Drei neue Divisionen bündeln alle Kräfte

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1 1/2012 Die Zeitung des Rheinmetall-Konzerns Solide Basis für den Beruf Die duale Berufsausbildung genießt im Rheinmetall- Konzern einen hohen Stellenwert. Das zeigt der repräsentative Querschnitt, mit dem das hochkomplexe Thema auf den Profil -Seiten 9 bis 11 sowie 14 bis 16 so facettenreich wie möglich dargestellt wird. Blick in den Kasseler Fuchsbau Ein Bild sagt oftmals mehr als 1000 Worte getreu diesem Motto schaute die Redaktion von Bild am Sonntag unlängst ins Kasseler Werk der RMMV und zeigte ihren Lesern unter anderem die Produktion des Fuchs-Transportpanzers. Das sprechende Bild der BamS finden Sie auf den Profil -Seiten 12 und 13. Wehrtechnik im Museum Mit dem Militärhistorischen Museum ist Dresden seit wenigen Monaten um eine weitere Attraktion reicher dank des amerikanischen Star- Architekten Daniel Libeskind auch optisch ein Hingucker (siehe Seiten ). Rheinmetall Defence mit neuer Struktur Drei neue Divisionen bündeln alle Kräfte oho Düsseldorf. Der Unternehmensbereich Defence der Rheinmetall AG trägt mit einer neuen Organisations- und Führungsstruktur dem geplanten Unternehmenswachstum und der zunehmenden Internationalisierung Rechnung. Rheinmetall Defence hat im vergangenen Jahr einen Umsatz von mehr als 2,1 Milliarden erzielt und hat inzwischen Produktions- und wichtige Vertriebsstandorte in weltweit über 15 Ländern. Kern der neuen Führungsstruktur bei Rheinmetall Defence bilden künftig die Divisions Combat Systems, Electronic Solutions sowie die Division Wheeled Vehicles, die durch das Gemeinschaftsunternehmen Rheinmetall MAN Military Vehicles (RMMV) repräsentiert wird. In diesen drei Divisionen, die durch jeweils ein Mitglied des Bereichsvorstands verantwortet werden, sind die bislang sechs Geschäftsbereiche und das Radfahrzeug-Joint-Venture RMMV in elf Geschäftsbereichen strukturiert und in teilweise neuer Form zusammengeführt worden. Die Division Combat Systems wird im Bereichsvorstand durch Armin Papperger vertreten, der zugleich Vorsitzender des Defence-Vorstands ist und den Unternehmensbereich Defence im Konzernvorstand der Rheinmetall AG vertritt. Die Division Electronic Solutions wird im Bereichsvorstand durch Bodo Garbe verantwortet und die Division der Wheeled Vehicles durch Pietro Borgo, Vorsitzender der Geschäftsführung der RMMV GmbH. Combat Systems: Mit der neu geschaffenen Combat Systems Division wird erstmals das komplette der Kampftechnologie zuzuordnende Produktportfolio von Rheinmetall unter einer Führungsverantwortung zusammengefasst angefangen von den Kettenfahrzeugen über Gefechtstürme und Waffentechnik bis hin zur mittelund großkalibrigen Munition und der Pulvertechnologie. Damit entsteht ein Systemanbieter mit einem weltweit einzigartigen, vollständigen Portfolio an Produkten und Dienstleistungen für die Kampfsysteme der internationalen Landstreitkräfte und zugleich eines der größten global agierenden Systemhäuser auf dem Gebiet der Combat Systems mit wesentlichen Komponenten auch für Marine und Luftwaffe. Als Partner der internationalen Streitkräfte ist die Division Combat Systems schon heute in über achtzig Kundenländern aktiv. Ziel der neuen Organisation ist es, das internationale Geschäft verstärkt auf die Wachstumsmärkte im Mittleren Osten und Asien auszurichten. Die stark international ausgerichtete Division umfasst fünf Geschäftsbereiche. Dem Geschäftsbereich Combat Platforms, der von Ralf Prechtl geführt wird, sind neben den Kampf- und Unterstützungsfahrzeugen und dem dazugehörigen Service auch die Türme, Geschütze und Waffenstationen sowie Mittel- und Großkalibermunition und das Erprobungszentrum Unterlüß zugeordnet. Der Geschäftsbereich Infantry, dem Werner Krämer vorsteht, umfasst die breite Palette von Infanterieprodukten, angefangen von der 40mm-Munition über die pyrotechnischen Produkte und die Zündertechnologie bis hin zu leichten Mörsersystemen. Der von Beat Steuri geführte Geschäftsbereich Propulsion Systems steht wie bisher für das Produktspektrum der gemeinsam mit der Schweizerischen RUAG AG geführten Nitro- (Fortsetzung auf Seite 2) fhe Neckarsulm. Die KSPG- Firmengruppe hat zum 1. April 2012 ihre innere Führungsstruktur gestrafft und gleichzeitig ihre zentralen Tätigkeitsfelder gestärkt. Dabei wurden die bisherigen sechs Geschäftsbereiche der KSPG AG in den drei Divisionen Hardparts, Mechatronics und Motorservice gebündelt. Mit einem Plus von 17 Prozent hat der Rheinmetall-Unternehmensbereich Automotive 2011 deutlich die internationale Marktentwicklung übertroffen. Mit der Neuorganisation statten wir unsere Bereiche mit einer größeren operativen Verantwortung aus und ermöglichen ihnen gleichzeitig eine stärkere strategische Fokussierung auf das jeweilige Geschäftsfeld, so Dr. Gerd Kleinert, Vorsitzender des Vorstandes der KSPG AG, zu den Hintergründen der Neuorganisation. Zusätzliche Vorteile der neuen Struktur sind aus Sicht des Unternehmens zudem die verbesserten Möglichkeiten, Prozesse geschäftsbereichsübergreifend zu gestalten und diese weiter zu verbessern. Ferner soll die neue Organisation zu einer Verkürzung der Entscheidungswege und damit einer Erhöhung der Performance führen sowie eine weitere Flexibilisierung der Aktivitäten des Unternehmens für die weltweiten Kunden in der Automobilindustrie bieten. Hardparts: Künftig umfasst somit die Division Hardparts die Entwicklung und Herstellung von Pkw-, Lkw- und Groß-Kolben unter der Einheit KS Kolbenschmidt, die auf Motorblöcke, Zylinderköpfe sowie Strukturbauteile spezialisierte KS Aluminium-Technologie und die KS Gleitlager, in der das Geschäft für Gleitlager und Buchsen zusammengefasst ist. Mechatronics: Diese Division umfasst die Pierburg Gruppe strukturiert ihr Geschäft neu KSPG steht nun auf drei Säulen GmbH, die in den Bereichen Schadstoffreduzierung und Luftversorgung sowie bei Aktuatoren und Magnetventilen für Pkw und Nutzfahrzeuge tätig ist. Ferner gehört zu dieser Division die Pierburg Pump Technology GmbH, ein internationaler Lieferant für Kühlmittel-, Ölund Vakuumpumpen. Motorservice: In der Division Motorservice sind schließlich sämtliche Aftermarket-Aktivitäten der KSPG-Gruppe für das weltweite Ersatzteilgeschäft unter der MSI gebündelt. Im Zuge dieser Neuorganisation wurde auch die KSPG- Führungsorganisation neu geordnet (lesen Sie dazu auch auf Profil -Seite 2). Umsatz steigt auf neuen Höchstwert dp Düsseldorf. Mit einer hervorragenden Entwicklung des Unternehmensbereichs Automotive und einem verhaltenen Jahresauftakt im Defence- Bereich ist Rheinmetall ins Geschäftsjahr 2012 gestartet. Der Düsseldorfer Konzern bleibt, wie das Unternehmen am 27. April 2012 in seinem Bericht für das erste Jahresquartel mitteilte, weiter auf Wachstumskurs: Rheinmetall weist mit einem Umsatz von 1,1 Milliarden einen neuen Höchstwert für den Zeitraum Januar bis März 2012 aus. Die im ersten Quartal noch schwache Ergebnisentwicklung der Defence-Sparte ist der Grund dafür, dass sich das konzernweite Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) trotz neuer Bestwerte des Automobilbereichs insgesamt rückläufig zeigt. Rheinmetall weist für das erste Quartal ein Ebit von 45 Millionen aus, nach 77 Millionen im Vergleichsquartal des Vorjahres. Das Unternehmen bestätigt die Erwartungen für das Gesamtjahr Die im vergangenen Jahr angekündigte Überprüfung der Zwei- Säulen-Strategie wird fortgesetzt; dabei bleibt der Börsengang der Automotive-Sparte eine Option, deren Realisierung auch von der weiteren Entwicklung des Kapitalmarkts abhängt. Foto: shutterstock FIT FOR FUN: Schwungvoll und dynamisch in den (beruflichen) Alltag starten genau das setzen sportbegeisterte Mitarbeiter der Rheinmetall AG am Firmensitz in Düsseldorf seit einigen Monaten mit dem offenen Gesundheits- und Fitnessangebot Morning Gym um. Doch nicht nur sie sind aktiv auch anderswo im Konzern steht das Thema Gesundheit in einer zunehmend hochkomplexen Arbeitswelt im Fokus. Dass der Düsseldorfer Wehr- und Automobiltechnik-Spezialist seit längerem ganz gezielt auf ein strategisch ausgerichtetes, betriebliches Gesundheitsmanagement setzt, beleuchtet Profil -Redakteurin Manuela Schall exemplarisch am Beispiel der KSPG AG. Auf den Seiten 4 und 5 richtet sie ihren Blick detailliert auf die vielfältigen und breit gefächerten Aktivitäten von Rheinmetall Automotive, die sich gleichwohl auf diesen eher simplen Nenner bringen lassen: Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts. rds

2 Seit Jahresbeginn 2012 im Quartett (v.l.n.r.): der Rheinmetall-Konzernvorstand mit Dr. Herbert Müller, Dr. Gerd Kleinert in Personalunion Chef der Automotive-Sparte KSPG AG, Klaus Eberhardt (Vorsitz) und Armin Papperger, der den neuformierten Defence-Bereich vertritt. Rheinmetall steigerte seinen Umsatz im Jahr 2011 um rund zwölf Prozent. dp Düsseldorf. Der Rheinmetall-Konzern hat das Geschäftsjahr 2011 mit einem zweistelligen prozentualen Umsatzzuwachs und einem Rekordergebnis abgeschlossen. Für das Jahr 2012 wird, wie Vorstandschef Klaus Eberhardt auf dem Bilanzpressekonferenz am 21. März 2012 in Düsseldorf mitteilte, mit weiterem Wachstum gerechnet und ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern auf dem Rekordniveau von 2011 erwartet. Das Unternehmen erreichte im Geschäftsjahr 2011 einen Umsatz von 4,454 Milliarden E, was im Vergleich zum Vorjahresumsatz von 3,989 Milliarden E einem Anstieg von zwölf Prozent entspricht. Der Umsatzzuwachs wird von Steigerungen in beiden Konzernsparten getragen. Dabei fiel das Wachstum der Automotive-Sparte mit einem Plus von 17 Prozent besonders deutlich aus; aber auch der Defence-Bereich ist mit einem Umsatzanstieg von insgesamt sieben Prozent sowohl organisch als auch durch Akquisitionen weiter gewachsen. Der Auslandsanteil des Konzernumsatzes lag mit Konzernumsatz wächst 2011 um zwölf Prozent Ebit steigt auf neuen Höchstwert Rheinmetall mit Rekordergebnis H Defence: Im Geschäftsjahr 2011 hat der Unternehmensbereich Defence seine internationale Präsenz weiter ausgebaut. Mit Aufträgen für das geschützte Transportfahrzeug Fuchs aus Algerien und für ein militärisches Ausbildungszentrum für die Russische Föderation ist der Eintritt in zwei neue Märkte gelungen. Darüber hinaus hat der Bereich seine Akquisitionsstrategie mit kleineren und mittleren Übernahmen in Deutschland, in der Schweiz und in Südafrika fortgesetzt. Das Gemeinschaftsunternehmen mit MAN für militärische Radfahrzeuge ist im Januar 2012 mit der Integration der beiden Produktionswerke in Wien (MAN) und Kassel (Rheinmetall) planmäßig in seine zweite Phase eingetreten und wird im laufenden Geschäftsjahr erstmals voll in die Unternehmensrechnung von Rheinmetall einbezogen. Mit einem Umsatz von 2,141 Milliarden E erzielte der Unternehmensbereich Defence im vergangenen Geschäftsjahr eine Steigerung um 134 Millionen E oder sieben Prozent gegenüber dem Vorjahresumsatz von 2,007 Milliarden E. Mit 77 Millionen E oder vier Prozent trugen die Akquisitionen zu diesem Wachstum bei; das organische Wachstum lag bei 57 Millionen E oder drei Prozent. Der Auftragseingang im Geschäftsjahr 2011 blieb mit 1,831 Milliarden E um sieben Prozent hinter dem Vorjahreswert von 1,977 Milliarden E zurück, der allerdings mehrere Großaufträge enthalten hatte, während das Geschäft in 2011 stärker durch eine Vielzahl kleinerer und mittlerer Aufträge geprägt war. Der Auftragsbestand bewegt sich weiterhin auf einem hohen Niveau. Er belief sich am 31. Dezember 2011 auf 4,541 Milliarden E nach 4,772 Milliarden E im Vorjahr. Für das abgelaufene Geschäftsjahr weist Rheinmetall Defence ein leicht rückläufiges Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 223 Millionen E aus nach 234 Millionen E im Vorjahr. Die Ebit- Rendite erreichte mit 10,4 Prozent (Vorjahr: 11,6 %) weiterhin ein hohes Niveau und präsentiert sich damit seit 2008 konstant zweistellig. Im Ebit des Jahres 2011 wurden ergebnismindernde Effekte aus Abschreibungen auf Kaufpreisallokationen vor allem der jüngsten Akquisitionen in Höhe von 17 Millionen E verarbeitet. Das Ebitda, in dem diese Effekte nicht enthalten sind, erreicht mit 303 Millionen E einen um sechs Millionen E über dem Vorjahr liegenden Wert. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) liegt mit 207 Millionen E auf der Höhe des Vorjahres. H Automotive: Der Unternehmensbereich Automotive hat im Berichtsjahr seine Präsenz in den am stärksten wachsenden Weltmarktregionen weiter ausgebaut und übertrifft mit einem Plus von 17 Prozent beim Umsatz deutlich die internationale Marktentwicklung. Die weltweite Pkw- Hardparts-Chef Horst Binnig Mitglied im KSPG-AG-Vorstand fhe Neckarsulm. Im Zuge der Neuorganisation der KSPG-Firmengruppe wurde auch die Führungsorganisation des Unternehmens neu geordnet. So ist Horst Binnig zum 1. Januar 2012 in den Vorstand aufgerückt und verantwortet zusätzlich zu seinen Aufgaben im Vorstand die Division Hardparts. Binnig, der seit 1999 im Unternehmen tätig ist, hat in der Vergangenheit bereits die Geschäftsbereiche KS Kolbenschmidt und KS Aluminium-Technologie geführt und verfügt somit über umfangreiche Erfahrungen in diesem Bereich. Die Leitung der Division Mechatronics übernimmt Dr. Stefan Knirsch führt Mechatronics. Neu im KSPG-Vorstand: Horst Binnig. zum 1. April 2012 Dr. Stefan Knirsch. Der promovierte Diplomingenieur blickt auf eine mehr als zwanzigjährige Berufserfahrung bei der Audi AG und der Dr. Ing. h.c. F. Porsche Aktiengesellschaft zurück. Zuletzt verantwortete er den Bereich Unternehmensqualität bei Porsche. Die Führung der Division Motorservice liegt weiterhin bei Hansjörg Rölle, der seit 1986 der Unternehmensgruppe angehört und dem Ersatzteilgeschäft von KSPG seit 2002 vorsteht. Die bestehenden Tochtergesellschaften der KSPG AG bleiben innerhalb dieser neuen Divisionsstruktur erhalten. Hansjörg Rölle, Chef von Motorservice. 70 Prozent (nach 69% in 2010) leicht über dem Vorjahreswert. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg 2011 im Vergleich zum Vorjahr um 57 Millionen E oder 19 Prozent auf 354 Millionen E nach 297 Millionen E in Damit liegt das Ergebnis operativ auf einem neuen Rekordniveau. Die Ebit-Rendite im Konzern verbesserte sich von 7,4 Prozent (2010) auf 7,9 Prozent im Berichtszeitraum. Bei einem um 9 Millionen E verbesserten Zinsergebnis erreicht Rheinmetall beim Ergebnis vor Steuern (EBT) mit 295 Millionen E ebenfalls einen neuen Bestwert. Nach Abzug der Ertragsteuern in Höhe von 70 Millionen E weist Rheinmetall ein Jahresergebnis von 225 Millionen E aus, was gegenüber dem Vorjahr einem Zuwachs von 51 Millionen E oder 29 Prozent entspricht. Nach Abzug des auf die Anteile anderer Gesellschafter entfallenden Gewinns von 12 Millionen E ergibt sich ein Ergebnis je Aktie von 5,55 E (Vorjahr: 4,23 E). Das entspricht einer Verbesserung um 31% im Vergleich zum Vorjahr. Produktion ist im selben Zeitraum um drei Prozent gewachsen, in den Triademärkten Westeuropa, Nafta und Japan betrug das Produktionswachstum insgesamt nur rund ein Prozent. Auch die nicht konsolidierten 50:50 Joint-Venture des Unternehmensbereichs in China haben deutlich besser abgeschnitten als der chinesische Markt, der 2011 einen Produktionszuwachs von drei Prozent verzeichnete: Mit einem Plus von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr legte der Umsatz (100%) auf 298 Millionen E zu (Vorjahr: 258 Millionen E). Insgesamt hat der Unternehmensbereich Automotive im Geschäftsjahr 2011 einen Umsatz von 2,313 Milliarden E erzielt. Damit wurde die vor Ausbruch der weltweiten Automobilkrise erreichte Umsatzhöchstmarke von 2,249 Milliarden E in 2007 um 84 Millionen E übertroffen. Gegenüber dem Vorjahreswert von 1,982 Milliarden E lag der Anstieg bei 331 Millionen E oder 17 Prozent. Auch beim Ebit setzt der Unternehmensbereich im Geschäftsjahr 2011 eine neue Rekordmarke. Nach 81 Millionen E im Vorjahr meldet Automotive eine Steigerung um 70 Millionen E bzw. 86 Prozent auf 151 Millionen E im Geschäftsjahr Die Ebit-Rendite wurde durch den im Vergleich zum Umsatz überproportionalen Ergebnisanstieg deutlich von 4,1 Prozent auf 6,5 Prozent gesteigert. Auszeichnung von Wärtsilä msc Helsinki/Neckarsulm. Der Großkolben-Bereich der KS Kolbenschmidt GmbH (Neckarsulm) hat kürzlich den Supplier Award des finnischen Großmotorenherstellers Wärtsilä für das Jahr 2011 erhalten. Der Preis wurde beim Wärtsilä Supplier Day in Helsinki, der in diesem Jahr unter dem Titel On the move together stand, an Wolfgang Hartmann, Leiter des Bereichs Großkolben, übergeben. Die von KS Kolbenschmidt hergestellten Kolben werden von Wärtsilä in Schiffsanwendungen und Stromgeneratoren eingesetzt. Hartmann freut sich: Wir sind stolz auf diese Auszeichnung - umso mehr als Wärtsilä ein wichtiger Kunde für uns ist. In den letzten Jahren haben wir erfolgreich daran gearbeitet, die Ziele dieses Auftraggebers bezüglich der Auftragsvolumina und hinsichtlich mehr Flexibilität zu erfüllen. Außerdem haben wir gemeinsam zukunftsträchtige Lösungen für technische und logistische Fragestellungen entwickelt. Diese Anstrengungen sind jetzt belohnt worden. Foto: Michael Rennertz Rheinmetall Defence mit neuer Struktur Drei neue Divisionen bündeln alle Kräfte (Fortsetzung von Seite 1) chemie-gruppe, also vornehmlich für Pulver und Treibladungssysteme. Der Geschäftsbereich Protection Systems mit Dr. Stefan Nehlsen an der Spitze fasst die aktiven, passiven und die Softkill-Schutzsysteme von Rheinmetall und seiner Tochterunternehmen Chempro, Verseidag und ADS zusammen. Die internationalen Standorte und Gesellschaften der Combat Systems Division in den USA, in Südafrika, in den Vereinigten Arabischen Emiraten, in Kanada und Italien werden in dem von Norbert Schulze geleiteten Geschäftsbereich Combat International zusammengefasst. Darüber hinaus zählt auch der neu gebildete Produktbereich Plant Engineering in Südafrika zur Combat Systems Division. H Electronic Solutions: Diese Division umfasst das wesentlich durch softwarebasierte Systemlösungen und elektronische Komponenten bestimmte Produktspektrum von Rheinmetall Defence. Es reicht von den Systemen der Flugabwehr und der Simulation und den dazugehörigen Dienstleistungen über die Aufklärungs-, Führungsund Feuerleitsysteme bis hin zu den elektrooptischen Komponenten. Ziel der neuen Division ist es, durch den gezielten Ausbau des internationalen Geschäfts Marktanteile zu gewinnen und dadurch Wachstum zu schaffen. Herausgeber: Rheinmetall AG Verantwortlich: Peter Rücker Chefredaktion: Rolf D. Schneider Anschrift: Redaktion Das Profil Postfach , Düsseldorf das.profil@rheinmetall.com Unterstützt wird dies durch die Bündelung der Kräfte innerhalb der Division für weitere Systemlösungen auch im Security-Markt. Mit der Stärkung des Business Development werden diese Ziele in den neuen Märkten begleitet. Strategisch wichtige Länder sind dabei neben einzelnen Staaten im mittleren Osten und in Asien auch Märkte in Südamerika und Australien. Auf dem Gebiet der VShorad -Flugabwehr und bei Combat Training Center nimmt die Division schon heute führende Positionen im Weltmarkt ein. Der Bereich der elektrooptischen Komponenten hat sich im vergangenen Jahr nach dem Zukauf der Simrad Optronics ASA (Norwegen) neu formiert und ist seit Herbst 2011 weltweit aktiv. Electronic Solutions gliedert sich in vier Geschäftsbereiche. Der Geschäftsbereich Air Defence, einschließlich der zugehörigen Radartechnologie, mit seinem Stammsitz in Zürich wird von Kurt Rossner geführt. Systeme für den Schutz hochwertiger Objekte sowohl in den klassischen Flugabwehraufgaben als auch für die aktuellen und künftigen Einsätze unterhalb der Kriegsschwelle sind die Kernfähigkeiten des Bereichs. Ergänzt wird das Portfolio durch Sensoren und Effektoren für Flugabwehr und für Schiffsschutzaufgaben. Der Geschäftsbereich Defence Electronics, geleitet von Luitjen Ennenga, umfasst die Führungs- und Feuerleitsysteme sowie die Aufklärungssysteme und das im Aufbau befindliche Gemeinschaftsunternehmen mit Cassidian für unbemannte Flugsysteme. Der Geschäftsbereich Simulation and Training unter der Leitung von Ulrich Sasse ist zuständig für Entwicklung und Herstellung von Simulationsanlagen für Heer, Marine und Luftwaffe. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Konzeption, der Aufbau und der Betrieb von militärischen Ausbildungszentren. Im Geschäftsbereich Electro-Optics sind abbildende Sensoren im sichtbaren und im Infrarotbereich zusammengefasst, außerdem Komponenten für die moderne Infanterieausstattung und kosteneffiziente Beobachtungsgeräte, die auch unabhängig von den eigenen Systemen vermarktet werden. Leiter dieses Geschäftsbereichs ist Jon Asbjørn Bø. Teil dieser Division ist auch die mit ihrem Stammsitz in Bremen ansässige Rheinmetall Technical Publication GmbH, die für technische Dokumentation von eigenen sowie von fremden militärischen und zivilen Systemen zuständig ist. H Wheeled Vehicles: Die zusammen mit MAN Bus & Truck gegründete Gesellschaft RMMV GmbH, an der Rheinmetall 51 Prozent hält, steht für das Führungsverantwortung für zwei neue Defence-Divisionen: Bodo Garbe (l.) trägt sie im Bereichsvorstand für die Divison Electronic Solutions; die Division Wheeled Vehicles verantwortet Pietro Borgo, Vorsitzender der Geschäftsführung der RMMV GmbH. Produktspektrum der logistischen und taktischen Radfahrzeuge. Die RMMV GmbH mit Sitz in München betreibt Produktionswerke in Kassel, Wien sowie in den Niederlanden und ist einer der weltweit führenden Anbieter auf dem Gebiet der militärischen Radfahrzeuge. Mit der Division Wheeled Vehicles ist Rheinmetall eines der wenigen Systemhäuser der Welt, die die komplette Palette der militärisch genutzten Radfahrzeuge über alle Gewichts- und Schutzklassen hinweg aus einer Hand anbieten können. Die Produktpalette reicht bei den taktischen Fahrzeugen vom 7,5-Tonnen schweren Off-Roader AMPV über den bereits an acht Nationen verkauften Fuchs bis hin zum 30 Tonnen schweren gepanzerten Transportfahrzeug Boxer, das seit 2011 bei den deutschen Streitkräften in Afghanistan im Einsatz ist, und bei den logistischen Fahrzeugen von konventionellen Militär- Lastkraftwagen der vielseitigen TG-Familie über die extrem geländegängigen SX-Spezialfahrzeuge bis hin zum schweren, hochgeschützten Panzerschlepper HX81 aus der High Mobility-Baureihe. Drucktermin dieser Ausgabe: 04. Mai 2012 Nachdruck gestattet, Belegexemplar erbeten. Satz: Strack + Storch KG Gladbacher Straße Düsseldorf Druck: Druck & Medienservice Schürfeld Stolper Straße 8a, D Duisburg Fotos: Christoph Schuhknecht

