Grußwort des Landrats zur Jahreshauptversammlung der Kreisfeuerwehr am Samstag, den 27. Februar 2016, um 9 Uhr in der Sporthalle Barendorf

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1 Grußwort des Landrats zur Jahreshauptversammlung der Kreisfeuerwehr am Samstag, den 27. Februar 2016, um 9 Uhr in der Sporthalle Barendorf - Es gilt das gesprochene Wort - Sehr geehrter Herr Kreisbrandmeister Hensel, sehr geehrte Frau Lotze, sehr geehrter Herr Pols, sehr geehrte Frau Schröder-Ehlers, sehr geehrte Frau Staudte, sehr geehrte Frau Bertholdes-Sandrock, liebe Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner, meine sehr verehrten Damen und Herren, zunächst einmal herzlichen Dank für die Einladung zur Jahreshauptversammlung der Kreisfeuerwehr und vielen Dank an Kreisbrandmeister Torsten Hensel für den ausführlichen Jahresbericht. Ihre Jahreshauptversammlung ist jedes Jahr ein fester Termin in meinem Kalender. Natürlich bin ich wie immer gerne gekommen und überbringe Ihnen herzliche Grüße von Kreistag und Kreisverwaltung. ich sage es Ihnen seit einem Jahrzehnt, wir brauchen unsere Feuerwehr. Denn die Freiwilligen Feuerwehren sind ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Rettungswesens. Mit ihren Einsätzen leisten sie Großes für die Menschen in unserem Landkreis. Unsere Feuerwehren sind aus unserem Land und unserem Landkreis nicht wegzudenken. Wenn man kleine Jungs fragt, was sie mal werden wollen, wenn sie groß sind, so steht Feuerwehrmann immer noch ganz oben auf der Liste. Das müssen wir für die Arbeit der Kreisfeuerwehr nutzen, denn hier liegt unsere Zukunft. Sie alle wissen es: Wenn andere rauslaufen, laufen Sie rein. Immer wieder müssen Sie wichtige Entscheidungen, manchmal in Sekundenschnelle, treffen. Zu helfen, wenn es notwendig ist, ist dabei Ihr oberstes Gebot. Sie, liebe Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner, setzen sich tagtäglich für Ihre Nachbarn, Ihre Mitbürger und damit auch für den Landkreis Lüneburg ein. In der Not sind Sie zur Stelle, und die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Lüneburg können sich voll und ganz auf die Einsatzbereitschaft unserer Feuerwehren verlassen. 1

2 Ich weiß sehr wohl, dass es nicht selbstverständlich ist, sich selbstlos und ehrenamtlich dafür einzusetzen, Hab und Gut der Nachbarn und vor allem auch Leben und Unversehrtheit der Mitmenschen zu schützen. Ihr Dienst bedeutet auch so manchen Verzicht: Sie opfern viel Ihrer Freizeit. Deshalb sage ich ganz herzlichen Dank für Ihren Einsatz bei den Alarmierungen, den Übungen und allen weiteren Diensten im letzten Jahr. Auch im Namen der Bürgerinnen und Bürger in Stadt und Landkreis Lüneburg. das letzte Hochwasser ist 2 ½ Jahre her. Nichtsdestotrotz müssen weiter Maßnahmen zum Hochwasserschutz vorangebracht werden. Um die Deichverteidigung weiter zu stärken, hat der Landkreis Lüneburg 2015 in Abstimmung mit den beteiligten Deichverbänden und Kommunen vier Sandsackfüllmaschinen angeschafft. Zwei Maschinen sind nun linkselbisch beim Artlenburger Deichverband stationiert, um bei Hochwasser die Deiche an der Elbe noch besser verteidigen zu können, zwei weitere Maschinen stehen rechtselbisch beim Neuhauser Deich- und Unterhaltungsverband. Nach den Hochwassern der letzten Jahre haben wir die Maßnahmen gegen die Verbuschung an den Deichen weiter im Blick. Denn in dem Gehölz kann sich bei Hochwasser Treibgut sammeln und so den Wasserabfluss behindern. Auch im letzten Jahr wurden deshalb die Rückschnittarbeiten am Elbufer ausgeführt. Damit wurden die Arbeiten aus dem letzten Jahr fortgeführt, die der EU in Brüssel vorgestellt und als vorgezogene Maßnahmen befürwortet wurden. Ende letzten Jahres hieß es: Wetterschlag ein heftiger Wintereinbruch mit starken Schneefällen im nordöstlichen Niedersachsen gefährdet Menschen und Tiere und führt zu schweren Zerstörungen von Infrastruktur und Gebäuden. Zum Glück war es nur eine Übung, bei der die Mitglieder der Feuertechnischen Zentrale (FTZ) in Scharnebeck den Ernstfall probten. Dabei gab es eine Premiere: Erstmalig nutzten die Einsatzkräfte in Scharnebeck, Bleckede und Neuhaus das Elektronische Einsatz-Dokumentationssystem (EDS), das bisher nur innerhalb der TEL und des Katastrophenschutzstabes verwendet wurde. Die Technische Einsatzleitung (TEL) war zuletzt während der Rekordflut im Juni 2013 im Einsatz. 2

