Effizientes Bündel von Präventionsmaßnahmen bei hoher MRSA- Inzidenz in einem Akutkrankenhaus (ID-Nr.: ) Akutkrankenhaus
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- Krista Althaus
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1 Effizientes Bündel von Präventionsmaßnahmen bei hoher MRSA- Inzidenz in einem Akutkrankenhaus (ID-Nr.: ) Akutkrankenhaus Angaben zum Projektträger Name der Institution/Organisation Evangelisches Krankenhaus Mülheim GmbH Adresse Wertgasse Mülheim Deutschland Leitung der Institution: Herr Nils Benjamin Krog Kontakt: Tel.: Fax.: Allgemeine Angaben zum Projekt Titel des Projektes: Effizientes Bündel von Präventionsmaßnahmen bei hoher MRSA-Inzidenz in einem Akutkrankenhaus Kooperationspartner des Projektes: Gesundheitsamt Stadt Mülheim Ansprechpartner des Projektes: Frau Gabriele Kantor Funktion: Leitung Hygienemanagement Kontakt: Tel.: Fax.: Laufzeit des Projektes: Beginn / geplanter Beginn: Dezember 2010 Ende / geplantes Ende: keins Zielgruppe(n) und Setting(s) des Projektes Das Angebot richtet sich an die folgende(n) Altersgruppe(n): Junge Erwachsene (19-29 Jahre) Erwachsene im mittleren Alter (30-44 Jahre) Ältere Erwachsene (45-59 Jahre) Seniorinnen / Senioren (ab 60 Jahre)
2 Art des/r Settings: Krankenhaus Richten sich die Aktivitäten auf die Umgestaltung des Umfelds, der Strukturen oder von Abläufen im Setting? Ja Handlungsfeld und Angebotsart des Projektes Das Projekt zielt in der Hauptsache auf: Prävention bzw. Gesundheitsförderung oder Aufklärung Projektschwerpunkt(e) nach Handlungsfeldern/Themenbereichen: Bestimmte Krankheiten, Andere Netzwerkbildung Angebotsart(en): Erstellung von Informationsmaterialien / Medien, fortlaufend Fort- oder Weiterbildung / Qualifizierungsmaßnahme(n), fortlaufend Beratungsangebot, fortlaufend Sonstiges, und zwar: Implementierung von Maßnahmen zur Prävention nosokomialer Infektionen, fortlaufend Projektbeschreibung Zielstellung des Projektes: Die Entwicklung der epidemiologischen Situation bei MRSA mit einem seit Jahren ansteigenden Trend der Verbreitung gibt Anlass zu Sorge und ist ein infektiologisches Problem höchstens Ranges. Infektionen mit MRSA sind durch eine, im Vergleich zu Infektionen mit MSSA höherer Morbidität und Letalität und mit erhöhten Kosten für Pflege und Therapie verbunden. Sie führen zu zusätzlichem Leid der Patienten, zur Verlängerung der Krankenhausverweildauer und damit auch zu zusätzlichen Kosten. Die Implementierung einer weiterentwickelten und an das gegenwärtige Problem adaptierten MRSA - Strategie ist notwendig geworden. Ziel des Projektes (Grobziele) ist die substantielle und dauerhafte Senkung der nosokomialen MRSA - Rate in der Klinik und eine kostenoptimierte, nachhaltige Erhöhung der Patientensicherheit. Dies kann erreicht werden, wenn ein Bündel von Präventionsstrategien adäquat umgesetzt wird (Feinziele): Schnelle Identifikation der MRSA-Träger mittels optimierter PCR- Diagnostik Präventive Isolationsmaßnahmen bis zum Vorliegen der PCR-Ergebnisse Erweiterung des MRSA-Aufnahmescreening Prästationäres Screening von Risikopatienten bei geplantem Krankenhausaufenthalt, bzw. bei elektiven Eingriffen Erweiterung des risikoadaptierten MRSA-Screening auf weitere Risikopopulation (intensivpflichtige Patienten) Rationalle Antibiotikaheraie, Implementierung der SARI-Studie Optimierung des Informationstransfers zwischen Labor und Zieleinrichtung Elektronische Übermittlung der Mikrobiologischen Befunde im imedone (Krankenhaussystem) Festlegung des Kommunikationswesens Labor-Station-Labor MRSA up date -Intensivierung der Fortbildungsmaßnahmen Optimierung der transsektoralen Kommunikation (Erstellung von Printmedien) mit dem zukünftigen Ziel des Netzwerksaufbaus.
