikrobieller Wirkung / Wirkstoffgruppen Anwendungsdauer je Behandlung Therapiehäufigkeit Mastschweine Betriebsgröße Anzahl der Betriebe mit und ohne Antibiotikaeinsatz Anzahl der Durchgänge mit und ohne Antibiotikaeinsatz Anzahl der Tiere, bei denen Antibiotika eingesetzt bzw. nicht eingesetzt werden Durchschnittliche Anzahl der Behandlungen pro Durchgang Eingesetzte Wirkstoffe mit antimikrobieller Wirkung / Wirkstoffgruppen 23

3 3 4.7 Anwendungsdauer je Behandlung Therapiehäufigkeit Mastkälber und Fresseraufzucht Betriebsgröße Anzahl der Betriebe mit und ohne Antibiotikaeinsatz Anzahl der Durchgänge mit und ohne Antibiotikaeinsatz Anzahl der Tiere, bei denen Antibiotika eingesetzt bzw. nicht eingesetzt werden Durchschnittliche Anzahl der Behandlungen pro Durchgang Eingesetze Wirkstoffe mit antimikrobieller Wirkung / Wirkstoffgruppen Anwendungsdauer je Behandlung Therapiehäufigkeit 32 IV. Schlussfolgerungen / Ausblick 33

4 4 I. Zusammenfassung In Niedersachsen ist die landwirtschaftliche Nutztierhaltung von großer Bedeutung, z. B. gibt es in Niedersachsen Betriebe mit insgesamt 36,5 Mio. Masthühnern, 389 Puten haltende Betriebe mit insgesamt 4,9 Mio. Tieren sowie ca Halter von fast 5,4 Mio. Mastschweinen 1. In Niedersachsen werden somit ca. 54 % aller Masthühner, rund 43% aller Puten und 47% aller Mastschweine in Deutschland gehalten. Bei Vorliegen bakteriell bedingter Erkrankungen von landwirtschaftlichen Nutztieren ist es erforderlich, antimikrobiell wirksame Stoffe bzw. Arzneimittel (Antibiotika) gegen den oder die Infektionserreger einzusetzen. Jede Anwendung von Antibiotika in der Tier- wie auch in der Humanmedizin birgt jedoch das Risiko, dass Bakterien gegen antimikrobiell wirksame Stoffe resistent werden und die Wirkung von Antibiotika abnimmt. Bei der Verabreichung von Antibiotika stehen in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung grundsätzlich die Gruppen- oder Bestandsbehandlung im Vordergrund: a) Beim Wirtschaftsgeflügel (Masthuhn, Pute) werden Arzneimittel insbesondere im Rahmen einer Bestandsbehandlung und zwar auf oralem Weg über das Trinkwasser verabreicht. Die Behandlung von Einzeltieren ist in der Regel nicht möglich bzw. wenig erfolgversprechend aufgrund des dynamischen Geschehens im Falle von Infektionskrankheiten. b) Beim Schwein, bei Mastkälbern und bei den für die Mast bestimmten Jungrindern, den Fressern, findet die Behandlung von Tiergruppen und des Bestandes auf oralem Weg über das Futter oder das Trinkwasser statt. Daneben erfolgen Behandlungen von Einzeltieren - meist durch Injektion. Strukturierte Untersuchungen zum Antibiotikaeinsatz in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung in Deutschland liegen derzeit nur in geringem Maße vor. Eine vergleichende nicht repräsentative - Erhebung eines niedersächsischen Landkreises zum Antibiotikaeinsatz bei Masthühnern ergab, dass für die Jahre 2004 bis 2009 die durchschnittliche Anzahl der Behandlungen je Mastdurchgang von 2,1 Behandlungen im Jahre 2004 auf 2,9 Behandlungen im Jahre 2009 gestiegen ist. Um den Arzneimitteleinsatz in der niedersächsischen Nutztierhaltung festzustellen, wurde im Oktober 2010 durch das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung eine landesweite Erhebung zum Arzneimitteleinsatz bei Masthühnern, Puten, Mastschweinen, Mastkälbern und Fressern initiiert. 1 Stichtagserhebung im Rahmen der Agrarstatistik 2010

5 5 Die Erhebung dient zunächst dazu, den Status quo des Arzneimitteleinsatzes für die überprüften Tierarten / Nutzungsgruppen zu beschreiben. Im Ergebnis ist festzustellen, dass der Arzneimitteleinsatz zwischen den Betrieben, aber auch zwischen einzelnen Durchgängen innerhalb eines Betriebs schwankt. Im Hinblick auf eine Reduzierung der Menge eingesetzter Antibiotika spielt hierbei das Bestandsmanagement zur Vermeidung von Infektionskrankheiten eine wesentliche Rolle. Hierzu gehören die weitestgehende Optimierung der Haltungsbedingungen (z.b. Stallklima, Fütterungsregime) und eine sinnvolle Impfstrategie (siehe hierzu Leitlinien für den sorgfältigen Umgang mit antibakteriell wirksamen Tierarzneimitteln (Antibiotika-Leitlinien) der Bundestierärztekammer (BTK) und der Arbeitsgruppe Tierarzneimittel (AGTAM) der Länderarbeitsgemeinschaft Verbraucherschutz). Die Erkenntnisse aus der Erhebung geben Anlass für eine weitergehende Ursachenermittlung in den Betrieben wie auch für ein Benchmarking der Nutztier haltenden Betriebe durch Vermittlung der Erfahrungen von Betrieben mit keinem oder geringem Antibiotikaeinsatz bei gleichzeitig geringen Tierverlusten. Die Verantwortlichen (Tierhalter, Tierärzte) müssen alle Möglichkeiten ergreifen, um diese unverzichtbaren wirksamen und sicheren Arzneimittel für Mensch und Tier zu erhalten. Hierbei sollte angestrebt werden, harmonisierte Dokumentationssysteme zu benutzen, die sowohl die wissenschaftliche Aus- und Bewertung der dann entstehenden Daten sowie die betriebsindividuelle Nutzung zur Reduktion des Arzneimitteleinsatzes gewährleisten. II. Durchführung der Erhebung und Auswertung 1. Material und Methoden 1.1 Herkunft der Daten, Projektbeteiligte und Auswertungszeitraum Die für die Auswertung benötigten Daten basieren auf den arzneimittelrechtlich vorgeschriebenen Aufzeichnungen der Tierhalterinnen und Tierhalter nach der Tierhalter-Arzneimittel-Nachweisverordnung. Dementsprechend sind Aufzeichnungen insbesondere über die behandelten Tiere, die Bezeichnung sowie die Abgabe- bzw. Anwendungsmenge des Arzneimittels sowie die Anwendungsdauer zu führen. Beteiligte an der Erhebung und Auswertung waren - die Landkreise und kreisfreien Städte in Niedersachsen, - das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) sowie - das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung (ML).