3 Startete 1990 als Trainee seine berufliche Karriere bei Rheinmetall: Konzern-Vorstand Armin Papperger. Düsseldorf. Mit einer neuen Organisations- und Führungsstruktur, deren Kern die drei Divisionen Combat Systems, Electronic Solutions und Wheeled Vehicles mit in Summe elf Geschäftsbereichen sind, trägt der Rheinmetall-Unternehmensbereich Defence der weiteren Internationalisierung und dem geplanten Umsatzwachstum konsequent Rechnung. Geführt wird der Bereich, dessen Umsatz in vergangenen Geschäftsjahr um rund sieben Prozent auf 2,141 Milliarden kletterte, von Armin Papperger, der seit mehr als zwei Jahrzehnten bei Rheinmetall Defence in verantwortlichen Funktionen tätig ist. Der 49-Jährige, der die Internationalisierung des Defence-Geschäfts insbesondere in den vergangenen Jahren durch die Akquisition und Integration von Auslandsgesellschaften wesentlich vorangetrieben hat, gilt unter Fachleuten im In- und Ausland als ausgewiesener Branchenexperte. Der gebürtige Mainburger, der mit Wirkung zum 1. Januar dieses Jahres in den Vorstand der Konzernholding Rheinmetall AG berufen wurde und dort den Defence-Bereich vertritt, ist von Haus aus Diplomingenieur und startete seine berufliche Karriere beim Düsseldorfer Wehrtechnikspezialisten im April 1990 als Trainee in der Qualitätssicherung. Nach verschiedenen Stationen im Qualitätsmanagement und in der Geschäftsführung von Tochtergesellschaften (z.b. Buck Neue Technologien GmbH, Hans-Jürgen Diederichs GmbH, Rheinmetall Waffe Munition GmbH) war er seit Anfang 2010 im Bereichs vorstand Defence für die beiden Geschäftsbereiche Fahrzeug systeme und Waffe und Munition verantwortlich. Exakt zwei Jahre später übernahm Papperger zum 1. Januar 2012 den Vorsitz des Defence-Bereichsvorstandes von Konzernchef Klaus Eberhardt und wurde zeitgleich Mitglied im Vorstand der Rheinmetall AG. Im Gespräch mit der Rheinmetall-Konzernzeitung Das Profil erläutert der passionierte Jäger, der in seiner zugegebenermaßen äußerst knapp bemessenen Freizeit gerne Rad fährt und liest (in der Hauptsache Fachliteratur), unter anderem auch die zukünftigen operativen und strategischen Schwerpunkte von Rheinmetall Defence und diesbezüglich ist Kontinuität (z.b. weitere Internationalisierung/Wachstumsperspektiven) ebenso angesagt wie wohl kalkulierter Wandel (z.b. gezielter Ausbau der Aktivitäten bei Electro-Optics, in den Bereichen Simulation und Combat-Training-Center sowie auf den Gebieten Command and Control und Reconnaissance ). rds Interview mit Rheinmetall-Vorstandsmitglied Armin Papperger Schutz der Soldaten ist unsere ureigenste Sache P r o fi l :Die Rheinmetall AG hat im Geschäftsjahr 2011 hinsichtlich Umsatz, Wachstum und Ergebnis vor Steuern ihr historisch bestes Ergebnis erzielt. Und auch der Unternehmensbereich Defence, in dem Sie seit nunmehr über zwei Jahrzehnten in führenden Funktionen engagiert sind, ist gut aufgestellt. Worauf ist dies zurückzuführen? Papperger: Im Defence-Bereich ruht der Erfolg auf einer Reihe von Säulen einerseits auf den Bereichen, in denen wir traditionell stark sind, wie z.b. Waffe und Munition. Aber auch unsere Aktivitäten in neuen Technologiefeldern und unsere fortschreitende Internationalisierung haben hierzu wesentlich beigetragen. P r o fi l :Der Konzern verfügt bei Defence über ein sehr breit gefächertes Produktportfolio. Papperger: Ja, und auch gerade bei den neuen Technologien, in denen wir mit Systemen wie zum Beispiel C-RAM (Counter Rocket, Artillery and Mortar) in den Markt eintreten. Bei diesem Objektschutzsystem bei der Bundeswehr als Mantis bekannt stehen wir in Deutschland kurz vor dem Ende der Qualifikationsphase. Daneben will ich unseren florierenden Simulationsbereich he rausheben, der auch in Zukunft noch wachsen wird und mit dem wir unter anderem in Russland einen sehr wichtigen strategischen Auftrag für uns gewinnen konnten. Auch das Thema Schutz ist ein gutes Beispiel für Bereiche, in denen wir beständig in völlig neue Technologiefelder vordringen. Gerade ein wirksamer Schutz für den einzelnen Soldaten wie auch für die Plattform gewinnt weltweit immer mehr an Bedeutung. Wir investieren in diese neuen Bereiche und wachsen daher auch in ihnen. Dies ist nach meiner Auffassung der Grund für unsere sehr zufrieden stellenden Ergebnisse im Jahr Profil: Die Defence-Sparte des Rheinmetall-Konzerns wurde neu geordnet. Was hat sich verändert? Papperger: Für die Entscheidung, den Defence- Bereich mit den drei Divisionen Combat Systems, Electronic Solutions und Wheeled Vehicles neu aufzustellen, war die Zusammenarbeit mit unserem Partner MAN ein bedeutender Faktor. Mit MAN haben wir ein Joint Venture im Bereich Wheeled Vehicles begründet. Um einen solchen Schritt langfristig sinnvoll umzusetzen, war es notwendig, die Verantwortung für die anderen Fahrzeuge anders zu organisieren. Sie sind nun in der Division Combat Systems angesiedelt. In ihr gibt es im Übrigen auch einen separaten Geschäftsbereich für die Infanterie, da es sich gezeigt hat, dass dies ein sehr dynamischer Wachstumsmarkt ist. Wir werden auch in diesen Bereich investieren und ihn weiter ausbauen. P r o fi l : Auch innerhalb der Division Electronic Solutions bilden Sie Schwerpunkte. Papperger: Richtig! Unsere Aktivitäten auf den Gebieten Command and Control und Reconnaissance müssen ausgebaut werden. Unsere Kompetenzen auf dem Technologiefeld Electro-Optics bündeln wir in einem eigenen Geschäftsbereich. Unter dem Strich erlaubt uns unsere neue Struktur, dass jede Division ein separates Business- Development betreiben kann. Das ermöglicht uns eine Flexibilität, die uns sehr viel näher zu unseren Kunden bringt. Die gezieltere Zusammenarbeit mit unseren Kunden wird wiederum eine höhere Marktdurchdringung zur Folge haben. Hier setzen wir insbesondere auf Internationalisierung, die in den Bereichen Waffe und Munition oder Air Defence bereits sehr erfolgreich war und nun auch in anderen Bereichen vorangetrieben werden soll. P r o fi l : Wie werden die nächsten Schritte auf dem Weg der Internationalisierung des Geschäfts von Rheinmetall Defence aussehen? In welchen Märkten sehen Sie besondere Chancen, wo setzen Sie Ihre Schwerpunkte? Papperger: Zunächst eine Vorbemerkung: Deutschland ist und bleibt ein sehr wichtiger Markt für uns. Wir werden selbstverständlich weiterhin dem Verteidigungsministerium und der Bundesrepublik Deutschland die beste Technologie zur Verfügung stellen. Der zweite wichtige Markt ist und bleibt Europa. Einen Großteil unseres Umsatzes realisieren wir als Partner von Nato-Staaten auf unserem Kontinent. P r o fi l :Stichwort Südafrika. Papperger: Es ist bekannt, dass wir mittlerweile auch in Südafrika aktiv sind. Dieses Engagement bei der heutigen Rheinmetall Denel Munition ist für beide Seiten sowohl für die südafrikanische Regierung als auch für uns ein sehr erfolgreicher Schritt gewesen. Die Zusammenarbeit funktioniert sehr gut. P r o fi l :In den USA sind Sie schon seit längerem aktiv. Papperger: In der Tat sind wir dort sehr engagiert, auch wenn es hier, was das Wachstum betrifft, zurzeit eine etwas schwierigere Phase zu meistern gilt. Wir sind davon überzeugt, dass der US-Markt ein sehr wichtiger Markt für uns bleiben wird. Aus diesem Grund engagieren wir uns weiterhin in den USA und werden diesen Bereich auch weiter ausbauen. P r o fi l : In Australien scheint sich ein wichtiger Auftrag anzubahnen? Papperger: Ja, wir sehen gute Chancen für uns in Australien. Wir sind dort im Rahmen des Programms Land 121 als Preferred Bidder ausgewählt worden, das die Lieferung einer großen Zahl geschützter und ungeschützter Lkw beinhaltet. Nun gehen wir in die Vertragsverhandlungen, von denen wir natürlich hoffen, dass sie in eine Beauftragung münden. Das Programm ist für uns ein wichtiger und entscheidender Meilenstein. Wir haben Rheinmetall Australia gegründet, um uns im dortigen Fahrzeugmarkt, aber daneben auch im Munitions- und Simulationsmarkt in Australien erfolgreich aufzustellen. P r o fi l :Ein weiterer interessanter Markt Papperger: eröffnet sich für uns in Russland; hier konnten wie berichtet ( Das Profil 3/2011) im vergangenen Jahr bereits erste Erfolge verzeichnet werden. Es ist deutlich erkennbar, dass Russland auf der Suche nach Technologiepartnern in Europa ist. In Abstimmung mit der Bundesregierung sind wir bestrebt, den richtigen Weg für eine zielführende Zusammenarbeit zu finden. Profi l : Sie sind Vorsitzender des Defence-Vorstands und vertreten seit dem 1. Januar 2012 den Unternehmensbereich Defence im Konzernvorstand der Rheinmetall AG. Welche Ziele haben Sie sich gesetzt, und welche besonderen Herausforderungen sehen Sie? Papperger: Das langfristige Ziel ist, Rheinmetall Defence auf seinem soliden Wachstumspfad zu halten. Dies werden wir durch ein operatives Wachstum auf der einen Seite und durch das Fortführen unserer bereits erfolgreichen Akquisitionsstrategie auf der anderen Seite erreichen. P r o fi l :Wo setzen Sie konkret an? Papperger: Die Herausforderung ist für mich in der Frage zu suchen, in welchen Bereichen wir noch expandieren können. Rheinmetall Defence ist bereits mit einem sehr breiten Produktportfolio aufgestellt. Wir wollen diese Breite aber nicht nur beibehalten, sondern zukünftig auch ausbauen. Ich bin davon überzeugt, dass man einen One- Stop-Shop für den Kunden darstellen muss, um vernünftig nach vorne zu kommen und vor allem das Geschäft langfristig abzusichern. Die Herausforderung am Markt ist, auf die Budgetkürzungen insbesondere in den Nato-Staaten zu reagieren. Die Geschäfte, die außerhalb Europas abzuwickeln sind, gewinnen immer mehr an Bedeutung. In manchen Weltregionen steigen die Verteidigungsbudgets weiterhin an, hier seien Staaten etwa wie Saudi-Arabien und Brasilien erwähnt. Ein wichtiges Ziel für uns wird es sein, uns in diesen Ländern zu etablieren. Profi l :Rheinmetall und MAN Nutzfahrzeuge haben 2010 die RMMV (Rheinmetall MAN Military Vehicles GmbH) gegründet. Wie hat sich das gemeinsame Unternehmen bewährt? Papperger: Zunächst möchte ich einmal betonen, dass MAN ein sehr offener und in den Abläufen transparenter Partner ist. Die Entscheidung für dieses Joint Venture war also bereits unter diesem Gesichtspunkt richtig. Es ist uns gelungen, das Know-how im Fahrzeugbau von MAN mit dem Know-how von Rheinmetall erfolgreich zu verbinden. Wir haben ja erst im Januar dieses Jahres die Zusammenführung auch hinsichtlich der Produktion vollzogen, und natürlich gibt es bei solchen gewichtigen Schritten anfangs auch kleinere Probleme, etwa in der IT-Umstellung. In persönlichen Gesprächen beispielsweise mit australischen Politikern wurde uns bereits von Seiten der Kunden bestätigt, dass das Konzept des Joint Ventures sehr überzeugt. Und das ist für ein Unternehmen wie uns natürlich das Wichtigste: Der Kunde steht im Mittelpunkt und muss zufrieden sein. P r o fi l :Die Bundeswehr wird verkleinert. Welche Auswirkungen werden die geplanten Reduzierungen der Bundeswehr bei der Beschaffung von Großgerät (z. B. Schützenpanzer Puma) auf das Unternehmen haben, und gibt es zur Dämpfung der Auswirkungen eine Firmenstrategie? Papperger: Die Strategie ist im Wesentlichen, sich breit aufzustellen und ein Produktportfolio anzubieten, das sehr umfassend ist. Unser Defence-Bereich bietet mehr als 1000 Produkte an. Es werden zwar einerseits Kürzungen im Puma- Projekt erfolgen, es wird aber andererseits in ganz anderen Bereichen mit großer Wahrscheinlichkeit ein Mehrbedarf auf uns zukommen. Solche Zusammenhänge sind natürlich nicht über viele Jahre hinweg planbar, sodass wir hier nicht von einer 1:1 Kompensation sprechen können. Aber, wenn Sie sich anschauen, dass zum Beispiel die Bundesrepublik Deutschland überlegt, neue Mörsersysteme einzuführen und zwar mit kleineren Kalibern, dann hat Rheinmetall wieder einen Ansatzpunkt, um eine Lösung anbieten zu können. P r o fi l : Wie beurteilen Sie die Exportchancen der wesentlichen militärischen Hochtechnologieprodukte (z. B. Puma, IdZ 2, aber auch Munition), die Rheinmetall Defence für den deutschen Kernkunden produziert? Papperger: Viele unserer Produkte sind in der Tat High-End -Produkte. Dies ist aus unserer Sicht auch zwingend erforderlich, gerade wenn man in Deutschland entwickelt. Mit technisch einfachen Produkten werden wir als deutsches Unternehmen sicherlich nicht erfolgreich sein. Wir sind aber davon überzeugt, dass es gerade für diese High-End -Produkte Exportchancen gibt und wir diese auch nutzen können. P r o fi l :Zum Beispiel? Papperger: Schauen wir einmal ein paar Jahre zurück. Als wir zum Beispiel eine neue 120-mm- HE-Munition entwickelt hatten, wurde gesagt, dass diese sich nicht im Ausland absetzen ließe, da sie technologisch zu aufwändig wäre. Die ersten Exportkunden für diese Munition waren dann jedoch die USA und es werden stetig mehr. Es gibt sie also, die Kunden, die auch wirtschaftlich so stark sind, dass sie sehr gutes und damit natürlich auch aufgrund der Qualität vergleichsweise kostspieliges Material erwerben. Wir fahren aber bewusst zweigleisig: So adressieren wir mit unseren Komponenten im Bereich der Electro-Optics oder auch mit dem Produktspektrum der Rheinmetall Denel Munition Foto: Christoph Schuhknecht gleichzeitig auch Kunden, für die vor allem kostengünstige Lösungen in Frage kommen. Profil: Produkte von Rheinmetall werden einem interessierten Fachpublikum weltweit präsentiert. Wie wichtig ist für Sie die Präsenz der deutschen Bedarfsträger bei diesen Veranstaltungen? Papperger: Das ist ein außerordentlich wichtiger Punkt. Deutschland ist und bleibt für uns ein wichtiger Referenzmarkt. Wir werden daher immer wieder, bei aller Internationalisierung, jede Möglichkeit wahrnehmen, mit der Bundesregierung und mit dem Verteidigungsministerium gemeinsam aufzutreten. Dies ist zum Beispiel auf Messen wie der Eurosatory ( Juni 2012 in Paris) der Fall. Profil: Die Erhaltung der Einsatzfähigkeit komplexer militärischer Systeme erfordert oftmals auch Serviceleistungen von Unternehmen vor Ort in den Einsatzgebieten. Stellt Rheinmetall die Unterstützung in den Einsatzgebieten für ihre Systeme sicher, und werden Einsatzerfahrungen ausgewertet? Papperger: Das möchte ich gerne am Beispiel Afghanistan erläutern, weil ich glaube, dass dieses von ganz erheblichem Interesse für Deutschland, aber auch für andere Nato-Partner ist. Rheinmetall stellt momentan rund 50 Mitarbeiter, die vor Ort in Afghanistan ganz gezielt zur Verfügung stehen. Etwas über 30 Mitarbeiter sind dem Bereich Drohnen zugeteilt, und der Rest ist für die Unterstützung der Fahrzeuge Fuchs, Boxer und Wiesel verantwortlich. Unsere Mitarbeiter widmen sich in den Camps gemeinsam mit den Soldaten der logistischen Aufgabe, die Geräte bestmöglich einsatzfähig zu halten. Ihre Erfahrungen werden im Unternehmen gesammelt und ausgewertet. Eventuell erkennbare Schwachstellen eines Geräts im Einsatz oder Verbesserungsmöglichkeiten werden über ein monatliches Reporting zum einen der Entwicklung und zum anderen natürlich auch der Produktion zur Verfügung gestellt. P r o fi l : Der Rüstungsbereich der Bundeswehr wird neu aufgestellt und ihr Ausrüstungs- und Nutzungsprozess neu geregelt. Welche Auswirkungen auf die Rüstungsindustrie erwarten Sie von diesen Neuerungen? Papperger: Das Ministerium hat sich das Ziel gesetzt, die möglichen Synergien optimal zu erschließen. Konkret heißt dies: Man möchte effektivere Schnittstellen zur Industrie schaffen und die Prozesse beschleunigen. Wir erwarten, dass wir gemeinsam mit unserem Kunden höhere Geschwindigkeiten, zum Beispiel bei Qualifikationsvorgängen, erzielen können. Auf der anderen Seite darf man natürlich auch keine Wunder verlangen. Es ist eher so, dass wir uns in kleinen, aber kontinuierlichen Schritten unserem gemeinsamen Ziel nähern müssen; schneller und effizienter zu werden und letztendlich wirtschaftlicher zu arbeiten. P r o fi l : Auf welche Zukunftstechnologien legt Rheinmetall heute den Schwerpunkt seiner Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen? Papperger: Vor dem Hintergrund unserer Strategie, auf ein breites Produktportfolio zu setzen, werden wir in unveränderter Größenordnung in Forschung und Entwicklung investieren. Einige unserer Geschäftsbereiche veranschlagen hierfür eine Quote von bis zu zehn Prozent ihres Umsatzes. Das ist aus meiner Sicht auch notwendig, um Technologieführer zu bleiben. P r o fi l :Was meinen Sie damit konkret? Papperger: Kerntechnologien, in die wir weiter investieren werden, sind etwa die Bereiche Simulation und Combat-Training-Center. Beständig neue Investitionen sind hier erforderlich, um sich auch in Zukunft auf diesen Märkten durchsetzen zu können. Electro-Optics ist ein weiterer Bereich, auf den wir einen Schwerpunkt unserer Investitionen legen. Er verfügt über ein großes Zukunftspotenzial und zwar nicht nur mit High-End -Lösungen für Fahrzeuge, sondern auch für den Bedarf des einzelnen Soldaten. Ferner denken wir über neue Turmtechnologien nach und sehen auch hierfür Investitionen vor zum Beispiel auf dem Gebiet der Remote- Control -Türme. Profil: Ein zentrales Thema für Sie ist der Schutz der Soldaten sicher auch bei den Investitionen? Papperger: Absolut! Wir investieren im Moment sehr stark im Bereich des Aktivschutzes und wollen unsere Lösungen jetzt verstärkt in die Serie bringen. Bisher auf dem Markt verfügbar sind sehr teure und sehr schwere Systeme, die in erster Linie für Kampfpanzer und Schützenpanzer gedacht sind. Das Gros der Fahrzeuge im Einsatz stellen aber die Radfahrzeuge. Da wir uns zum Ziel gesetzt haben, mehr als 3000 Radfahrzeuge pro Jahr zu produzieren, liegt der Gedanke natürlich nahe, dass wir auch Systeme zum optimalen Schutz dieser Fahrzeuge anbieten. In unser C-RAM-System haben wir bereits sehr viel investiert. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir die Einzigen sind, die Kleinstziele wie 60-mm oder auch 81-mm-Mörsergeschosse nachweislich erfolgreich bekämpfen können. Insgesamt ist der Schutz für uns von herausragender Bedeutung. Auf diesem Gebiet forschen wir daher sehr intensiv und geben sehr viel Geld aus und das ist auch gut so. Denn der Schutz unserer Soldaten, das ist unsere ureigenste Sache, und das ist eine Herzensangelegenheit auch speziell von mir.

4 Regelmäßig treffen sich auch Mitarbeiter der Düsseldorfer Konzern-Holding im nahegelegenen Fitness-First-Studio der Unternehmerstadt zur Morning Gym. Das Motto Fit for Fun spiegelt sic Demographiemanagement ist kein einzelnes Projekt, sondern eine kontinuierliche Aufgabe, die alle personalwirtschaftlichen Handlungsfelder umfasst, sagt Werner Böckle, Leiter des Bereichs Führungskräfteentwicklung/ Grundsatzfragen der KSPG AG. Bei dem Automobilzulieferer ist das Gesundheitsmanagement denn auch ein wichtiger Baustein des Demographiemanagements. Es umfasst mit seinen vier Säulen die grundlegenden Themen Gesundheitsförderung, Arbeits- und Gesundheitsschutz, Eingliederungsmanagement und Suchtprävention. Ziel aller diesbezüglichen Aktivitäten ist dabei nicht nur die simple Verbesserung des Gesundheitszustands der Mitarbeiter, sondern eine Steigerung ihrer Zufriedenheit und Motivation, erhöhte Loyalität zum Unternehmen sowie generell die Verbesserung des Arbeitsklimas. Im vergangenen Jahr wurde im betrieblichen Gesundheitsmanagement viel getan und dabei die organisatorische Struktur fest etabliert, fasst Böckle das (bisher) Geschehene zusammen. Dazu gehören die Einrichtung systematisch koordinierender Lenkungskreise an jedem Standort sowie örtliche Betriebsvereinbarungen, die mittlerweile nahezu in jedem Werk geschlossen KSPG AG setzt konsequent auf ausgefeiltes aktives Gesundheitsmanagement Neue Wege für mehr Gesundheit Neckarsulm. Trends in der Gesellschaft spiegeln sich immer auch in deren Sprache wider so avancierte der aus Atommeiler-Test und Bankenkrise bekannt gewordene Begriff Stresstest 2011 zum Wort des Jahres. Auch mit dem viel diskutierten Thema demographischer Wandel geht eine Wortschöpfung einher: das so genannte Demographiemanagement. Gemeint sind damit die verschiedenen Bemühungen, mit denen die Arbeitsfähigkeit und die Motivation von Beschäftigten über die gesamte Lebensarbeitszeit hinweg erhalten werden soll. In der Praxis steht dahinter eine ganze Bandbreite von Maßnahmen: Sie reichen von ergonomisch sinnvoll eingerichteten Arbeitsplätzen über eine für alle Altersgruppen wertschätzende Führung und Arbeitsorganisation bis hin zu flexiblen Ruhestandsregelungen und dergleichen mehr. Die KSPG AG mit Sitz in Neckarsulm setzt in diesem Zusammenhang konsequent auf ein ausgefeiltes und umfassendes Gesundheitsmanagement, das Profil -Redakteurin Manuela Schall auf diesen beiden Seiten genauer vorstellt. wurden. Böckle weiter: Es wurden Verantwortliche für die einzelnen Säulen sowie Gesundheitskoordinatoren benannt. Letztere stellen das Bindeglied zwischen den Säulen und dem Lenkungskreis dar und wurden vergangenen Juli in einem Workshop geschult mit dem Ziel, sie für ihre Rolle zu sensibilisieren. Zu den Meilensteinen des aktiven Gesundheitsmanagements gehörte beispielsweise die Einführung eines Alkoholverbots am KSPG-Standort in Neckarsulm zum 1. April Dabei wurde nicht nur ein generelles Interdikt ausgesprochen, sondern auch flankierende Maßnahmen angeboten beispielsweise die Aufklärung zum T h e m a Co-Abhängigkeit, die Hilfe durch Suchtberater, Suchtschulungen für Führungskräfte oder entsprechende Seminare für Auszubildende. Dies entspricht den Zielen und Vorgaben der Säule Suchtprävention mit ihren Angeboten, Suchterkrankungen zu vermeiden und die Folgen von Sucht abzufangen. Innerhalb des Gesundheitsmanagements ist die Säule Gesundheitsförderung mit ihrer Vielzahl an Kursen und Angeboten natürlich besonders bekannt und beliebt bei den Mitarbeitern, erklärt Gesundheitsmanagerin Kristina Till. Genauso wichtig sind jedoch auch die Aufgabenfelder Arbeits- und Gesundheitsschutz, Suchtprävention sowie das betriebliche Eingliederungsmanagement, bei dem es um den Wiedereinstieg nach längeren Krankheitsphasen geht. Bei krankheitsbedingten Einschränkungen leitet dabei das verantwortliche Team Maßnahmen ein, um den Arbeitsplatz an die Bedürfnisse des jeweiligen Mitarbeiters anzupassen, sofern dies möglich ist. Die Säule Gesundheitsförderung umfasst Maßnahmen und Aktivitäten, mit denen Mitarbeiter ihre Gesundheit stärken und besser kontrollieren können. Dazu gehört ein bedarfsorientiertes Präventionsprogramm, das von der Rückenschule über Nordic-Walking- Kurse bis hin zu Ernährungsschulungen reicht wurden in diesem Zusammenhang an einigen Standorten zum ersten Mal Gesundheitstage durchgeführt so zum Beispiel am 14. November 2011 zum Thema Stressabbau und Ergonomie bei Pierburg in Nettetal oder am 5. Juli 2011 zur Thematik Wasser und Co. bei der KS Gleitlager GmbH in Papenburg. Ein eigenes Kursprogramm wurde in Zusammenarbeit mit Sportstudios und Krankenkassen sowohl am Berliner Pierburg- Standort als auch bei KS Gleitlager in St. Leon-Rot angeboten. In St. Leon- Rot erbauten die Azubis außerdem ein eigenes Volleyballfeld auf dem Firmengelände. Spezielle Gesundheitstage, die sich schwerpunktmäßig neben Sucht und Bewegung auch mit den Themen Ernährung und Stressabbau beispielsweise vor Prüfungen beschäftigen, sind am KSPG-Standort in Berlin geplant; diese Aktionstage sind jugendgerecht gestaltet und sollen die Gesunderhaltung präventiv von Anfang an beeinflussen. In Neckarsulm hatten wir 2011 zwei Gesundheitstage, so Gesundheitsmanagerin Till: Im Frühjahr zum Rücken und im Herbst unter dem Motto Frei Durchatmen. Hier stand zwar die Vorbeugung vor Erkältungen im Vordergrund, aber es wurde beispielsweise auch das Thema Raucherentwöhnung angesprochen. Außerdem wurden bei einem Apfeltag im Spätsommer 1700 Äpfel an die Belegschaft verteilt. Pausengymnastik oder Entspannungsangebote wie Yoga oder Autogenes Training sind in der Zwischenzeit an einigen KSPG-Standorten ebenfalls feste Programmpunkte. Auch Massagen am Arbeitsplatz, wie sie im Berliner Werk der Pierburg GmbH durchgeführt werden, gehören dazu. Anfangs war diesem Angebot gegenüber eine gewisse Hemmschwelle bei den Mitarbeitern spürbar, meint die dortige Personalleiterin Kathrin Brandenburg: Aber mittlerweile ist diese Wohltat sehr gefragt. Unsere Betriebsärztin geht dabei durch die Produktion und massiert bei Bedarf fünf bzw. zehn Minuten lang. Gleichzeitig hat sie so die Möglichkeit, mit den Mitarbeitern ins Gespräch zu kommen, Fehlbelastungen zu analysieren und entsprechende Hilfestellungen zu geben. Eine sinnvolle Gesundheitsprävention in Zusammenarbeit mit Betriebsärzten und Sanitätsstellen bilden außerdem schon länger eingeführte Maßnahmen wie Seh- und Hörtests, Hautscreenings, Bluthochdruckmessungen oder Erste-Hilfe-Kurse. Im Werk der Pierburg GmbH in Nettetal wurden 2011 beispielsweise neun Betriebssanitäter ausgebildet, die den Sanitätsdienst des Werks unterstützen und Mitarbeiter medizinisch und in Belangen der Arbeitssicherheit beraten. Ihre Arbeit gehört zur Säule Arbeits- und Gesundheitsschutz und verfolgt das Ziel, Unfälle zu vermeiden und Krankheitsgefahren zu erkennen oder auf Krankheiten schnell reagieren zu können. Dazu zählen beispielsweise auch die Defibrillatoren, die bei Pierburg in Berlin aufgestellt wurden. Laut Kathrin Brandenburg wurden knapp ein Viertel der Mitarbeiter im Umgang damit geschult, um in Notfällen einem möglichen plötzlichen Herztod entgegenwirken zu können. Manuela Schall Fotos: shutterstock / Ariane Gehlert Berlin. Mit demographischem Wandel wird bekanntlich die Veränderung der Zusammensetzung der Altersstruktur einer Gesellschaft bezeichnet. Der Begriff ist zunächst wertfrei: es kann sich entweder um steigende oder sinkende Tendenzen handeln. Die demographische Entwicklung wird maßgeblich von den drei Faktoren Geburtenrate, Lebenserwartung und Wanderungssaldo, also einer möglichen Zu- oder Abwanderung innerhalb der Bevölkerung, beeinflusst. Aus der Summe dieser drei Faktoren ergibt sich die Entwicklung der Bevölkerungszahl, die ihrerseits damit die vorherrschende Tendenz aufzeigt. In Deutschland ist die Sterberate seit 1972 höher als die Geburtenrate. Dadurch verringert sich die Gesamtzahl der Bevölkerung; durch die höhere Lebenserwartung der Bevölkerung bei gleichzeitig rückläufiger Geburtenrate steigt jedoch der Anteil älterer Menschen gegenüber dem Anteil Jüngerer. Diese Entwicklungen zeigen in vielfältiger Weise Wirkung, auch und vor allem auf dem unternehmerischen Sektor. Die Bevölkerung wird älter