3 Inhalt und Methode des Projektes: Das Auftreten von MRSA ist nicht schicksalhaft. Insbesondere in den Niederlanden (MRSA- Prävalenz < 3%) zeigt sich deutlich, dass ein konsequentes Vorgehen nach dem Prinzip "search and destroy", MRSA auf einen geringen Restanteil zurückdrängen lässt. In Orientierung an das niederländische Programm wurde eine neue MRSA-Strategie als effizientes Bündel von Präventionsstrategien konzipiert. Im Mittelpunkt der Strategie stehen die substantielle und dauerhafte Senkung der MRSA-Inzidenz und eine nachhaltige Erhöhung der Patientensicherheit. Vom Papier zur Realität Seit August 2010 wird konsequent eine neue MRSA-Strategie im Sinne des proaktiven Risikomanagements umgesetzt. Grundlagen alle Bemühungen zur Bekämpfung von MRSA sind: 1. Schnelle Identifikation der MRSA-Träger -Erhebung der MRSA-Anamnese (Risikofaktoren) bei jedem Patienten mittels MRSA-Scoring in der elektronischen Patientenakte -Frühzeitige labordiagnostische Identifizierung (Screening, schnelle PCR-Diagnostik) und präventive Isolation. Die Übertragungswahrscheinlichkeit von MRSA steigt mit der Liegedauer der Patienten, in der keine Isolierungsmaßnahmen bzw. Präventionsmaßnahmen durchgeführt werden. Deshalb werden bei allen MRSA-Risikopatienten Maßnahmen zur Verringerung der MRSA-Ausbreitung frühzeitig in Form der präventiven Isolation bis zu Vorliegen der MRSA-Screeningergebnisse eingeleitet. Da der Zeitraum zwischen Probeentnahme und dem Ergebnis des Screenings so kurz wie möglich sein soll, wurden Verfahren die eine schnelle Diagnostik (Vorliegen der Ergebnisse nach 1h bzw. 4h) ermöglichen, eingeführt. -Prästationäres Screening von Risikopatienten bei geplantem Krankenhausaufenthalt, bzw. bei elektiven Eingriffen Um die Anzahl der präventiven Isolation der MRSA- Risikopatienten auf ein notwendiges Minimum zu reduzieren, wird im Rahmen der prästationären Behandlung in den Ambulanzen der Klinik ein MRSA- Screening durchgeführt. Um das Risiko einer nosokomialen Infektion zu minimieren, wird bei positiven MRSA- Befunden vor elektiven Eingriffen die Sanierungsmaßnahme angestrebt. -Erweiterung des risikoadaptierten Aufnahmescreening auf weitere Risikopopulation (intensivpflichtige Patienten) 2. Strikte Umsetzung geeigneter Hygienemaßnahmen gemäß den gültigen Richtlinien (Isolation aller MRSA-Träger und MRSA-Infizierten) 3. Eradikationsmaßnahmen -Erweiterte Therapie und Sanierung während des Krankenhausaufenthaltes 4. Kontrollierter Einsatz von Antibiotika zur Vermeidung des Selektionsdrucks. Der Verbrauch an Antibiotika, vor allem an Breitspektrumantibiotika, steigt seit den 90er Jahren kontinuierlich. Gleichzeitig werden weltweit immer mehr Bakterien gegen Antibiotika resistent. Diese Situation erfordert eine kontinuierliche und systematische Erfassung folgender Informationen, wer wann welche Antibiotika einsetzt und welche Resistenzen sich gegen einzelne Wirkstoffe entwickeln. Insbesondere Intensivstationen begünstigen durch einen hohen Antibiotika- Einsatz die Selektion und Verbreitung von multiresistenten Erregern und damit auch von nosokomialen Infektionen.