6 6 Erhebungszeitraum waren Oktober und November 2010 (IV. Quartal 2010). Über die Daten für den aktuellen Durchgang im Oktober / November 2010 hinaus wurden im Falle der Masthühnerhaltung rückwirkend Daten zum Arzneimitteleinsatz weiterer fünf Durchgänge erhoben und ausgewertet. Damit umfasst der Auswertungszeitraum für Masthühner das Jahr Für die übrigen Tierarten / Nutzungsgruppen sind abgesehen vom aktuellen Durchgang im Oktober/November 2010 noch drei weitere Durchgänge retrospektiv erfasst worden. Aufgrund der längeren Mastdauer dieser Tiere stammten die zur Verfügung stehenden Daten aus den Jahren 2009 und Je Landkreis bzw. kreisfreier Stadt haben soweit dort vorhanden Daten aus folgenden Nutztier haltenden Betrieben in der Erhebung Berücksichtigung gefunden: - vier Betriebe mit Masthühner (Betriebe ab Tieren) - zwei Betriebe mit Puten (kombinierte Aufzucht- und Mastbetriebe oder reine Mastbetriebe) - zwei Betriebe mit spezialisierter Kälbermast oder Fresseraufzucht und - zwei Betriebe mit Mastschweinen (Betriebe ab 300 Mastplätzen). 1.2 Begriffsbestimmungen Tierhaltungsbezogene Begriffe Im Sinne der Erhebung sind a) Masthühner: zum Zweck der Fleischerzeugung gehaltene männliche oder weibliche Tiere der Art Gallus gallus; die Mastdauer beginnt üblicherweise mit dem Eintagsküken und beträgt - bei Kurzmast 31 bis 34 Tage, - bei Mittellangmast 38 bis 42 Tage und - bei Langmast 40 bis 45 für die weiblichen bzw. 50 bis 60 Tage für die männlichen Tiere; b) Puten: zum Zweck der Fleischgewinnung gehaltene männliche oder weibliche Tiere der Art Meleagris gallopavo ssp.; ein Durchgang, in dem die Puten aufgezogen (5 bis 6 Wochen) und anschließend gemästet werden (kombinierte Putenaufzucht und mast), umfasst bei Hennen in der Regel 15 Wochen und bei Hähnen zumeist 21 Wochen; bei getrennt durchgeführter Aufzucht und Mast verkürzt sich der Durchgang auf 10 bis 12 Wochen (Hennen) bzw. 14 bis 17 Wochen (Hähne) für die reine Mastphase (reine Putenmast); b) Mastschweine: männliche oder weibliche Schweine, die zur Schlachtung bestimmt sind, vom Alter von 10 (bis 12) Wochen bis zur Schlachtung mit ca. 30 (bis 35) Wochen; es ist von einer üblichen Mastdauer im Durchgang von etwa 18 Wochen auszugehen;

7 7 c) Mastkälber: zum Zweck der Fleischerzeugung gehaltene männliche oder weibliche Hausrinder im Alter von mindestens 14 Tagen (bis 4 Wochen) bis zu ca. 30 Wochen, die zur unmittelbaren Schlachtung bestimmt sind; die Mastdauer beim Mastkalb beträgt zwischen 26 und 28 Wochen; d) Fresser: zum Zwecke der Fleischerzeugung gehaltene männliche Hausrinder im Alter von entweder mindestens 14 Tagen (bis 4 Wochen) oder 6 bis 7 Wochen bis zu ca. 20 Wochen, die für die Bullenmast bestimmt sind (Norddeutschland); ein Durchgang bei der sog. Fresseraufzucht beträgt entweder in der Regel ca. 16 bis 18 oder 13 bis 14 Wochen (reine Mastphase); e) Durchgang: Zeitraum von der Einstallung der Tiere bis zu deren Ausstallung bzw. Schlachtung Arzneimittelbezogene Begriffe a) Arzneimittel-Behandlung: Tierärztliche Verordnung eines Arzneimittels bzw. Eintragung in einer Belegzeile des gebräuchlichen Tierärztlichen Arzneimittel-Abgabe- und Anwendungsbelegs; b) Therapiehäufigkeit: errechnete Kennzahl, um eine für die verschiedenen Tierarten und Nutzungsgruppen vergleichbare Aussage zur Häufigkeit des Arzneimitteleinsatzes zu erhalten. Die Therapiehäufigkeit je Durchgang gibt die Anzahl der Einzelgaben eines antimikrobiell wirksamen Stoffes in einem Durchgang an, die jedes Tier in einem Mastdurchgang erhalten hat (siehe z.b. Merle R, Hajek P, Käsbohrer A, Hegger-Gravenhorst C, Mollenhauer Y, Robanus M, Ungemach FR, Kreienbrock L (2011): Monitoring of antibiotic consumption in livestock. A German feasibility study. Preventive Veterinary Medicine, doi: /j.prevetmed bzw. Hajek P, Merle R, Käsbohrer A, Kreienbrock L, Ungemach FR (2010): Antibiotikaeinsatz in der Nutztierhaltung. Ergebnisse der Machbarkeitsstudie "Vet- CAb". Deutsches Tierärzteblatt 4, ). Die Formel für die Therapiehäufigkeit lautet: Therapiehäufigkeit = Anzahl Wirkstoffe x Anzahl behandelter Tiere x Anzahl Behandlungstage Anzahl Tiere im Durchgang Die Therapiehäufigkeit berücksichtigt auch, - dass in Arzneimitteln oftmals mehr als ein Wirkstoff enthalten ist, - Arzneimittelanwendungen, bei denen nicht alle Tiere des Bestandes, sondern nur einzelne Tiere beispielsweise mittels Injektion unter die Haut oder in den Muskel Arzneimittel verabreicht bekommen und - die Anwendungsdauer.

8 8 Berechnung der Therapiehäufigkeit mit Beispiel: Zur Bestimmung der Therapiehäufigkeit wird zunächst für jede Behandlung die Zahl der Einzelgaben ausgerechnet, indem die Zahl der Wirkstoffe im Arzneimittel mit der Anzahl der Behandlungstage und der Anzahl der mit diesem Arzneimittel behandelten Tiere multipliziert wird: Anzahl Einzelgaben = Anzahl Wirkstoffe x Anzahl Tiere x Anzahl Tage. Finden mehrere Behandlungen in einem Durchgang statt, werden die Einzelgaben der einzelnen Behandlungen summiert. Diese Summe wird durch die Anzahl der Tiere im Durchgang dividiert und ergibt als Therapiehäufigkeit die durchschnittliche Anzahl der Einzelgaben pro Tier in dem Durchgang. Therapiehäufigkeit = Anzahl Einzelgaben Anzahl Tiere im Durchgang Beispiel: In einem Bestand mit Masthühnern werden alle Tiere mit einem Arzneimittel mit einem Wirkstoff drei Tage lang behandelt. Die Therapiehäufigkeit errechnet sich dann wie folgt: Therapiehäufigkeit behandelte Tiere x 1 Wirkstoff x 3 Tage = insgesamt gehaltene Tiere = 3 Wird diesen Tieren später noch ein Arzneimittel mit zwei Wirkstoffen für fünf Tage verabreicht, so ergibt sich folgende zusätzliche Therapiehäufigkeit Therapiehäufigkeit behandelte Tiere x 2 Wirkstoffe x 5 Tage = insgesamt gehaltene Tiere = 10 Die Gesamtrechnung lautet dann wie folgt: Therapiehäufigkeit behandelte Tiere x (1 Wirkstoff x 3 Tage) + (2 Wirkstoffe x 5 Tage)) = insgesamt gehaltene Tiere = 13 In diesem Beispiel Durchgang hat jedes Tier 13 Einzelgaben erhalten, wobei zwei Behandlungen über insgesamt 8 Tage durchgeführt wurden. 2. Datenerhebung Die Erhebung der Daten erfolgte durch die niedersächsischen Landkreise und kreisfreien Städte als zuständige Überwachungsbehörden. Dabei sollte die Auswahl der Betriebe möglichst typisch für den jeweiligen Landkreis bzw. die kreisfreie Stadt sein, u.a. in Bezug auf die Bestandsgröße, das Management (z.b. Rein-Raus-Verfahren bzw. geschlossene Systeme), die Tierherkünfte und die den Bestand betreuenden Tierarztpraxen.

