Akt die Treppe herabsteigend Nr.2
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- Jutta Sternberg
- vor 8 Jahren
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1 Dokumentation Akt die Treppe herabsteigend Nr.2 im Fach 3D Animation im WS 04/05 von Christian Kerl, Sonja Schoett
2 Marcel Duchamp Die Vorlage zu unserem Film liefert das Bild Akt die Treppe herabsteigend Nr. 2 von Marcel Duchamp. In diesem kubistischen Bild ersetzte Duchamp den bislang übliche eindimensionalen, standpunktfixierten blick auf einen Gegenstand durch eine mehrperspektivesche Sicht. Marcel Duchamp war einer der ersten, der die Dimension Zeit in die Malerei brachte. Besonders augenfälig wird der Ablauf von und in Zeit in Duchamps Akt, die Treppe herabsteigend. (Allerdings gehörte Duchamp nie zum harten Kern der Kubisten. Als innovativer Einzelgänger hat er der Kunst des 20. Jahrhunderts vor allem mit der Erfindung des Ready-mades neue Wege gewiesen.) Akt die Treppe herabsteigend Nr. 2 Marcel Duchamp 1912, Öl auf Leinwand, 146 x 89 cm, Philadelphia Museum of Art Die simultanperspektivesche Wiedergabe führte auf der zweidimensionalen Leinwand dazu, dass die eigentlich plastische Form nunmehr in eine Vielzahl sich überschneidender und durchdringender Facetten aufgelöst wurde. Dadurch entstand ein flächengefüge, das den zentralperspektivisch geordnetnen Raum radikal negiert. Das bild war für die Kubisten kein illusionistisches als-ob mehr, sondern ein Eigengesetzlichkeiten unterworfener und in Beziehung zur bildebene und zum bildformat stehender Organismus. Um die innerbildlichen Bezüge, den Rythmus der Formen auf der Fläche zu betonen, verzichteten die Kubisten häufig auf eine das Bild akzentuierende oder gefühlsmäßig gehalte transportierende Farbigkeit. Sie beschränkten sich meist auf gleichmäßig verteilte erdige Grau-Brauntöne.
3 Die Idee Marcel Duchamp war einer der ersten Künstler, der versuchte die Dimension Zeit darzustellen. Mit denen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln war dies zur damaligen Zeit nur begrenzt möglich. Heute haben wir die Möglichkeit durch Animation und Film den Faktor Zeit konkret darzustellen. Durch die Möglichkeit der 3D-Modellierung kann auch die mehrperspektivische Sicht (die vorallem von Kubisten versucht wurde darzustellen) verwirklicht werden. Marcel Duchamp zeigte in seinem Bild (wie auch die Futuristen) eine ungeheure Begeisterung für technische Neuerungen. Wir haben uns in unserem Projekt die Frage gestellt, wie er die heutigen Möglichkeiten der Technik wie z. B. Animation, Film und 3D-Modellierung einsetzen würde. Unser Interpretation stellen wir auf den nächsten Seiten vor Der Akt Die von uns modellierte Figur entspricht, der aus einfachen Körper bestehenden, Figur von Duchamps Akts. Vorlage hierfür sind Holz-Gliederpuppen.
4 Der Raum Der Film zeigt einen Keller, der von Duchamp als kreative Werkstätte verwendet wird. Hier befinden sich einige seiner Bilder, Farben und ein Regal mit weiteren Utensilien. Die erste Szene Der Raum ist über eine HolzTreppe erreichbar. Beleuchtet wird er durch das einfallende Licht eines kleinen Fensters und einer Decken-Leuchte. Die erst Kamerafahrt gibt einen Einblick in die räumliche Gegebenheit. Raum-Übersicht Ausschnitte aus der ersten Kamerafahrt
5 Die Animation Der Film zeigt das herabsteigen des Aktes. Sich real bewegen zu können ist dem Akt bislang fremd. Somit fallen ihm fließende Bewegungen schwer. Duchamp hat der Figur in seinem Werk durch Mehrfach-Abbildung lediglich zu einer scheinbaren Bewegung verholfen. Die zweite Szene Die zweite Kamerafahrt zeigt nochmals einen Teil des Raumes und den sich bewegenden Akt am Anfang der Treppe. Die Farbdosen auf der Treppe deuten bereits die Gefahr eines Hindernisses hin.
6 Die Interpretation Die letzte Szene Die letzte Kamerafahrt besteht aus mehreren kurzen Sequenzen und zeigt die laufende, stolpernde und fallende Figur. Unsere Figur nimmt den gleichen Weg wie Marcel Duchamps Akt. Die Figur hat sich seit 1912 nicht bewegt und somit ist jegliche Aktivität mühsam. Bereits am Anfang verliehrt sie kurzzeitig das Gleichgewicht und am Ende der Treppe stolpert sie über einen Farbeimer und fällt. Die Bewegungen sind schnell und hinterlassen eine dynamische Mehrfachbelichtung. Die farbigen, transparenten Figuren spiegeln ihrerseits moderne Kunst wieder.
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