Übersetzungsauftrag und Übersetzungsbewertung. Didaktik-Fortbildung an der WDS, Christiane Nord, a.o.prof. UFS Bloemfontein, Südafrika
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- Sabine Breiner
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1 Übersetzungsauftrag und Übersetzungsbewertung Didaktik-Fortbildung an der WDS, Christiane Nord, a.o.prof. UFS Bloemfontein, Südafrika
2 Translationstheoretische Grundlagen
3 Der Translationsprozess PRAXISWISSEN Interpreta -tion des Auftrags SPRACH- UND KULTURWISSEN IN A SACH- UND TERMINOLOGIE -WISSEN IN Z Analyse des ATs Produktion des ZTs SACH- UND TERMINOLOGIE -WISSEN IN Z SPRACH- UND KULTURWISSEN IN Z Strategiedesign THEORIEWISSEN 3
4 Übersetzenlernen systematisch Lernen heißt: Wiedererkennen und Analogien herstellen Beides wird leichter, wenn man ein Problem klassifizieren und benennen kann. Wiederholung gleicher Probleme prägt Lösungsmöglichkeiten ein. Ähnliche (= analoge) Probleme können mit ähnlichen (= analogen) Lösungen bewältigt werden. Dabei hilft die Unterscheidung von Übersetzungsproblemen und Übersetzungsschwierigkeiten. 4
5 Übersetzungsprobleme - Übersetzungsschwierigkeiten Übersetzungsprobleme (ÜP) sind intersubjektive Aufgaben, die beim Übersetzen gelöst werden müssen. Sie bleiben Probleme, auch wenn die Übersetzenden gelernt haben, sie schnell und adäquat zu lösen. Übersetzungsschwierigkeiten (ÜS) sind individuelle Stolpersteine, die jemand anderem keine Schwierigkeiten bereiten würden. Sie werden durch den Einsatz adäquater Hilfsmittel beseitigt. Aus der Sicht der Lehrenden dienen ÜP und ÜS der Bestimmung von Lernprogression und Lernerfolg. 5
6 Klassifizierung der Übersetzungsschwierigkeiten Textbedingte ÜS Übersetzerbedingte ÜS Auftragsbedingte ÜS Arbeitstechnische ÜS 6
7 Phase 1: Feststellung der Übersetzungsprobleme Interpretation des Auftrags Ausgangs- text- Analyse 7
8 Klassifizierung der Übersetzungsprobleme Pragmatische Übersetzungsprobleme Konventionsbedingte Übersetzungsprobleme Sprachenpaarbezogene Übersetzungsprobleme Textspezifische Übersetzungsprobleme 8
9 PÜP: Kulturreferenzen Englisch Deutsch 1 Deutsch 2 American higher education is widely criticized for allegedly producing too many of certain kinds of manpower, especially engineers and Ph.D.s Das amerikanische Hochschulsystem wird weithin kritisiert, weil es angeblich zu viele Nachwuchskräfte für bestimmte Berufssparten ausbildet, vor allem Ingenieure und Absolventen der philosophischen Fakultät mit Promotion Das amerikanische Hochschulsystem wird weithin kritisiert, weil es angeblich in bestimmten Bereichen zu viele Fachleute produziert, vor allem Ingenieure und promovierte Geisteswissenschaftler 9
10 KÜP Maßkonventionen ½ Pfund = ¼ Kilogramm = X Tonnen = 250 Gramm = 4 Stangen (Spargel) = 25 Dekagramm! 10
11 SÜP Neologismenbildung In einer Zeit, in der die Unterschiede zwischen Mann und Frau sich verringern, ist es notwendig, bis zum allerersten Diskurs zurückzugehen, denn vor der Übertragung gab es das Transmütterliche *, das, was von der Mutter zu uns kommt. Es ist dieses Transmütterliche, das sich für die beiden Geschlechter als so grundlegend unterschiedlich erweist. * Anm. d. Ü.: Wortschöpfung der Autorin»Transmaternel«, in Anlehnung an»transférentiel«, die später einsetzende Übertragung. (Christiane Olivier: Jokastes Kinder, a.d.frz. Übers.) 11