9 9 3. Datenerfassung Die von den zuständigen Behörden erhobenen Daten wurden vom Institut für Biometrie, Epidemiologie und Informationsverarbeitung der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (IBEI-TiHo) in eine elektronische Datenbank eingegeben. Hierzu diente die im Rahmen des Projektes VetCAb (Veterinary Consumption of Antibiotics, entwickelte wissenschaftliche Datenbank zur pharmakologisch-epidemiologischen Erfassung des Einsatzes von Antibiotika in der Nutztierhaltung. 4. Datenauswertung Die Datenauswertung wurde durch das LAVES in fachlicher Abstimmung mit dem ML durchgeführt. III. Ergebnisse 1. Grundlage der Auswertung Es konnten in 206 Betrieben insgesamt 894 Durchgänge getrennt nach Tierarten bzw. Nutzungsrichtungen - ausgewertet werden. Die je Tierart bzw. Nutzungsrichtung ausgewertete Anzahl Betriebe bzw. Durchgänge ist in folgender Tabelle 1 dargestellt. Tabelle 1: Anzahl der ausgewerteten Betriebe und Durchgänge je Tierart / Nutzungsgruppe Tierart / Nutzungsgruppe Anzahl Betriebe Anzahl Durchgänge Masthühner Puten Kombi (Aufzucht und Mast) Puten rein (nur Mast) Putenmast allgem.* 3 9 Mastschweine Mastkälber 9 43 Fresseraufzucht Gesamt *) Betriebe, die keiner Betriebsart eindeutig zugeordnet werden konnten.

10 10 Die Mastdauer bzw. die Dauer eines Durchgangs betrug im Mittel (Median) bei - Masthühnern: 39 Tage - Puten (Aufzucht und Mast): 142 Tage - Mastschweinen: 124 Tage - Mastkälbern: 192 Tage und - Fressern: 127 Tage. Die weitere, getrennt nach Tierarten bzw. Nutzungsgruppen durchgeführte Auswertung erfolgte unter Berücksichtigung folgender Kriterien: (1) Beschreibung der Betriebsgröße (bezogen auf den ersten Durchgang jedes Betriebs) (2) Anzahl der Betriebe mit und ohne Antibiotikaeinsatz (3) Anzahl der Durchgänge mit und ohne Antibiotikaeinsatz (4) Anzahl der Tiere, bei denen Antibiotika eingesetzt bzw. nicht eingesetzt wurden (5) Durchschnittliche Anzahl der Behandlungen je Durchgang (6) Eingesetzte Wirkstoffe mit antimikrobieller Wirkung / Wirkstoffgruppen (7) Anwendungsdauer je Behandlung (8) Therapiehäufigkeit. 2. Masthühner 2.1 Betriebsgröße Die Betriebsgröße schwankte zwischen Tieren im kleinsten und Tieren im größten Durchgang. Im Durchschnitt wurden ca Tiere gehalten; der Median lag bei Tieren. 2.2 Anzahl der Betriebe mit und ohne Antibiotikaeinsatz In 68 Betrieben wurden Antibiotika eingesetzt; dies entspricht 83% der untersuchten Betriebe. In 14 Betrieben (17%) fand kein Einsatz von Antibiotika statt. 2.3 Anzahl der Durchgänge mit und ohne Antibiotikaeinsatz In 347 Durchgängen bzw. 72% aller ausgewerteten Durchgänge wurden Antibiotika eingesetzt. In 135 Durchgängen (28 %) fand kein Antibiotikaeinsatz statt. Dies zeigt, dass auch in den Betrieben, in denen Antibiotika eingesetzt wurden (83%), eine Antibiotikagabe nicht in jedem Durchgang erfolgte. 2.4 Anzahl der Tiere, bei denen Antibiotika eingesetzt bzw. nicht eingesetzt wurden Rund 18 Mio. Tieren wurden Antibiotika verabreicht; dies entspricht 76% der erfassten Tiere.

11 11 Tabelle 2: Anzahl (prozentualer Anteil in Klammern) der Betriebe, Durchgänge und Tiere ohne bzw. mit Antibiotikaeinsatz in der Masthühnerhaltung Betriebe (Anzahl und Prozentsatz) Durchgänge (Anzahl und Prozentsatz) Tiere (Anzahl und Prozentsatz) Gesamt 82 (100%) 482 (100%) (100%) davon ohne Antibiotikaeinsatz 14 (17%) 135 (28%) (24%) davon mit Antibiotikaeinsatz 68 (83%) 347 (72%) (76%) 2.5 Durchschnittliche Anzahl der Behandlungen pro Durchgang Insgesamt erfolgten 894 Behandlungen. Die durchschnittliche Anzahl der Behandlungen in den 482 dokumentierten Durchgängen schwankte zwischen 0 und 7. Im Durchschnitt über alle Durchgänge wurden 1,9 (Median 1) Behandlungen durchgeführt. 2.6 Eingesetzte Wirkstoffe mit antimikrobieller Wirkung / Wirkstoffgruppen In mehr als Einviertel (28%) aller ausgewerteten Fälle wurden keine, in nahezu rund 45% der Durchgänge ein bis drei Wirkstoffe je Durchgang angewendet. In rund Einviertel der Fälle wurden 4 bis 8 Wirkstoffe in einem Durchgang verabreicht. Tabelle 3: Anzahl und Prozentsätze eingesetzter antimikrobiell wirksamer Stoffe je Durchgang bei Masthühnern Masthühner Anzahl Wirkstoffe Anzahl Durchgänge Prozentsatz der Durchgänge ,01% ,71% ,44% ,38% ,49% ,88% ,53% 7 6 1,24% 8 2 0,41% Summe % Das Spektrum der eingesetzten Wirkstoffgruppen bei Masthühnern zeigt Tabelle 4. Insgesamt wurden bis zu 10 verschiedene Wirkstoffgruppen eingesetzt. Die Polypeptidantibiotika wurden mit einem Anteil von ca. 17% am häufigsten eingesetzt, gefolgt von den Beta-Laktamantibiotika mit etwa 16%. Cepha-

12 12 losporine wurden nicht angewandt, da kein Rückstandshöchstwert für Geflügel festgelegt ist. Diese Antibiotika dürfen entsprechend auch nicht verwendet werden. Für die Wirkstoffgruppe der Fenikole ist kein Arzneimittel für Geflügel zugelassen. Tabelle 4: Anzahl der Durchgänge (prozentualer Anteil in Klammern), in denen die verschiedenen Wirkstoffgruppen bei Masthühnern eingesetzt wurden Wirkstoffgruppe Anzahl der Durchgänge (prozentualer Anteil in Klammern) Makrolide (z. B. Tylosin) 56 (5,43%) Tetrazykline 20 (1,94%) Aminoglykoside (z. B. Spectinomycin) 139 (13,47%) Cephalosporine - - Beta-Laktame (z. B. Amoxicillin) 162 (15,70%) Lincosamide (z. B. Lincomycin) 143 (13,86%) Fenikole - - Fluorchinolone (z. B. Enrofloxacin) 50 (4,84%) Pleuromutiline (z. B. Tiamulin) 1 (0,10%) Polypeptide (z. B. Colistin) 172 (16,67%) Sulfonamide 140 (13,57%) Trimethoprim & Sulfonamide 149 (14,44%) 2.7 Anwendungsdauer je Behandlung Abbildung 1 veranschaulicht die Anwendungsdauer einzelner Behandlungen bei Masthühnern. Sie schwankte zwischen 1 und 6 Tagen. Zumeist wurden Antibiotika in Masthühnerbeständen 3 Tage lang angewendet. Bei 64 Behandlungen (7%) betrug die Anwendungsdauer nur einen Tag. 271 Behandlungen (30%) umfassten die Anwendungsdauer von zwei Tagen. Anzahl Behandlungen Anwendungsdauer in Tagen Abbildung 1: Anzahl Behandlungen je Anwendungsdauer (in Tagen) bei Masthühnern