3 Natürlich bereiten wir uns nicht nur auf ein mögliches Hochwasser vor, denn auch in anderen Fällen muss die TEL aktiv werden, ich denke da zum Beispiel an Sturmschäden oder auch Waldbrände. Die über 50 Mitglieder der TEL treffen sich bis zu 13 Mal jährlich in der Feuerwehrtechnischen Zentrale des Landkreises in Scharnebeck, um dort gemeinsam die einzelnen Abläufe im Katastrophenfall zu optimieren. Dazu gehört auch die Katastrophenschutz-Übung im letzten Jahr. Und es hat sich wieder gezeigt, dass wir mit unserem Team gut für den Ernstfall gerüstet sind. Solche gemeinsamen Übungen müssen regelmäßig stattfinden auch weil das anschließende gemeinsame Grillen besonders der guten Zusammenarbeit dient. Für das kommende Jahr sieht die Technische Einsatzleitung einen straffen Dienstplan vor: Neben EDS-Grundausbildungskursen stehen Schulungen in Grundlagen der Stabsarbeit und Kommunikation an. Außerdem ist ein Besuch in der TEL Uelzen geplant. Darüber hinaus hat TEL- Leiter Uwe Hauschild sich für dieses Jahr das Ziel gesetzt, verstärkt um Nachwuchsführungskräfte zu werben und weitere Mitglieder für die Technische Einsatzleitung zu gewinnen. im letzten Jahr gab es ein weiteres Highlight: Die Kooperative Leitstelle Lüneburg nahm ihren Betrieb auf. Der Landkreis hat insgesamt Euro für das Projekt bereitgestellt (Haushaltsjahre 2012 und 2014). Von der neuen Kooperativen Leitstelle versprechen wir uns verbesserte Strukturen, effizientere Abläufe und dass unsere Einsatzkräfte in Zukunft noch schneller und besser vorbereitet vor Ort sind. Leider läuft noch nicht alles rund: Es gibt einige Mängel an der Software und leider auch Probleme mit dem Softwarehersteller aber ich kann Ihnen versichern, Herr Dannenfeld vom Fachdienst Rettungsdienst, Brand- und Katastrophenschutz des Landkreis Lüneburg ist da dran und wir helfen mit, nachzubessern. Die gute Nachricht kommt zum Schluss auch wenn viele von Ihnen es bestimmt schon wissen: 3

4 Im letzten Jahr musste ich Ihnen ja leider mitteilen, dass ab 2016 das Verbrennen von Weihnachtsbäumen auf Anordnung des Landes Niedersachsen nicht mehr zulässig ist. Seitens der Jugendfeuerwehren wurde verständlicherweise viel Kritik geäußert und das brachte mich noch einmal zum Nachdenken. Wir haben uns deshalb im Herbst letzten Jahres noch einmal hingesetzt und die Verordnung geprüft. Wir sind dabei wir zu dem Entschluss gekommen, dass wir nicht gegen die Tannenbaumfeuer der Jugendfeuerwehren vorgehen. Damit sind wir Ihrem Wunsch entgegen gekommen, Tannenbaumfeuer machen zu können. Natürlich wird es aber auch weiterhin die Möglichkeit geben, die Weihnachtsbäume mit anderen Grünabfällen von der GfA einsammeln zu lassen. das Jahresmotto des Landesverbands Niedersachsen lautet in diesem Jahr: Vielfalt ist unsere Stärke! Deine Feuerwehr. Das was man traditionsgemäß mit der Feuerwehr verbindet die Bekämpfung von Bränden ist längst nicht mehr ausschließlich Ihre Aufgabe. Ich denke da nur an die vielen Rettungs- und Räumdienste bei Unfällen. Verletzte bergen, Ölspuren beseitigen, Gefahrgüter umpumpen auch das gehört zum Alltag der Feuerwehrfrauen und -männer. Sie kommen bei den unterschiedlichsten Anlässen zum Einsatz. Dabei leisten Sie selbstlos allen Menschen ohne Ausnahme Hilfe. Ebenso ist die Arbeit der Jugend- und Kinderfeuerwehren oder auch im Feuerwehr-Musikwesen sehr vielfältig und gestaltet sich wie ein bunter Blumenstrauß. Außerdem zeigt sich die Vielfalt der Feuerwehr darin, dass sie offen für alle Mitglieder der Gesellschaft ist. Das ist besonders in der aktuellen Situation sehr wichtig und wertvoll. Denn Sie alle wissen es: Die Flüchtlinge, die nach Deutschland und zu uns in den Landkreis Lüneburg kommen, stellen uns alle vor große Herausforderungen. Neben Wohnraum und Arbeitsplätzen ist eine große Aufgabe die Integration der Flüchtlinge in unsere Gesellschaft, ja in unsere Gemeinschaft. Die Mitarbeit in der Feuerwehr ist dafür eine gute Möglichkeit. Deshalb meine Bitte an Sie: Lassen Sie Ihre Türen weiter offen für jeden. 4