5 h dabei für (v. l. n. r.) Ingo Vogel, Sabine Louwarts-Abels, Trainerin Heike Kessel, Anja Hammer sowie Dr. Klaus Pottmeyer im wahrsten Sinne auch in rhythmischer Balance wider. msc Neckarsulm. Das vieldiskutierte Thema demographischer Wandel ist nicht nur in allen Medien präsent, sondern beeinflusst mittlerweile auch sehr konkret politische Maßnahmen wie das Rentensystem oder Fragen der Gesundheitsvorsorge. Doch wie geht ein Unternehmen mit den gestiegenen, neuen Herausforderungen um? Gibt es überhaupt einen Zusammenhang zwischen den sinkenden Bevölkerungszahlen und einem damit verbundenen Fachkräftemangel oder ist am Ende alles nur viel Lärm um nichts? Die Rheinmetall-Konzernzeitung Das Profil sprach darüber mit Werner Böckle, Leiter Führungskräf teentwicklung und Grundsatzfragen bei der KSPG AG. P r o fi l : Stichwort Demographischer Wandel Realität oder reine Panikmacherei? Böckle: Wenn Sie einmal einen Blick auf die Bevölkerungsstatistiken werfen, sehen Sie, dass die Geburtenrate in Deutschland sinkt, folglich schrumpft die Gesellschaft. Zugleich ist die durchschnittliche Lebenserwartung angestiegen. Die Menschen heute werden wesentlich älter als noch vor einigen Jahrzehnten. Ich halte das Thema nicht für Panikmacherei, im Gegenteil: Der Fachkräftemangel kommt nicht erst, er ist in vielen Bereichen schon da. P r o fi l : Ausbildung, Weiterbildung und eine vergrößerte Durchlässigkeit der Bildungssysteme Böckle: können den gestiegenen Bedarf ebenfalls nicht zur Gänze auffangen. Auch das Anwerben von Migranten ist ein Argument, das immer wieder gern angeführt wird. Näher betrachtet sind alle diese Lösungsversuche jedoch nur kurzzeitiger Natur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein. P r o fi l : Auf der Suche nach dem Patentrezept: Wie geht man dann als Unternehmen mit der Problematik War for talents, also im übertragenen Sinn dem Krieg auf der Suche nach qualifizierten Arbeitskräften um? Böckle: Ein Patentrezept gibt es da sicherlich nicht, aber die Notwendigkeit, etwas zu tun, ist auf jeden Fall vorhanden. Wir setzen zum Beispiel auf verstärktes und aktives Personalmarketing. Dazu gehören Kooperationen mit Hochschulen wie mit der Mannheim Business School oder den Universitäten in Aachen und Kaiserslautern. Pierburg ist zum Beispiel auch sehr aktiv in der Unterstützung der Formula Student, in der Studenten einen Rennwagen konstruieren und schließlich damit in internationalen Rennen antreten. Ferner ist für die Bindung von Nachwuchskräften ein verstärktes Angebot an Praktikanten und Diplomandenplätzen notwendig. P r o fi l :Und wie hängt das Thema Gesundheitsmanagement damit zusammen? Böckle: Mit dem Gesundheitsmanagement und seinen verschiedenen Säulen gewinnen wir als Arbeitgeber Interview mit Werner Böckle zur demographischen Entwicklung in Deutschland Attraktivität auf breiter Front steigern an Attraktivität und tragen gleichzeitig dafür Sorge, dass Arbeitskräfte in einer Zeit längerer Lebensarbeitszeiten gesund und fit bleiben und zwar bis zur Rente und darüber hinaus. Auch Suchtpräventionen oder die Unterstützung bei der Wiedereingliederung nach Krankheitsphasen erachten wir als wichtig all diese Maßnahmen wirken sich positiv auf unsere Mitarbeiter aus und dienen gleichzeitig dazu, Arbeitskräfte zu gewinnen und zu erhalten. Fotos: Thomas Klink Den Geist und den Körper in Einklang zu bringen dies ist im meist stressigen und Kräfte fordernden Arbeitsalltag gar nicht so einfach. Genau aus diesem Grunde sind Entspannungsangebote wie Yoga oder autogenes Training für die Mitarbeiter etlicher KSPG-Standorte eine willkommene Abwechslung, die zudem die mentale und physische Fitness (nicht nur) der hier gezeigten Mitarbeiter nachhaltig positiv beeinflusst. msc Neckarsulm. Premiere: Kristina Till ist die erste Gesundheitsmanagerin bei KSPG und in dieser Funktion zuständig für das gesamte Werk Neckarsulm sowie die regional relativ nahen Standorte der KS Gleitlager GmbH in St. Leon-Rot und der MS Motor Service International GmbH in Neuenstadt. Das Profil sprach mit ihr über ihren Werdegang und ihre Aufgaben. Profi l : Sie sind die erste Gesundheitsmanagerin bei KSPG wie kommt man denn zu diesem Beruf? Till: Man macht einen Bachelor in Gesundheitsförderung (lacht). Ich habe nach dem Abitur eine Ausbildung zur Gymnastiklehrerin und Sporttherapeutin absolviert und direkt im Anschluss das Bachelor-Studium angehängt. Zu KSPG bin ich schließlich über ein Praktikum und meinen bereits erwähnten Bachelor gekommen. P r o fi l :Ihr beruflicher Alltag Till: ist sehr abwechslungsreich. Neben strategischen Aufgaben wie dem Aufbau eines Netzwerks mit Kooperationspartnern (beispielsweise mit therapeutischen Einrichtungen, Krankenkassen oder Ernährungsberatern) bin ich Ansprechpartnerin für die einzelnen Säulenverantwortlichen des Gesundheitsmanagements. In diesem Zusammenhang stehe ich unterstützend zur Seite, führe Recherchen oder Benchmarks durch und organisiere und moderiere entsprechende Lenkungskreissitzungen. Hinzu kommt eine Fülle weiterer Aufgaben wie die Konzeption und Organisation von Gesundheitstagen, Aktionen und Maßnahmen oder das Erstellen von Datensammlungen und Jahresberichten. Interview mit KSPG-Gesundheitsmanagerin Kristina Till Fitness im Firmen-Focus P r o fi l : Ein breites Aufgabengebiet haben Sie denn überhaupt noch Zeit, selbst Kurse anzubieten? Till: Ja, natürlich! Ich bin unter anderem verantwortlich für den Kurs Fit und Fun für Führungskräfte. Aktuell konzipiere ich eine Ergonomieschulung, die ich auch selber durchführen werde. Konzipiert aktuell eine Ergonomieschulung, die sie auch selber durchführen wird: KSPG- Gesundheitsmanagerin Kristina Till.

6 rds Berlin/Gaydon. Anerkennung für das im Berliner Stadtteil Wedding ansässige Werk der Pierburg GmbH: Vom britischen Autobauer Jaguar Land Rover (JLR) mit Sitz in Gaydon erhielt der Hauptstadt-Standort von KSPG kürzlich den Quality Award für optimale Produkt- und Lieferqualität. Die Auszeichnung wurde für die elektromotorischen Drosselklappenstutzen der Produktreihe EDR-NT verliehen, die Pierburg seit rund einem halben Jahrzehnt an den renommierten, seit 2008 zum indischen Konzern Tata Motors gehörenden, im britischen Gayton beheimateten Fahrzeughersteller liefert. Das Produkt selbst, das im Rahmen des Luftmanagements eingesetzt wird und dabei grundsätzlich alle automobiltechnischen Anwendungen der Luft- JLR zollt viel Lob drosselung an Otto- und Dieselmotoren abdeckt, verbaut der britische Kunde in seinem 2,2 Liter-DW12-Dieselmotor; dieser wiederum treibt die beiden JLR-Modellreihen Jaguar XF und Range Rover Evoque an. Über das Lob für die hervorragende Qualitätsperformance immerhin liefert Pierburg-Berlin seit nunmehr fünf Jahren zuverlässig mit einem fehlerspezifischen Qualitätslevel von null ppm (ppm = parts per million), was im Klartext einem absolut fehlerfrei gleichkommt freut sich Standortchef Dr. Michael Mielke, in Personalunion Leiter des Produktbereichs Aktuatoren, ganz besonders: Die Auszeichnung ist eine Aner- Training für die Tiger-Techniker cs Bremen. Vor wenigen Wochen hat die benntec Systemtechnik GmbH aus Bremen, ein Tochterunternehmen der Rheinmetall Defence Electronics GmbH, die letzten Anteile der CAT-TLP -Lernprogramme (Computer Aided Training für technisch-logistisches Personal) ausgeliefert. Damit sind alle durch die Beschaffungsbehörde Occar beauftragten Inhalte akzeptiert und für das gesamte Projekt der Status Ready for Training, also einsatzbereit für die Ausbildung, erteilt worden. Occar dahinter verbirgt sich die Organisation Conjointe de Coopération en ma tière d Armement ist die im November 1996 von Frankreich, Großbritannien, Spanien und Deutschland gemeinsam gegründete, supranationale Beschaffungsbehörde, die unter anderem auch für Projekte wie den A400M und den Boxer verantwortlich zeichnet. Nach den Piloten und Kommandanten wird jetzt also auch das technische Personal des Tiger -Kampfhubschraubers mit einem CBT-System (CBT computerbasiertes Training) und interaktiven 3D-Animationen aus dem Hause benntec ausgebildet. Insgesamt stehen damit TLP-Lernprogramme für 290 Unterrichtsstunden und zusätzlich mehr als 600 Animationen und interaktive 3D-Modelle für den Hörsaal-Unterricht zur Verfügung. Umgesetzt wurden die Inhalte zu den Themen Avionik, Elektronik und Waffen-Elektronik. Das CAT-TLP-Lernprogramm ist ein wichtiger Bestandteil des so genannten Tiger Aircrew Training Means - Projektes, in dessen Verlauf die Firmen Thales Simulation & Training und Rheinmetall Defence Electronics im Auftrag der Beschaffungsbehörde Flugsimulatoren und Cockpit-Procedure-Trainer für die Tiger-Kampfhubschrauber der deutschen und französischen Heeresflieger entwickelt und geliefert haben. Die benntec Systemtechnik GmbH hat im Verlauf dieses Projekts bereits Lernprogramme für die Pilotenausbildung am deutsch-französischen Piloten-Ausbildungszentrum in Le Luc (Südfrankreich) im Umfang von 220 Unterrichtsstunden entwickelt und ausgeliefert. Die jetzt fertig gestellten Lernprogramme kommen am Ausbildungszentrum in Fassberg in der Lüneburger Heide zum Einsatz, an dem Techniker aus Frankreich und Deutschland ausgebildet werden. Durch das 3-D basierte Maintenance -Training kann das Wartungspersonal des Tiger-Hubschraubers soweit auf seine Aufgaben vorbereitet werden, dass die Ausbildungszeiten am Originalgerät stark minimiert werden oder sogar entfallen können. Diese Art der praxisbezogenen Ausbildung unterstützt mehrere Ausbildungsformen, so zum Beispiel den instruktorgeführten Unterricht, selbstgesteuertes Lernen mit tutorieller Begleitung und das Selbststudium. Zusätzlich stehen die Inhalte als Informationspool auch während der Ausübung der Tätigkeit zur Verfügung. Das Konzept basiert dabei auf drei Säulen, der interaktiven 3D-Komponentendarstellung, der 3D- Animationen und CBT/WBT-Modulen mit Simulationsanteilen. Die benntec Systemtechnik GmbH mit Sitz in Bremen blickt auf mehr als 15 Jahre Erfahrung in der Entwicklung von elearning- und Multimedia Produkten mit dem Schwerpunkt der Realisierung von Lernanwendungen, Simulationen und Animationen im technischen Umfeld zurück. Seit vielen Jahren ist das Unternehmen regelmäßig unter den Top 10 d e r elearn- ing- Produzenten in Deutschland positioniert. Foto: Kornelia Danetzki Freut sich über die Auszeichnung von Jaguar Land Rover (JLR): Werkleiter Dr. Michael Mielke, hier mit einem elektromotorischen Drosselklappenstutzen der neuesten Generation (IV); dieses hochmoderne Produkt basiert auf einem speziellen Baukastenprinzip und wird von Pierburg-Berlin nicht nur an JLR, sondern etliche andere Automobilhersteller in Serie geliefert. dp Bremen/Düsseldorf. Cassidian und Rheinmetall haben vor kurzem vereinbart, die bisherigen Aktivitäten von Rheinmetall im Bereich der unbemannten Flugsysteme künftig gemeinsam im Rahmen eines Joint Ventures zu betreiben. In einem Vertrag wurde festgelegt, dass Cassidian 51 Prozent und Rheinmetall 49 Prozent der Anteile an dem neu zu gründenden Gemeinschaftsunternehmen halten werden. Die Eigentumsanteile sollen nach Vorlage aller notwendigen Zustimmungen und kartellrechtlichen Genehmigungen bis Mitte 2012 an Cassidian übertragen werden. Für Cassidian ist die Einbeziehung dieses Bereichs von Rheinmetall eine ideale Ergänzung seines bestehenden Produktportfolios bei den unbemannten Flugsystemen (Unmanned Aerial Systems/UAS). Die Rheinmetall-Tochtergesellschaft Rheinmetall Defence Electronics GmbH mit Sitz in Bremen will die Entwicklungs möglichkeiten ihres Produktbereichs Flugsysteme durch diesen Schritt stärken und ihm eine langfristig tragfähige Perspektive sichern. Aus Sicht der beiden Joint-Venture-Partner wird der Produktbereich Flugsysteme durch das Gemeinschaftsunternehmen Zugriffsmöglichkeiten auf breitere Entwicklungsressourcen sowie internationale Marktzugänge erhalten, die bisher nicht in vergleichbarem Maße gegeben waren, und damit Arbeitsplätze am Standort Bremen sichern. Dr. Stefan Zoller, CEO von Cassidian: Als Europas führender Anbieter von unbemannten Flugsystemen ist dies ein sinnvoller Schritt zur Erweiterung unserer gegenwärtigen UAS-Programme. Wir können unseren globalen Kunden eine komplette Produktpalette von maßgeschneiderten Lösungen anbieten, zu denen taktische UAS sowie UAS für mittlere und größere Höhen gehören. Rheinmetall-Vorstandschef Klaus Eberhardt: Unser Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit des Bereichs Flugsysteme nachhaltig zu stärken und dem Bereich mit seinen anspruchsvollen Produkten dauerhaft neue Marktperspektiven zu erschließen. Dabei geht es uns auch um eine Zukunftssicherung für die Mitarbeiter an unserem Traditionsstandort Bremen, an dem wir weiter Cassidian und Rheinmetall unterzeichneten entsprechenden Joint-Venture-Vertrag Bündelung auf dem Drohnen-Sektor mit den zwei großen Bereichen Verteidigungselektronik sowie Simulation und Training engagiert bleiben. Das Joint Venture, in dem rund 160 Mitarbeiter beschäftigt sind, wird folgende Aktivitäten in Bremen weiterführen: Herstellung des unbemannten Aufklärungssystems KZO (Kleinfluggerät Zielortung), das zu den modernsten unbemannten Flugsystemen weltweit gehört und der Bundeswehr wertvolle Dienste leistet. Arbeiten an dem UAS vom Typ Heron im Saateg -Programm, das der Bundeswehr erstmals die Nutzung von weitreichenden unbemannten Aufklärungssystemen ermöglicht. Sowohl KZO als auch Heron leisten bereits heute einen wesentlichen Beitrag zum Schutz deutscher und verbündeter Soldaten. Darüber hinaus trägt das Joint Venture auch wesentlich zum Erfolg des größten Passagierflugzeuges A380 bei, und zwar mit dem Frachtladesystem im unteren Deck. Alle A380-Flugzeuge werden neben einer Reihe weiterer Airbus-Modelle mit diesem in Bremen gefertigten System ausgerüstet, und künftig auch die A400M-Transportflugzeuge der Bundeswehr. kennung für die wirklich gute Performance des gesamten Werkteams. Ohne die hohe Aufmerksamkeit im täglichen Umgang mit Kaufteilen, Anlagen und Prozessen ist eine derartige Leistung nicht möglich. Neben Innovation und Produktivität muss insbesondere auch die Qualität ein Aushängeschild für ein Leitwerk wie das unsere sein. Ähnlich positiv sieht es Axel Michalsky, der seit 2005 für das Quality Management des Werkes verantwortlich ist: Mit diesem Zertifikat verbindet sich der Status als bevorzugter Lieferant und Entwicklungspartner. Damit sichert sich unser Unternehmen die Chance auf ein erfolgreiches Engagement bei dem geplanten Ausbau der Jaguar-Land- Rover-Produktion. Die von JLR ausgelobte elektromotorische DKS-Produktreihe aus Berlin wird im Übrigen auch von weiteren namhaften Automobilbauern im Rahmen des Luftmanagements eingesetzt. So fahren beispielsweise die Peugeot-Modelle 407, 4007 und 607, der Land Rover Freelander und der Mitsubishi Outlander, die Ford- Fahrzeugtypen Mondeo, S-Max und Galaxy sowie der nagelneue Citroën C5 und die beiden Citroën-Modelle C6 bzw. C-Crosser mit dem Drosselklappenstutzen vom Typ EDR-NT. MultiRay auf Shot Show jpw Las Vegas/Stockach. Die Rheinmetall Soldier Electronics GmbH hat auf der Shot Show 2012 in Las Vegas erstmals ihr neues Feuerleitvisier MultiRay vorgestellt. Auf dem Gemeinschaftsstand mit Laser Devices Inc. konnten die Besucher der weltweit größten Messe für Handwaffen, Schießsport, Jagen und Outdoor ein Mockup also ein maßstabsgetreues Modell des Gerätes bewundern. Geschäftsführer Wolfgang Kammerlander erläutert die Vorzüge des Systems: Das neue MultiRay ist darauf ausgelegt, Air-Burst-Geschosse nach Verlassen des Laufes über Infrarot-Laserstrahl zu programmieren. Zudem ist es deutlich kompakter und mit knapp unter 500 Gramm auch deutlich leichter als das Vor gängermodell FeLVis. Weiterhin bewegt ein kleiner Motor nur ein verhältnismäßig kleines Bauteil, das die optischen und optronischen Komponenten enthält. Das Gehäuse mit den übrigen Komponenten sitzt fest an der Waffe. Das MultiRay verfügt u. a. über einen Laserentfernungsmesser. Vielseitiger Marktpartner jpw Santiago de Chile. Vom 27. März bis 1. April fand in Santiago de Chile die Fidae 2012 statt. Sie ist eine der größten rüstungstechnologischen Messen auf dem südamerikanischen Kontinent für Rheinmetall eine ideale Gelegenheit, seine Vielseitigkeit zu präsentieren. Neben umfangreichen Flugabwehrsystemen, passiven und aktiven Schutztechnologien, Munition, Infanteriebewaffnung sowie der breiten elektro-optischen Produktpalette stießen die Defence-Lösungen für Retrofit-Programme auf hohes Interesse. Hierdurch lassen sich selbst ältere, bewährte Gefechtsfahrzeuge an neue Einsatzerfordernisse anpassen. Beispielhaft dafür präsentierte man einen Schützenpanzer, der durch nachgerüstete neue Schutztechnologie die Besatzung vor den heutigen Bedrohungen auf den Gefechtsfeldern schützt. Hochmoderne Aufklärungs- und Sensorsysteme, Führungssysteme, Feuerleitrechner, ferngelenkte Waffenstationen bis hin zu digitalisierten Turmkonzepten bieten weiteres Aufwuchspotenzial. Präsenz mit Permaglide msc Hannover/Neckarsulm. Vom 23. bis 27. April 2012 öffnete die Hannover-Messe ihre Tore; in diesem Jahr stand sie unter dem Motto New Technologies First und setzte sich aus acht verschiedenen Leitmessen zusammen. Im Bereich Industrial Supply waren in Halle 4 mit der Standnummer A56 auch die KS Gleitlager GmbH und die MS Motor Service International GmbH vertreten; beide Firmen zeigten ein spezielles Sortiment an Permaglide- Gleitlagern. Auf dem Messestand drehte sich denn auch alles um Gleitlager aus Permaglide, einem wartungsfreien beziehungsweise wartungsarmen Gleitwerkstoff für die geschmierte Anwendung. Die geschmiert oder trocken laufenden Lager werden im Automobilbau wie auch in Industrieanwendungen überall dort verwendet, wo auch unter schwierigen Einsatzbedingungen die volle Funktionsfähigkeit des Lagers über die gesamte Lebensdauer gefordert wird; sie sind z.b. als Buchsen, Bundbuchsen, Scheiben und Streifen erhältlich. DMI als neues Joint Venture oho Düsseldorf. Rheinmetall Defence und das US-amerikanische Unternehmen General Dynamics Ordnance and Tactical Systems (GD-OTS), eine Geschäftseinheit von General Dynamics, haben ihre Aktivitäten im Bereich der Panzermunition in einer transatlantischen Joint- Venture-Gesellschaft gebündelt. Die neue Defense Munitions International (DMI) wird bewährte und neue 120-mm-Wucht- und Mehrzweckmunition für den amerikanischen und internationalen Kampfpanzermunitionsmarkt entwickeln und vertreiben. In die DMI bringen die Partner ihre gesamten Aktivitäten Entwicklung, Fertigung und Vertrieb auf dem Feld der 120mm- Gefechtsmunition für Kampfpanzer ein; ausgeschlossen bleiben lediglich 120mm-Übungsmunition sowie Munition anderer Kaliber. Mit der Zusammenführung ihrer Aktivitäten in der DMI zielen Rheinmetall Defence und GD-OTS darauf ab, internationale Marktzugänge weiter auszubauen sowie Synergien bei der Produktion zu heben.