13 13 Im Bereich der antibiotisch wirksamen Tierarzneimittel für Mastgeflügel sind keine Präparate zugelassen, die eine Anwendung für weniger als drei Tage vorsehen. Daher lassen diese hier gefundenen Anwendungsdauern von einem oder zwei Tagen entweder auf ein Dokumentationsdefizit oder eine falsche Anwendung schließen. Ein solches Dokumentationsdefizit könnte sich beispielsweise ergeben, wenn zunächst die Behandlung mit einem Arzneimittel begonnen wurde, das aufgrund der klinischen Diagnose als geeignet erschien und zugleich wie in den Antibiotika-Leitlinien empfohlen - Proben zur Untersuchung im Labor entnommen wurden. Wenn anschließend ein Erregernachweis und das Ergebnis des Resistenztestes einen Wechsel des Antibiotikums erfordern, würde dies in der Dokumentation als eine vermeintlich "zu kurze Behandlung" erscheinen. Die Anwendungsdauer allein erlaubt somit noch keinen Rückschluss auf einen nicht sachgerechten Einsatz, so dass eine nähere Prüfung des jeweiligen Einzelfalls erforderlich ist. 2.8 Therapiehäufigkeit Behandlungsdauern bzw. Anzahl von Behandlungen geben allerdings nur ein grobes und fachlich vereinfachtes Bild der erforderlichen tierärztlichen Behandlung in einem Tierbestand wieder. Daher ist es erforderlich, die Anzahl der Behandlungen stets auf die Größe des Tierbestandes zu beziehen und somit eine Therapiehäufigkeit zu ermitteln. Die Therapiehäufigkeit in den 482 dokumentierten Durchgängen schwankte zwischen 0 und 30 Einzelgaben pro Tier und Durchgang. Der Durchschnitt über alle Durchgänge ist 6,8 Einzelgaben pro Tier (geometrischer Mittelwert 8,3). Hierbei ist zur Interpretation nochmals darauf hinzuweisen, dass die Therapiehäufigkeit wirkstoffgenau errechnet wird. In der Anwendungspraxis zeigt sich eine große Variabilität des Einsatzes von Antibiotika. Dies ist in Tabelle 5 dargestellt. Tabelle 5: Therapiehäufigkeit je Durchgang; Gruppenbildung für Masthühner Masthühner Anzahl der Einzelgaben je Tier und Durchgang Anzahl der Durchgänge Prozentsatz der Durchgänge >0 bis 1 2 0,4 >1 bis >5 bis >10 bis >20 bis >30 bis >40 bis >60 bis > Gesamt

14 14 Diese Variation kann zum Anlass genommen werden, nicht nur die Gründe für einen besonders hohen Antibiotikaeeinsatz zu identifizieren, sondern auch Konzepte für eine nachhaltige Senkung der durchschnittlichen Therapiehäufigkeit zu entwickeln. 3. Puten 3.1 Betriebsgröße a) Puten (Aufzucht und Mast): Die Größe der ausgewerteten Putenbetriebe mit Aufzucht und anschließender Mast schwankte zwischen 150 im kleinsten und Tieren im größten Durchgang. Im Durchschnitt wurden rund Tiere gehalten; der Mittelwert (Median) lag bei Tieren. b) Puten (reine Mast): Die Größe der Betriebe, die ausschließlich Puten mästen, lag zwischen 10 im kleinsten und Tieren im größten Durchgang. Im Durchschnitt wurden ca Tiere gehalten, der Median lag bei Tieren. c) Puten allgemein: Die Betriebsgröße der 3 in die Erhebung einbezogenen Putenbetriebe, die keiner der vorgenannten Betriebsarten zugeordnet werden konnte, variierte zwischen im kleinsten und Tieren im größten Durchgang. Im Durchschnitt wurden ca gehalten; der Median lag bei Tieren. Tabelle 6: Größe der Putenbetriebe getrennt nach Betriebsstrukturen Zahl der Tiere arithmetisches Mittel kleinster Durchgang größter Durchgang Median Puten (Aufzucht und Mast) , Puten (reine Mast) 9.251, Putenmast allg , Anzahl Betriebe mit und ohne Antibiotikaeinsatz a) Puten (Aufzucht und Mast): Bei 12 von 13 Putenbetrieben (Aufzucht und Mast) wurden Antibiotika eingesetzt;

15 15 dies entspricht 92% der untersuchten Betriebe. In 1 Betrieb (8%) erfolgte kein Antibiotikaeinsatz. b) Puten (reine Mast): In 19 der 28 untersuchten Putenbetriebe mit ausschließlicher Mast wurden Antibiotika eingesetzt; dies entspricht 68%. In 9 Betrieben (32%) fand kein Antibiotikaeinsatz statt. c) Puten allgemein: In allen drei Putenbetrieben, die keiner Betriebsart eindeutig zuzuordnen waren, erfolgte eine Verabreichung von Antibiotika. 3.3 Anzahl Durchgänge mit und ohne Antibiotikaeinsatz a) Puten (Aufzucht und Mast): In 46 Durchgängen bzw. 92% aller ausgewerteten Durchgänge bei Puten (Aufzucht und Mast) wurden Antibiotika eingesetzt; in vier Durchgängen (8%) war dies nicht der Fall. b) Puten (reine Mast): In 57 Durchgängen (71 % aller ausgewerteten Durchgänge) bei Puten (reine Mast) kamen Antibiotika zum Einsatz. In 23 Durchgängen bzw. 29% wurden keine Antibiotika eingesetzt. c) Puten allgemein: In allen neun Durchgängen bei Puten allgem. wurden Antibiotika eingesetzt. 3.4 Anzahl der Tiere, bei denen Antibiotika eingesetzt bzw. nicht eingesetzt wurden a) Puten (Aufzucht und Mast): Bei rund 1 Mio. Puten (Aufzucht und Mast) wurden Antibiotika eingesetzt; dies entspricht 97% der erfassten Tiere. b) Puten (reine Mast): In ca Puten (reine Mast) wurden Antibiotika eingesetzt; dies entspricht einem Anteil von 84% der erfassten Tiere. Vorgenannte Daten sind in den Tabellen 7a bis c zusammengefasst. Tabelle 7a: Betriebsart: Putenhaltung (Aufzucht und Mast): Anzahl (prozentualer Anteil in Klammern) der Betriebe, Durchgänge und Tiere ohne bzw. mit Antibiotikaeinsatz Betriebe (Anzahl und Prozentsatz) Durchgänge (Anzahl und Prozentsatz) Tiere (Anzahl und Prozentsatz) Gesamt 13 (100%) 50 (100%) (100%) davon ohne Antibiotikaeinsatz davon mit Antibiotikaeinsatz 1 (8%) 4 (8%) (3%) 12 (92%) 46 (92%) (97%)