12 TÜP: Wortspiel "And how many hours a day did you do lessons? said Alice in a hurry to change the subject. "Ten hours the first day", said the Mockturtle, "nine the next, and so on." "What a curious plan!" exclaimed Alice. "That's the reason they're called lessons", the Gryphon remarked, "because they lesson from day to day!" Ein Lehrplan heißt eben Lehrplan, weil er immer leerer wird. "Qué horario más extraño!" exclamó Alicia. "Por eso se llaman 'cursos'", explico el Grifo, "porque se 'acortan' de día en día". Que horário engraçado! exclamou Alice. - Pois disminuíam dia a dia, observou o Grifo, e acho isto muitíssimo natural! 12
13 Übersetzungsauftrag und Zieltextprofil
14 Strategiedesign im Übersetzungsprozess Ausgangs- text- Analyse Strategie- Design 14
15 Das Ziel des Übersetzungsprozesses In einem äquivalenz-basierten Modell ist der Ausgangstext das Vorbild für den Text, der beim Übersetzen produziert werden soll. In einem funktionalistischen Modell wird der Skopos, d.h. das Ziel des Übersetzungsprozesses, durch den Übersetzungsauftrag vorgegeben. Professionelle ÜbersetzerInnen erschließen den Skopos oft aus der Übersetzungssituation, die auf der Grundlage früherer Erfahrung interpretiert wird. ( Routine-Auftrag ). Auszubildende haben diese Erfahrung nicht. Daher kann man nicht erwarten, dass sie eine Situation interpretieren können, die (im Klassenzimmer!) ohnehin nicht besonders klar ist. 15
16 Vorgaben des Übersetzungsauftrags Der Übersetzungsauftrag sollte implizit oder explizit Informationen bereitstellen über die intendierte(n) Textfunktion(en) die Zieltextadressaten die (voraussichtlichen) Bedingungen von Ort und Zeit der Textrezeption das Medium, über das der Text übermittelt werden soll (gegebenenfalls) den Anlass, aus dem oder für den der Text produziert bzw. rezipiert wird. 16
17 Übersetzungstypen Der Übersetzungsauftrag zeigt an, welcher Typ von Übersetzung für die Erreichung des Kommunikationsziels geeignet ist. Eine dokumentarische Übersetzung ist die zielsprachliche Dokumentation einer ausgangskulturellen Kommunikationshandlung. Zusatzinformationen können nur textextern gegeben werden (Anmerkung, Glossar etc.) Eine instrumentelle Übersetzung ist ein unabhängiges zielsprachliches Kommunikationsinstrument. Es entsteht durch eine Verarbeitung des Ausgangstext-Informationsangebot in der Art, dass der Zieltext für die zielkulturellen Adressaten in ihrer Rezeptionssituation geeignet ist. Der Zieltext unterscheidet sich nicht grundsätzlich von anderen Texten der Zielkultur. 17
18 Funktionale Translat-Typologie INTERKULTURELLER TEXT-TRANSFER Translat -Typ Zielsprachliche Dokumentation eines in der A-Kultur mit Hilfe des Ausgangstexts realisierten kommunikativen Handlung Funktion des Translationsprozesses Übersetzungsform Interlinearversion DOKUMENTARISCHES TRANSLAT Produktion eines selbstständigen Zieltexts auf der Grundlage des Informationsangebots des Ausgangstexts INSTRUMENTELLES TRANSLAT Wörtliche Übersetzung Philologische Übersetzung Exotisierende Übersetzung Funktionskonstante Übersetzung Funktionsvariierende Übersetzung Korrespon dierende Übersetzung 18
19 Pragmatik In einer dokumentarischen Übersetzung wird die Pragmatik in der Regel beibehalten und (textextern) für die Zielempfänger dokumentiert (z.b. durch eine Quellenangabe). Eine instrumentelle Übersetzung erscheint in einer eigenen Kommunikationssituation und erhält eine neue Pragmatik (in Bezug auf Zeit, Ort, Medium etc.). Die Wahl der Übersetzungstyps entscheidet darüber, ob die Pragmatik reproduziert oder an die neue Situation angepasst wird. 19