7 RFEL-Chef Dr. Alexander Kuhrt: Auftragsbezogene Entwicklungen bilden heute den Schwerpunkt unserer geschäftlichen Aktivitäten. Fotos (6): Stephanie Mackrill Bei dem Unternehmen dreht sich alles um Bits und Bytes. Denn die Lösungen aus Newport dienen dazu, große Datenströme so aufzubereiten, dass sie danach problemlos ausgewertet werden können. Den Anfang machte im Jahr 2000 eine so genannte Pipelined Frequency Transformation. Dahinter verbirgt sich ein von uns patentierter Algorithmus, der damals erhebliche Kosteneinsparungen bei Hightech- Elektronik für die Signalverarbeitung ermöglicht hat, erläutert Geschäftsführer Dr. Alexander Kuhrt. Auf Basis dieses Algorithmus entwickelte RFEL eine Firmware, die man in der Fachsprache IP-Core nennt. Mit ihr lassen sich Field Programmable Gate Arrays (FPGA), also spezielle Chips mit hochkomplexen Schaltungen, konfigurieren, die dann auf den Hauptplatinen elektronischer Systeme verbaut werden. Mittlerweile hat RFEL sein Leistungsspektrum deutlich erweitert. Heute werden über 20 verschiedene IP-Cores angeboten, deren Performance mit der wachsenden Leistungsfähigkeit der Hardware stetig zugenommen hat. Diese Lösungen von der Stange sind schon bald um kundenspezifische Firmware- Programme ergänzt worden. Diese auftragsbezogenen Entwicklungen bilden heute den Schwerpunkt unserer Aktivitäten, sagt Kuhrt. Darüber hinaus können die Kunden auch maßgeschneiderte Subsysteme mit Platine, FPGA und IP-Core oder komplette Systeme bekommen, die normalerweise als 19-Zoll-Einschübe in Schaltschränken eingesetzt werden. Für diese Systeme kaufen wir Teile zu und arbeiten mit externen Entwicklungspartnern zusammen, etwa bei der Mechanik, so der 38-jährige Geschäftsführer. Darüber hinaus zählt RFEL zum exklusiven Klub der Anbieter so genannter Channelizer. Mit diesen Komponenten lässt sich das gesamte elektromagnetische Spektrum von den niedrigsten bis zu den höchsten Frequenzen überwachen und in kleine Ausschnitte kanalisieren. Im Prinzip funktioniert das wie die Sendersuche beim guten alten Radio, nur in Echtzeit und für tausende Kanäle parallel, erklärt Kuhrt. Das ist sowohl für den Mobilfunk als auch für den Radarbereich eminent wichtig. Dabei fungieren die Channelizer als Bindeglied zwischen den Antennen und den Systemen, auf denen die Informationen ausgewertet werden. Für die Entwicklung dieser Komponente wurde das Unternehmen 2003 mit dem renommierten European Electronics Industry Award ausgezeichnet. Zudem erhielt RFEL sowohl 2009 als auch in diesem Jahr mit dem Queens Award for Innovation eine der wichtigsten Auszeichnungen Großbritanniens auf dem Gebiet der Technologie. Bis 2009 hatte RFEL als Partner von Rheinmetall FPGA-IP-Cores für Satellitenaufklärungssysteme entwickelt. Seitdem ist die britische Hightech-Schmiede Teil des Unternehmensbereichs Defence, wo sie heute zur neu formierten Division Electronic Solutions gehört. Das Portfolio dieser Division, das vor allem auf softwarebasierten Lösungen beruht, reicht von Systemen zur Flugabwehr über Aufklärungs-, Führungs- und Feuerleitsysteme bis RFEL erweitert Rheinmetall-Elektronikkompetenz Turbo -Lösungen für die Signalverarbeitung Newport. Die RFEL Ltd. mit Sitz in Newport auf der britischen Insel Isle of Wight gehört zu den kleinen, aber feinen Hightech-Schmieden im Elektronik-Bereich. Von den insgesamt 21 Mitarbeitern des im Jahr 2000 gegründeten Unternehmens können 17 einen Hochschulabschluss in Ingenieurwissenschaften vorweisen, und fünf von ihnen haben noch eine Promotion draufgesattelt. Gemeinsam entwickeln diese Experten Firm- und Hardware für Hochleistungsrechner, die zigtausend Mal schneller sind als Computer für den Hausgebrauch. Die Turbo -Lösungen von RFEL werden etwa bei der Satellitenaufklärung, im Mobilfunk oder zur Videoverarbeitung eingesetzt. Bis 2009 gehörte auch Rheinmetall zum Kundenkreis. Aber der Düsseldorfer Technologiekonzern war von der Kompetenz des Startups so angetan, dass er es erwarb und in den Unternehmensbereich Defence eingliederte, wo RFEL seitdem unternehmerisch eigenständig operiert. hin zu elektrooptischen Komponenten. Rund 50 Prozent unseres Umsatzes erzielen wir innerhalb von Defence, führt der in Schleswig- Holstein geborene Geschäftsführer aus. Die andere Hälfte entfällt auf externe Kunden, die vorwiegend ebenfalls im militärischen Bereich aktiv sind wie die französische Thales-Gruppe und Finmeccanica aus Italien, allerdings auf anderen Gebieten als Rheinmetall. Zudem werden die Lösungen aus Newport auch in der Messtechnik verwendet, beispielsweise von dem japanischen Hersteller Anritsu, dessen Produkte unter anderem in Laboren oder Prüffeldern unterschiedlicher Branchen eingesetzt werden. Aus Sicht von Firmenchef Dr. Alexander Kuhrt könnte RFEL für den Rheinmetall-Unternehmensbereich Defence künftig die Rolle eines Kompetenzzentrums in puncto FP- GAs und IP-Cores spielen (lesen Sie dazu auch das Interview mit dem RFEL-Geschäftsführer auf dieser Seite). Das gilt für ihn sowohl mit Blick auf bisherige Anwendungen wie Satellitenaufklärung und Radarüberwachung als auch für neue Betätigungsfelder. Dazu Kuhrt: Seit etwa einem Jahr arbeiten wir beispielsweise an speziellen Lösungen für die Videoverarbeitung, bei der unsere Hard- und Firmware direkt hinter dem Detektor-Chip der Kameras eingebaut wird. Diese Lösungen lassen sich nach seiner Überzeugung nicht nur innerhalb von Rheinmetall Defence vermarkten, sondern auch extern. Für das weitere Wachstum von RFEL setzt der Geschäftsführer darauf, den bereits eingeschlagenen Weg vom Komponenten-Anbieter zum Lieferanten von maßgeschneiderten Subsystemen konsequent weiterzugehen. Denn optimal aufeinander abgestimmte Platinen, FPGAs und IP-Cores ermöglichen es den Kunden, sich auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren und so die Effizienz zu steigern: Wir haben mittlerweile ein Netzwerk mit qualifizierten Zulieferern und Entwicklungspartnern aufgebaut. Dadurch sind wir in der Lage, entsprechende Serienprodukte anzubieten und auch über längere Zeit zu betreuen. Die Probe aufs Exempel hat bereits stattgefunden; Einzelheiten will er allerdings nicht verraten. Denn alles ist top secret. Dr. Thomas Oelschlägel tho Newport/Düsseldorf. Mit der 2009 durchgeführten Akquisition des britischen Signalverarbeitungs-Spezialisten RFEL (Newport/Isle of Wight) hat der Unternehmensbereich Defence von Rheinmetall seine Elektronikkompetenz gezielt erweitert. Wie RFEL dazu beitragen kann, die Marktposition des Bereichs weiter zu stärken, erläutert Geschäftsführer Dr. Alexander Kuhrt (38), der seit dem 1. Oktober 2011 die Geschicke in Newport lenkt, in einem Gespräch mit der Rheinmetall-Konzernzeitung Das Profil. P r o fi l : Bis 2009 war RFEL externer Partner des Unternehmensbereichs Defence. Welcher Mehrwert resultiert aus der Übernahme? Synergien im Fokus Kuhrt: Zunächst einmal sichern wir mit unseren Lösungen auf dem Gebiet der Field Programmable Gate Arrays, kurz FPGAs, nach wie vor die technologische Basis für die Produkte zur Satellitenaufklärung. Zugleich bringen wir aber auch eine Expertise ein, die in dieser Tiefe zuvor nicht vorhanden war. P r o fi l : Mit anderen Worten: Die Entwicklung von FPGAs ist für Defence kein technologisches Neuland? Kuhrt: Nein, aber diese Kompetenz ist über viele Defence-Unternehmen verteilt. Dort entwickeln kleine Teams mit bis zu drei Personen FPGA-Firmware für unterschiedliche Anwendungen wie Radar, Flugsimulatoren oder Wärmebildgeräte. Die technischen Lösungen dafür sind jedoch ähnlich oder sogar identisch. So kommt es fast zwangsläufig zu parallelen Entwicklungen. Profi l : Könnte ein Kompetenzzentrum hier Abhilfe schaffen? Kuhrt: Das wäre sicherlich ein möglicher Ansatz. Aber zunächst einmal kommt es darauf an, dass die einzelnen Teams enger miteinander verzahnt werden. Denn nur so lassen sich Synergien erzeugen. Profi l : Wie kann das erreicht werden? Kuhrt: Im ersten Schritt geht es darum, die gegenseitige Wahrnehmung zu stärken und Erfahrungen auszutauschen. Deshalb haben wir alle Teams von Rheinmetall Defence zu einer FP- GA-Konferenz eingeladen, die am 27. und 28. Juni dieses Jahres auf der Isle of Wight stattfinden wird. Damit gibt es erstmals ein Forum, auf dem Anforderungen besprochen und Lösungen vorgestellt werden können. Außerdem werden die beiden größten Hersteller von FPGAs, Altera und Xilinx, über aktuelle Trends berichten. P r o fi l : Könnte die FPGA-Konferenz zu einer ständigen Einrichtung werden? Kuhrt: Wir freuen uns zunächst einmal, dass fast alle FPGA-Teams von Defence ihr Kommen zugesagt haben. Unter dem Strich rechnen wir mit 30 bis 35 Teilnehmern. Ob die Konferenz künftig regelmäßig durchgeführt wird, dann vielleicht jeweils an einem anderen Ort, steht zurzeit noch nicht fest. Unabhängig davon markiert die FPGA-Konferenz jedoch den Beginn der Bündelung unserer Entwicklungskompetenz.

8 Celaya/Neuss. Seel ist bereits seit dem Jahr 2000 im Unternehmen. Angefangen habe ich in Neuss als Auszubildende zur Industriekauffrau, berichtet die 31-jährige. Seither arbeite ich in der Personalabteilung und konnte während dieser Zeit nahezu alle Human Resources-Bereiche intensiv kennen lernen. Seel weiter: Nach Mexiko kam ich im Herbst 2011 und war vor allem für die Überprüfung und Optimierung der Personalprozesse unter Beachtung von zentralen Abläufen und Vorgaben zuständig. KSPG betreibt in Mexiko einen Produktionsstandort an dem mehrere Ge sellschaften und verschiedene Geschäftsbereiche unter einem Dach vereint sind in Celaya sind dies beispiels- Mexiko oder richtiger: die Vereinigten Mexikanischen Staaten liegen zwischen dem 15. und dem 32. Breitengrad. Mit fast zwei Millionen Quadratkilometern Fläche ist der Staat in etwa fünfeinhalb Mal so groß wie die Bundesrepublik Deutschland. Das Land ist nach der Hauptstadt der Azteken, Mexico-Tenochtitlan (heute Mexiko-Stadt) benannt. Drittgrößte Stadt im Bundesstaat Guanajuato ist Celaya wo sich unter anderem die Pierburg Pump Technology Mexico, S A de C. V, die mexikanische Tochtergesellschaft des KSPG-Geschäftsbereiches Pierburg Pump Technolgy (PPT) befindet am gleichen Standort wie die Tochterunternehmen der KS Kolbenschmidt GmbH und der KS Gleitlager GmbH. Ella Seel, jetzt als kommissarische Personalleiterin bei der PPT in Hartha tätig, hat an diesem Standort über drei Monate hinweg Personalprozesse analysiert, diese zusammen mit dem Werksmanagement installiert und die Einführung zentraler Personalthemen vorangetrieben. PTT-Personalexpertin Ella Seel arbeitete in Mexiko Mit Engagement im Land der Mayas und Azteken weise KS Kolbenschmidt, KS Gleitlager sowie die Pierburg Pump Technology. In einer solchen Gesellschaft bearbeitet man oft zentrale Themen wie zum Beispiel das Personalmanagement im Rahmen eines shared services-ansatzes, erklärt Seel. Eine besondere Herausforderung besteht dabei im Ausbalancieren der gesellschaftsspezifischen Interessen und der Vereinheitlichung konzernweiter Standards. In diesem Zusammenhang spezielle Regelungen der PPT am mexikanischen Standort zu implementieren, gehörte in Celaya zu Seels vorrangigsten Zielen. Da ich außerdem die Aufgabe hatte, Personalthemen wie Reisekostenrichtlinien, Zielvereinbarungsgespräche oder Personalentwicklungsthemen nach zentralen, einheitlichen Konzernvorgaben einzuführen, war es unerlässlich, mir erst einmal einen Überblick über die kulturellen Unterschiede zu verschaffen berichtet sie. So unterscheidet sich das Arbeitsleben in Mexiko gewaltig von dem in Deutschland. Ein anderes Zeitkonzept sowie eine andere Arbeitsorganisation sind zu beachten. Erschwerend hinzu kommt, dass vieles gar nicht oder ganz anders gesetzlich geregelt ist, auch Wertvorstellungen unterscheiden sich oft deutlich. Letztlich waren viele Stunden Zusammenarbeit mit Personalleiter Jose Luis Diaz vor Ort nötig, um ein Gespür für Lücken zu bekommen und Verbesserungspotenziale zu erkennen. Mexiko gehört zum mittelamerikanischen Kontinent und ist ein klimatisch vielgestaltiges Land, das sowohl über subtropisches und alpines, als auch über Wüstenklima verfügt. Spanisch ist die offizielle Landessprache, daneben gibt es allerdings über sechzig anerkannte indigene Sprachen. Ella Seel kam mit spanischen Grundkenntnissen an und verbesserte diese vor Ort mit einem Sprachkurs. Die täglichen Unterhaltungen bei der Arbeit fanden häufig auch auf Englisch statt. Für die Dauer ihres Aufenthaltes wohnte sie in einem möblierten Apartment, bei dessen Suche ihr die mexikanis c h e Tochtergesells c h a f t behilflich war. Man kann sich in Mexiko nicht g a n z s o f rei bewegen wie in Deutschland, sagt Seel. Aber dafür sind die Kollegen sehr herzlich und haben mich beispielsweise auch ihren Familien vorgestellt, so dass ich mich insgesamt doch heimisch gefühlt habe. In Mexiko werden Arbeit und Privatleben nicht so sehr getrennt, so dass auch außerhalb der Arbeit gemeinsame Treffen organisiert werden. Obwohl Celaya als Stadt keine eigentlich touristische Attraktion ist, bietet die Umgebung doch einige sehenswerte Orte. Dazu gehören die gleichnamige Hauptstadt des Bundesstaates Guanajuato oder die unter Denkmalschutz stehende, Stadt San Miguel de Allende. In Leon de los Aldama, einem Ort, der für Lederwaren- und Schuhfabrikationen bekannt ist, kommen auch Einkaufsfreudige auf Ihre Kosten. Den Auslandsaufenthalt und die dabei gemachten Erfahrungen kann die Personalleiterin auch in ihrer jetzigen Tätigkeit in Hartha einfließen lassen. Der Kontakt mit der Pierburg Pump Technology in Mexiko ist nach meiner Zeit dort sehr viel unproblematischer und natürlich intensiver, sinniert Seel. Und man wird gelassener, wenn man sieht, dass man Ziele auch mit zunächst ungewohnten Mitteln und Instrumenten erreichen kann. Manuela Schall ihren Familien vorge- Manuela Schall Fotos: Ariane Gehlert/shutterstock/fotolia msc Shanghai/Neuenstadt begann Julia Schwarz ein sechsmonatiges Praktikum bei MS Motor Service Asia Pacific in Shanghai. Ein Jahr später hat sie dort während eines zweiten Aufenthalts ihre Bachelor-Arbeit geschrieben. Zurück in Deutschland arbeitete die 25-Jährige als Werksstudentin für die MS Motor Service International GmbH in Neuenstadt. Heute ist sie fest angestellt und als Marketing-Koordinatorin für Projekte mit Tochtergesellschaften in aller Welt zuständig. Im Interview mit der Rheinmetall-Konzernzeitung Das Profil berichtet Schwarz über eine erfolgreiche Karriereplanung, ihre Erlebnisse in China und das Arbeiten in einem gänzlich anderen Umfeld. Julia Schwarz sammelte wertvolle Erfahrungen bei MS Motor Service Asia Pacific Zielstrebig ins Reich der Mitte Fotos: Thomas Klink/istockphoto Illustrationen: F P r o fi l : Frau Schwarz, Sie sind Marketing Coordinator für den KSPG-Geschäftsbereich Motor Service. Was muss man sich darunter vorstellen? Schwarz: Generell gesprochen bin ich für Marketingprojekte mit allen Motor Service Tochtergesellschaften zuständig. Also beispielsweise für die Erstellung von Flyern und Marketingmaterialien oder die Unterstützung bei Messen. Dabei hole ich Anregungen der Länder ein und bündele Aktivitäten, so dass Synergieeffekte entstehen, von denen die ganze Gruppe profitieren kann. Diese Funktion ist deshalb so wichtig, weil wir sicherstellen möchten, dass Motor Service weltweit ein einheitliches Auftreten hat und das Unternehmen in Brasilien genauso auftritt wie in China. P r o fi l : Womit wir schon beim Thema wären: Wie sind Sie denn nach China gekommen? Schwarz: Ich habe Betriebswirtschaft und Marketing studiert und währenddessen ein Praktikum am Motor- Service-Hauptsitz in Neuenstadt absolviert. Das war im August Danach habe ich im Rahmen eines Praxissemesters eine Marktanalyse für den chinesischen Markt gemacht und dabei erste Kontakte zur MS Motor Service Asia Pacific geknüpft. Die Marketingstelle dort war nur halb besetzt, so dass sich von August 2009 bis Januar 2010 die Möglichkeit zu einem Praktikum geboten hat. Von der Firmenbeschilderung über die Organisation von Übersetzungen bis hin zur Konzeption eines Familientags für die Mitarbeiter hatte ich viele unterschiedliche Aufgaben und habe viel gelernt. Profi l :Stichwort Arbeitsalltag in China : überfüllte Straßen auf dem Weg zum Büro, komplexe Schriftzeichen, in den Pausen das Essen mit Stäbchen sieht die Wirklichkeit tatsächlich so aus? Oder überspitzt gefragt: Konnten Sie auf chinesischen Tastaturen überhaupt schreiben? Schwarz (lacht) Aufgrund der vielen chinesischen Schriftzeichen sind Computertastaturen mit dem englischen Alphabet versehen. Aber alles, was von Hand geschrieben wird, besteht selbstverständlich aus chinesischen Zeichen. Die Sprachbarriere stellte insofern kein Problem dar, als dass ich mich mit fast allen Mitarbeiten gut auf englisch unterhalten konnte. Schwieriger war es da schon im Straßenverkehr, weil man viele Schilder nicht lesen kann und sich natürlich auch nicht auskennt. Anfangs hat mir eine Kollegin sowohl bei der Wohnungssuche als auch bei der Anfahrt zur Arbeit geholfen. Überhaupt war das Team vor Ort sehr herzlich und hilfsbereit. Die persönlichen Beziehungen gingen weit über das berufliche hinaus, so dass ich auch etliche Familien von Kollegen und private Freunde kennen lernen durfte. P r o fi l :Man merkt, dass Sie sich wohl gefühlt haben. Sind Sie deshalb noch einmal für drei Monate nach China gegangen? Schwarz: Der zweite Aufenthalt hat sich im Rahmen des Studiums aufgrund meiner Abschlussarbeit ergeben. Ich habe das Thema Kundenbindung bearbeitet und in diesem Zusammenhang eine Kundenbindungsstrategie für die MS Motor Service Asia Pacific ausgearbeitet. Das Faszinierende am chinesischen Markt ist, dass sich in einem aufstrebenden Marktumfeld Dinge schnell ändern und die Reaktionszeiten sehr kurz sind. Über den intensiven, direkten Kontakt zu chinesischen Vertretern und Kunden bekommt man ein Gespür für deren Bedürfnisse und kann Vieles sofort umsetzen. Das hat mir besonderen Spaß gemacht. Auf eine souverän ausbalancierte Karriere zwischen den Kulturen baut die 25-jährige Marketing-Koordinatorin Julia Schwarz.

9 Die aktuellen Zahlen des Bundesinstituts für Berufsbildung (Bonn) belegen die Attraktivität einer soliden und fundierten beruflichen Basis allemal: Im Jahre 2010 durchliefen etwa 1,5 Millionen junge Menschen eine duale, aus Theorie und Praxis kombinierte Berufsausbildung; von den annähernd Prüfungsabsolventen beendeten knapp 90 Prozent ihre Lehre erfolgreich. Gleichzeitig wurden im selben Zeitraum rund neue Berufsausbildungsverträge abgeschlossen auch dies ein Trend, der den hohen Stellenwert der Berufsausbildung in Deutschland nachhaltig unterstreicht. Die bundesweit praktizierte duale Berufsausbildung im Handwerksbereich als Lehre bezeichnet erfährt deshalb auch auf höchster politischer Ebene Anerkennung, etwa durch Bundesbildungsministerin Professor Dr. Annette Schavan: Bildung ist für den Einzelnen und für die Gesellschaft von zentraler Bedeutung. Das Herzstück des deutschen Bildungssystems ist die duale Berufsausbildung. Rund 60 Prozent aller Jugendlichen in Deutschland qualifizieren sich durch diese Kombination von Lernen im Arbeitsprozess und schulischem Lernen. Den ausgebildeten Fachkräften eröffnen sich viele Beschäftigungsperspektiven. Doch vor diesen Erfolg haben die Götter bekanntermaßen den Schweiß gesetzt. Die fortschreitende Globalisierung der internationalen Wirtschaft und der rapide demografische Wandel in Deutschland stellen Berufsanfänger wie ausbildende Unternehmen heute vor immense Herausforderungen. Kenntnisse und Fähigkeiten, die vor wenigen Jahren noch als (reine) Zusatzqualifikation galten, rücken zunehmend in den Fokus und setzen oftmals den entscheidenden Maßstab: Interkulturelle Kompetenzen (z.b. Sprachkenntnisse, Auslandserfahrung), die Beherrschung moderner Kommunikationsmittel und eine eher unverkrampfte Affinität zu modernen IT-Technologien und -Strukturen sind heute oftmals unabdingbare Voraussetzung für eine erfolgreiche Partizipation in einem global vernetzten Arbeitsumfeld. Illustrationen (3): Dirk Meissner Zeitlos treffend bringt es Wilhelm Tell mit seiner Phrase Früh übt sich, was ein Meister werden will im gleichnamigen Drama von Friedrich von Schiller aus dem Jahre 1804 auf den Punkt und dokumentiert damit unter anderem, welch große Relevanz eine gute Ausbildung schon damals, Anfang des 19. Jahrhunderts, besaß. Auch mehr als 200 Jahre später hat die symbolträchtige Tell sche Redewendung nichts von ihrer Bedeutung verloren. Den Jugendlichen anno 2012 ist durchweg bewusst, dass man sich schon frühzeitig bemühen muss, um ein Handwerk meisterhaft zu beherrschen also einen der insgesamt 344 staatlich anerkannten Ausbildungsberufe in Deutschland mit (gesundem) Ehrgeiz und (zielgerichtetem) Engagement erfolgreich zu erlernen. Auch der demografische Wandel stellt hohe Anforderungen mit weit reichenden Konsequenzen. In Zahlen skizziert: Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden erwartet für das Jahr 2030 einen Bevölkerungsrückgang in Deutschland von derzeit knapp 82 Millionen auf dann nur noch rund 77 Millionen Einwohner; die Zahl der unter 20-Jährigen geht nach Expertenschätzungen im selben Zeitraum um 17 Prozent zurück. Parallel wird die Altersgruppe derer, die 65 Jahre alt oder älter sind, um rund ein Drittel (33 Prozent) wachsen. Was eben auch heißt, dass das Reservoir an qualifizierten beruflichen Nachwuchskräften mittelund langfristig empfindlich schrumpfen wird. In Anbetracht dieser Entwicklung stellt sich die Frage, welche Folgen dies zukünftig für die Unternehmen haben wird. Neben Aspekten wie nachhaltigem Gesundheitsmanagement, einem gezielt moderierten Wissensmanagement (zwecks Know-how-Transfer zwischen Alt und Jung) und lebenslanger Qualifizierung steht heute vor allem der drohende Fachkräftemangel im Fokus nicht nur großer Unternehmen. Die frühzeitige und langfristige Bindung qualifizierter, engagierter und motivierter junger Potenzialträger an das Unternehmen ist in diesem Kontext ein unternehmerisch sinnvolles Instrument und damit ein strategisch wichtiger Ansatz um so mehr, als Angebot und Nachfrage deutlich auseinanderdriften. Laut DIHK-Präsident Professor Dr. Hans Heinrich Driftmann und dies ist nur eine von zahlreichen kritischen Stimmen verändert sich die Situation der Unternehmen im Bezug auf ihre Rolle als Arbeitgeber derzeit schon radikal: Die Betriebe suchen heute händeringend die Jugendlichen und nicht mehr so sehr die Jugendlichen die Betriebe. Dass Unternehmen ihre Attraktivität als Arbeitgeber steigern müssen, sei an dieser Stelle nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Unstrittig ist: Die qualifizierte duale Ausbildung mit ihrer durchdachten Kombination aus Theorie und Praxis, die auch im Düsseldorfer Rheinmetall- Konzern einen hohen Stellenwert genießt und die die Profil -Redaktion auf dieser und den folgenden Seiten exemplarisch beleuchtet, bietet (Nachwuchs suchenden) Unternehmen wie (zielstrebig engagierten) Berufsanfängern eine ideale Grundlage mit viel versprechenden Perspektiven. Ebenso gewiss gilt: Auch heute fällt in Abwandlung eines bekanntes Sprichwortes ein Meister nicht automatisch vom Himmel. Doch wer die Möglichkeiten des dualen Berufsbildungssystems, dessen grundsätzliche Ausprägungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz ähnlich sind, konsequent nutzt, der hat gute Chancen für eine berufliche Karriere. Duale Berufsausbildung schafft eine solide Basis für die Karriere Ein Meister fällt auch heute noch nicht vom Himmel Dual wird das System im Übrigen deshalb genannt, weil die für den jeweils gewählten Ausbildungsberuf notwendigen Kenntnisse und Fertigkeiten an zwei verschiedenen Ausbildungs- bzw. Lernorten vermittelt werden, wobei beide Partner eng zusammenarbeiten: im Unternehmen, das für die praktische Ausbildung verantwortlich ist und sich zum Beispiel um die Vermittlung der so genannten beruflichen Handlungsfähigkeit, die ersten Berufserfahrungen und die charakterliche Förderung des Auszubildenden kümmert. Die Kenntnisse, die der Auszubildende im Betrieb erwirbt, sind im Ausbildungsrahmenplan vorgegeben, der bundesweit für staatlich anerkannte Berufe nach dem Berufsbildungsgesetz oder der Handwerksordnung festgeschrieben ist. in der Berufsschule, die die theoretische Ausbildung verantwortet und in diesem Zusammenhang beispielsweise die notwendige Fachtheorie vermittelt und das Allgemeinwissen vertieft. Der Stoff, der in den Berufsschulen vermittelt wird, richtet sich nach den Vorgaben des Rahmenlehrplanes des jeweiligen Berufsbildes, der in Deutschland von den 16 Bundesländern festgesetzt wird. Nach dem Spiel ist vor dem Spiel dieses Bonmot des früheren Fußballbundestrainers Sepp Herberger gilt im übertragenen Sinn natürlich auch für eine erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung: Sie ist eine grundsolide Basis für die weitere berufliche Karriere, zumal sie die fachliche und persönliche Kompetenz des Einzelnen belegt, die mit viel Eifer, Enthusiasmus und Ehrgeiz angestrebt und erreicht wurde. Sie ist gleichzeitig Ansporn, sich nicht auf Erfolgen auszuruhen, sondern gezielt und engagiert in die persönliche berufliche Weiterentwicklung (z.b. mittels Erwerb des Fachwirtes, fachspezifischer Fortbildung, Studium) zu investieren. Dann fällt der Meister zwar immer noch nicht automatisch vom Himmel, rückt möglicherweise aber in greifbare Nähe Sabine Langen/Rolf D. Schneider Foto: shutterstock