16 16 Tabelle 7b: Betriebsart: Putenhaltung (reine Mast): Anzahl (prozentualer Anteil in Klammern) Betriebe, Durchgänge, Tiere ohne bzw. mit Antibiotikaeinsatz Betriebe (Anzahl und Prozentsatz) Durchgänge (Anzahl und Prozentsatz) Tiere (Anzahl und Prozentsatz) Gesamt 28 (100%) 80 (100%) (100%) davon ohne Antibiotikaeinsatz 9 (32%) 23 (29%) (16%) davon mit Antibiotikaeinsatz 19 (68%) 57 (71%) (84%) Tabelle 7c: Betriebsart: Putenhaltung allgemein: Anzahl (prozentualer Anteil in Klammern) Betriebe, Durchgänge, Tiere ohne bzw. mit Antibiotikaeinsatz Betriebe (Anzahl und Prozentsatz) Durchgänge (Anzahl und Prozentsatz) Tiere (Anzahl und Prozentsatz) Gesamt 3 (100%) 9 (100%) (100%) davon ohne Antibiotikaeinsatz davon mit Antibiotikaeinsatz 3 (100%) 9 (100%) (100%) 3.5 Durchschnittliche Anzahl der Behandlungen je Durchgang a) Puten (Aufzucht und Mast): Die Anzahl der Behandlungen in den 50 dokumentierten Durchgängen der Putenhaltungen (Aufzucht und Mast) schwankte zwischen 0 und 26. Im Durchschnitt über alle Durchgänge wurden 9,8 Behandlungen (Median 8,5) durchgeführt. b) Puten (reine Mast): Die Anzahl der Behandlungen in den 80 dokumentierten Durchgängen der Putenhaltungen (reine Mast) variierte zwischen 0 und 27. Im Durchschnitt aller Durchgänge erfolgten 4,6 Behandlungen (Median 3,5). c) Puten allgemein: Die Anzahl der Behandlungen in den neun dokumentierten Durchgängen der Putenhaltungen allgem. schwankte zwischen 18 und 29 Behandlungen. Im Durchschnitt über alle Durchgänge wurden 22,6 Behandlungen (Median 22) durchgeführt. 3.6 Eingesetzte Wirkstoffe mit antimikrobieller Wirkung / Wirkstoffgruppen Tabelle 8 stellt die Anzahl der eingesetzten antimikrobiell wirksamen Stoffe je Durchgang dar. a) Puten (Aufzucht und Mast): In 8% aller ausgewerteten Durchgänge in Putenaufzucht- und -

17 17 mastbetrieben wurden keine, in 32% aller Durchgänge ein bis vier Wirkstoffe je Durchgang angewendet. b) Puten (reine Mast): In mehr als Einviertel der Durchgänge wurden keine und in 39% aller Durchgänge in untersuchten Puten haltenden Betrieben mit ausschließlich Mast ein bis vier Wirkstoffe je Durchgang angewendet. In 32% der Fälle fanden fünf bis zehn Wirkstoffe Anwendung. Tabelle 8: Anzahl und Prozentsatz eingesetzter antimikrobiell wirksamer Stoffe je Durchgang bei Puten (Aufzucht und Mast) bzw. Puten (reine Mast) Anzahl Wirkstoffe Puten (Aufzucht und Mast) Anzahl Durchgänge Prozentsatz der Durchgänge Anzahl Durchgänge Puten (reine Mast) Prozentsatz der Durchgänge 0 4 8,00% 23 28,75% 1 2 4,00% 10 12,50% 2 1 2,00% 8 10,00% ,00% 9 11,25% ,00% 4 5,00% ,00% 11 13,75% ,00% 4 5,00% 7 2 4,00% 5 6,25% ,00% 4 5,00% 9 2 4,00% ,00% 2 2,50% ,00% Summe ,0% ,0% Tabelle 9 stellt das Spektrum der eingesetzten Wirkstoffgruppen bei Puten (Aufzucht und Mast) bzw. Puten (reine Mast) dar. Insgesamt kamen bis zu 10 verschiedene Wirkstoffgruppen zum Einsatz. Die Beta-Laktamantibiotika wurden mit einem Anteil von ca. 21 % bei Puten (Aufzucht und Mast) am häufigsten eingesetzt. Für Puten (reine Mast) lag dieser Anteil bei 29%. Sowohl bei Puten (Aufzucht und Mast) als auch Puten (reine Mast) fanden Polypeptidantibiotika mit 15% bzw. 16% am zweithäufigsten Anwendung. Cephalosporine wurden nicht angewandt, da kein Rückstandshöchstwert für Geflügel festgelegt ist. Diese Antibiotika dürfen entsprechend auch nicht verwendet werden. Für die Wirkstoffgruppe der Fenikole ist kein Arzneimittel für Geflügel zugelassen.

18 18 Tabelle 9: Anzahl der Durchgänge (prozentualer Anteil in Klammern), in denen die verschiedenen Wirkstoffgruppen bei Puten (Aufzucht und Mast) bzw. Puten (reine Mast) eingesetzt wurden Wirkstoffgruppe Puten (Aufzucht und Mast) Anzahl Durchgänge (prozentualer Anteil in Klammern) Puten (reine Mast) Anzahl Durchgänge (prozentualer Anteil in Klammern) Makrolide 29 (13,36%) 12 (6,22%) (z. B. Tylosin) Tetrazykline 27 (12,44%) 24 (12,44%) Aminoglykoside 27 (12,44%) 9 (4,66%) (z. B. Spectinomycin) Cephalosporine - - Beta-Laktame 45 (20,74%) 55 (28,50%) (z. B. Amoxicillin) Lincosamide 8 (3,69%) 6 (3,11%) (z. B. Lincomycin) Fenikole - - Fluorchinolone 14 (6,45%) 17 (8,81%) (z. B. Enrofloxacin) Pleuromutiline 7 (3,23%) 6 (3,11%) (z. B. Tiamulin) Polypeptide 33 (15,21%) 31 (16,06%) (z. B. Colistin) Sulfonamide 16 (7,37%) 19 (9,84%) Trimethoprim & Sulfonamide 11 (5,07%) 14 (7,25%) 3.7 Anwendungsdauer je Behandlung a) Puten (Aufzucht und Mast): In Abbildung 2 ist die Anwendungsdauer einzelner Behandlungen bei Puten (Aufzucht und Mast) dargestellt. Die Dauer der Anwendung schwankte zwischen 1 und 7 Tagen, in Einzelfällen betrug sie bis zu 13 Tagen. Anzahl Behandlungen Anwendungsdauer in Tagen Abbildung 2: Anzahl Behandlungen je Anwendungsdauer (in Tagen) bei Puten (Aufzucht und Mast)

19 19 Zumeist wurden Antibiotika in Putenbeständen (Aufzucht und Mast) mindestens 3 Tage lang angewendet (85% der Behandlungen). Bei 31 Behandlungen (ca. 6%) betrug die Anwendungsdauer nur einen Tag. 43 Behandlungen (rund 9%) umfassten eine Anwendungsdauer von jeweils zwei Tagen. b) Puten (reine Mast): Abbildung 3 veranschaulicht die Anwendungsdauer einzelner Behandlungen bei Puten (reine Mast). Sie lag zwischen 2 und 8 Tagen. Anzahl Behandlungen Anwendungsdauer in Tagen Abbildung 3: Anzahl Behandlungen je Anwendungsdauer (in Tagen) bei Puten (reine Mast) Antibiotika in Putenbeständen (reine Mast) wurden in der Regel mindestens 3 Tage lang angewendet (ca. 96% der Behandlungen). In 16 Fällen (ca. 4%) umfasste die Anwendungsdauer zwei Tage. c) Puten allgemein: Abbildung 4 stellt die Anwendungsdauer einzelner Behandlungen bei den 3 Puten haltenden Betrieben ohne eindeutige Zuordnung zu einer Betriebsart dar. Die Anwendungsdauer schwankte zwischen 2 und 6 Tagen.