20 Kultur Die Kultur determiniert jedes sprachliche oder nichtsprachliche Verhalten und Handeln. Aus der Wahl des Übersetzungstyps ergibt sich NICHT automatisch, dass alle konventionellen Formen des Texts entweder reproduziert oder angepasst werden müssen. Manchmal werden bestimmte Konventionen (z.b. Textsortenkonventionen) angepasst und andere (z.b. Maßkonventionen) aus dem Ausgangstext übernommen. 20
21 Sprachnormen Üblicherweise werden sowohl in einer dokumentarischen als auch in einer instrumentellen Übersetzung die Normen des zielsprachlichen Systems beachtet. Das ist jedoch kein Gesetz. In einer Interlinearversion oder Wort-für-Wort- Übersetzung werden zum Beispiel die Normen des ausgangssprachlichen Systems reproduziert. 21
22 Zusammenfassung Der Übersetzungsauftrag definiert, was für eine Art Text in der Zielkultur für eine bestimmte Situation benötigt wird. Damit gibt er das "Zieltext-Profil" an. Im Bereich der Textkommunikation gibt es in der Regel "nichts Neues unter der Sonne". Daher gibt es in der Zielkultur möglicherweise bereits Texte, die dem Zieltextprofil mehr oder weniger genau entsprechen. Diese Texte (= Paralleltexte, Vor-Übersetzungen, Vergleichstexte) können sich Translatoren zunutze machen, um einen Zieltext herzustellen, der für die Adressaten in der Zielkultur kohärent und akzeptabel ist. An diese Vorgehensweise sollten Auszubildende von Anfang an gewöhnt werden. Den Lehrenden dienen die zielkulturellen Texte, die dem Zieltext- Profil entsprechen, als Standard (und Begründung) ihrer Evaluation. 22
23 Intertextualität als Grundlage des Zieltextprofils Kultur A Kultur B Ausgangstext Zieltext 23
24 Erwartungshorizont und Evaluation
25 Grundprinzipien der Bewertung von Übersetzungsleistungen Authentizität Authentische Texte in (möglichst) authentischen Situationen mit (möglichst) authentischen Aufträgen Kommunikativität Die Übersetzung muss als Kommunikationsinstrument in einer Kommunikationssituation zwischen kommunizierenden Individuen oder Gruppen in einem bestimmten kulturellen Umfeld funktionieren. Transparenz Den Studierenden müssen die Erwartungen bekannt sein. Sie müssen erfahren, warum eine bestimmte Lösung als adäquat oder nicht als adäquat bewertet wird. 25
26 Beispiel 1: Stegreif-Übersetzung eines medizinischen Fach-Gutachtens vor Gericht mit anschließender Verschriftlichung für die Prozessdokumentation (B-A, A-B) Übersetzungstyp/-form: dokumentarisch, wörtlich Pragmatik des AT wird dokumentiert (im Kontext/durch Richter/Translator, keine Adaptation an ZT-Pragmatik) PÜP-Ort, Zeit: PÜP-Medium: schriftlich mündlich (, darf sich wie ein vorgelesener schriftlicher Text anhören), schriftlich schriftlich ( ) PÜP-Empfänger: AT- vs. ZT-Empfänger (, da analog, z.b. medizinische Fachterminologie, Register) PÜP-Funktion: Kultur: Konventionen der AK werden im Wesentlichen beibehalten. KÜP-Stilkonventionen: KÜP-Textsortenkonventionen: KÜP: Maßkonventionen: KÜP: Übersetzungskonventionen: Sprache: Anpassung an ZS-Normen SÜP-Syntax (z.b. en-de: Verb-Endstellung im Nebensatz, de-en: clefting) SÜP-Lexik (z.b. en-de: Benennungsvarianten bei medizinischen Begriffen (1:2)) 26