10 Foto: Ariane Gehlert Hand in Hand mit Personalleiterin Carina Bartz von der Rheinmetall AG verläuft die Ausbildung der beiden angehenden Kaufleute für Bürokommunikation Marvin Hain (19) und Corinna Orwat (22) in Düsseldorf. Foto: Tanya Hasler Foto: Katja Knöfel Die duale Ausbildung genießt im Rheinmetall-Konzern einen hohen Stellenwert: Von den insgesamt rund Mitarbeitern an den Firmen-Standorten in Deutschland, der Schweiz und Österreich werden in Summe 661 junge Menschen in gewerblichen und kaufmännischen Ausbildungsberufen darunter Industriemechaniker, Elektroniker, Mechatroniker und Industrie- und Bürokaufleute ausgebildet. Auch vor dem Hintergrund des demographischen Wandels ist das Unternehmen bestrebt, qualifizierte junge Menschen langfristig für den Konzern zu gewinnen. Mit verschiedenen Initiativen setzen sich die zum Konzern gehörenden Firmen dafür ein, die Ausbildungssituation in ihrer jeweiligen Region engagiert zu unterstützen und ihren Auszubildenden einen praxisorientierten Berufseinstieg zu ermöglichen. Duale Berufsausbildung im Rheinmetall-Konzern legt einen soliden Grundstein Berufseinstieg mit prima Perspektiven Punktgenau: Gemeinsam mit Ausbildungsleiter Heinz Kattau von der Rheinmetall Air Defence AG in Zürich besprechen Isabella Peier und Dennis Moor beide werden derzeit als Konstrukteure ausgebildet die Konstruktion eines Simradflanschgetriebes. Das duale System von Betrieb und Schule gilt im internationalen Vergleich als einzigartig und sehr erfolgreich. Laut einer aktuellen Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft in Köln schätzen innovationsstarke Unternehmen die duale Ausbildung als eine außerordentlich wertvolle Triebfeder für das Wirtschaftswachstum in Deutschland und sehen in den Fachkräften mit abgeschlossener Lehre neben den Hochschulabsolventen einen weiteren wichtigen Träger für die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit im Land. Die Aneignung wichtiger beruflicher und persönlicher Kompetenzen im Betrieb, gepaart mit dem Erwerb des für den jeweiligen Ausbildungsberuf relevanten theoretischen Wissens, wird als eine erfolgsversprechende und wichtige Basis für die weitere Berufslaufbahn angesehen. Auch die Personal- und Ausbildungsleiter der Rheinmetall-Gesellschaften schätzen die duale Ausbildung als praxisorientierten Berufseinstieg, bei dem die jungen Leute wichtige (soziale) Kompetenzen und die Werteordnung des Berufslebens erwerben. Sie begreifen schnell, welche Werte im Berufsleben eine Rolle spielen, und lernen, im Team zu arbeiten und eigenverantwortlich zu handeln. Das sind Eigenschaften, die sich nachhaltig auf das weitere (Berufs-) Leben auswirken, ist Walter Schenk, Senior Vice President Human Resources bei der Rheinmetall MAN Military Vehicles GmbH (RMMV) in München, überzeugt. Das zur Defence-Sparte gehörende Unternehmen bietet zum Beispiel seit 2003 am Standort Kassel für seine insgesamt 27 Auszubildenden (davon sind sieben bereits ausgelernt) eine duale Ausbildung in Form eines Studiums im Praxisverbund. Aljona Malsam, Personalentwicklerin der zur KSPG- Gruppe gehörenden Geschäftsbereiche KS Kolbenschmidt GmbH, KS Aluminium-Technologie GmbH und MS Motor Service International GmbH, ist davon überzeugt, dass durch die praktische Umsetzung des Erlernten die berufliche Handlungskompetenz und die Eigenständigkeit der Berufsanfänger geschult wird. Alle Geschäftsbereiche der KSPG AG bieten neben der dualen Ausbildung seit 1986 auch ein duales Studium in technischen (Maschinenbau, Mechatronik, Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieure) und kaufmännischen (Industrie und International Business Administration) Studiengängen an. Für eine duale Ausbildung geeignet sind nach Auffassung von Jörg Wagener, Abteilungsleiter Human Resources bei der Rheinmetall Waffe Munition GmbH in Unterlüß, die Bewerber, die bereit sind, für einen Zeitraum von rund drei Jahren neue Verhaltens- und Arbeitsregeln im Berufskontext zu erlernen und sich in bestehende Strukturen einzuordnen: Wer sich darauf einlässt, dem winkt ein schneller und praxisorientierter Berufseinstieg mit einer gesunden Mischung aus der von der Berufsschule vermittelten Theorie und wertvollen Praxiserfahrungen, die das auszubildende Unternehmen ermöglicht. Für Carina Bartz, Leiterin Personal bei der Rheinmetall AG in Düsseldorf, sind die Schulung berufsrelevanter Kenntnisse und die Mitarbeit an konkreten Projekten im Team wichtige Elemente einer gut organisierten Ausbildung: Die Konzern-Holding, die nach vielen Jahren nun im zweiten Durchgang Kaufleute für Bürokommunikation ausbildet, zeichnet sich als Ausbildungsbetrieb vor allem auch deshalb aus, weil die Azubis aufgrund der kleinen Organisationsstruktur sehr schnell in die Abteilungsprozesse eingebunden werden und insofern am Tagesgeschäft aktiv teilnehmen. In diesem Kontext werden die Auszubildenden von erfahrenen Mitarbeitern dabei unterstützt, Erlerntes in die berufliche Praxis umzusetzen, ist Gerhard John, Abteilungsleiter Personal bei der Nitrochemie Aschau GmbH in Aschau am Inn, von dem hohen Wert der praktischen Ausbildung überzeugt. Dabei lernen sie, so der 47-jährige Personalfachmann, nicht nur praxiserprobte Kenntnisse und Lösungen anzuwenden, sondern es wird ihnen auch der Übergang zwischen Ausbildung und späterer Tätigkeit erleichtert. Das bestätigt auch Dr. Lutz Zegartowski, Ausbildungsleiter bei Rheinmetall Defence Electronics in Bremen: Wir sorgen dafür, dass unsere Azubis schon möglichst während ihrer Ausbildung Aufgaben bekommen, die mit ihrer späteren Tätigkeit übereinstimmen. So können sie sanft in den Beruf hineingleiten. Seinen Auszubildenden zu vermitteln, dass sich persönlicher Einsatz auszahlt und sich die Forderung nach Mehr erst nach gezeigter Leistung anschließt, liegt Dirk Sobosczyk am Herzen. Der Leiter Bereich Personal bei der Pierburg GmbH in Neuss bringt seinem Nachwuchs außerdem nahe, wie wichtig es ist, sich international zu bewegen und über Grenzen hinweg arbeiten zu können: Diese interkulturelle Fähigkeit ist sowohl für die gewerbliche als auch für die kaufmännische Ausbildung von zunehmender Wichtigkeit. Unter anderem werden im Automobilbereich von Rheinmetall Mechatroniker, Werkzeugmechaniker, Maschinen- und Anlagenführer und Industriekaufleute ausgebildet. Darüber hinaus ist es das Bestreben des 43-jährigen Personalleiters, den einzelnen Auszubildenden mit Wissen und Fähigkeiten auszustatten, die über das Berufliche hinausgehen, und ihn darin zu bestärken, eigene Ziele umzusetzen: Ich will ihn so prägen, dass er entdeckte Perspektiven wirklich angeht, immer mit dem Anspruch, es selbst schaffen zu wollen. Darauf zu warten, dass ein anderer den Weg vormalt und ihn dann noch von Anfang bis Ende an die Hand nimmt, ist dabei die falsche Erwartungshaltung. Das Zielführend: Für Andreas Hoff (19), Sean Wende (20) und Dorothee Fuhrhop (23) ist Jörg Wagener, Abteilungsleiter Human Ressources bei der Rheinmetall Waffe Munition GmbH in Unterlüß, kompetenter Ansprechpartner in punkto Berufsusbildung. funktioniere allerdings auch nur, wenn man denjenigen machen lässt. Sobosczyk: Als Ausbilder muss ich mir dabei vor Augen führen, dass sich der größte Lernerfolg durch die Selbsterkenntnis einstellt. Auch Dr. Lutz Zegartowski sieht seine Aufgabe als Ausbildungsleiter vor allem darin, den jungen Menschen neben dem reinen Wissen Methoden und Fähigkeiten an die Hand zu geben: Sie sollen lernen, dass es mehrere Möglichkeiten gibt, an eine Sache heranzugehen. So erwerben seine Auszubildenden im Bereich Fachinformatik neben der Fähigkeit zu programmieren auch Kenntnisse der Systementwicklung und Projektplanung beispielsweise, um strukturiert und analytisch Anwendungen und Systeme betrachten und entwickeln zu können. Ob junge Menschen einen erfolgreichen Ausbildungsabschluss und einen erfolgreichen Start ins Berufsleben haben, hängt darin sind sich die Ausbilder einig davon ab, ob sie mit hoher Leistungsbereitschaft, Engagement und Selbstdisziplin ihre Ausbildung absolvieren. Ein (wohlgemerkt exemplarisches) Paradebeispiel dafür stellen die beiden ehemaligen Rheinmetall-AG-Auszubildenden Sabine Langen, die heute in der Unternehmenskommunikation arbeitet, und Marina Mowinski, die als Sachbearbeiterin im Property Management bei der Rheinmetall Immobilien GmbH tätig ist, dar. Beide haben ihre Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation bei der Rheinmetall AG im Juli 2011 mit zum Teil sehr guten Noten, sowohl in der Berufsschule als auch bei der IHK- Prüfung, abgeschlossen: Während der Ausbildungszeit waren beide äußerst engagiert und wissbegierig und haben sich aufgrund ihrer offenen und kommunikativen Persönlichkeit sehr schnell in den verschiedenen Abteilungen zurechtgefunden, freut sich Carina Bartz von der Rheinmetall AG in Düsseldorf darüber, dass beide jungen Frauen heute einen adäquaten Arbeitsplatz gefunden haben. Sich umfassend über den Beruf und das Unternehmen zu informieren und Praktika zu absolvieren, bevor man sich für eine Ausbildung entscheidet, ist ein wichtiger persönlicher Tipp vieler Ausbildungsverantwortlicher im Rheinmetall-Konzern. Auch wenn die späteren Lebenswege der jungen Menschen unterschiedlich verlaufen, ist es für den beruflichen und persönlichen Erfolg entscheidend, dass man Herzblut für den Beruf mitbringt. Sie auf ihrem Lebensweg zu begleiten, ist für viele Ausbilder eine sinnerfüllende Aufgabe. Es macht Freude, daran mitzuwirken, wie sich die jungen Leute entwickeln, sagt Thomas Zaborowski, Director Human Resources von der KS Gleitlager GmbH in St. Leon-Rot. Und Heinz Kattau, der als Leiter Berufsbildung bei der Rheinmetall Air Defence AG in Zürich für insgesamt 80 Lernende in sieben verschiedenen Berufen verantwortlich ist, bekräftigt: Für mich ist es die größte Befriedigung zu erleben, wie aus zum Teil kindlichen Schülern erwachsene Menschen werden, die mit Stolz und Leidenschaft ihren beruflichen Aufgaben gewachsen und bereit sind, Überdurchschnittliches für das Unternehmen zu leisten. Wir fordern viel von unseren Lernenden, sind aber auch bereit. alles zu geben und jederzeit für unsere Lernenden da zu sein. Annette Neumann

11 Der 664 Seiten umfassende Wälzer von Professor Vyacheslav Tuzlukov bietet Lars Othmer das notwendige Fachwissen, um das Spezialkabel für Datenaustausch bzw. Spannungsversorgung richtig einzusetzen. Foto: Angelika Killig Der 22-Jährige absolviert seit September 2009 ein duales Studium bei Rheinmetall Defence Electronics in Bremen. Im kommenden Juni wird er seine Ausbildung zum Fachinformatiker und ein Jahr später sein Studium als Bachelor an der Hochschule in Bremen abschließen. Für die Ausbildung würde sich der gebürtig aus Stade stammende Auszubildende im Rückblick wieder entscheiden: Das Unternehmen hat mir eine attraktive Ausbildung mit vielen Möglichkeiten geboten. Neben abwechslungsreichen Aufgaben konnte ich an innovativer Technik arbeiten. Auch habe ich einen umfangreichen Einblick in das Unternehmen bekommen. Den größten Vorteil der Ausbildung sehe ich darin, dass sensträgern herangewachsen sind und von daher einen großen Wert für das Unternehmen haben. Ausbildungsleiter Dr. Lutz Zegartowski ist davon überzeugt, dass das duale Studium auch vor dem Hintergrund des demographischen Wandels sehr sinnvoll ist: Wir ziehen die High-Potentials aus dem gesamten Bundesgebiet an, auch weil die Nachfrage nach einem bezahlten Studium aus Sicht der Bewerber sehr hoch ist. Wenn Wirtschaft und Industrie heute von einem hohen Fachkräftebedarf in Deutschland sprechen, dann ist dieses Modell in der Tat zukunftsweisend, denn so kann die Nachfrage in Teilen ohne einen allzu hohen Aufwand für die Firmen gedeckt werden. Auch dem Studierenden wird der Einstieg in die Arbeitswelt und in sein jeweiliges Berufsfeld erleichtert. Davon geht auch Lars Othmer aus: Ich habe hier in Bremen frühzeitig das ergebnisorientierte Arbeiten gelernt. Auch haben mir meine Ausbilder dabei geholfen, mein Ziel nicht aus dem Auge zu verlieren, und mich darin bestärkt, Verantwortung zu übernehmen und entsprechend zu handeln. Ich erhoffe mir daher, dass ich nach dem Studium ohne lange Einarbeitung schnell relevante Aufgaben übernehmen kann. Ausbildungsleiter Zegartowski geht davon aus, dass Lars Othmer sein Studium mit Bravour abschließen wird: Er ist ein pfiffiger junger Mann, bei Rheinmetall Defence Electronics durchführen wird, firmenspezifische Aufgaben beziehungsweise Anforderungen beinhalten, können seine Ergebnisse voll und ganz verwertet werden. Im Anschluss an seinen Bachelor strebt Lars Othmer einen Masterabschluss an. Dr. Lutz Zegartowski: Wir wollen, dass unsere Studenten ein Masterstudium in Einklang mit der Arbeit in der Firma absolvieren können. Daher empfehle ich ihnen, ein Fernstudium in Teilzeit durchzuführen. Der engagierte Ausbildungsleiter, der seit zehn Jahren für den Bremer Systemspezialisten arbeitet, ist persönlich bestrebt, jenseits eines Fernstudiums eine berufsintegrierte Lösung Duales Studium bringt Lars Othmer eine starke Verzahnung von Theorie und Praxis Mit Weitblick immer einen Schritt voraus ann Bremen. Das Duale Studium Informatik (DSI) entstand vor sechs Jahren aus einer Initiative der Universität Bremen in Kooperation mit der Fachhochschule Bremen ( University of Applied Sciences ) und der Europaschule Schulzentrum Utbremen. An diesem ausbildungsintegrierten Studiengang, bei dem der Student eine klassische duale Ausbildung erhält und parallel ein Studium durchläuft, nimmt Rheinmetall Defence Electronics als eine der ersten Firmen in Bremen teil und zwar mit dem Ziel, hoch qualifizierte, junge Potenzialträger möglichst früh an das Unternehmen zu binden. Als Mitglied eines Firmenfördervereins beteiligt sich das Unternehmen an der Finanzierung des Studiums und zahlt zudem jedem Studenten ein monatliches Ausbildungsgehalt. Seit Projektstart haben vier Teilnehmer das DSI absolviert, das insgesamt vier Jahre dauert. Lars Othmer ist einer von ihnen. ich mein erlerntes Wissen an der Hochschule nicht nur praktisch einsetzen, sondern auch um die Erfahrungen aus der Arbeitswelt erweitern kann. Dieses Modell ist nicht nur aufgrund der intensiven Praxiserfahrungen und seinem hohen akademischen Anspruch für die Nachwuchskräfte vorbildlich. Auch die Firmen profitieren davon, erhalten sie (später) doch vergleichsweise kostengünstig hoch qualifizierte Mitarbeiter, die zum Ende ihrer Ausbildung und ihres Studiums zu Wis- Auch in puncto Mitarbeiterqualität und Erwerb wichtiger Kompetenzen bringt das duale Studium für beide Seiten einen Gewinn: Da die Studenten während der Praxisphasen im Unternehmen arbeiten, benötigen sie später keine Einarbeitungsphase mehr, da alle betrieblichen Prozesse und Bereiche bekannt sind. Und weil das Unternehmen den Mitarbeiter bereits gut kennt, weiß es genau, über welche Fähigkeiten er verfügt, und kann ihn entsprechend einsetzen. dessen Lösungen hervorragende Qualität aufweisen und der unter anderem gelernt hat, seinen Systemblick bezogen auf die Gesamtproblematik zu nutzen. Diese Fähigkeit wird ihm bei seiner Abschlussarbeit, die er in diesem März begonnen hat, zugutekommen: Sie beinhaltet sowohl ein Projekt im Bereich Verteidigungselektronik für die Prüfung der Handelskammer Bremen als auch eine Bachelor-Thesis im Rahmen des Studienteils. Weil beide Arbeiten, die er praxisorientiert anbieten zu können. Er verfolgt daher intensiv die Bemühungen der DSI-Agentur diese organisiert das Duale Studium Informatik in Bremen -, einen Masterstudiengang nach deren Vorbild ins Leben zu rufen. Der 43-Jährige ist überzeugt: Hierdurch könnten die Firmen ebenso wie die Teilnehmer erneut von einer Win-Win-Situation profitieren, da die Absolventen des DSI in der Firma verbleiben und gleichzeitig strukturiert den Master machen und sich somit weiterqualifizieren können. ann Neuss. Um ihren wachsenden Bedarf an Facharbeitern in der Produktion zu decken, hat die Pierburg GmbH in Neuss ein Pilotprojekt mit der Bundesagentur für Arbeit gestartet. Unter dem Titel Einstiegsqualifizierung Brücke in die Berufsausbildung ermöglicht es jungen Menschen mit so genannten Vermittlungshemmnissen eine Chance auf einen Ausbildungsplatz und damit einen Einstieg ins Berufsleben. Insofern ist das Thema Corporate Social Responsibility bei dem international renommierten Automobilzulieferer nicht nur ein Schlagwort, sondern wird sehr konkret in die betriebliche Tat umgesetzt. Im vergangenen Februar hat der Spezialist für Schadstoffreduzierung und Luftversorgung einen Praktikanten eingestellt, der für den Ausbildungsberuf des Maschinen- und Anlagenführers fit gemacht werden soll. Mit dem Praktikum wollen wir dem jungen Menschen eine Chance auf einen Ausbildungsplatz geben und gleichzeitig unseren erhöhten Bedarf an Facharbeitern decken. Wir machen es, weil wir dies auch und vor allem als ein Stück unserer sozialen Verantwortung sehen, sagt Personalleiterin Sonja Gronauer, die das Pilotprojekt in Zusammenarbeit mit der in Neuss ansässigen Arbeitsagentur vor kurzem erfolgreich begonnen hat. Im Rahmen des sechsmonatigen Praktikums soll der junge Mensch mit typischen Aufgaben in der Produktion, zum Beispiel der Steuerung des Materialflusses und der Analyse von Fehlern, vertraut gemacht werden. Außerdem werden ihm wichtige Grundlagen wie Team- und Kommunikationsfähigkeit und Zuverlässigkeit vermittelt. Er lernt zum Beispiel, warum es wichtig ist, eine Schicht pünktlich zu beginnen und sich mit Systembedienern und Montagehilfskräften bei der Steuerung von Produktionsabläufen abzusprechen. Gronauer: Einmal die Woche wird der Praktikant in die Berufsschule gehen, um schulische Rückstände auszugleichen und ihn auf die theoretische Ausbildung des Maschinen- und Anlagenführers vorzubereiten. Während der sechs Monate haben Unternehmen und Praktikant ausreichend Zeit, sich detailliert kennen zu lernen. Wenn wir feststellen, Chancen gezielt ergreifen dass unser Mann mit Engagement und Lernbereitschaft bei der Sache ist und sich zudem auch in ein Team integrieren kann, dann hat er die Chance verdient, einen Ausbildungsplatz bei uns zu erhalten, sagt die engagierte Personalleiterin, die seit 1968 bei Pierburg arbeitet. Der junge Mensch, der die Ausbildung im Anschluss an sein Praktikum im September dieses Jahres starten soll, ist im Übrigen der erste Auszubildende mit dem Berufsbild des Maschinenund Anlagenführers am Standort in Neuss, wo seit über 50 Jahren gewerblich ausgebildet wird. Ausbildungsberufe wie die des Industriemechanikers, Elektronikers für Betriebstechnik und des Mechatronikers werden am Pierburg-Firmensitz im linksrheinischen Neuss zudem angeboten. Noch einmal Sonja Gronauer: Falls sich das Pilotprojekt bewährt, sollen jährlich zwei Praktikanten eingestellt werden, die nach ihrer Ausbildung als Facharbeiter in der Produktion eingesetzt werden. Die Bundesagentur für Arbeit sieht sich bei diesem Projekt schon länger auf gutem Wege; nach eigenem Bekunden haben sich diese Qualifizierungsmaßnahmen mit einer Übergangsquote in betriebliche Berufsausbildung von über 60 Prozent in den vergangenen Jahren als ein erfolgreiches Instrument zur beruflichen Integration junger Menschen und zur Stabilisierung und Ausweitung betrieblicher Berufsausbildung erwiesen. Jan Neubert nutzt bei der Pierburg GmbH in Neuss die so genannte Einstiegsqualifizierung für eine spätere Ausbildung tatkräftig unterstützt durch Personalleiterin Sonja Gronauer und Ausbildungschef Rolf Kemper. Foto: Ariane Gehlert

12 Im Fuchsbau Der GTK Boxer Der neue Transportpanzer der Bundeswehr befindet sich seit August 2011 in Afghanistan im Einsatz. Der Vierachser wiegt bis zu 33 Tonnen, hat 7 Gänge, einen MTU-Dieselmotor mit 710 PS. Er bietet Platz für bis zu zehn Soldaten und schafft 103 km/h Spitze. Der GTK Boxer ist eine Gemeinschaftsentwicklung von Krauss-Maffei Wegmann und Rheinmetall; aktuell hat die Bundeswehr 272 Fahrzeuge bestellt. Die Bewaffnung An dieser Luke ist im Einsatz ein Maschinengewehr (Kaliber 7,62 mm) installiert, das der Beifahrer bedient. Das Fließband Kisten mit neuen Teilen: In acht Schritten werden die alten Füchse auf neuesten Stand gebracht, maximal sieben Fahrzeuge pro Monat. Unter anderem bekommt der Panzer eine Klimaanlage, in Afghanistan wird es in den Fahrzeugen bis zu 70 Grad Celsius heiß. Die Mechaniker Die Industriemechaniker Werner Holger Nachtwey (24, rotes Shirt) und Martin Schneider (36) sind zwei von 870 Festangestellten in Kassel. In den Hallen werkeln Schweißer, Maschinenbau-Ingenieure, Industriemechaniker, Mechatroniker ab 6 Uhr morgens, 35 Stunden in der Woche. Rund 9200 Mitarbeiter hat der Militärbereich von Rheinmetall insgesamt in Deutschland; weitere arbeiten für die Automobilsparte. FUCHS FOTOGEN IM FOKUS: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte getreu diesem Motto finden die Leser der Bild am Sonntag (BamS) seit etlichen Jahren regelmäßig das sprechende Foto auf der inneren Doppelseite der mit Exemplaren auflagestärksten Sonntagszeitung Deutschlands. Am 27. November vergangenen Jahres reihte sich auch der Kasseler Standort der neu formierten Rheinmetall MAN Military Vehicles (RMMV) in den Reigen der bisher publizierten Bildmotive ein, zu denen unter anderem die Pilgerstadt Mekka, die Hamburger Werft Blohm & Voss, die Redaktion der Harald-Schmidt- Show, die Bühne der Karl-May-Festspiele in Bad Segeberg oder das Lenkrad des amtierenden Formel-1-Weltmeisters Sebastian Vettel gehörten; Hauptakteur des von dem in Hamburg lebenden Dipl.-Fotodesigner Ronald Frommann umgesetzten Shootings war der runderneuerte Transportpanzer Fuchs 1A8. Publizistische Premiere hatte das sprechende Foto im Jahre 2007, und zwar mit dem da-

13 Der Fuchs ist der Käfer der Bundeswehr: Er läuft und läuft und läuft. Rund 1000 dieser Transportpanzer sind beim Heer im Einsatz, viele Exemplare schon seit Soldaten finden in dem 320 PS starken 3-Achser Platz, mehr als 100 der 20-Tonner sind in Afghanistan stationiert, Wüstenfüchse gewissermaßen. Sie bekommen jetzt eine bessere Panzerung. Statt 1A7 heißt der runderneuerte Fuchs 1A8, wenn er nach 1700 Arbeitsstunden und Zahlung von Euro die Panzerfabrik in Kassel verlässt. Nur eines hat der Fuchs dann immer noch nicht einen Fuchsschwanz an der Antenne. Der Transportpanzer Fuchs Es gibt etwa 40 Varianten vom Fuchs, die mit dem schönsten Namen heißt PzAufKlGrp (Panzeraufklärungsgruppe). Der Fuchs hat 320 PS, läuft 105 km/h Spitze, bietet Platz für zehn Soldaten plus Fahrer und Beifahrer. Er schafft Steigungen bis 60 Prozent ohne Probleme (zum Vergleich: BAB 7 Kasseler Berge max. 8 %). Die Panzerung Die neuen Schutzplatten für den Fuchs sind aus dem Keramik-Verbundstoff AMAP von Rheinmetall Chempro in Bonn. Sie schützen gegen selbstgebaute Sprengfallen. IED heißen die Bomben im Fachjargon und sind die gefährlichste Taliban-Waffe. Die Scheiben Sie sind aus rund 6 Zentimeter dickem Panzerglas. Fahrer und Beifahrer informiert ein Aufkleber: Innenseiten der Pnazerglasscheiben sind nicht kratzfest und nur nass zu reinigen. mals größten Kreuzfahrthafen der Welt in Miami im US- Bundesstaat Florida. BamS-Autor Holger Karkheck, der dieses durch und durch fotogene Projekt initiiert hat: Mit der Fotoserie wollen wir unseren Lesern jeweils die Geschichte hinter dem entsprechenden Bild nahebringen. Beim sprechenden Foto gibt es inhaltlich keine Grenzen, wohl aber einen hohen qualitativen Maßstab: Wir setzen jeweils die besten Fotos ein, jede Woche ausgesucht in langen Diskussionen zwischen Chefredaktion, Fotoredaktion und den einzelnen Fachressorts. Eine langfristige Planung gibt es nicht erst am Donnerstag vor Erscheinen steht das wöchentliche Thema endgültig fest. Warum der gebürtige Walsroder, der sich seine ersten journalistischen Sporen vor genau 20 Jahren in seiner Geburtsstadt verdiente, ausgerechnet den international nachgefragten Rheinmetall-Transportpanzer auswählte, liegt für ihn auf der Hand: Berichte über die Bundeswehr im Einsatz gibt es jede Menge. Irgendwann habe ich mich gefragt, wo und wie Panzer gebaut bzw. fit für den Auslandseinsatz gemacht werden. Außerdem wollte ich als ehemaliger Zivildienstleistender endlich einmal mit einem derartigen Gefährt fahren. Der Kontakt zu Rheinmetall Defence war schnell hergestellt und damit die Produktionskulisse im nordhessischen RMMV-Werk ausgewählt, die Bild am Sonntag Ende November 2011 einem millionenfachen Leserpublikum präsentierte und die Das Profil auf dieser Doppelseite originalgetreu zeigt. sl/rds