20 20 Anzahl Behandlungen Anwendungsdauer in Tagen Abbildung 4: Anzahl Behandlungen je Anwendungsdauer (in Tagen) bei Puten allgem. Antibiotika in Putenbeständen allgem. wurden in der Regel mindestens 3 Tage lang angewendet (ca. 98% der Behandlungen). In 5 Fällen (ca. 2%) umfasste die Anwendungsdauer zwei Tage. Im Bereich der antibiotisch wirksamen Tierarzneimittel für Mastgeflügel sind keine Präparate zugelassen, die eine Anwendung für weniger als drei Tage vorsehen. Daher lassen diese hier gefundenen Anwendungsdauern von einem oder zwei Tagen entweder auf ein Dokumentationsdefizit oder eine falsche Anwendung schließen. Ein solches Dokumentationsdefizit könnte sich etwa ergeben, wenn zunächst die Behandlung mit einem Arzneimittel begonnen wurde, das aufgrund der klinischen Diagnose als geeignet erschien und zugleich wie in den Antibiotika-Leitlinien empfohlen - Proben zur Untersuchung im Labor entnommen wurden. Wenn anschließend ein Erregernachweis und das Ergebnis des Resistenztestes einen Wechsel des Antibiotikums notwendig gemacht haben, wäre somit eine "zu kurze Behandlung" die Folge. Die Anwendungsdauer allein erlaubt somit noch keinen Rückschluss auf einen nicht sachgerechten Einsatz, so dass eine nähere Prüfung des Einzelfalls erforderlich ist. 3.8 Therapiehäufigkeit Behandlungsdauern bzw. Anzahl von Behandlungen geben allerdings nur ein grobes und fachlich vereinfachtes Bild der erforderlichen tierärztlichen Behandlung in einem Tierbestand wieder. Daher ist es erforderlich, die Anzahl der Behandlungen stets auf die Größe des Tierbestandes zu beziehen und somit eine Therapiehäufigkeit zu ermitteln. a) Puten (Aufzucht und Mast): Die Therapiehäufigkeit in den 50 dokumentierten Durchgängen bei Puten (Aufzucht und Mast) schwankte zwischen 0 und über 80 Einzelgaben pro

21 21 Tier und Durchgang. Der Durchschnitt über alle Durchgänge ist 33,1 Einzelgaben pro Tier (geometrischer Mittelwert 25,9). b) Puten (reine Mast): Die Therapiehäufigkeit in den 80 dokumentierten Durchgängen bei Puten (reine Mast) lag zwischen 0 und über 80 Einzelgaben pro Tier und Durchgang. Der Durchschnitt über alle Durchgänge betrug 20,9 Einzelgaben pro Tier (geometrischer Mittelwert 19,1). c) Puten allgemein: Die Therapiehäufigkeit in den 9 dokumentierten Durchgängen bei Puten allgem. variierte zwischen 60 und über 80 Einzelgaben pro Tier und Durchgang. Der Durchschnitt über alle Durchgänge ist 80,8 Einzelgaben pro Tier (geometrischer Mittelwert 80,2). In diesem Zusammenhang ist zur Interpretation nochmals darauf hinzuweisen, dass die Therapiehäufigkeit wirkstoffgenau errechnet wird. In der Anwendungspraxis zeigt sich eine große Variabilität des Einsatzes von Antibiotika. Dies ist in Tabelle 10 dargestellt. Tabelle 10: Therapiehäufigkeit je Durchgang; Gruppenbildung für Puten (Aufzucht und Mast) bzw. Puten (reine Mast) und Puten (allgemein) Anzahl der Einzelgaben je Tier und Durchgang Puten (Aufzucht und Mast) Puten (reine Mast) Putenmast allg. Anzahl Prozentsatz Prozentsatz Anzahl der Prozentsatz der Anzahl der der Durchgänggänggänggänge der Durch- Durch- der Durch- Durchgänge Durchgänge >0 bis >1 bis >5 bis >10 bis >20 bis >30 bis >40 bis >60 bis > Gesamt Diese Variation kann zum Anlass genommen werden, nicht nur die Gründe für einen besonders hohen Antibiotikaeinsatz zu identifizieren, sondern auch Konzepte für eine nachhaltige Senkung der durchschnittlichen Therapiehäufigkeit zu entwickeln. 4. Mastschweine Bei Mastschweinen findet - anders als bei Geflügel in der Regel eine Arzneimittelverabreichung an Tiergruppen (Tiere einer Bucht bzw. eines Abteils) oder Einzeltieren statt; nur erforderlichenfalls erfolgt eine Behandlung des ge-

22 22 samten Bestandes. 4.1 Betriebsgröße Die Betriebsgröße reichte von 303 Tieren im kleinsten bis Tieren im größten Durchgang. Im Durchschnitt wurden ca. 960 Tiere gehalten; der Median lag bei 900 Tieren. 4.2 Anzahl der Betriebe mit und ohne Antibiotikaeinsatz In 47 von 61 Betrieben wurden Antibiotika eingesetzt; dies entspricht ca. 77% der untersuchten Betriebe. In 14 Betrieben (ca. 23%) fand kein Antibiotikaeinsatz statt. 4.3 Anzahl der Durchgänge mit und ohne Antibiotikaeinsatz In 108 von 184 Durchgängen bzw. 59% aller Durchgänge wurden Antibiotika eingesetzt; in 65 Durchgängen (35 %) dagegen nicht. Dies zeigt, dass auch in den Betrieben, in denen Antibiotika eingesetzt wurden (77%), eine Antibiotikagabe nicht in jedem Durchgang erfolgte. 4.4 Anzahl der Tiere, bei denen Antibiotika eingesetzt bzw. nicht eingesetzt wurden Bei ca Mastschweinen fand eine Antibiotikaanwendung statt, dies entspricht 68% der erfassten Tiere. Tabelle 11: Anzahl (prozentualer Anteil in Klammern) Betriebe, Durchgänge, Tiere ohne bzw. mit Antibiotikaeinsatz in der Mastschweinehaltung Betriebe (Anzahl und Prozentsatz) Durchgänge* (Anzahl und Prozentsatz) Tiere (Anzahl und Prozentsatz) Gesamt 61 (100%) 184 (100%) (100%) davon ohne Antibiotikaeinsatz 14 (23%) 65 (35%) (32%) davon mit Antibiotikaeinsatz 47 (77%) 108 (59%) (68%) *) Für 6% der Durchgänge lagen keine auswertbaren Daten vor. 4.5 Durchschnittliche Anzahl der Behandlungen je Durchgang Die Anzahl der Behandlungen in 184 dokumentierten Durchgängen schwankte zwischen 0 und 92 Behandlungen. Im Durchschnitt über alle Durchgänge wurden 3,4 (Median 1) Behandlungen durchgeführt.

23 Eingesetzte Wirkstoffe mit antimikrobieller Wirkung / Wirkstoffgruppen Tabelle 12 stellt die Anzahl der eingesetzten antimikrobiell wirksamen Stoffe je Durchgang dar. In mehr als Eindrittel aller Durchgänge wurden keine und in ca. 45% der Fälle ein bis drei Wirkstoffe eingesetzt. In ca. 20% fanden vier bis acht in Einzelfällen bis zu 15 - Wirkstoffe Anwendung. Tabelle 12: Anzahl und Prozentsatz eingesetzter antimikrobiell wirksamer Stoffe je Durchgang bei Mastschweinen Anzahl Wirkstoffe Anzahl Durchgänge Mastschweine Prozentsatz der Durchgänge , , , , , , , , , , , ,54 Tabelle 14 zeigt das Spektrum der eingesetzten Wirkstoffgruppen bei Mastschweinen. Insgesamt kamen bis zu 12 verschiedene Wirkstoffgruppen zum Einsatz. Die Beta-Laktamantibiotika wurden mit einem Anteil von ca. 21 % am häufigsten, Tetracycline mit 17% am zweithäufigsten eingesetzt.