27 Beispiel 2: Übersetzung einer Buchbesprechung für einen Verlag zur Vorbereitung der Entscheidung über ein Übersetzungsprojekt Übersetzungstyp/-form: dokumentarisch, philologisch Pragmatik (PÜP) Pragmatik des AT wird im Paratext dokumentiert (Anmerkung, Vorspann, ggf. Anmerkung), keine Adaptation an ZT-Pragmatik Kultur (KÜP) Textsortenkonventionen: Anpassung an ZK, wenn stark abweichend ggf. Reproduktion + Paratext Allgemeine Stilkonventionen: Anpassung an ZK Übersetzungskonventionen: zielkulturell (z.b. Eigennamen) Sprache (SÜP) Anpassung an ZS-Normen Stilistische Besonderheiten (TÜP) Nicht funktionsrelevant (wenn möglich nachmachen, wenn nicht möglich, weglassen) 27
28 Beispiel 3: Übersetzung eines technischen Textes aus einer Fachzeitschrift für eine Fachzeitschrift Übersetzungstyp/-form: instrumentell-funktionskonstant Pragmatik PÜP-Ort, Zeit: an Zielsituation anpassen (z.b. Deixis) PÜP-Medium: an Zielsituation anpassen (z.b. Vorgaben des Zielmediums in Bezug auf Form und sprachliche Gestaltung) PÜP-Empfänger: AT- vs. ZT-Empfänger (auf kulturspezifische Verstehensvoraussetzungen achten) PÜP-Funktion: wenn die Funktion gleich bleiben soll, sind Anpassungen z.b. bei appellativer Funktion erforderlich, siehe Empfängerpragmatik (Beispiele!) Kultur KÜP-Stilkonventionen: an ZK anpassen (z.b. gender-mainstreaming!) KÜP-Formale Konventionen (z.b. Zitierweise) KÜP-Textsortenkonventionen: an ZK anpassen KÜP: Maßkonventionen: an ZK anpassen KÜP: Übersetzungskonventionen: Sprache (SÜP): Anpassung an ZS-Normen Stilistische Besonderheiten (TÜP): nicht erwartbar, nicht funktionsrelevant 28
29 Was wird bewertet? Im Abschlussexamen einer Ausbildung ist die Bewertung binär: entweder die Lernenden sind fit für den Arbeitsmarkt oder nicht. In einer Zwischenprüfung wird der Lernfortschritt in einer bestimmten Phase evaluiert. Es soll festgestellt werden, ob die Studierenden selbstständig die Probleme lösen können, die bereits im Unterricht behandelt wurden. Daher muss die Prüfungsaufgabe speziell für diesen Zweck konzipiert werden. Wenn das nicht möglich ist, sollte jedenfalls nur die Lösung der bereits behandelten Übersetzungsprobleme in die Bewertung eingehen. Fehler bei der Lösung nicht bekannter Übersetzungsprobleme werden zwar markiert aber nicht bewertet. 29
30 Was ist eine adäquate Übersetzung? Eine Übersetzung kann als adäquat bezeichnet werden, wenn sie die gewünschten kommunikativen Funktionen erfüllt. Diese werden im Übersetzungsauftrag definiert, der explizit oder implizit die Situation beschreibt, für die das Translat (der Zieltext) bestimmt ist. Die wichtigsten Faktoren dieser Situation sind der Adressatenkreis, das Medium, über das der Text zu den Adressaten kommt, sowie Zeit und Ort der vorgesehenen Rezeption des Texts, die für die Deixis entscheidend sind, und die kommunikative(n) Funktion(en), die der Text erfüllen soll, soweit sie durch Textsortenkonventionen oder normen markiert sind. 30
31 Der Erwartungshorizont Auf der Grundlage des Übersetzungsauftrags formuliert die Lehrkraft einen Erwartungshorizont, in dem die von den Studierenden erwartete Leistung im Voraus spezifiziert wird. Der Erwartungshorizont berücksichtigt den Schwierigkeitsgrad der Aufgabe und definiert, was bei der Bewertung als Fehler gelten soll. Der Erwartungshorizont setzt sich aus allen Übersetzungsproblemen zusammen, die von den Studierenden entsprechend den Vorgaben des Übersetzungsauftrags zu lösen sind. 31
32 Was ist ein Übersetzungsfehler? Fehler als Abweichung von einem Normen- oder Regelsystem (Fremdsprachendidaktik) Sprachnormen? Übersetzungsregeln? Fehler als Nicht-Erfüllung einer Forderung des Übersetzungsauftrags In Bezug auf die intratextuelle Kohärenz (Vermeer) des Zieltexts in seiner zielkulturellen Situation In Bezug auf die im Übersetzungsauftrag geforderte intertextuelle Kohärenz (Vermeer) zwischen Ausgangsund Zieltext 32
