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Heiko Möller
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1 BÜRGERINFORMATION Transnationale serielle Bewerbung Great Spas of Europe um die Aufnahme in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes Property, Pufferzone und Sichtachsen

2 Great Spas of Europe Ein Projekt zur Aufnahme in die Weltkulturerbeliste 2 3 Grusswort steht vor einem historischen Schritt: Die Antragstellung Great Spas of Europe für die Aufnahme in die UNESCO Weltkulturerbe-Liste bei der UNESCO-Kommission in Paris, zusammen mit weiteren 13 europäischen Traditionsbädern, wird jetzt vorbereitet. Zwei wichtige Schritte sind mir in den letzten zwei Jahren bereits gelungen: erstens der Beitritt von zur Projektgruppe Great Spas of Europe, und zweitens die Aufnahme von in die deutsche Vorschlagsliste. Selten zuvor gab es in unserer Stadt ein Projekt, das für die Zukunft solch große und positive Folgewirkungen haben kann, wie es durch die Verleihung des Prädikats Weltkulturerbe der Fall wäre. Selten zuvor gab es ein Projekt, das auch so tiefe und vielfältige Auswirkung auf unser Stadtleben, und damit auf jeden Einzelnen von uns, haben würde. Deshalb ist es ein Anliegen der Stadt Bad Kissingen, diesen Weg gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern zu gehen. In den nächsten knapp zwei Jahren wird es darauf ankommen, mit einem fundierten und tragfähigen Antrag die Tür zum Titel Weltkulturerbe endgültig aufzustoßen. Es besteht die große Chance, in die exklusive Reihe der UNESCO-Welterbestätten, die zur Zeit aus 981 Denkmälern in 160 Ländern besteht, aufgenommen zu werden. Doch Weltkulturerbe ist nicht nur ein Titel zur touristischen Vermarktung. Weltkulturerbe ist ein Prädikat, das gelebt werden muss und in viele Bereiche unseres Lebens Eingang finden wird. Jeder von Ihnen, jeder von uns wird dann Teil dieses Weltkulturerbes sein, wird von außen als solcher wahrgenommen und nach innen als solcher reflektiert. Mir ist es deshalb ein großes Anliegen, Sie über den Stand des Projektes zu informieren und Sie in die weiteren Schritte einzubinden. Begleiten Sie die Stadt auf diesem wichtigen Weg, helfen Sie mit, dieses große Ziel zu erreichen! Ihr Kay Blankenburg Oberbürgermeister Wenigstens bis zum Ersten Weltkrieg spielten Kurbäder für breite Schichten der europäischen Gesell schaft eine große Rolle. Zur Kur fuhr man um Krankheiten vorzubeugen, Krankheiten zu heilen und um sich von Krankheiten zu erholen. In Kurorte fuhr man aber auch um Heiratskandi daten für die Töchter zu suchen, sich mit Freunden zu treffen oder um das Kultur- und das Vergnügungs angebot zu genießen. Um 1900 gab es in Europa viele größere und kleine re Kurorte für alle Zwecke und für alle Geldbeutel. Die größten hatten Weltruf und zogen jährlich Tausende von Menschen an. Auf den ersten Blick verschieden, entwickelten sie sich gemeinsam und in Konkurrenz nach einem gemeinsamen Leitbild und weisen so die gleiche Struktur auf. Am Vorabend des Ersten Weltkriegs gab es einen Typus europäische Kurstadt. Dieser Stadttypus soll zur Nominierung für das Weltkulturerbe vorgeschlagen werden. 14 europäische Kurorte, Karlsbad/Marienbad/Franzensbad/Luhacovice in Tschechien, /Baden-Baden/Wiesbaden/Bad Pyrmont/Bad Homburg und Bad Ems in Deutschland, Bath in Großbritannien, Spa in Belgien, Vichy in Frankreich und Montecatini Terme in Italien wollen sich unter der Federführung von Tschechien gemeinsam um eine Aufnahme in die UNESCO-Liste bewerben. Sie verkörpern sowohl im ganzen als auch in herausragenden Einzelpunkten in besonderer Weise diesen Typus, haben zu seiner Entwicklung beigetragen und ihn bis heute vorzüglich erhalten. Die europäische Kurstadt weist neben dem Kurviertel ein oder mehrere Villenviertel und ein Versorgungsviertel mit Geschäften und Handwerksbetrieben sowie ein breites Angebot an Dienstleistungen auf. Besonderes Merkmal ist die hohe Bedeutung, die Kurgärten und Kurparks spielen. Die die Stadt umgebende Landschaft ist in vielfältiger Weise für den Kurbetrieb nutzbar gemacht. Sie ist durch Promenadewege erschlossen, besondere Punkte sind mit Tempeln und anderen Kleinarchitekturen geziert, an den Wegen befinden sich häufig Denkmäler und Ausflugsgastronomie. Die Kurstadt verfügt bei relativer Kleinheit über die Infrastruktur einer Großstadt, ja ist mitunter früher als jene mit Elektrizität und einer geregelten Wasserver- und Abwasserentsorgung versehen. Sportangebote spielen eine große Rolle, Golf, Tennis, Reiten, Jagen, Fischen, und natürlich Unterhaltungsangebote wie Kurmusik, Kurtheater, Tanzabende oder die Möglichkeit zum Glücksspiel. Great Spas huldigten den neuesten technischen Entwicklungen, boten frühzeitig Telefon und Telegraf, Hauslifte und fließendes Warmwasser an, waren an das Eisenbahnnetz angeschlossen Kurstädte mutierten deshalb zu den ersten Touristenorten an manchem Bad überstieg schon Mitte des 19. Jahrhunderts die Zahl der Passanten jene der veritablen Kurgäste. Die Badeorte der Bewerbergruppe verfügen darüber hinaus über viele architektonisch exzeptionelle Gebäudegruppen und Einzelgebäude, die in Zusammenhang mit dem Kurbetrieb entstanden sind wie Kurhäuser, Trinkhallen, Wandelgänge oder Badehäuser. verkörpert in herausragender Weise diesen Typus der europäischen Badestadt. Die Struktur wie die Details sind bestens erhalten und gepflegt. Beides kann den Bürgerinnen und Bürgern und den Gästen aufgrund der Kleinräumigkeit s in besonders eindringlicher Weise vermittelt werden.