24 24 Tabelle 14: Anzahl und Prozentsatz der Durchgänge, in denen die verschiedenen Wirkstoffgruppen bei Mastschweinen eingesetzt wurden Wirkstoffgruppen Anzahl Durchgänge Mastschweine Prozentsatz der Durchgänge Makrolide 51 15,94 Tetrazykline 53 16,56 Aminoglykoside 21 6,56 Cephalosporine 2 0,63 Beta-Laktame 68 21,25 Lincosamide 16 5,00 Fenikole 13 4,06 Fluorchinolone 23 7,19 Pleuromutiline 11 3,44 Polypeptide 24 7,50 Sulfonamide 19 5,94 TMPS 19 5, Anwendungsdauer je Behandlung Abbildung 5 veranschaulicht die Anwendungsdauer einzelner Behandlungen bei Mastschweinen. Sie schwankte zwischen 1 und 7 Tagen. In Einzelfällen betrug sie bis zu 28 Tagen.

25 Anzahl Behandlungen Anzahl Tage Abbildung 5: Anzahl Behandlungen je Anwendungsdauer (in Tagen) bei Mastschweinen In ca. 78% der Fälle wurden die Arzneimittel mindestens drei Tage lang angewendet. Bei 68 Behandlungen (11%) betrug die Anwendungsdauer nur einen Tag, bei 65 Behandlungen (11) zwei Tage. Im Bereich der Tierarzneimittel zur Injektionsanwendung sind zwischenzeitlich auch Präparate zugelassen, die nur noch einmal verabreicht werden müssen. Im Übrigen wird in diesem Zusammenhang auf die Erläuterungen unter Ziff. 2.7 verwiesen. Die Anwendungsdauer allein erlaubt somit noch keinen Rückschluss auf einen nicht sachgerechten Einsatz, so dass eine nähere Prüfung des Einzelfalls erforderlich ist. 4.8 Therapiehäufigkeit Behandlungsdauern bzw. Anzahl von Behandlungen geben allerdings nur ein grobes und fachlich vereinfachtes Bild der erforderlichen tierärztlichen Behandlung in einem Tierbestand wieder. Daher ist es erforderlich, die Anzahl der Behandlungen stets auf die Größe des Tierbestandes zu beziehen und somit eine Therapiehäufigkeit zu ermitteln. Die Therapiehäufigkeit in den 184 dokumentierten Durchgängen schwankte zwischen 0 und 80 Einzelgaben pro Tier und Durchgang. Der Durchschnitt über alle Durchgänge ist 4,6 Einzelgaben pro Tier (geometrischer Mittelwert 2,1). Hierbei ist zur Interpretation nochmals darauf hinzuweisen, dass die Therapiehäufigkeit wirkstoffgenau errechnet wird.

26 26 In der Anwendungspraxis zeigt sich eine große Variabilität des Einsatzes von Antibiotika. Dies ist in Tabelle 15 dargestellt. Tabelle 15: Therapiehäufigkeit je Durchgang; Gruppenbildung für Mastschweine Anzahl der Einzelgaben je Tier und Durchgang Anzahl der Durchgänge Mastschweine Prozentsatz der Durchgänge k. A >0 bis >1 bis >5 bis >10 bis >20 bis >30 bis >40 bis >60 bis > Gesamt k. A. (nicht auswertbare Daten) Diese Variation kann zum Anlass genommen werden, nicht nur die Gründe für einen besonders hohen Antibiotikaeinsatz zu identifizieren, sondern auch Konzepte für eine nachhaltige Senkung der durchschnittlichen Therapiehäufigkeit zu entwickeln. 5. Mastkälber und Fresseraufzucht Bei Mastkälber und Fressern findet - anders als bei Geflügel in der Regel eine Arzneimittelverabreichung an Tiergruppen (Tiere einer Bucht bzw. eines Abteils) oder Einzeltieren statt; nur erforderlichenfalls erfolgt eine Behandlung des gesamten Bestandes. 5.1 Betriebsgröße a) Mastkälberhaltung: Die Größe Mastkälber haltender Betriebe schwankte zwischen 125 Tieren im kleinsten und 821 Tieren im größten Durchgang. Im Durchschnitt wurden ca. 470 Tiere gehalten werden; der Median lag bei 500 Tieren. b) Fresseraufzucht: Die Betriebsgröße in der Fresseraufzucht schwankte zwischen 8 und 525 Tieren. Durchschnittlich wurden rund 240 Tiere gehalten; der Median betrug 183 Tiere.

27 27 Das Spektrum der für die Erhebung ausgewählten Betriebsstrukturen und seiner Betriebsgrößen ist in Tabelle 16 dargestellt. Tabelle 16: Betriebsgrößen für Mastkälber bzw. in der Fresseraufzucht Tierart / Nutzungsgruppe arithmetisches Mittel kleinster Durchgang Zahl der Tiere größter Durchgang Median Mastkälber 477, Fresseraufzucht 236, Anzahl der Betriebe mit und ohne Antibiotikaeinsatz a) Mastkälberhaltung: Bei Mastkälbern wurden in sämtlichen neun Betrieben Antibiotika eingesetzt. b) Fresseraufzucht: Bei der Fresseraufzucht fand in acht von zehn Betrieben ein Antibiotikaeinsatz statt. 5.3 Anzahl der Durchgänge mit und ohne Antibiotikaeinsatz a) Mastkälberhaltung: Bei Mastkälbern erfolgte die Verabreichung von Antibiotika in allen 43 Durchgängen. b) Fresseraufzucht In 36 von 46 Durchgängen wurden in der Fresseraufzucht Antibiotika eingesetzt; dies entspricht 78% aller Durchgänge. 5.4 Anzahl der Tiere, bei denen Antibiotika eingesetzt bzw. nicht eingesetzt wurden a) Mastkälberhaltung: Allen der rund Mastkälbern wurden mindestens einmal Antibiotika verabreicht. b) Fresseraufzucht In Fresseraufzuchtbetrieben wurden bei von insgesamt rund Tieren Antibiotika eingesetzt. Dies entspricht 92% aller Tiere dieser Nutzungsrichtung. Vorgenannte Daten sind in den Tabellen 17a und b zusammengefasst dargestellt:

28 28 Tabelle 17a: Mastkälber: Anzahl (prozentualer Anteil in Klammern) der Betriebe, Durchgänge und Tiere ohne bzw. mit Antibiotikaeinsatz Antibiotikaeinsatz Betriebe (Anzahl und Prozentsatz) Durchgänge (Anzahl und Prozentsatz) Tiere (Anzahl und Prozentsatz) Gesamt 9 (100%) 43 (100%) (100%) davon ohne Antibiotikaeinsatz davon mit Antibiotikaeinsatz 9 (100%) 43 (100%) (100%) Tabelle 17b: Fresseraufzucht: Anzahl (prozentualer Anteil in Klammern) Betriebe, Durchgänge, Tiere ohne bzw. mit Antibiotikaeinsatz Antibiotikaeinsatz Betriebe (Anzahl und Prozentsatz) Durchgänge (Anzahl und Prozentsatz) Tiere (Anzahl und Prozentsatz) Gesamt 10 (100%) 46 (100%) (100%) davon ohne Antibiotikaeinsatz 2 (20%) 10 (22%) 925 (8%) davon mit Antibiotikaeinsatz 8 (80%) 36 (78%) (92%) 5.5 Durchschnittliche Anzahl der Behandlungen je Durchgang a) Mastkälberhaltung: Die Anzahl der Behandlungen in den 43 dokumentierten Durchgängen schwankte zwischen 2 und 146. Im Durchschnitt über alle Durchgänge wurden 29,8 (Median 11) Behandlungen durchgeführt. b) Fresseraufzucht In den 46 untersuchten Durchgängen lag die Anzahl der Behandlungen zwischen 0 und 13; durchschnittlich erfolgten 4,0 Behandlungen (Median 4). 5.6 Eingesetzte Wirkstoffe mit antimikrobieller Wirkung / Wirkstoffgruppen Tabelle 18 stellt die Anzahl der eingesetzten antimikrobiell wirksamen Stoffe je Durchgang dar. a) Mastkälberhaltung: Mastkälber erhielten in etwa der Hälfte (ca. 51%) aller Fälle 2 bis 8 Wirkstoffe; in ca. 49% der Fälle bekamen sie bis zu 20 Wirkstoffe verabreicht. b) Fresseraufzucht In der Fresseraufzucht wurden in rund 22% aller ausgewerteten Durchgänge keine und in 28% der Fälle ein bis drei Wirkstoffe je Durchgang verabreicht. In der Hälfte aller Fälle sind es vier bis zehn Wirkstoffe gewesen.