5 es ist keine Selbstverständlichkeit, seine Freizeit für ein ehrenamtliches Engagement zu nutzen. Das gilt erst recht und ganz besonders für die Feuerwehr. Der Landkreis Lüneburg setzt sich dafür ein, dass das Ehrenamt weiter gestärkt wird. Das tun wir auch mit dem Tag der Ehrenamtlichen, der immer zum Jahresende stattfindet. Ich möchte Sie bitten, sich schon mal den diesjährigen Termin vorzumerken. Der Landkreis Lüneburg veranstaltet am Freitag, den 25. November wieder einen Tag der Ehrenamtlichen. Wir werden wieder rechtzeitig alle Organisationen im Landkreis anschreiben und sie einladen, besonders verdiente Mitglieder zur Ehrung vorzuschlagen. Viele Frauen leisten wertvolle ehrenamtliche Arbeit und finden das oft ganz selbstverständlich. Trotzdem sind sie bei öffentlichen Ehrungen immer noch unterrepräsentiert. Vielleicht finden Sie in Ihren Reihen ja auch eine Frau, die schon lange eine Auszeichnung verdient hätte. Beim Tag der Ehrenamtlichen im letzten Jahr sollten Sabrina Stache und Stefan Ostermann bereits geehrt werden, waren aber leider nicht da. Heute holen wir das einfach nach. Sehr geehrte Frau Stache, als Mitglied der Feuerwehr Barum sind Sie jetzt seit über zehn Jahren in der Leitung der Kreisjugendfeuerwehr aktiv. Dort setzen Sie sich sehr für die Weiterbildung der Jugendfeuer-wehrwarte und der Betreuer der Jugendfeuerwehren ein. Sie haben sich außerdem sehr für die Fortbildung der Kinderfeuerwehrwarte eingesetzt und so die Kinderfeuerwehren im Landkreis gestärkt. Für dieses Engagement danke ich Ihnen. Bitte kommen Sie zu mir nach vorne und holen Sie sich Ihre wohlverdiente Urkunde ab. Den Text, der in jeder Urkunde steht, möchte ich einmal vorlesen: Im Namen von Kreistag und Verwaltung bedanke ich mich ganz herzlich bei Frau Sabrina Stache für ihr Engagement zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Lüneburg und wünsche weiterhin viel Erfolg. Übergabe Urkunde und Bildband Lüneburger Zeitzeugen 5

6 Sehr geehrter Herr Ostermann, bereits seit 15 Jahren sind Sie nun Ortsbrandmeister in Melbeck. Im Jahr 2005 wurden Sie außerdem stellvertretender Gemeindebrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Ilmenau. Als Mitglied der technischen Einsatzleitung unseres Landkreises waren Sie bei diversen Elbehochwassern im Einsatz und haben mit Ihren Fachkenntnissen zum Erfolg der Einsätze beigetragen. Dafür bedanke ich mich. Bitte kommen auch Sie zu mir nach vorne. Übergabe Urkunde und Bildband Lüneburger Zeitzeugen ich möchte die heutige Versammlung nutzen, um mich bei allen Feuerwehrfrauen und -männern für Ihre ständige Einsatzbereitschaft zu bedanken. Ganz besonders danke ich allen Feuerwehrleuten, die sich für die Kreisfeuerwehr engagieren. Herzlichen Dank für das, was Sie für uns alle tun. Nun möchte ich zum Schluss kommen. Schließlich haben wir noch ein umfangreiches Programm vor uns. Ich wünsche der Kreisfeuerwehr jetzt schon ein erfolgreiches Jahr möglichst ohne ernsthafte Einsätze. Und wenn sie doch vorkommen, wünsche ich Ihnen eine immer gesunde Rückkehr. Uns allen wünsche ich noch einen schönen Vormittag und der Versammlung einen guten Verlauf. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit. 6