3 Property 4 Das Property ist das Gebiet, das zum Weltkulturerbe erklärt wird und unter besonderem Schutz steht (Weltkultur erbegebiet). Die Grenzziehung ist durch die Dichte der Gebäude, die nicht nur über eine hohe architektonische Qualität, sondern auch über die für ein Welterbe unverzichtbaren Eigenschaften der weitgehenden Unversehrtheit und Echtheit verfügen, bedingt. Der Schutz wird über ein Verwaltungssystem durch Gesetze und Verordnungen gewährleistet. Dabei werden schon bestehende Instrumentarien eingebunden. Bad Kis sin gen verfügt über eine große Palette an Schutzinstrumen tarien (so Bebauungsplan Sondergebiet Kurgebiet, Denk mal schutz, Naturschutz, Wasserschutz, Heilquellenschutz, Hochwasserschutz) und ist somit sehr gut aufgestellt. Zusätzliche Beschränkungen werden den Eigentümern durch die Welterbe-Ernennung nicht auferlegt werden. Bei dem als Property der Stadt vorgeschlagenem Gebiet handelt es sich um ein städtebaulich bewusst geplantes Viertel. Es enthält die wesentlichen Bautypen eines Kurbads von Geltung: Kurhaus, Wandelhalle bzw. gang und Badehaus, dazu Kurgarten und Kurpark sowie exemplarische Hotel- und Infrastrukturbauten (so das E-Werk des Luitpoldbades und das Krugmagazin). Bemerkenswert ist, dass in der Zone einige Gebäudetypen und Kureinrichtungen mehrfach, in verschiedener Zeitstellung, vorhanden sind: Gesellschafts(Kur-)haus Konversationssaal (1838) Luitpoldbad-Casino (1880) Regentenbau (1913) Wandelgang/Wandelhalle Arkadenbau (1838) Wandelhalle (1911) Kurgarten Kurgarten (1738/1834) Luitpoldpark (stufenweise ab 1867) 5

4 Pufferzone 6 7 Nach den Richtlinien des Welterbekomitees soll zum Schutz des Property eine Pufferzone eingerichtet werden. Sie soll das Property umgeben und wesentliche Sicht achsen sowie weitere Gebiete umfassen, die für den Schutz und den Erhalt der Kriterien Echtheit und Unversehrtheit des Weltkulturerbegebiets eine wichtige praktische Rolle spielen. So soll vermieden werden, dass unmittelbar an der Grenze des Property beispielsweise Hochhäuser oder Wind parks errichtet werden. Die Grenz ziehung der Bad Kissinger Pufferzone berücksichtigt in erster Linie die histo ri schen Sichtbeziehungen zu den Anhöhen Altenberg, Staf fels berg und Botenlauben, sowie zu den nördlichen und südlichen Auenbereichen der Saale. Stadtrat Aufnahme von in die UNESCO-Weltkulturerbeliste im Rahmen der seriellen, transnationalen Bewerbung Great Spas of Europe Projektvorstellung im Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Kultur: Bericht über den Projektstand im Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Kultur Beschluss des Ausschusses für Wirtschaft, Tourismus und Kultur über die Projektbeteilung Stadtratsklausur Beschluss des Stadtrates über die Projektfinanzierung und das Durchführungskonzept Festlegung des Property (Weltkulturerbegebiet) und der Pufferzone mit Sichtachsen mit Beschluss des Stadtrates Pufferzone Property (Weltkulturerbegebiet)

5 Kontakt Stadt Rathausplatz Kay Blankenburg Oberbürgermeister Telefon ob@stadt.badkissingen.de Peter Weidisch M.A. Kulturreferent Projektleiter für die Bewerbung von zur Aufnahme auf die UNESCO-Weltkulturerbeliste Promenadestraße Telefon pweidisch@stadt.badkissingen.de Besuchen Sie auch die Webseite

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