14 Düsseldorf. Viele junge Menschen entscheiden sich für eine duale Berufsausbildung, weil sie die Verknüpfung von theoretischem Fachwissen und praktischen Erfahrungen sehr schätzen. Hinzu kommt: Die im Laufe der Ausbildung gesammelten Erfahrungen und angeeigneten Kenntnisse bilden für den weiteren beruflichen Werdegang ein solides Fundament, auf dem sich gut aufbauen lässt. Doch bevor die Azubis offiziell ihre Ausbildung beendet haben, müssen sie nicht nur durch konstant gute Leistungen in der Berufsschule und im Betrieb beweisen, dass sie die so genannte berufliche Handlungsfähigkeit erreicht haben; sie müssen ihr Wissen zudem in Theorie und Praxis auf den Prüfstand stellen lassen, sich also der Abschlussprüfung stellen und diese (auch) bestehen. Die große Erleichterung nach bestandener Prüfung lässt sich besonders genießen, wenn das Ergebnis überdurchschnittlich gut ausfällt. Genau dies ist bei Franziska Oberbacher, Jörn Pohl, Goran Stefanovski und Patrick Steffens der Fall (gewesen) vier erfolgreiche Berufseinsteiger aus Unternehmen des Rheinmetall-Konzerns, die ihre Ausbildung mit Bravour absolvierten und die in diesem Profil -Beitrag exemplarisch vorgestellt werden. Allesamt brillierten sie mit überragend guten Leistungen, für die sie im Übrigen von anerkannten Institutionen ausgezeichnet wurden, jeder auf seine eigene Art und Weise. Die vier jungen Menschen stehen damit gleichzeitig Pate für den Erfolg des dualen Berufsbildungssystems wiewohl sie natürlich lediglich einen kleinen Teil der zahlreichen erfolgreichen Berufsstarter im Rheinmetall-Konzern repräsentieren. Wenn jungen Menschen ihre Chance konsequent nutzen vier Ex-Azubis aus dem Rheinmetall-Konzern zeigen, wie man s macht Bravouröser Abschluss gibt die Perspektive vor sl Aschau am Inn. Die 20-jährige Franziska Ober bacher kann sich noch gut daran erinnern, wie sie zu ihrer Ausbildung bei der Nitrochemie Aschau GmbH in der gleich namigen Kleinstadt am Inn gekommen ist. Auf der Inn-Hügelland-Dult eine Messe, auf der sich Gemeinden, Vereine und Betriebe der Region vorstellen wurde die junge Frau, die sich zum damaligen Zeitpunkt noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz befand, 2007 auf die Rheinmetall- Tochter aufmerksam. Sie bewarb sich umgehend und begann im Jahr darauf ihre Ausbildung als Industriekauffrau. Von Anfang an zeigte die junge Oberbayerin reges Interesse an den geschäftlichen Prozessen eines Industrieunternehmens. Durch die Einblicke, die sie in den unterschiedlichen Abteilungen erhielt, so berichtet sie, erlangte sie rasch ein fachliches und ein ökonomisches Grundverständnis. Besonders die Unterstützung der Kollegen in den einzelnen Abteilungen beeindruckt die heute im Controlling tätige Ex-Azubine nachhaltig: Ich konnte mir sehr viel von ihnen abschauen. Ihr derzeitiger Tätigkeitsbereich kommt nicht von ungefähr, denn die zahlenaffine Industriekauffrau verbrachte immerhin runde sechs Monate ihrer Ausbildungszeit im Bereich Controlling, sie wurde dort von den Kollegen gut in die hochkomplexe Thematik eingeführt: Neben Kalkulationen, Abweichungsanalysen und dem Berichtwesen habe ich mich primär mit der Optimierung des firmenspezifischen Betriebsabrechnungsbogens beschäftigt; mit diesem Sachverhalt kenne ich mich mittlerweile sehr gut aus. Die bisher angeeigneten Kenntnisse möchte die ambitionierte junge Frau, die auch als Hobbybäckerin eine gute Foto: Harald Obirei Figur abgibt (unser Foto), aber auf jeden Fall noch erweitern. Neben dem Ausbau Ihrer Sprachkenntnisse wird sie sich bald auch der Ausweitung Ihres Fachwissens widmen und an einem SAP-Kurs teilnehmen, der sich mit der Kostenstellenrechnung befasst. Für Franziska Oberbacher lag es deshalb nahe, in der mündlichen Abschlussprüfung auch ein Thema aus dem Controlling vorzustellen. Gemeinsam mit ihrer Ausbilderin Sandra Klozik und einem Rhetoriktrainer bereitete sie sich intensiv auf die Präsentation ihres Projektes im Rahmen der Prüfung vor. Die gebürtige Mühldorferin erinnert sich: Durch dieses Thema musste ich mich sprichwörtlich durchbeißen, aber es war nicht die einzige Herausforderung, denn auch in der Berufsschule blieb sie immer am Ball und überzeugte mit konstant guten Leistungen. Es fiel mir nicht immer leicht, aber es war mir immer sehr wichtig, fleißig mitzulernen und die Schulaufgaben gut zu meistern. Zurückblickend hat mir die Ausbildung gezeigt, dass man seine Ziele nie aus dem Auge verlieren sollte. Der gesunde Ehrgeiz und die Zielstrebigkeit der passionierten Hobby-Bäckerin zahlten sich am Ende der Ausbildung aus. Aufgrund ihrer überdurchschnittlich guten Noten im Berufsschulzeugnis wurde ihr der mit 75 dotierte bayrische Staatspreis, bei dem besonders leistungsstarke Berufsschulabgänger (mit einen Notendurchschnitt bis maximal 1,5) geehrt werden, feierlich verliehen. Insbesondere regionale Größen wie der Landrat von Mühldorf am Inn oder die Gremiumsvorsitzende der Industrie- und Handelskammer von Altötting-Mühldorf waren präsent und brachten ihre Anerkennung zum Ausdruck. Foto: DIHK sl Papenburg. Als der heutige Gießereiwerker Jörn Pohl (25) am 18. August 2008 seinen ersten Ausbildungstag bei der KS Gleitlager GmbH in Papenburg absolvierte, konnte er sich alles Mögliche vorstellen aber nicht, dass er die Prüfungen in seinem Ausbildungsgang dereinst als Bundesbester abschließen würde. Seinen Weg zum Rheinmetall-Unternehmensbereich Automotive fand der junge Mann über das Karriereportal auf der Homepage der in Düsseldorf ansässigen Konzernholding; diese Seite bietet neben vielen, attraktiv offerierten Informationen rund um das Thema Ausbildung auch die Möglichkeit, sich direkt also online für einen interessanten Ausbildungsplatz zu bewerben. Ich hatte bereits eine Ausbildung als Elektriker auf dem Bau absolviert, verrät der handwerklich interessierte und begabte junge Mann, der auch in seiner Freizeit die Ratsche, den Schlüssel sowie den Schraubendreher nicht links liegen lassen kann und auch gerne mal an seinem Auto rumschraubt. Auf dem Bau musste ich oft auf Montage, aus diesem Grund wollte ich mich damals beruflich umorientieren und entdeckte zufällig, dass für die KS Gleitlager GmbH in Papenburg noch Auszubildende als Gießereimechaniker für den Druck und Kokillenguss gesucht wurden. Dieser Bereich sprach mich an, ich habe mich dann direkt über das Rheinmetall-Karriereportal beworben, und es hat geklappt. Jörn Pohl ist damit der beste Beweis dafür, dass es sich lohnt, diese Seite zu besuchen und sich zu bewerben. Gut drei Jahre später, am 12. Dezember 2011, durfte der im ostfriesischen Leer geborene KS- Gleitlager-Mitarbeiter den Moment, der ihm und knapp 200 weiteren Bundesbesten während des Festaktes im Maritim Hotel Berlin gewidmet war, voll und ganz genießen. Pohl wurde als bundesbester Gießereimechaniker für Druck- und Kokillenguss vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) für sein hervorragendes Prüfungsergebnis geehrt; immerhin erreichte er sagenhafte 96 von 100 möglichen Punkten, was einer glatten 1 entspricht. Ich bin unglaublich froh und stolz, diese Leistung erbracht zu haben, resümiert Pohl auch jetzt noch, Monate später, mit sichtbarem Stolz. Die gelungene Veranstaltung hat bei Herrn Pohl einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen: Es war ein toller Abend, an dem einfach alles gepasst hat; obendrein gab es auch noch ein sehr leckeres Essen. Überreicht wurde die Auszeichnung von DIHK- Präsident Hans Heinrich Driftmann (unser Foto), der in diesem Zusammenhang einmal mehr auf die besondere Leistung der in der Bundeshauptstadt geehrten Berufsstarter hinwies: Sie sind die besten Azubis Deutschlands in Ihrem (jeweiligen) Beruf und haben sich unter mehr als Teilnehmern der diesjährigen IHK- Abschlussprüfungen durchgesetzt. Bereits im September vergangenen Jahres erhielt Jörn Pohl, das sei an dieser Stelle der Vollständigkeit halber ebenfalls erwähnt, eine Auszeichnung von der Industrie- und Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg, bei der alle Prüfungsabsolventen der Kammer, die mindestens eine 1 vorweisen konnten, geehrt wurden. Derart beeindruckende Erfolge setzen eine Menge Fleiß und Einsatz voraus. Einen guten Ausgleich zu den stressigen und herausfordernden Lernphasen auch für zukünftige Vorhaben hat der ausgeglichene Ostfriese mit dem Angeln für sich entdeckt. Ich genieße einfach die Ruhe in der Natur, und selbstverständlich freut mich auch, wenn ich mal einen Biss habe. Nicht nur an den Teichen des ASV Leer heißt es für ihn regelmäßig Petri Heil, er wagte sich auch schon in tiefere Gewässer: So sind ihm die norwegischen Fjorde mit ihrem Fischreichtum beileibe nicht unbekannt. Das exzellente Prüfungsergebnis und die damit verbundenen Anerkennungen bezeugen, dass Jörn Pohl den richtigen Weg für seinen beruflichen Werdegang eingeschlagen hat. Ich freue mich sehr über die Auszeichnungen, die ich erhalten habe. Mein Beruf macht mir natürlich auch sehr viel Spaß. Für die Zukunft hat sich der ehrgeizige junge Mann vorgenommen, seine Kenntnisse und Fertigkeiten in einer Weiterbildungsmaßnahme im Gießereibereich zum Beispiel als Meister oder Techniker zu erweitern. Für Petra Främke (Foto rechts) stand früh fest, dass sie einen handwerklichen Beruf erlernen wollte. Nach einem einjährigen Berufsgrundbildungsjahr entschloss sie sich endgültig dazu, den Beruf der Zerspanungsmechanikerin zu erlernen auch, weil sie das genaue, präzise Arbeiten an verschiedenen Materialien reizte. Und weil Rheinmetall ihr schon damals den Eindruck eines zukunftsorientierten Unternehmens vermittelte, fing sie 1990 ihre dreieinhalbjährige Ausbildung bei dem Hersteller von Waffensystemen an. Die Ausbildungszeit war für die damals 18-Jährige nach eigenem Bekunden sehr interessant. Zunächst erlernte sie die manuellen Grundfertigkeiten, wobei das manuelle Fräsen, also das spanabhebende Bearbeiten von Metallen, Gusseisen oder Messing mittels eines Fräswerkzeuges zu den Hauptaufgaben zählte: In der Ausbildungswerkstatt lernte ich zum Beispiel einen Schraubstock zu fräsen, der in eine Standbohrmaschine eingesetzt wird, um andere Werkstücke weiterzubearbeiten. Sie lernte schnell, möglichst genau zu drehen oder zu fräsen, und war stolz, wenn sie für die Anfertigung ihrer Werkstücke, die von ihrem Ausbilder per Sichtkontrolle in Augenschein genommen wurden, eine gute Note bekam. Ich wollte es immer selbst schaffen und habe mir zum Beispiel den 25 Kilo schweren Schraubstock nicht von meinen männlichen Kollegen tragen lassen wollen, erinnert sie sich daran, dass es nicht immer einfach war, sich in einer damals noch reinen Männer-Domäne durchzusetzen. Foto: Katja Knöfel ann Unterlüß. Seit über 20 Jahren arbeitet Petra Främke bei der Rheinmetall Waffe Munition GmbH am Defence-Standort Unterlüss in der niedersächsischen Südheide. Nach ihrer Ausbildung zur Zerspanungsmechanikerin strebte sie die Weiterbildung zur Ausbildungsmeisterin an; 2004 erhielt sie ihren Meisterbrief. Heute ist es der passionierten Joggerin, die in ihrer Freizeit auch gerne Motorrad fährt, eine Herzensangelegenheit, sich intensiv um die Ausbildung des beruflichen Nachwuchses zu kümmern. Eine Ausbilderin aus Leidenschaft Petra Främke, die ursprünglich aus dem Landkreis Uelzen stammt, lag und liegt viel daran, sich weiterzuentwickeln. So empfand sie es als eine gute Herausforderung, auch den Umgang mit Computer-gesteuerten CNC-Fräsmaschinen zu erlernen, mit denen kompliziertere Werkstücke (z.b. Konturen) gefräst werden: Noch spannender wurde es, als ich im 3. Lehrjahr in der Fertigung große, hochwertige Werkstücke bearbeiten konnte, die für Waffenanlagen eingesetzt werden. Ich hatte einen großen Respekt vor den gewaltigen CNC-Maschinen und war beeindruckt, dass ich sie nun bedienen konnte. Der Entschluss, Ausbildungsmeisterin zu werden, reifte bereits während ihrer Ausbildungszeit. Nach mehrjähriger Berufserfahrung begann sie, sich auf die Meisterprüfung vorzubereiten, die auch eine Ausbildereignungsprüfung beinhaltete. Letztere berechtigt dazu, Lehrlinge auszubilden: Ich habe zwei parallel laufende Lerngemeinschaften von drei bis vier Leuten gehabt, weil ich möglichst viel für mich herausholen wollte, sagt die heute 39-Jährige. Drei Monate lang bereitete sie sich intensiv auf die Prüfung vor, die einen praktischen und fachtheoretischen Teil beinhaltete. Zusätzlich wurden betriebswirtschaftliche, kaufmännische, rechtliche, berufsund arbeitspädagogische Kenntnisse abgefragt. Heute kümmert sie sich ausschließlich um die inhaltliche Ausbildung von insgesamt 38 Auszubildenden, darunter auch Zerspanungs- und Industriemechaniker. Der Umgang mit jungen Menschen macht mir viel Spaß, und ich finde es jeden Tag aufs Neue wieder interessant zu sehen, wie unterschiedliche Charaktere ein Team bereichern können, sagt Främke, der es besonders am Herzen liegt, Ansprechpartnerin für ihre Auszubildenden auf beruflicher und persönlicher Ebene zu sein. Treten Konflikte im Team auf, versucht sie immer, alle Beteiligten einzubeziehen und eine gerechte Lösung zu finden. Wichtig ist ihr auch, sich immerzu weiterzubilden, um ihr Wissen weitergeben zu können. Weitergeben will sie zudem ihr persönliches Lebensmotto: Jeder kann, unabhängig von seiner Schulausbildung, seine Ziele durch Zielstrebigkeit erreichen.

15 sl Bremen. Im Herbst 2010 beherbergte der Bremer Schütting eine ganz besondere Veranstaltung. Das altehrwürdige Gebäude, das 1538 als Gilde- und Kosthaus der Kaufleute am Marktplatz der Freien Hansestadt errichtet wurde und seit der Mitte des 19. Jahrhunderts der Sitz der Handelskammer Bremen ist, verpasste der Feierstunde, bei der 60 junge Kaufleute von der Herrmann- Leverenz-Stiftung für ihre überdurchschnittlichen Leistungen in den Abschlussprüfungen mit einer Urkunde und einem Geldpreis ausgezeichnet wurden, ein ganz besonderes Ambiente. Zu den Foto: Angelika Killig Ehrengästen dieser Veranstaltung zählte auch Fachinformatiker Patrick Steffens, der sich während seiner Ausbildung bei der Rheinmetall Defence Electronics GmbH (RDE) im Bereich der Anwendungsentwicklung spezialisiert hatte und in der Prüfung immerhin 94 Prozent (entspricht Note 1,3) erlangte. Mit dreidimensionalen Computermodellen von militärischen Fahrzeugen, die in Simulatoren zum Einsatz kommen, überzeugte er in einem Fachgespräch den Prüfungsausschuss. Sein Projekt, in dem rund 70 Stunden Arbeit steckten, erläuterte er detailliert und engagiert vor dem fachkundigen Ausschuss und erreichte damit satte 96 Prozent (Note 1,2). Der ambitionierte junge Mann ist stolz über diese Honorierung: Ich habe drei Jahre lang mein Bestes gegeben, deshalb freue ich mich besonders über die Auszeichnung: Sie ist der verdiente Lohn für meinen Einsatz. Schon während des Abiturs im Frühjahr 2008 war sich der 23-Jährige sicher, dass er eine Ausbildung absolvieren möchte, um einen Kontrast zum bis dato relativ eintönigen Schulalltag zu setzen: Ich wollte raus aus dem Schulund Lernalltag, ich wollte arbeiten und natürlich auch Geld verdienen. Vor knapp fünf Jahren führte ihn eine Stellenanzeige in einer Jugendzeitschrift, die in seiner damaligen Schule auslag, zu Rheinmetall Defence. Gerne erinnert sich der aktive Handballer, der sich beim TSV Daverden als Vereinstrainer und Schiedsrichter sowie beim Handballkreis Verden e.v. als Erinnern sich gerne an die Veranstaltung im Bremer Schütting : Patrick Steffens und RDE- Ausbilder Dr. Lutz Zegartowski. Trainer der Kreisauswahl ehrenamtlich engagiert, an seine Ausbildungszeit zurück: Besonders der ständige Wechsel zwischen den firmeninternen Schulungsblöcken und den abwechslungsreichen Einsätzen in den Fachabteilungen hat mir sehr gut gefallen, da ich so auch viele Dinge gelernt habe, die über das Niveau der Abschlussprüfung hinausgingen. Jede Abteilung konfrontierte mich mit neuen Herausforderungen. Vor allem die Auftaktschulung, die noch vor der ersten Berufsschulwoche im Betrieb stattfand, hinterließ bei ihm einen nachhaltigen Eindruck zeigte sich doch, wie fachlich intensiv und inhaltlich optimal strukturiert die betriebliche Ausbildung bei RDE in Bremen abläuft: Wir beschäftigten uns mit dem Thema Wirtschaft und Soziales. Nach der einwöchigen Schulung machte uns unser Ausbilder darauf aufmerksam, dass der gerade im Schnelldurchgang vermittelte Unterrichtsstoff exakter Bestandteil der späteren Abschlussprüfung sein würde. Was später dann auch so passierte. Steffens: Dank der internen Schulungen hatten wir RDE-Azubis immer einen Wissensvorsprung gegenüber unseren Klassenkameraden, die nicht so intensiv im Betrieb geschult werden konnten. Das hat sich besonders in der Berufsschule gezeigt, wenn wir im Unterricht schon wussten, wovon und worüber die Pädagogen sprechen würden. Der ehrgeizige junge Mann, der sich in seiner Freizeit auch bei der Freiwilligen Feuerwehr in Daverden engagiert, hat sich wen wundert s bereits ein neues Ziel gesteckt: Von Oktober dieses Jahres an wird er ein Informatikstudium an einer Universität aufnehmen. Ich möchte ja schließlich nicht auf der Stelle treten, erläutert er überzeugend: Nach drei Jahre Praxis können auch einmal drei Jahre Theorie folgen. Dann habe ich ein sehr breites Wissensfundament, und zwar sowohl praktisch als auch theoretisch. Für seinen weiteren beruflichen Werdegang wird dieser umfassende Wissensschatz unabstreitbar mehr als hilfreich sein sl Neuss. Dass die Götter vor den Erfolg bekanntermaßen den Schweiß gesetzt haben, gehört für Goran Stefanovski im sprichwörtlichen Sinne zur persönlichen Lebensphilosophie. Der 28-Jährige, der bei der Pierburg GmbH in Neuss zwischen 2000 und 2004 zum Industriemechaniker (Fachrichtung Produktionstechnik) ausgebildet wurde und der heute als Anlagentechniker dortselbst arbeitet, erfährt die tiefgründige Bedeutung des Sprichwortes immer wieder am eigenen Leibe. Mit immensem Ehrgeiz und zielstrebigem Engagement verfolgt er das ambitionierte Ziel, das er sich bereits zu Beginn seines beruflichen Werdeganges gesteckt hat: Ich möchte beruflich etwas aus meinen persönlichen Fähigkeiten machen die Chance zur Karriere inklusive. Und genau das setzt der gebürtige Neusser konsequent um nicht zuletzt dank der permanenten Förderung und Unterstützung seines Fertigungsleiters Karl- Wilhelm Caris, der schon früh das Potenzial seiner Schützlings erkannte. Es ist nun beinahe zwölf Jahre her, als die berufliche Karriere des charmanten und fitnessbegeisterten jungen Mannes beim international erfolgreichen Automobilzulieferer begann. Schon in der Schulzeit, nämlich während eines Berufsorientierungs-Praktikums als Industriemechaniker in der 9. Klasse, stand für Goran Stefanovski fest, dass er diesen Beruf erlernen wollte. Seine Ausbildung startete im September 2000 vom ersten Tag an gab der handwerklich begabte Neusser 110 Prozent. Während seiner Ausbildung durchlief Stefanovski neben der mechanischen Bearbeitung auch die Instandhaltung sowie die Fertigung. Aufgrund des Schichtbetriebes ist die Produktion bei den Azubis ein weniger beliebter Bereich, doch Stefanovski fand vom Start weg Gefallen an der Mini-Factory 1, in der Elektromagnetventile von einem 165-Mann starken Team gefertigt werden. Karl-Wilhelm Caris hat mir den Aufgabenbereich sehr schmackhaft verkauft, ich hatte immer sehr viel Spaß an der Arbeit, schwärmt er. Auch sein Fertigungsleiter war von Anfang an sehr von dem jungen Mann angetan. Caris: Mein erster Eindruck von ihm war sehr positiv, er hat sich von den anderen Auszubildenden abgehoben; besonders beeindruckt war ich von seinem regen technischen Interesse. Er meister te selbst sehr schwere Aufgaben mit Bravour und war stets bestrebt, die Hintergründe zu analysieren er ging praktisch jedem Sachverhalt auf den Grund und wollte zum Beispiel sehr genau wissen, wie unsere Maschinen im Detail funktionieren. Dem gelernten Kfz-Mechaniker (55), der seit 1978 bei Pierburg arbeitet, war schnell klar: So einen Mann brauche ich! Sein ausgeprägtes Gespür für engagierte Mitarbeiter wurde unter anderem durch das sehr gute Ergebnis der Abschlussprüfung bestätigt: G. Stefanovski bestand seine Ausbildung als Bester seiner Berufsgruppe im Bundesland Nordrhein- Westfalen. Auch nach der Ausbildung blieb Stefanovski der Mini-Factory 1 erhalten: Nach einer Bewährungsphase als Einrichter im Jahr 2006 wurde ihm die Verantwortung als schichtführender Einrichter übertragen. Karl-Wilhelm Caris sichtlich stolz: Auf ihn konnte und kann ich mich immer verlassen; er ist für mich eine Art verlängerter Arm, zumal dann, wenn ich nicht im Hause bin. Gleichwohl verlor Goran Stefanovski sein generelles Ziel, sich beruflich ständig weiterzuentwickeln, nie aus dem Auge. Im Jahr 2007 begann er eine Fortbildung im Bereich Maschinenbautechnik auch hier mit besonders gutem Abschluss : Ich habe als erster Prüfling nach der neuen Verordnung alle Prüfungen mit eins bestanden. Sogar der Dozent war sich sicher, dass ich die Sterne vom Himmel geholt hätte. Stefanovskis Motto spricht in diesem Kontext für sich: Lernen ist wie Rudern gegen den Strom, sobald man aufhört, treibt man zurück. Diesen weisen Spruch gab mir mein früherer Mathematiklehrer mit auf den Lebensweg. Zusätzlich zu etlichen fachlichen Fortbildungsmaßnahmen, bei denen Fertigungsleiter Caris seinem jungen Mitstreiter stets mit Rat und Tat zur Seite stand, qualifizierte sich Stefanovski 2010 als anerkannter Ausbilder der IHK Neuss: Ich kann nun selbst den jungen Menschen etwas mit auf den Weg geben und ihnen bei den Prüfungsvorbereitungen behilflich sein. Ein Payback der ganz besonderen ehrenamtlichen Art. Fragt man Karl-Wilhelm Caris, wo er seinen Fachkollegen in der Zukunft sieht, so ist sich der gebürtige Düsseldorfer sicher Er hat das Zeug, mein Nachfolger zu werden. Er kann ruhig an meinem Stuhl sägen die Säge überreiche ich ihm gerne. Goran Stefanovski weiß die Offerte seines Lehrmeisters, wie beide auf unserem Foto demonstrieren, zu schätzen: Ich werde ganz behutsam sägen! Foto: Ariane Gehlert Foto: Jan Baetz ann Kassel/München. Seit 2003 bietet die Rheinmetall MAN Military Vehicles GmbH (RMMV München) am Standort Kassel das Duale Studium im Praxisverbund (StiP) an mit dem Ziel, Nachwuchskräfte mit betriebsspezifischen Kenntnissen zu entwickeln. Im Anschluss an ihre Ausbildung sollen sie eine hochqualifizierte Stelle im Konzern bekleiden. Eine Besonderheit ist dabei, dass die RMMV zwei verschiedene Studiengänge, einen mit Abschluss Maschinenbauingenieur und einen mit Abschluss Wirtschaftsingenieur, anbietet. Damit wollen wir an unserem Standort den wachsenden Bedarf an Ingenieuren in verschiedenen Einsatzfeldern decken, sagt Anika Schützenmeister, die als Personalsachbearbeiterin das StiP-Programm in Kassel betreut. Sind Projektmanagement, Vertrieb, Controlling und Produktionsplanung zum Beispiel typische Einsatzbereiche des Wirtschaftsingenieurs, arbeitet der Maschinenbauingenieur häufig im Bereich der Entwicklung und Konstruktion. 27 junge Menschen absolvieren zur zeit dieses Studium, sieben von ihnen haben bereits ihr Diplom in der Tasche: Sie arbeiten heute im Unternehmen, zum Beispiel als Projektmanager oder Entwickler. Das Studium beinhaltet eine verkürzte, zweieinhalbjährige Ausbildung zum Industriemechaniker in Kooperation mit der VW Coaching GmbH (die Tochtergesellschaft der Volkswagen AG stellt als Weiterbildungs-Dienstleister nicht nur den Mitarbeitern des Mutterkonzerns, sondern auch externen Unternehmen wie Rheinmetall eine Ausbildungseinrichtung für Handwerksberufe zur Verfügung). Parallel schloss sich an diese praktische Ausbildung im Fall von Maximilian Froch (im Bild zusammen mit Anika Schützenmeister) ein fünfjähriges Studium zum Diplom-Wirtschaftsingenieur an der Universität Kassel an, das er als einer der Besten vor zwei Jahren abschloss. Seine Diplomarbeit für das Diplom 1, das zwischenzeitlich durch den Bachelor of Science ersetzt wurde, hat er im Rahmen seines Schwerpunktes Internationales Marketing und Management über die Prozessoptimierung von Entwicklungsprojekten bei Rheinmetall Landsysteme durch den Einsatz von SAP APO in enger Zusammenarbeit mit dem Unternehmen und dem Lehrstuhl für Projektmanagement an der Universität in Kassel geschrieben. Im Anschluss bekam er die Chance, am Lehrstuhl als Berater Unternehmen beispielsweise bei der Einführung von Projektmanagement zu begleiten. Maximilian Froch: Im Rahmen dieser Arbeit hatte ich das Glück, Einblicke in das Projekt Fuchs 2 VAE Maximilian Froch von der RMMV: StiP bringt s! (Fuchs-Transportpanzer für Vereinigte Arabische Emirate) zu bekommen, was mir für meine heutige Tätigkeit als Vertriebsingenieur sehr hilft. Auch konnte er in dieser Zeit dank seiner Betreuer bereits kleine Projekte im Bereich Produktmanagement für Führungs- und Aufklärungssysteme übernehmen: Das war unglaublich spannend und lehrreich zugleich und bot mir die sehr gute Möglichkeit, das an der Uni Gelernte in der Praxis anzuwenden. Wer wie Maximilian Froch sein Diplom 1 sehr gut abgeschlossen hat, kann bei der RMMV zusätzlich ein Diplom 2 (inzwischen Master of Science ) zur Vertiefung des Schwerpunktthemas erlangen. Zusätzlich erwarb er eigeninitiativ einen weiteren Abschluss zum Diplom-Ökonom. Auch durch die Erfahrungen in den Praxisphasen reifte sein Entschluss, im Vertrieb arbeiten zu wollen: Ich habe mich sehr gefreut, als ich das Jobangebot bekam, für ein sehr großes internationales Vertriebsprogramm für Algerien zu arbeiten, erzählt der heute 26-Jährige, der sich bei diesem Projekt unter anderem um die Angebotsund Vertragserstellung bis zum Auftrag durch den Kunden kümmert. Das Studium hat ihm für seine heutige Arbeit sehr viel gebracht: Weil wir mit unseren Fahrzeugsystemen ein hochtechnisches Produkt verkaufen, hilft es mir, dass ich einen ingenieurtechnischen Hintergrund im Studium hatte. Und im Vertrieb kann ich zum Beispiel auf mein Wissen im Bereich Projektmanagement und Marketing zurückgreifen. Insgesamt hat mir das Studium einen guten Werkzeugkoffer mit auf dem Weg gegeben. Im Rückblick war die lernintensive Zeit für ihn indes nicht immer ein Zuckerschlecken: Man braucht schon eine gehörige Portion Durchhaltevermögen, Belastbarkeit und Willensstärke, um dieses Programm durchzustehen. Weil man dem Unternehmen einerseits und der Universität andererseits gerecht werden will, war die Doppelbelastung groß. Doch die Mühen haben sich gelohnt: Beruflich habe ich heute den Vorteil, dass ich unter anderem die Produkte und Unternehmensprozesse sehr gut kenne und mir gleichzeitig ein sehr gutes Netzwerk aufbauen konnte. Siegfried Loosberg, Personalleiter in Kassel, hat seinerseits die Erfahrung gemacht, dass sich seine Studenten schon früh mit dem Unternehmen sozialisieren und identifizieren: Außerdem können wir die Stellenbesetzung des Absolventen frühzeitig planen und gehen darüber hinaus sicher, dass die spätere Stellenbesetzung qualifiziert ist. Im Fall von Maximilian Froch steht schon länger fest, dass der richtige Mann für die passgenaue Stelle gefunden wurde

