Pflegebedürftige richtig bewegen.

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Alexandra Friedrich
vor 7 Jahren
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1 Pflegebedürftige richtig bewegen. Ist Ihr Angehöriger geschwächt oder in seinen Bewegungen eingeschränkt, kann es sein, dass Sie ihn im Alltag unterstützen müssen beispielsweise beim Verlagern im Bett, beim Aufrichten oder auf den Stuhl setzen. Dabei wird Ihnen ein hohes Maß an körperlichem Einsatz abverlangt. Häufig handelt es sich um Hebe- und Tragevorgänge, um den Pflegebedürftigen in seiner Position zu verändern. Achten Sie darauf, dass Sie diese Tätigkeiten so kräfteschonend und rückenverträglich wie möglich durchführen. Denn es besteht die Gefahr, dass Sie Ihren Rücken schädigen und die Pflege bereits nach kurzer Zeit nicht mehr bewältigen können. Damit ist niemandem geholfen! Motivieren Sie Ihren Angehörigen deshalb dazu, alles selbst zu tun, was er noch selbst machen kann. Sie können ihn dabei unterstützen und ihm helfen, seine Selbstständigkeit weiterzuentwickeln. Die folgenden Anleitungen sollen veranschaulichen, wie Sie Ihren Angehörigen richtig und für Sie möglichst rückenschonend in seinen Bewegungen unterstützen, ohne ihn dabei heben oder tragen zu müssen. Dabei wird nach den Grundsätzen der Kinästhetik vorgegangen ein Handlungskonzept, mit dem die Bewegung von Pflegebedürftigen schonend unterstützt wird. Die Anleitungen ersetzen jedoch nicht einen speziellen Kurs für richtiges Heben, Tragen und Bewegen Ihres Angehörigen, wie er von Pflegekassen, Wohlfahrtsverbänden und ambulanten Pflegediensten angeboten wird. Zudem sollten Sie sich im Sanitätshaus über Hilfsmittel beraten lassen, die das Bewegen Ihres Angehörigen erleichtern beispielsweise Gleitmatten, Rutschbretter und Aufrichthilfen.

2 Zum Kopfende hin verlagern. Bei bettlägerigen Menschen sollte der Oberköper höher gelagert werden am besten in einem 30-Grad-Winkel. So sind Nahrungsaufnahme und Kommunikation ungehindert möglich. Doch häufig rutscht der Pflegebedürftige dann Richtung Fußende des Bettes. Damit Ihr Angehöriger bequem liegt und gut atmen kann, muss er regelmäßig wieder in Richtung Kopfende bewegt werden. Das Kopfteil des Bettes flach stellen Die Arme des Angehörigen vor dem Brustkorb verschränken Ein Bein aufstellen Becken in Richtung des gestreckten Beines schieben Mit der anderen Hand den gebeugten Oberschenkel in die gleiche Richtung schieben Auf diese Weise werden Becken, Brustkorb und Kopf auf die linke Seite verlagert die rechte Seite hat keinen Bettkontakt mehr Kopf zum Fußende beugen, so dass Brustkorb und Becken eine Aufwärtsbewegung machen Den Angehörigen wieder in die Rückenlage drehen und mit der Hand an Schulterblatt und Knie einen leichten Schub nach oben geben Kann der Angehörige mithelfen, soll er sich mit seinen Armen Richtung Kopfende ziehen oder mit einem Fuß am Ende des Bettes abdrücken Die Bewegung erfolgt mit abwechselnden Links- und Rechtsdrehungen, bis der Angehörige zum Kopfende gelangt ist