33 Klassifizierung von Übersetzungsfehlern Pragmatische Übersetzungsfehler Kulturpaarspezifische Übersetzungsfehler Sprachenpaarspezifische Übersetzungsfehler Sprachliche Normabweichungen im Zieltext, die keine Übersetzungsfehler sind, sondern auf eine unzureichende Beherrschung der Zielsprache zurückzuführen sind 33
34 Die Gewichtung der Fehler hängt vom Übersetzungsauftrag ab. Fehlergewichtung Pragmatische Fehler stellen das Funktionieren der Kommunikation ernsthaft in Frage. Kulturelle Fehler zerstören nicht die Kommunikation, stören sie aber. Sie können ein negatives Licht auf den/die Sprecher(in) werfen. Sprachliche Fehler, genau so wie Normabweichungen, können zu pragmatischen Fehlern werden, wenn der Übersetzungsauftrag eine perfekte, druckfertige Übersetzung verlangt. 34
35 Transparenz der Fehlerkorrektur Klare Fehlermarkierungen verhindern, dass die Lernenden immer wieder die gleichen Fehler machen. Sie müssen erkennen was warum und wie schwer als Fehler bewertet wird. P = pragmatischer Fehler, + Spezifikation: koh (= Kohärenz, adr (= Adressatenorientierung), info (= informative Funktion nicht erfüllt), etc. K = kultureller Fehler, + Spezifikation: maß, ts (=Textsorte), Stil S = sprachlicher Fehler, + Spezifizierung: lex (= Lexik), synt (= Syntax), fok ( = FSP), etc. N = Normabweichung, + Spezifikation: gram (= Grammatik), morph (= Wortbildung), idiom, z (= Zeichensetzung), r (= Rechtschreibung), etc. 35
36 Fehlermatrix 1 Beispiele Pragmatische ÜF Kulturelle ÜF Sprachliche ÜF ZS Normen Gewichtung 3-5 Pkte 2-3 Pkte 1-2 Pkte 0,5-1 Pkt Inkohärenz P-koh (5) Je nach der Auswirkung auf die Funktionalität des ZT Nach Revisionsaufwand Falsche Information Realien nicht erklärt Deixis nicht angepasst Inadäquate Maßkonvention Wahl der fal-schen TS-Kon-ventionen P-info (3-4) P-adr (3) P-zeit/-ort (3) K-maß (3) K-ts (2) 36
37 Fehlermatrix 2 Beispiele Pragmatische ÜF Kulturelle ÜF Sprachliche ÜF ZS Normen Gewichtung 3-5 Pkte 2-3 Pkte 1-2 Pkte 0,5-1 Pkt Abweichung von Stilkonventionen Je nach der Auswirkung auf die Funktionalität des ZT K-stil (1-2) Falscher Freund S-lex (1-2) Nach Revisionsaufwand Reproduktion der AT- Syntax S-synt (1-2) Inadäquate FSP S-fok (1-2) Inkorrekte Konjugation Inkorrekter Neologismus N-gram (1) N-morph (1) Zeichensetzung N-Z (0,5) Rechtschreibung N-R (0,5) 37
38 Bonuspunkte Wenn Lösungen entweder adäquat oder nicht-adäquat sind, kann es keine Bonuspunkte geben. (Sie werden ohnehin meist für Lösungen vergeben, auf die die Lehrkraft nicht gekommen wäre...) Wenn jedoch in einer Zwischenprüfung nur diejenigen ÜP- Lösungen gezählt wurden, die vorher im Unterricht behandelt wurden, könnte die adäquate Lösung eines ÜP, das nicht in die Bewertung eingeht, weil es nicht bekannt ist, mit einer der Problemkategorie entsprechenden Anzahl von Bonuspunkten belohnt und als Kompensation für einen entsprechenden ÜF gewertet werden. 38
39 Motivationsstärkung Ein halb volles Glas Wein (oder welches Getränk Sie sonst bevorzugen) ist angenehmer als ein halb leeres. Statt Fehlern adäquate Lösungen zählen: Die Summe der Punkte für alle zu lösenden Übersetzungsprobleme entspricht 100 %. Davon werden die Punkte für nichtadäquate Lösungen abgezogen. Dann könnte die Gesamtbewertung lauten: Sie haben 50 % der Probleme adäquat gelöst! statt 50 % Ihrer Übersetzungslösungen sind falsch! 39
40 40
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