16 Für Dirk Sobosczyk (r.) Leiter Bereich Personal bei der Pierburg GmbH und hier zusammen mit der angehenden Industriekauffrau Natascha Poestges und Tobias Wolf (duales BWL-Studium) ist die kompetente Betreuung der Auszubildenden mit prägender Perspektive ein äußerst wichtiger Aspekt: Der größte Lernerfolg stellt sich erfahrungsgemäß durch Selbsterkenntnis ein. sl Düsseldorf. Die duale Berufsausbildung hat sehr viele Facetten. So facettenreich sich das Thema aus struktureller wie inhaltlicher Sicht allein in Bezug auf Rheinmetall zeigt, so vielfältig sind auch die ganz persönlichen Eindrücke und Erfahrungen der Hauptakteure. Und genau diese die Auszubildenden nämlich kommen an dieser Stelle einmal mehr zu Wort, mit ihren Erwartungen, Hoffnungen und Plänen. Mal sind es junge Menschen, die derzeit mitten in der Ausbildung stehen dann wieder Mitarbeiter, die den Einstieg ins Berufsleben erfolgreich hinter sich gebracht haben und mittlerweile in den Unternehmen des Düsseldorfer Konzerns kompetent und engagiert arbeiten. Ein repräsentativer Querschnitt: Foto: Ariane Gehlert An meiner Ausbildung hat mir besonders gut gefallen, dass jeder Mitarbeiter bestrebt war, mir das Beste, also alles, was er wusste, zu vermitteln. Tobias Gisbertz (21), Gießereimechaniker bei der Pierburg GmbH in Nettetal Ich würde mich jederzeit wieder für diese Weg entscheiden, weil ich eine gute und vielseitige Ausbildung genossen habe. Und weil meine Ausbilder uns immer mit Rat und Tat zur Seite standen. Christian Dammann (28), gelernter Zerspanungsmechaniker bei der Rheinmetall Waffe Munition GmbH Unterlüß Durch meine Erfahrungen während der Ausbildung und durch den Umgang mit verschiedenen Persönlichkeiten habe ich mich hinsichtlich meines Sozial- bzw. Verantwortungsbewusstsein weiterentwickelt; dies gilt auch für meine Teamfähigkeit. Thomas Goldammer (21), gelernter Mechatroniker bei der Pierburg Pump Technology GmbH in Hartha Durch die Ausbildung habe ich ein stärkeres Verantwortungsbewusstsein entwickelt; auch bin ich persönlich flexibler und kommunikativer geworden. Christopher Lenk (24), gelernter Mechatroniker bei der Pierburg Pump Technology GmbH in Hartha Ohne Fleiß kein Preis! Diese Erfahrung habe ich während der Ausbildung gemacht. Ich hatte viel Spaß daran! In Verbindung mit meiner Wissbegier und der Geduld meines Ausbilders war dies eine gute Vorraussetzung, mich zu motivieren, mehr zu leisten als Andere. Das Resultat war, dass ich in Abteilungen durfte, die im Rahmenplan der Ausbildung gar nicht vorgesehen waren. Mathias Kalk (32), gelernter Industriemechaniker bei der Pierburg GmbH in Berlin An meine Ausbildung stellte ich die Erwartungen, einen zukunftssicheren Beruf zu erlernen, eine gute Vorbereitung auf das spätere Berufsleben zu erhalten, unterschiedliche Bereiche eines Unternehmens kennenzulernen, tagtäglich Kontakt zu vielen interessanten Menschen zu haben und mein Wissen stark auszubauen. All dies hat sich voll und ganz erfüllt. Thomas Regensburger (26), gelernter Industriekaufmann bei der Nitrochemie Aschau GmbH Das gute Arbeitsklima und die tolle Unterstützung in allen Abteilungen habe ich sehr geschätzt, denn als Azubi wurde man immer voll in die Fachbereiche integriert. Nicole Scheffner (25), gelernte Industriekauffrau bei der KS-Gleitlager GmbH in St. Leon-Rot Die Ausbildung hat mir ein breites Fundament an Wissen und Fähigkeiten vermittelt, die ich im Laufe der Jahre weiter entwickeln konnte; aus diesem Grund würde ich mich jederzeit wieder für eine Ausbildung entscheiden. Christof Surber (33), gelernter Maschinenmechaniker bei der Rheinmetall Air Defence AG in Zürich Die Arbeit mit anderen Auszubildenden hat mir gezeigt, wie wichtig Teamarbeit, Hilfsbereitschaft und Kommunikation im Arbeitsalltag sind. Christian Wollitzer (29), gelernter Industriemechaniker bei der KS Gleitlager GmbH in St. Leon-Rot Wenn ich noch einmal vor der Wahl stünde, würde ich mich wieder für diese Ausbildung entscheiden, denn von solch einer guten Mischung aus Theorie (Schulungen), Praxis (Abteilungseinsatz) und Betreuung (Ausbilder) habe ich bisher (beispielsweise von Mitschülern aus der Berufsschule) noch nicht gehört. Bastian Ziegler (25), gelernter Fachinformatiker bei der Rheinmetall Defence Electronics GmbH in Bremen Bisher bin ich sehr zufrieden mit meiner Ausbildung. Die Firma Pierburg und allem voran meine Ausbilder Frank Terporten, Frank Thieme und Rainer Lutz geben mir die Möglichkeit einer fachlich korrekten und umfangreichen Ausbildung! Carsten Diederichs (19), angehender Elektroniker für Betriebstechnik bei der Pierburg GmbH in Nettetal Ich habe sehr viel gelernt und kann die meisten Arbeiten schon relativ selbständig bewältigen. Ich lerne jeden Tag etwas Neues dazu und merke. wie ich Fortschritte mache und mich immer mehr mit unseren internen Abläufen auskenne. Gina Gunzenhauser (19), angehende Konstrukteurin bei der Rheinmetall Air Defence AG in Zürich Bisher bin ich absolut mit meiner Ausbildung zufrieden und sehr glücklich, dass ich mich für die Firma Rheinmetall entschieden habe, denn ich wurde hier sehr gut aufgenommen. Wenn man Probleme hat, gibt es immer jemanden, der sich um einen kümmert. Björn Heise (22), angehender Elektroniker für Betriebstechnik bei der Rheinmetall MAN Military Vehicles GmbH in Kassel Ich habe mich für eine Ausbildung bei Rheinmetall entschieden, weil diese Firma zu den größten und attraktivsten Arbeitgebern im Landkreis Celle gehört. Es ist ein international agierendes Unternehmen mit sehr vielen verschieden Abteilungen, wodurch wir die Möglichkeit haben, sehr viel kennenzulernen. Ilka Schacht (22), angehende Industriekauffrau bei der Rheinmetall Waffe Munition GmbH in Unterlüß In meiner Ausbildung möchte ich alle grundlegenden Arbeitsschritte und Arbeitsabläufe vermittelt bekommen, so dass ich später als kompetente Fachkraft in allen Bereichen meines Berufes eingesetzt werden kann. Auch sollte durch die Berufsschule gewährleistet sein, dass das theoretische Wissen zu den praktischen Arbeiten vermittelt wird. Sarah Schiffner (18), angehende Chemielaborantin bei der Nitrochemie Aschau GmbH Mein Bestreben ist es, mich durch eine gute Berufsausbildung und mein paralleles Studium auch für höhere Positionen zu qualifizieren. Aus diesem Grund erwarte ich von meiner Ausbildung, dass mir in dieser Zeit alle wichtigen Unternehmensabläufe und das nötige Fachwissen nähergebracht werden und ich gut auf meine Abschlussprüfung vorbereitet werde und zum Ende der Ausbildung alle Fähigkeiten und Fertigkeiten besitze, völlig selbständig zu agieren. Julia Traeger (21), angehende Industriekauffrau und Bachelor of Arts bei der Rheinmetall Defence Electronics GmbH und der Fachhochschule für Ökonomie und Management in Bremen Ich habe den beruflichen Alltag genauer kennengelernt und konnte das tägliche Tagesgeschäft mitverfolgen. Ich wurde schon in viele Telefonkonferenzen einbezogen und habe dadurch einen groben Einblick in viele fachspezifische Themen erhalten. Es ist sehr spannend, mitten im Geschehen zu sein und gleichzeitig auch einen Beitrag zu bestimmten Projekten leisten zu können. Corinna Orwat (22), angehende Kauffrau für Bürokommunikation bei der Rheinmetall AG in Düsseldorf Nicht nur fachlich, sondern auch persönlich konnte ich mich bereits weiterentwickeln. Ich bin durch die vielen Telefonate und Gespräche mit externen Personen und Mitarbeitern offener und kontaktfreudiger geworden. Mein teamorientiertes Handeln konnte ich durch einige Aufgaben im Betrieb und in der Schule noch weiter ausprägen. Marvin Hain (19), angehender Kauffmann für Bürokommunikation bei der Rheinmetall AG in Düsseldorf Im Originalton: Splitter aus der Praxis Foto: shutterstock

17 P r o fi l : In welchem Alter muss man bei einer Firma anfangen, um solch ein stolzes Jubiläum zu feiern? Pot d Or: Ich habe im Alter von 13 Jahren, Ende März 1962 damals endeten die Schuljahre ja noch mit dem Beginn der Osterferien, die Schule abgeschlossen, und zwar als einer der jüngsten in meiner Klasse, denn ich war sehr früh eingeschult worden. Und direkt danach startete ich hier in Nettetal meine Lehre als technischer Zeichner. P r o fi l :In welchen Abteilungen haben Sie Ihre Lehrzeit verbracht? Pot d Or: Die ersten eineinhalb Jahre habe ich in der Lehrwerkstatt im Werkzeugbau gearbeitet und kam dann für die zweite Hälfte in das Konstruktionsbüro. Als ich 16 ½ Jahre alt war, legte ich als damals jüngster Lehrling die Prüfung ab. P r o fi l : Damals war es sicher noch kein Problem, auch in ein Arbeitsverhältnis übernommen zu werden? Pot d Or: Nein, überhaupt nicht! Es war fast selbstverständlich, dass man bei dem Betrieb blieb, der einen ausgebildet hatte. Ich war nach Abschluss der Lehre einer von fünfzig Konstrukteuren; heute bin ich hier einer der letzten auch daran sehe ich, dass sich viel verändert hat. Zuerst habe ich drei Jahre im Formenbau gearbeitet und wollte mich dann auf einer Technikerschule weiterbilden. Leider erlitt ich dann aber einen schweren Verkehrsunfall. Nach meiner Genesung habe ich geheiratet und eine Familie gegründet, außerdem war ich 18 Monate bei der Bundeswehr aus der Technikerschule ist letztendlich nichts geworden. P r o fi l :Was für Sie offensichtlich aber auch nicht notwendig war. Pot d Or: Richtig, es stellte sich nämlich heraus, dass ich diese für mein Fortkommen bei Rokal bzw. Pierburg auch gar nicht brauchte. Ich wurde nach meiner Rückkehr vom Bund in die Entgratschnitt-Konstruktion eingesetzt, in der damals Leute fehlten. Anschließend arbeitete ich erneut im Formenbau und auch im Vorrichtungsbau, wo ich einige Zeit Prüfvorrichtungen konstruiert habe. Später, zur Pierburg-Zeit, habe ich dann noch einmal Entgratschnitterei für Vergasergussformen gemacht, und dort war ich bis 1989 als Gruppenführer tätig. Profil: In der heutigen Zeit ist es sehr ungewöhnlich, jemanden anzutreffen, der 50 Jahre lang bei einer Firma gearbeitet hat. Hatten Sie niemals den Wunsch, einmal den Arbeitgeber zu wechseln? Pot d Or: Nun, in gewissem Sinne habe ich das ja einmal, denn als ich hier angefangen hatte, hieß der Chef ja noch Robert Kahrmann, und das Unternehmen war die Firma Rokal bekam ich mit Pierburg damals noch unter dem Namen Deutsche Vergaser Gesellschaft einen neuen Arbeitgeber, und das, ohne den Arbeitsplatz zu wechseln. Aber Scherz beiseite; zweimal in meinem Berufsleben stand ich tatsächlich kurz davor, woanders hinzugehen. P r o fi l :Das erste Mal... Pot d Or:... war, als Rokal in Konkurs gehen musste. Damals, 1974, standen hier viele Arbeitsplätze auf der Kippe, und schließlich sind ja auch von den damals gut zweieinhalbtausend Mitarbeitern nur knapp 500 Leute übrig geblieben. P r o fi l :Einer davon waren Sie. Pot d Or: Jawohl! Ich hatte mich natürlich auch nach einer anderen Stelle umgesehen und auch eine als Industrieplaner in Krefeld bekommen. Und dann habe ich mich überreden lassen, hier in Nettetal-Lobberich zu bleiben und bekam einen neuen Arbeitsvertrag als Konstrukteur. Nach dem Wegfall des Rokal-Programms wurde 15 Jahre lang, zwischen 1974 und 1989, produkt- und produktionstechnisch alles auf den Vergaser als Hauptprodukt von Pierburg ausgerichtet. Foto: Ariane Gehlert 50 Jahre im Beruf: Wilfried Pot d Or. lb Nettetal-Lobberich. Der 1. April 2012 war für Wilfried Pot d Or, Konstrukteur im Formenbau bei der Pierburg GmbH in Nettetal-Lobberich, ein ganz besonderes Datum. Denn an diesem Tag war der im Jahre 1962 damals noch bei der Firma Robert Kahrmann (Rokal) als Lehrling ins Unternehmen eingetretene Spross Auch heute noch Spaß einer ursprünglich hugenottischen Familie seit 50 Jahren am linksrheinischen Standort des Neusser Automobilzulieferers tätig. Ein Jubiläum der besonderen Art, denn Wilfried Pot d Or hat in dieser Zeit nicht nur einmal den Arbeitgeber gewechselt, sondern auch zwei drohende Werkschließungen überstanden. P r o fi l : Dieses Produkt musste dann 1989 als Produktlinie auslaufen. Pot d Or: Genau, und exakt an diesem Punkt wäre meine berufliche Zeit in Lobberich fast ein zweites Mal beendet gewesen. Als der Schließungsbeschluss kam und viele Mitarbeiter gehen mussten, stand ich nicht auf der Liste derjenigen, die eine Abfindung bekommen sollten. Ich erfuhr, dass die Firmenleitung mich bis zur tatsächlichen Schließung, die für das Jahr 1992 vorgesehen war, fest eingeplant hatte. Ich hätte durchaus gehen können, ich hatte Angebote von drei anderen Firmen. Aber ohne Abfindung? Das wollte ich nun nicht, und so bin ich geblieben. Mein Chef und ich waren übrigens damals in der Übergangsphase, als das Werk eigentlich abgewickelt werden sollte die einzigen Konstrukteure, die übrig blieben. P r o fi l : Was haben Sie in dieser Zeit gemacht? Pot d Or: Ich habe sehr viel konstruktiv gearbeitet und auch einige Patente für Druckgussmaschinen angemeldet. Doch dann kamen die Drosselklappenstutzen und vor allem die Saugrohr- Produktpalette, und mit einem Mal ging es in Nettetal doch weiter. Die Chefetage hat mir auch ein verbessertes Angebot gemacht und so bin ich heute immer noch hier engagiert. P r o fi l : Haben Sie es jemals bereut, sich nicht verändert, neue Chancen genutzt zu haben? Pot d Or: Ich hatte dazu im Grunde genommen keinen Grund. Gut, es ging hier mit Pierburg immer wieder mal auf und ab, das ist aber überall in der Industrie so. Und Pierburg ist auch nach 1992 für mich immer ein sicherer Arbeitgeber gewesen. Und das Wichtigste ist doch: Die Arbeit macht mir richtig Spaß! Ich wäre sonst ja auch schon längst in den Vorruhestand gegangen, wenn ich an meiner Arbeit keine Freude hätte. P r o fi l : Nun sind Sie runde 50 Jahre als Konstrukteur, davon viele im Formenbau, tätig. Eine sehr lange Zeit, in der sich technisch sehr, sehr viel verändert hat. Wie sind Sie damit zurechtgekommen? Pot d Or: Die Computerisierung war in der Tat eine enorme Herausforderung. Früher haben wir die Gießereiformen allesamt am Reißbrett gemacht, und dann mussten wir umdenken. Aber ich wollte mich auch gerne darauf einlassen, ich wollte das machen. Mit dem Computerprogramm kann man wirklich alles konstruieren, ganz gleich, ob das eine Gussform für Zylinderköpfe oder ein Handy ist. Voraussetzung ist allerdings die Fähigkeit zum räumlichen Denken. P r o fi l : Wenn Sie nun 50 Jahre Arbeit in Nettetal-Lobberich Revue passieren lassen was hat sich Ihrer Ansicht nach neben der Technik sonst wesentlich verändert? Pot d Or: Genau genommen ist das gesamte Arbeitsleben ein völlig anderes geworden, als es vor 50 Jahren war. Es ist ein Unterschied, ob Sie in einem Betrieb arbeiten, der einem selbständigen Industriellen wie Robert Kahrmann gehört, oder einem Konzern wie der KSPG AG. Heute wird viel kostenorientierter gearbeitet, die Zahlen müssen stimmen. Auch das menschliche Miteinander war früher anders, wobei ich mich über meine Kollegen, mit denen ich hier zusammenarbeite, überhaupt nicht beklagen kann wir sind ein gutes Team. P r o fi l : Wie lange werden Sie hier, im Pierburg-Werk am Bengerhof 1, noch bleiben? Pot d Or: Im Juni 2013 werde ich in den Ruhestand gehen. P r o fi l :Was dann? Pot d Or: Ich habe ein interessantes Hobby in der Bildbearbeitung am Computer entdeckt, und ich habe zwei Söhne und eine Tochter, die mir fünf Enkelkinder beschert haben damit bin ich gut ausgelastet. Composings (2): DSGN-F, Kristina Frei Düsseldorf. Ein Blick in die Firmengeschichten von Rheinmetall und heutiger Konzerngesellschaften zeigt, dass es neben vielen modernen Strukturen und innovativen Ideen, die notwendig sind, um ein Unternehmen dieser Größenordnung immer wieder Das Jahr 1937 war für Düsseldorf ein ganz besonderes Jahr: Mit der Ausstellung Schaffendes Volk präsentierte sich die Wirtschaft auf einer gigantischen Industriemesse, die den nationalen Aufschwung beeindruckend zur Schau stellte. Unter der Leitung des Industriellen Ernst Poensgen, des spiritus rector der Messe, entstand entlang des Düsseldorfer Rheinufers ein großes Ausstellungsgelände, auf dem allein der Pavillon und das Freigelände der Rheinmetall-Borsig AG rund 1000 Quadratmeter einnahmen. Dort zeigte der Konzern den zahlreichen Besuchern die Ausstellung hatte fast sieben Millionen Schaulustige angelockt vornehmlich die Edelstahlerzeugnisse, besonders Werkzeugstähle und rost- und säurebeständige Stähle, die aus dem Rheinmetall-Stahlwerk in Düsseldorf-Rath stammten. Hinzu kamen Spezialitäten in Schweißdrähten und Widerstandsmaterial für elektrische Apparate, Hochleistungs- Schneckengetriebe für Fahrzeuge und Werkzeugmaschinen sowie Leichtmetall-Press- und Schmiedestücke für Verwendungsgebiete in der Luftfahrt und die chemische Industrie. Auch die Erzeugnisse des Werkes Tegel (Berlin) waren vertreten: Unter anderem zeigte das Borsig-Werk Luftund Gaskompressoren, Kälteverdichter, Kühlanlagen, eine Getriebeturbine, eine Pressluft-Gruben-Lokomotive und auch die Eisbahnen, die für das neue Olympiastadion in Garmisch-Partenkirchen, dem vorgesehenen Austragungsort für die dann wegen des Kriegsausbruchs (September 1939) abgesagten V. Olympischen Winterspiele 1940 gebaut worden waren. Außerdem führten die Borsig-Vertreter an einem Riesenmodell von 3,50 Metern Höhe eine Steilrohrkesselanlage für eine Stundenleistung von Kilogramm Dampf vor. Auf kleineren Ständen wurden die Schreib-, Buchhaltungs- und Rechenmaschinen aus Sömmerda gezeigt. Diese Ausstellung zeigte in beeindruckendem Maße, welch ein umfangreiches ziviles Arbeitsprogramm der Rheinmetall-Borsig-Konzern aufwies, das er auch während der Kriegsjahre nicht einbüßte, wenn es auch zahlreichen Einschränkungen unterworfen war: Der Anteil der Rüstungsgüter wuchs seit dieser Zeit von knapp 60 Prozent auf knapp 77 Prozent im Jahre Diese Firmenpolitik, neben dem wehrtechnischen Bereich auch immer zivile Standbeine zu haben, hat der Rheinmetall-Konzern bis heute nicht aufgegeben. Ein besonderes Jahr war 1937 auch für den damaligen Elektromotorenhersteller Alfred Oemig & Co., denn diese mittelständische Firma bezog mit ihren damaligen 280 Mitarbeitern in der sächsischen Stadt Hartha einen neuen Betrieb an der Sonnenstraße 29, die damals allerdings Horst-Wessel-Straße hieß. Der vorherige Standort der Firma, die mittlerweile ihr 15. Geschäftsjahr erlebte, hatte an der Dresdner Straße gelegen, war aber mittlerweile zu klein geworden. War während des Zweiten Geschichte(n) im Geschwindschritt Weltkrieges die deutsche Wehrmacht einer der Hauptabnehmer für Elektromotoren aus Hartha, wuchs das Unternehmen unter dem Namen VEM Elektrokleinmotoren- und Gerätewerk Hartha zu einem der größten Elektromotorenhersteller in der ehemaligen DDR heran. Zeitweise arbeiteten bis zu 1200 Menschen an der Sonnenstraße und in mehreren Zweigwerken in Hartha und Umgebung. Heute, 90 Jahre nach der Gründung des Unternehmens, ist der Betrieb an der Sonnenstraße, der seit 1992 zu Pierburg gehört, noch immer einer der größten Arbeitgeber am Industriestandort Hartha. Wenn auch die Elektromotorenfertigung der Vergangenheit angehört, der Standort der Pierburg Pump Technologies steht mit Produkten wie Wasserumwälzpumpen oder elektrischen Kühlmittelpumpen in vorderster Reihe deutscher Spitzentechnologie für die Automobiltechnik. voranzubringen gewachsene Traditionen gibt, auf die auch heute noch aufgebaut wird. Ein Ausflug in eine Zeit, die nun genau 75 Jahre zurückliegt, in das Jahr 1937, soll das verdeutlichen in einer weiteren Folge unserer kleinen Jubiläumsgeschichten. Während für die eine Gesellschaft der heutigen Rheinmetall-Gruppe vor 75 Jahren der Standortwechsel eine neue Ära einläutete, war dies im selben Jahr also 1937 bei einer anderen mit der Neuaufnahme eines Produktionszweiges der Fall: Die Firma Henschel & Sohn in Kassel erhielt den Auftrag, ein schweres gepanzertes Fahrzeug mit einem Gewicht von 30 Tonnen als so genannten Durchbruchwagen zu entwickeln. Dieser begründete den Panzerbau der späteren Henschel Wehrtechnik GmbH und ist damit auch die Keimzelle für die Herstellung von militärischen Fahrzeugsystemen unter dem Dach von Rheinmetall Defence. Traditionell hatte sich das Unternehmen Henschel, dessen Ursprünge auf das Jahr 1795 zurückgehen, als Georg Christian Carl Henschel vom Landgrafen zu Kassel zum alleinigen Stückgießer für den Hof bestellt wurde, seit 1848 mit dem Bau von Lokomotiven beschäftigt. Nach dem Ersten Weltkrieg hatte auch Rheinmetall eine Lizenz erworben, um nach dem Rüstungsverbot durch den Versailler Vertrag auch in Düsseldorf Lokomotiven nach Plänen von Henschel bauen zu können. Mit dem bereits erwähnten Durchbruchwagen, der seit 1941 unter dem Namen Tiger gebaut wurde, erzielte Henschel dagegen den Durchbruch in der Wehrtechnik. Dieser Produktbereich wurde auch nach der Gründung der Bundeswehr weitergeführt und neben dem Lokomotiv- und Nutzfahrzeugbau ein wesentliches Standbein des Unternehmens. Seitdem verließen Fahrzeuge wie der Kanonenjagdpanzer, der Flak- Raketenpanzer Roland, der Jagdpanzer Jaguar oder der Schützenpanzer Marder sowie der Spähpanzer Luchs die Werkstätten in Kassel. Noch heute baut Rheinmetall Defence, deren Teil die frühere Henschel Wehrtechnik seit 1999 ist, auf dieser Tradition auf: Der Transportpanzer Fuchs, das gepanzerte Mehrzweckfahrzeug Yak sowie das Gepanzerte Transportfahrzeug Boxer bilden das aktuelle Fertigungsprogramm. Dr. Christian Leitzbach