4 -Teilnahme an SARI-Studie SARI zielt darauf ab, Antibiotikaverbrauch und Multiresistente Erreger (ME) auf Intensivstation zu erfassen und miteinander in Beziehung zu setzen. Die Implementierung der SARI- Studie auf den Intensivstationen ist ein wichtiger Bestandteil zur Optimierung der Qualitätssicherung und ein wichtiges Instrument zur Bekämpfung der Weiterverbreitung von ME. -Antibiotikaleitlinie Der Antibiotikaverbrauch wird regelmäßig in Sitzungen der Arzneimittelkommission des Krankenhauses ausgewertet und die Antibiotikaleitlinie unter Berücksichtigung der Erregerspektren und Resistenzen einmal jährlich revidiert. Die kontinuierliche Beratung zur Antibiotika-therapie ist durch die medizinische Mikrobiologie sicher gestellt. 5. Optimierung der transsektoralen Kommunikation mit dem zukünftigen Ziel des Netzwerksaufbaus Zur Verbesserung der Kommunikation zwischen dem Krankenhaus und den Zuweiser wurde ein MRSA- Überleitungsbogen implementiert. Er dient dazu, den weiterbehandelnden Arzt nach Krankenhausentlassung über Stand und notwendige Fortführung der Sanierungsmaßnahmen von MRSA-Trägern zu informieren sowie die erforderlichen Hygienemaßnahmen auf das sinnvolle Maß zu beschränken bzw. das Augenmerk im gegebenen Fall zunächst auf die Grunderkrankung und die sanierungshemmenden Faktoren zu lenken. Eine nachhaltige Senkung der MRSA-Prävalenz in der Bevölkerung kann nur im Rahmen einer transsektoralen Zusammenarbeit alle Akteure des Gesundheitswesens erfolgen. Aus diesem Grund wird zeitnah die Gründung eines regionalen MRE-Netzwerkes angestrebt (Erwartbare) Hauptergebnisse des Projektes: Patientenzentriert Erhöhung der Patientensicherheit, Reduzierung nosokomialer Infektionen, Vermeidung der Weiterverbreitung von resistenten und hochvirulenten Erregern Mitarbeiterorientiert Erhöhung des Eigenschutzes Kostenoptimiert Kostensenkung durch Reduzierung der nosokomialen Infektionen Weitere Ergebnisse Konstatierung der Qualitätssicherung in der Krankenhaushygiene Transsektorale Zusammenarbeit im Rahmen der Gründung eines regionalen MRE-Netzwerkes Dokumentation und Evaluation des Projektes Wird für das Projekt eine Dokumentation erstellt? Ja, liegt vor Dokumentation wurde veröffentlicht unter dem Titel: PROJEKT- EVALUATIONSERGEBNISSE Patientensicherheit und ökonomische Aspekte im Fokus des Hygienemanagements
5 Bezug möglich über: Evangelisches Krankenhaus Mülheim "Hygienemanagement" Wird eine Projektevaluation durchgeführt? Ja, in Arbeit Die Evaluation wird durchgeführt: Sowohl Projektbeteiligte als auch externe Fachleute Folgende Informationen werden ausgewertet, um die Wirkungen des Projektes festzustellen: Spontane Rückmeldungen aus der Zielgruppe bzw. den Zielgruppen Sonstiges: MRSA Surveillance, Benchmark Nationales Referenzzentrum (NRZ) Wird ein Evaluationsbericht veröffentlicht? Ja, geplant
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