29 29 Tabelle 18: Anzahl und Prozentsatz eingesetzter antimikrobiell wirksamer Stoffe je Durchgang bei Mastkälbern bzw. in der Fresseraufzucht Anzahl Wirkstoffe Anzahl der Durchgänge Mastkälber Prozentsatz der Durchgänge Anzahl der Durchgänge Fresseraufzucht Prozentsatz der Durchgänge , , ,33 3 6, , ,65 3 6, ,65 4 8, , , ,95 4 8, ,63 3 6, ,33 2 4, ,33 1 2, , , , , , , , Tabelle 19 zeigt das Spektrum der eingesetzten Wirkstoffgruppen bei Mastkälbern bzw. in der Fresseraufzucht. Die Auswertung erfolgte hier ebenfalls bezogen auf den Durchgang. a) Mastkälberhaltung: Bei Mastkälbern wurden Tetracycline bzw. Beta-Laktamantibiotika mit jeweils ca. 13% am häufigsten eingesetzt, dann folgten Sulfonamide und Trimetoprim/Sulfonamidkombinationen mit jeweils rund 11%. b) Fresseraufzucht: In der Fresseraufzucht kamen am häufigsten Tetracycline mit ca. 17% und

30 30 Beta-Laktamantibiotika mit rund 14 % bzw. Trimetroprim/ Sulfonamidkombinationen mit ebenfalls ca. 14% zum Einsatz. Tabelle 19: Anzahl und Prozentsatz der Durchgänge, in denen die verschiedenen Wirkstoffgruppen bei Mastkälbern bzw. in der Fresseraufzucht eingesetzt wurden Wirkstoffe Mastkälber Durchgänge Fresseraufzucht Durchgänge Anzahl Prozentsatz Anzahl Prozentsatz Makrolide 22 6, ,54 Tetrazykline 41 12, ,31 Aminoglykoside 35 10,90 7 4,49 Cephalosporine 13 4,05 3 1,92 Beta-Laktame 41 12, ,10 Lincosamide 22 6,85 1 0,64 Fenikole 20 6, ,69 Fluorchinolone 26 8,10 8 5,13 Pleuromutiline Polypeptide 30 9, ,62 Sulfonamide 36 11, ,46 TMPS 35 10, , Anwendungsdauer je Behandlung a) Mastkälberhaltung: Die Abbildung 6 veranschaulicht die Anwendungsdauer bei einzelnen Behandlungen bei Mastkälbern. Sie schwankte zwischen 1 und 7 Tagen; in Einzelfällen betrug sie bis zu 20 Tagen.

31 31 Anzahl Behandlungen Anwendungsdauer in Tagen Abbildung 6: Anzahl Behandlungen je Anwendungsdauer (in Tagen) bei Mastkälbern In ca. 73% aller Behandlungen wurden die Arzneimittel mindestens drei Tage lang angewendet. Bei 130 Behandlungen (ca. 10%) betrug die Anwendungsdauer nur einen Tag. 222 Behandlungen (ca. 17%) umfassten eine Anwendungsdauer von zwei Tagen. b) Fresseraufzucht: Abbildung 7 stellt die Anwendungsdauer bei einzelnen Behandlungen in der Fresseraufzucht dar. Sie lag zwischen 1 und 8 Tagen. Anzahl Behandlungen Anwendungsdauer in Tagen Abbildung 7: Anzahl der Behandlungen je Anwendungsdauer (in Tagen) in der Fresseraufzucht In 78% aller 185 Fälle wurden die Arzneimittel mindestens drei Tage lang angewendet. In 31 Fällen (17%) betrug die Anwendungsdauer nur einen Tag. Bei 10 Behandlungen (5%) umfasste die Anwendungsdauer zwei Tage.

32 32 Im Bereich der Tierarzneimittel zur Injektionsanwendung sind zwischenzeitlich auch Präparate zugelassen, die nur noch einmal verabreicht werden müssen. Ansonsten wird auf die bereits unter Ziff. 2.7 gemachten Erläuterungen zu dieser Thematik verwiesen. Die Anwendungsdauer allein erlaubt somit noch keinen Rückschluss auf einen nicht sachgerechten Einsatz, so dass eine nähere Prüfung des Einzelfalls erforderlich ist. 5.8 Therapiehäufigkeit Behandlungsdauern bzw. Anzahl von Behandlungen geben allerdings nur ein grobes und fachlich vereinfachtes Bild der erforderlichen tierärztlichen Behandlung in einem Tierbestand wieder. Daher ist es erforderlich, die Anzahl der Behandlungen stets auf die Größe des Tierbestandes zu beziehen und somit eine Therapiehäufigkeit zu ermitteln. a) Mastkälberhaltung: Die Therapiehäufigkeit in den 43 dokumentierten Durchgängen bei Mastkälbern schwankte zwischen 1 und über 80 Einzelgaben pro Tier und Durchgang. Der Durchschnitt über alle Durchgänge betrug 39,9 Einzelgaben pro Tier (geometrischer Mittelwert 24,2). b) Fresseraufzucht: Die Therapiehäufigkeit in den 46 ausgewerteten Durchgängen in der Fresseraufzucht lag zwischen 0 und 60 Einzelgaben pro Tier und Durchgang. Der Durchschnitt über alle Durchgänge war 8,66 Einzelgaben pro Tier (geometrischer Mittelwert 4,6). In diesem Zusammenhang ist zur Interpretation nochmals darauf hinzuweisen, dass die Therapiehäufigkeit wirkstoffgenau errechnet wird. In der Anwendungspraxis zeigte sich eine große Variabilität des Einsatzes von Antibiotika. Dies ist in Tabelle 20 dargestellt. Diese Variation kann zum Anlass genommen werden, nicht nur die Gründe für einen besonders hohen Antibiotikaeinsatz zu identifizieren, sondern auch Konzepte für eine nachhaltige Senkung der durchschnittlichen Therapiehäufigkeit zu entwickeln.

Hemme M1, Lieke1, van Rennings L1, von Münchhausen C1, Hartmann M1, Honscha W2, Ottilie H2, Kreienbrock L1,

Hemme M1, Lieke1, van Rennings L1, von Münchhausen C1, Hartmann M1, Honscha W2, Ottilie H2, Kreienbrock L1, Hemme M1, Lieke1, van Rennings L1, von Münchhausen C1, Hartmann M1, Honscha W2, Ottilie H2, Kreienbrock L1, 1 Institut für Biometrie, Epidemiologie und Informationsverarbeitung WHO-Collaborating Centre

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