18 Das neue Militärhistorische Museum in Dresden Gesellschaft und Militär in einem neuen Blickwinkel Foto: Bundeswehr/MHM Dresden. Seit wenigen Monaten ist Dresden um eine ganz besondere Attraktion reicher: Am 14. Oktober 2011 wurde das neu gestaltete Militärhistorische Museum der Bundeswehr (MHM) eröffnet. Das historische Bauwerk in der Albertstadt hat selbst eine interessante Geschichte: 1873 als Arsenal für die sächsische Armee errichtet, diente es bereits ab 1897 als Museum; zunächst als Arsenalsammlung, zwischen 1914 und 1918 sowie erneut von 1923 bis 1939 als Sächsisches Armeemuseum, das danach in Heeresmuseum Dresden umbenannt wurde. Nach kurzzeitiger Schließung wurde die Ausstellung 1942 als Armeemuseum Dresden neueröffnet verbaten die Alliierten das Betreiben von Museen und Ausstellungen militärischen Charakters in Deutschland. Das nunmehr freigewordene Arsenalgebäude in Dresden wurde daraufhin von der Stadtverwaltung für rund 20 Jahre als Stadthalle genutzt übernahm die Nationale Volksarmee (NVA) das Gebäude und unterhielt dort von 1972 bis 1990 das Armeemuseum der damaligen DDR. Nach der Auflösung der NVA ging das Museum in den Besitz der Bundeswehr über, die es von 1994 an zum Leitmuseum im Museums- und Sammlungsverbund der Bundeswehr machte. Im Jahre 2004 begann der Umbau des Museums. Transparenz als verbindender Ausdruck von Architektur und Museumskonzep tion. Fotos (2): Wolfgang Zlodej Der amerikanische Star-Architekt Daniel Libeskind, der in Deutschland vor allem durch seinen Erweiterungsbau des Jüdischen Museums in Berlin bekannt geworden ist und aktuell unter anderem an den Bauwerken des Kö- Bogens in Düsseldorf arbeitet, hat dem Gebäude nun eine neue, sehr eigentümliche Komponente hinzugefügt. Libeskinds Absicht war es, wie er selbst mitteilte, einen mutigen Einschnitt und eine grundlegende Störung zu schaffen. Zur Aussagekraft des neuen Museums hätte es seiner Ansicht nach nicht gepasst, die starre Front des historischen Arsenalgebäudes zu erhalten und eine moderne Erweiterung einfach dahinter zu verstecken. Deswegen ließ er einen massiven Keil aus Beton, Stahl, Aluminium und Glas in das Museum hineintreiben. Die Architektur, so der Architekt, soll die Öffentlichkeit tiefgründig einbinden in das Nachdenken, wie organisierte Gewalt, Militärgeschichte und das Schicksal der Stadt in Zusammenhang stehen. Reflexion und Transparenz das ist die Aussage, die sich sowohl mit der Architektur als auch mit der Museumskonzeption verbindet. Von der Aussichtsplattform in 30 Metern Höhe, im vierten Stockwerk des keilförmigen Neubaus, können die Besucher eine großartige Aussicht auf das historische Dresden genießen. Im Februar 1945 ging hier das alte Dresden unter im Bombenhagel der Alliierten. Der 35 Meter hohe Keil ist direkt auf den Ausgangspunkt der Bombenabwürfe ausgerichtet eine geradezu perfekte Dramaturgie. Die Vergangenheit der Stadt wird so nach der Idee von Libeskind in die Museumskonzeption eingebunden. Diese selbst unterscheidet sich grundlegend von den üblichen Museen und Ausstellungsräumen der Bundeswehr, dem Militärhistorischen Museum der Bundeswehr Flugplatz Berlin-Gatow, der Wehrtechnischen Studiensammlung des Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffung (BWB) in Koblenz oder dem von der Bundeswehr unterstützten Panzermuseum der Stadt Munster. In einer der ursprünglichen Säulenhallen wird die deutsche Militärgeschichte in der Zeit von etwa 1300 bis 1914 dargestellt; die Abschnitte von 1914 bis 1945 und von 1945 bis heute befinden sich im 1. Obergeschoss. In den übrigen Säulenhallen im Erdgeschoss sind außerdem das Foyer, das Restaurant und die Räume für Wechselausstellungen untergebracht. Die Ausstellung im Neubau beschäftigt sich dagegen mit den gesellschaftlichen Kräften und menschlichen Impulsen, die eine Kultur der Gewalt hervorgerufen haben. So wie das Arsenalgebäude in seiner historischen Form architektonisch ganz bewusst zerstört worden ist, so wird genauso die deutsche Militärgeschichte gezielt gestört also kritisch hinterfragt. Dem Team der Museumsgestalter um die Architektenteams Holzer Kobler Architekturen und HG Merz Architekten Museumsgestalter ist dabei ein Konzept gelungen, das der Architektur von Libeskind gekonnt Rechnung trägt und in einer Symbiose den Neu- mit dem Altbau verbindet: Klassische Museumsgestaltung mit einem chronologisch aufgebautem Rundgang durch die deutsche Militärgeschichte im sanierten Altbau, ein Parcours mit kritischen Blicken auf unterschiedliche Themen zu Gesellschaft und Militär im Neubau. Auch hier sind deutliche Parallelen zum Jüdischen Museum in Berlin zu entdecken, das ähnlich aufgeteilt ist. Der Kurator der Ausstellung, Dr. Gorch Pieken, verzichtet auf eine einfache chronologische Aufzählung: Statt auf Leistungsschau und militärhistorisches Pathos trifft der Besucher im Museum auf anthropologische Grundfragen: Woher kommt das Aggressionspotenzial des Menschen, und in welchen Bereichen des Lebens sind wir diesem ausgesetzt? Was bedeutet eigentlich Krieg? Wie werden die Menschen in unserem Land, die seit mittlerweile 67 Jahren keinen Krieg mehr erlebt haben, im täglichen Leben immer wieder mit dem Militärischen konfrontiert, oft ohne es zu bemerken? Der Besucher wird dafür sensibilisiert, dass militärisches Spielzeug für Kinder, moderne Kleidung, die ihren Ursprung in Soldatenuniformen hat, Marschmusik oder Orden zum Teil sehr direkt, zum Teil aber auch eher unmerklich, subtil in die zivile Gesellschaft eingedrungen sind. Auch Begriffe wie weit ab vom Schuss, Gassenhauer oder auf Tuchfühlung gehen sind aus der Militärsprache entlehnt. In beklemmender Weise wird zudem daran erinnert, dass sich erstmals seit vielen Jahrzehnten deutsche Soldaten wieder im Krieg befinden und in Afghanistan (und anderswo) verletzt und getötet werden. So wurde am 27. November 2004 ein Wolf -Einsatzfahrzeug während einer Routine-Patrouille nahe des Flughafens von Kundus von einem ferngezündeten Sprengsatz getroffen, der etwa einen halben Meter neben dem Fahrzeug unter der Schotterpiste vergraben worden war. Dabei erlitten die drei deutschen Soldaten, die sich im Fahrzeug befanden, leichte Verletzungen. Das zerstörte Fahrzeug ist heute ein wichtiges Exponat im Museum, es bringt die Schrecken von Afghanistan hinein in das Museum zu den nicht direkt Betroffenen, den Besuchern. Im Mittelpunkt steht bei uns nicht die Technik, es steht (auch) nicht das historische Ereignis im Mittelpunkt, sondern der Mensch. Der Mensch als Soldat, als Zivilist, als Täter, als Opfer und manchmal auch nur als Zuschauer, so skizzierte es Museumsdirektor Oberst PD Dr. Matthias Rogg anlässlich der Eröffnung in einem Interview mit dem Bundeswehrkanal, dem offiziellen YouTube-Kanal der Bundeswehr. Dennoch auch die Technik ist zu würdigen. Und von Interesse ist natürlich die Frage: Welche Exponate von Rheinmetall Defence befinden sich im Museum? Die allermeisten der 170 Gegenstände, die der Bestandskatalog aufweist, darunter vor allem Munition, befinden sich zwar im Depot des Museums und sind für die Besucher nicht sichtbar. Doch für die Mitarbeiter von Rheinmetall, die aus welchem Grund auch immer eine Reise nach Dresden machen, für die lohnt sich der Besuch des MHM auf jeden Fall. Die ausgestellten Exponate der Rheinmetall-Borsig AG bzw. von Rheinmetall Defence befinden sich im Museumsgebäude selbst. Neben einigen Panzergranaten ist dies zum Beispiel das MG 34, das vor dem 2. Weltkrieg in seiner verwendungsfähigen Form von dem bekannten Waffenkonstrukteur Louis Stange im damaligen Rheinmetall-Werk in Sömmerda konstruiert worden war. Auch eine 3,7 cm Kampfwagenkanone L/45 ist zu sehen sie wurde als Heeres-Anklopfgerät bezeichnet, weil sich während des Krieges die Durchschlagsleistung dieses Kalibers gegen alliierte Panzer als unzureichend erwiesen hatte. Aus der frühen Zeit der Bundeswehrbewaffnung wird ein MG 2 gezeigt, ein Zwischenschritt in der Entwicklung vom MG 42 zum lange bewährten MG 3. Auch die 2-cm-Kanone, ein absolutes Highlight in der Entwicklungsgeschichte von Rheinmetall Defence, ist in einem Turm des Schützenpanzers HS 30 ausgestellt. Von der früheren Mauser-Werke Oberndorf Waffensysteme ist das 27mm Marine-Leichtgeschütz zu sehen. Modernste Waffentechnologie ist also ebenso präsent. Im Freigelände sind zahlreiche Großexponate der früheren Firmen der heutigen Rheinmetall Landsysteme aufgestellt: Jeweils ein Wiesel-, Marder- und Luchs-Turm der früheren Kuka Wehrtechnik, aber auch Panzerfahrzeuge von den früheren Firmen Henschel und MaK: ein Schützenpanzer Marder 1A3, ein Spähpanzer Luchs, ein Wiesel 1 und die Panzerhaubitze Das Museum ist täglich außer mittwochs von 10 bis 18 Uhr geöffnet, montags sogar bis 21 Uhr. Der Eintritt kostet seit 1. März 2012 fünf. Dr. Christian Leitzbach

19 P r o fi l : Herr Dr. Pieken, mit der architektonisch überaus akzentuierten Formensprache des Stararchitekten Daniel Libeskind symbolisiert das gerade neu eröffnete Militärhistorische Museum der Bundeswehr weit mehr als eine trennscharfe Fassadenkomposition. Was ist aus der Sicht des Militärhistorikers und Geschichtswissenschaftlers die zentrale Geistesbotschaft, die sich hinter Libeskinds strenger Keilform neben klassizistischem MHM-Vestibül verbirgt? Pieken: Bei dem historischen Arsenalgebäude handelt es sich um ein beeindruckendes, für manche vielleicht sogar einschüchterndes Gebäude aus dem 19. Jahrhundert, das wie ein neoklassizistischer Tempel auf einem künstlichen Plateau thront. Von der kerzengeraden, weit in die Neustadt Dresdens reichenden Zubringerstraße erinnert das große Gebäude entfernt an eine Art Pergamonaltar. Der Ergänzungsbau des amerikanischen Architekten Daniel Libeskind zerschneidet das ältere Gebäude in zwei Hälften und überragt es um zwei Etagen, die aus der Dachlandschaft des Altbaus herauswachsen. Der Neubau wird zu einem Gewaltinstrument, wodurch er den Geist der alten Architektur aufnimmt (Thomas Schmid, Die Welt ), gleichzeitig wird er zu einem Zeichen von Krieg und Schmerz, zu einem Kontrapunkt des Arsenalgebäudes, der den Krieg nicht als Hochamt feiert oder als unausweichliches Schicksal der Menschheit hinnimmt, sondern hinterfragt. In der Ausstellung, im Inneren der Architektur, möchte das neue MHM Denkräume öffnen und versteht sich als ein Forum für die Auseinandersetzung mit Militärgeschichte, für den Diskurs über die Rolle von Krieg und Militär in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. P r o fi l :Kritisch, teils provokant und im besten Wortsinn anstößig, vor allem kein Wallfahrtsort für Traditionalisten, wie Verteidigungsminister de Maizière bei seiner Laudatio hervorhob so präsentiert sich das neue MHM. Das Museums- Konzept kommt also deutlich unpathetisch und ohne Glorienschein daher. Besonders mit Blick auf unsere europäischen Nachbarn sowie die USA gefragt: Welche Resonanz hat der streitbare Ansatz bei vergleichbar renommierten Militär museen hervorgerufen, und spiegeln sich im MHM trotz aller Fotos (4): Bundeswehr/MHM Dresden/Düsseldorf. Dr. Gorch Pieken, Jahrgang 1961, studierte in den 1980er Jahren Geschichte, Kunstgeschichte und Niederländische Philologie. Mitte der Neunziger, nach seiner Promotion, die sich mit dem Thema Herrschaftsverhalten und internationales Konfliktverhalten in den Niederlanden um die Mitte des 17. Jahrhunderts auseinandersetzte, wurde Gorch Pieken zunächst Wissenschaftlicher Assistent und später Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Historischen Museum in Berlin. Bis 2005 entfaltete der Geschichtsforscher seinen Gestaltungsschwerpunkt beim Aufbau und der Leitung einer Multimediaabteilung des DHM. Zudem wirkte Gorch Pieken in zahlreichen Dokumentationssendungen öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten federführend als Autor wie Produzent mit. Ab 2006 nahm der gebürtige Jeveraner als Dresdner Projektleiter Neugestaltung des Militärhistorischen Museums der Bundeswehr (MHM) maßgeblich am MHM-Reformprozess teil. Seit 2010 ist Gorch Pieken Wissenschaftlicher Leiter des MHM. Profil -Korrespondent Volker Schubert sprach mit dem renommierten Historiker über die Intention, das Konzept und die weiteren Perspektiven des Dresdner Militärmuseums. Schreckenszäsuren zweier Weltkriege auch patriotische Momente deutscher Militärgeschichte wider? Pieken: Das Konzept des MHM ist in erster Linie das eines historischen Museums, in dem der Primat der Geschichtswissenschaft herrscht. Und diese basiert auch im MHM auf den Prinzipien von Wissenschaftsfreiheit und -pluralismus. Dabei wird keine Biographie, kein historisches Ereignis als explizit besser oder schlechter bezeichnet dies bleibt den Besuchern selbst überlassen bzw. sie werden ausdrücklich dazu aufgefordert, einen eigenen Standpunkt einzunehmen. Von den Kollegen beim Icoman (International Committee for Museums of Arms and Military History) wird die Neukonzeption des Museums mit sehr viel Interesse und Sympathie begleitet. Davon konnte ich mich kürzlich auf einer internationalen Tagung in Graz überzeugen, die unter der Überschrift stand: Does War belong in Museums?. Auch in anderen Ländern sind Bemühungen zu beobachten, Militärmuseen auf ein breiteres historisches Fundament zu stellen und sich zur P r o fi l : Welche persönlichen Eindrücke haben Sie bisher gewonnen? Wie wird die architektonische Komposition angenommen, und wie reflektieren die Besucher das neue Ausstellungskonzept? Pieken: Die Besucherzahlen haben bis jetzt alle unsere Erwartungen übertroffen. Dabei bin ich über einen Aspekt besonders zufrieden. Eines unserer Kernziele hieß, ein Museum für alle zu werden, wissend, dass Militärmuseen in der Vergangenheit viele gesellschaftliche Gruppen nie erreichten, bzw. von der breiten Masse der Gesellschaft nicht wahrgenommen wurden. Im MHM sehen wir hingegen jeden Tag viele Schüler und Studenten, viele junge Familien mit Kinderwagen und ebenso viele Frauen wie Männer; darunter sind auch viele Besucher, die zum ersten Mal in ihrem Leben in ein Museum gehen. Der vielleicht größte Erfolg dieses Projektes ist nicht, dass die Besucherzahl hoch ist, sondern dass der Sozialindex statistisch gesehen ein anderer ist, als bei vielen anderen Museen. Eine Schwellenangst, die viele Menschen von einem Besuch in bedeu- Profil -Interview mit Dr. Gorch Pieken aus der MHM-Chefetage in Dresden Der Krieg ist kein isolierter Akt Dazu sind diese, anders als Gemäldegalerien, die auch als Rückzugsorte funktionieren, zu sehr Gegenwartsmuseen und Foren politischer Auseinandersetzungen. Besonders spiegelt sich dies in den Internetforen der großen Tageszeitungen wider. Dort sind besonders kontrovers geführte Auseinandersetzungen zwischen Befürwortern und Kritikern der Neukonzeption des MHM zu finden, aber auch sehr interessante Einzelbeiträge und Kommentare. P r o fi l : Minister de Maizière sagte, dass das MHM ein bildungspolitisch bedeutsamer Lernort sei; für die Bevölkerung wie für die Soldaten der Bundeswehr. Mit welchem Lerneffekt sollen beide Zielgruppen nach Hause gehen? Pieken: Für ein solches Museumsprojekt gibt es viele wichtige Gründe, vor allem aber die Gründe, die für einen guten und intensiven Geschichtsunterricht sprechen. Große Teile der Ausstellung korrespondieren mit den Geschichts-Lehrplänen für den Schulunterricht in Sachsen und anderen Bundesländern. Sie bieten viele Bezüge zum fächerübergreifenden Unterricht mit Fächern wie Ethik und Geografie oder Gemeinschaftskunde, so dass das Museum für eine aus meiner Sicht besonders wichtige Besuchergruppe zu einem bedeutenden außerschulischen Lernort werden kann. Daneben ist das Museum auch eine besondere Arbeitsstätte für den historisch-politischen Unterricht von Soldaten. Die Ausstellung erschließt den Zugang zu historischen und zeitgeschichtlichen Ereignissen und Personen und befähigt die Soldatinnen und Soldaten, den ihnen in Gegenwart und Zukunft gegebenen Auftrag besser zu verstehen und zu erfüllen. P r o fi l :Im Jahr 2020 wird der jetzige Isaf-Einsatz in Afghanistan vermutlich Teil der neueren deutschen Militärhistorie sein. Erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg hat Deutschland wieder im Kampf Gefallene und Verwundete zu beklagen, aber auch tapfere Soldaten erlebt, die mit neu gestifteten Orden und Ehrenzeichen gewürdigt wurden. Wie wird das MHM diese zeitgeschichtlichen Kriegsereignisse in das Ausstellungkonzept einpflegen, und wird es dann zeitgemäße Formen von musealer Veteranenkultur für künftige Soldatengenerationen als militärischen Orientierungskompass geben? Pieken: Das MHM klammert die Gegenwart als Ausstellungsthema nicht aus. Obgleich ein historisches Museum hier an Grenzen stößt. Jeder Historiker, der ernst genommen werden möchte, arbeitet multiperspektiv. Die neueste Zeitgeschichte verschließt sich aber diesem Anspruch, da noch Daniel Libeskind ließ einen massiven Keil aus Beton, Stahl, Aluminium und Glas in das Museum hineintreiben, der gezielt als mutiger Einschnitt und grundlegende Störung konzipiert ist und dessen architektonische Anmutung zum Nachdenken anregt. Gesellschaft hin zu öffnen. Denken Sie nur an das Armeemuseum in Stockholm oder in Leeds. Auch in diesen Museen wird Gewalt als ein historisches, kulturelles und anthropologisches Phänomen thematisiert. Daneben nimmt die Chronologie der Ereignisse auch in den erwähnten Häusern wie im MHM einen großen Raum ein und bildet quasi die Basis für zivilisationshistorische Vermessungen. Zur Chronologie der deutschen Militärgeschichte gehört auch der Fakt, dass es selbst im NS- Staat viel Mut in dieser Nation gab, wenn Sie nur an das patriotische Verhalten von Einzelpersonen oder Gruppen denken, die sich gegen Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen zur Wehr setzten. Profil: Wunschdenken von Militärs bleibt ohne technischen Fortschritt und kreative Ingenieursleistung reine Fiktion. Hinter der Produktion von Rüstungsgütern stehen immer auch industriepolitische Entwicklungsprozesse. Rheinmetall ein im Jahre 1889 gegründetes, überaus geschichtsträchtiges Systemhaus hat schon die Kaiserliche Flotte mit feuerkräftigen Geschützen ausgestattet. So stellen Sie auch Exponate wie das Rheinmetall-Marineleichtgeschütz der Deutschen Marine nach 1945 aus. Welchen museumspädagogischen Weg wählt das MHM, wenn über Epochen hinweg militär-, sozial- und rüstungspolitische Kontexte transparent vermittelt werden sollen? Pieken: In der Bestandsdatenbank des MHM finden sich allein unter der Herstellerbezeichnung Rheinmetall mindestens 170 Objekte. Die Masse davon ist Munition. Es gibt aber auch eine Reihe von Geschützen, Teile von Handfeuerwaffen und zahlreiche Geräte, beispielsweise Schreibmaschinen und sogar einen Torpedorohr-Wartungssatz vom U-Boot U 17 (Klasse 206). Trotz einer insgesamt sehr beeindruckenden Sammlung von Militärtechnik versteht sich das MHM primär aber nicht als ein technisches, sondern als ein historisches Museum mit vielen Verästelungen in die Politik-, Kultur-, Mentalitäts- und Sozialgeschichte hinein. Wer Clausewitz gelesen und schätzen gelernt hat, kann Militärgeschichte in einem Museum gar nicht anders als in einem größeren Kontext thematisieren, denn Der Krieg ist kein isolierter Akt. tenden bildungsbürgerlichen Museen abhält, scheint es im MHM nicht zu geben. P r o fi l : Und wie war die Reaktion in der deutschen wie internationalen Presse- und Medienlandschaft einschließlich der Militär-Community auf die Neuausrichtung; gab es da auch stark ablehnende Stimmen oder scharfe Proteste zu verzeichnen? Pieken: Das Pressecho war bereits im Vorfeld der Eröffnung überwältigend und dem Grunde nach sehr positiv, auch im Ausland, wo insbesondere die Presseberichterstattung in den USA, Großbritannien, Italien und den Niederlanden sehr groß war. Besonders hervorgehoben wurde in den Artikeln der wissenschaftliche Anspruch der Ausstellung, der Charakter des MHM als moderne Forschungseinrichtung, aber auch der Beitrag des Museums zur demokratischen Identitätsbildung. The Economist schrieb beispielsweise, dass selbst die Bundeswehr is presented without much self-congratulation. Behind it lies a bet that democracy is better served by provoking questions than by preaching. Die überregionale niederländische Tageszeitung Trouw erklärte ihren Lesern den neuen Ansatz damit, dass die Bundeswehr eine Armee des Volkes ist, Soldaten heißen Bürger in Uniform und der oberste Befehlshaber ist das Parlament. So eine Armee baut kein Museum, in dem sich die Bevölkerung an Waffentechnik ergötzen soll, sondern wo die Menschen etwas über Krieg und Gewalt lernen. Und über sich selbst. Geschichte bedeutet Kontroverse, Kritik, Disput, und natürlich findet sich nicht jeder im Ergebnis eines historischen Museums wieder. nicht alle Schriftzeugnisse zugänglich sind, die Perspektiven aller Konfliktparteien noch nicht betrachtet werden können und weil die historische Forschung ihre Arbeit noch nicht aufgenommen hat. An dieser Stelle der Ausstellung arbeiten die Museumshistoriker journalistischer, wird die Ausstellung essayistischer. Die individuelle Perspektive einzelner Soldaten tritt an dieser Stelle besonders in den Vordergrund. Vor allem nach dem Motto runter vom Feldherrnhügel interessieren uns die Sicht und die Biographien der Soldaten im Einsatz. Dabei ist von entscheidender Bedeutung, dass die Historiker enge Kontakte zur Truppe pflegen und die Geschichten und die zu ihnen gehörenden Exponate vor Ort sammeln. Natürlich auch die der Soldatinnen und Soldaten, die wegen Tapferkeit ausgezeichnet wurden und werden. Aber auch hier bietet die Ausstellung einen Pluralismus der Eindrücke und Lesarten deutscher Militärgeschichte, und wenn von Identität gesprochen wird, dann nur im Plural und im Sinne von Identitätsangeboten. Ein persönliches Anliegen war und ist mir, nicht nur viele Lebensläufe von Soldatinnen und Soldaten zu sammeln, sondern möglichst viele Angehörige der Bundeswehr als Besucher zu gewinnen, auch die Männer und Frauen, die körperlich oder seelisch verwundet aus dem Einsatz zurückkehren. Auch deshalb war es mir besonders wichtig, für möglichst viele barrierefreie bauliche und inhaltliche Zugänge zur Ausstellung einzutreten, die über das gesetzlich vorgeschriebene Maß weit hinausgehen, und damit ein deutliches Zeichen zu setzen. Volker Schubert

20 Schlagkräftige Vernetzung: Die Erfahrungen aus den gegenwärtigen militärischen Operationen zeigen, dass der Einsatzerfolg maßgeblich von den Infanteristen als Stiefel am Boden abhängt. Im Auftrag der Bundeswehr hat Rheinmetall Defence die modular aufgebaute Kampfausstattung Gladius (hervorgegangen aus Infanterist der Zukunft 2 ) entwickelt; der Schwerpunkt liegt dabei in der Integration, Vernetzung und Bedienung der Subsysteme im System Soldat. Gladius bindet die abgesessenen kämpfenden Kräfte in die vernetzte Operationsführung ein und erhöht ihre Schlagkraft maßgeblich.

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