3 Aufsetzen. Ihr Angehöriger sollte so wenig wie möglich liegen. Denn nur im Sitzen kann er aktiv am Leben teilnehmen: das Essen und Trinken fällt leichter, er kann sich besser unterhalten oder aus dem Fenster schauen. Zudem ist sein Kreislauf stabiler und er kann tiefer einatmen. Setzen Sie Ihren Angehörigen daher regelmäßig auf. Der Angehörigen stellt ein Bein auf An Armem und Beinen unterstützen, so dass er sich zur Seite drehen und mit einem Unterarm abstützen kann Anschließend am Rücken stützen, bis er in der Sitzposition angelangt ist Kann Ihr Angehöriger nicht mithelfen, soll er seinen Arm auf Ihren Rücken legen Am Rücken und am Unterarm stützen Langsam in die Hocke gehen, den Angehörigen dabei zur Seite drehen und sein Gewicht auf seinen Unterarm verlagern Am Rücken stützen, bis er in der Sitzposition angelangt ist Die Sitzposition kann im sogenannten Langsitz stabilisiert werden. Gesäß des Angehörigen bis zur Knickstelle des Bettes bringen und Kopfteil hochstellen Die Beine sind leicht angezogen, nach außen gedreht und werden durch Kissen unterstützt Kopfkissen zu Schiffchen formen und längs der Wirbelsäule Richtung Gesäß legen, damit Ihr Angehöriger in einer aufgerichteten Position sitzen kann

4 Auf die Bettkante setzen. Sitzt Ihr Angehöriger an der Bettkante, sollte Sie immer darauf achten, dass seine Füße Bodenkontakt haben. Reichen die Beine nicht bis zum Boden, können Sie beispielsweise auch eine Fußbank unterstellen. Dadurch verhelfen Sie Ihrem Angehörigen zu einem stabileren Sitz. Ihre Hand an das Schulterblatt des Angehörigen legen Die Hand des Angehörigen liegt auf Ihrem Unterarm Der Angehörige blickt zum Kopfende und hat ein Bein aufgestellt Ziehen Sie den Angehörigen über den Brustkorb zu sich Vom Kopfende aus den Rücken des Angehörigen in Richtung Kopfende des Bettes ziehen Die Beine einzeln an die Bettkante bringen Ihr Angehöriger legt den Arm auf Ihren Rücken Sein Kopf liegt mit der Stirn an Ihrem Oberarm Ihr Angehöriger drückt während des Aufrichtens mit seiner Stirn gegen Ihren Oberarm Bewegung mitmachen, bis Ihr Angehöriger auf der Bettkante sitzt

5 Von der Bettkante auf den Stuhl. Ihr Angehöriger sollte regelmäßig das Bett verlassen. Am besten immer zur gleichen Zeit. Damit strukturieren Sie seinen Tag und wecken Interesse an täglichen Abläufen. Üben Sie die folgenden Abläufe zuvor am besten mit einem gesunden Menschen ein. Knie des Angehörigen mit dem eigenen Knie stützen, Ihre Schulter liegt an seinem Brustbein, Ihr Kopf an der Außenseite seines Oberarmes Der Angehörige legt seinen Kopf auf Ihrem Rücken ab Hand auf der Seite, auf der das Knie gestützt wird, unter das Gesäß des Angehörigen schieben Gewicht des Angehörigen auf seine Füße verlagern, indem Sie sich mit Ihrem Gesäß Richtung Boden bewegen Dabei den Oberkörper des Angehörigen eng an Ihre Schulter drücken Sobald Ihr Angehöriger sein Gewicht auf den Füßen hat und sich aufrichtet, den Brustkorb über Ihre Schulter nach oben schieben, mit der Hand das Gesäß zu sich heranziehen und mit den Knien sein Bein in die Streckung bringen Ihr Angehöriger steht nun auf eigenen Beinen und übernimmt nun auch vollständig das eigene Körpergewicht Für die Drehung zum Stuhl das Gewicht von einer Körperseite zur anderen verlagern Dazu den Körper Ihres Angehörigen ganz eng an Ihrem Körper halten Der Oberschenkel des Angehörigen liegt zwischen Ihren Oberschenkeln auf Ihr Becken befindet sich seitlich, etwas verschoben, an seinem Becken Durch die eigene Gewichtsverlagerung von einem Fuß auf den anderen auch eine Gewichtsverlagerung bei Ihrem Angehörigen einleiten Ist das Gewicht auf einer Seite, können Sie mit dem Fuß Ihres Angehörigen einen Schritt machen So lange auf diese Weise rückwärts gehen, bis Ihr Angehöriger mit seinen Beinen den Stuhl spürt Das Becken Ihres Angehörigen wegschieben und ihn somit in eine Beugung bringen Langsam auf dem Stuhl absetzen Sich selbst nach vornüber beugen und die Bewegung begleiten

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