Bedürfnisse von Kleinkindern unter drei Jahren erkennen und deuten

Transkript

1 Bedürfnisse von Kleinkindern unter drei Jahren erkennen und deuten - Entwicklung und Erprobung eines Instruments für die pädagogische Praxis - Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Eberhard-Karls-Universität Tübingen vorgelegt von Dipl. Päd. Ursula Figura aus Hürth Tübingen 2011

2 Tag der mündlichen Prüfung: Dekan: Prof. Dr. Josef Schmid 1. Gutachter: Prof. Dr. Maja Heiner 2. Gutachter: Prof. Dr. Karin S. Amos

3 Berichte aus der Pädagogik Ursula Figura Bedürfnisse von Kleinkindern unter drei Jahren erkennen und deuten - Entwicklung und Erprobung eines Instruments für die pädagogische Praxis - D 21 (Diss. Universität Tübingen) Shaker Verlag Aachen 2011

4 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. Zugl.: Tübingen, Univ., Diss., 2011 Copyright Shaker Verlag 2011 Alle Rechte, auch das des auszugsweisen Nachdruckes, der auszugsweisen oder vollständigen Wiedergabe, der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen und der Übersetzung, vorbehalten. Printed in Germany. ISBN ISSN Shaker Verlag GmbH Postfach Aachen Telefon: / Telefax: / Internet: info@shaker.de

5 Danksagung Die vorliegende Arbeit wäre nicht zustande gekommen, wenn es nicht Menschen gegeben hätte, die an mich geglaubt und mich unterstützt haben und die mir immer wieder Mut gemacht haben nicht aufzugeben. Diesen Menschen möchte ich an dieser Stelle Danke sagen. Zunächst möchte ich mich bei meiner Doktormutter Frau Prof. Dr. Maja Heiner bedanken, die mich als Spätpromovierende spontan und mit Freude als Doktorandin angenommen hat. Von Anbeginn an war sie offen für mein sehr praxisorientiertes, pädagogisches Thema und stand mir jederzeit in allen Fragen beratend zur Seite. In ihren Kolloquien gab sie mir die Möglichkeit mein Thema in einem größeren Kreis zu diskutieren und bestärkte mich stets in meiner Absicht mein Thema und mein Ziel zu verfolgen. Herrn Prof. Dr. Obrecht danke ich sehr für die Überlassung des unveröffentlichten Manuskriptes zu seiner Bedürfnistheorie, welches mir wertvolle Hinweise gab. Frau Prof. Dr. Amos danke ich für die Bereitschaft, das zweite Gutachten zu übernehmen. Gleichfalls möchte ich meinem Ehemann Raymond danken, der mir als unermüdlicher Gesprächspartner zur Seite stand. In Situationen, in denen die Kräfte nachließen und gedankliche Barrieren unüberbrückbar schienen, ermutigte er mich zur Weiterarbeit und unterstütze so manche Phase des Neubeginns. Bedanken möchte ich mich auch bei meinen beiden erwachsenen Töchtern Julia und Maria, die mich durch Zeichen ihres Stolzes auf ihre promovierende Mutter wachsen ließen. Auch sie bestärkten mich immer wieder in meinem Vorhaben und gaben mir als Erstleser wertvolle Rückmeldungen. Mein weiterer Dank gilt allen Erzieherinnen und Studierenden, die sich zu Beobachtungen, Umfragen und Diskussionen bereit erklärt haben und ihre Einrichtungen zu Beobachtungszwecken geöffnet haben.

6

7 Inhaltsverzeichnis Einführung 1 1 Bedürfnisse von Kleinkindern Annäherung an ein Beschreibungsmodell Klärung des Bedürfnisbegriffs für die Kleinkindpädagogik Das Spektrum der Bedürfnisse Maslow die Hierarchie der Bedürfnisse Ausgewählte Bedürfnisklassifikationen der Psychologie Deci & Ryan Die Selbstbestimmungstheorie Becker Theorie der Gesundheit Brazelton & Greenspan - Die sieben Grundbedürfnisse von Kindern Grawes neuropsychotherapeutische Perspektive auf Bedürfnisse Bedürfnisklassifikationen in der Pädagogik Falke: Bedürfnisse Jugendlicher und Jugendarbeit Mägdefrau: Bedürfnisse und Schulpädagogik Werner: Bedürfnisse im Rahmen der Kindeswohlgefährdung Bedürfnisse in der Pädagogik der frühen Kindheit Die biopsychosoziokulturelle Theorie menschlicher Bedürfnisse (TMB) von Obrecht Spezifizierende Zusammenfassung: Bedürfnisse von Kleinkindern 36 2 Bedürfnisse von Kleinkindern unter drei Jahren Biologische Bedürfnisse Beziehungs-psychologische Bedürfnisse 44 I

8 2.2.1 Das Bedürfnis nach emotionaler Zuwendung Das Bedürfnis nach Sicherheit Das Bedürfnis nach Anerkennung und Wertschätzung Individual-psychologische Bedürfnisse Das Bedürfnis nach Selbstwirksamkeit und Lernerfahrung Das Bedürfnis nach Selbstbestimmung Bausteine der frühkindlichen Bedürfnisentwicklung 65 3 Erkennungsmerkmale von Bedürfnissen und ihre Deutung Emotionale Zustände bei Kleinkindern und deren Korrelation zu Bedürfnissen Das externe Erkennen von Emotionen Kommunikationskanäle des Kleinkindes Das Blickverhalten Der Gesichtsausdruck Die Gestik mit Armen und Händen Körperhaltung und Körperkontakt Lautäußerungen Deutung nonverbaler Kommunikation in Bezug auf Gefühle Die Zuordnung körpersprachlicher Signale bei Kleinkindern als pädagogisches Instrument zur Erkennung und Erfüllung von Bedürfnissen Die bedürfnisbezogenen Appelle des Kindes Zusammenfassung körpersprachlicher Signale und ihrer Deutung bei Kleinkindern zu einer Bedürfnisausdruckstabelle 110 II

9 4 Theoretische Einordnung der Bedürfnisausdruckstabelle als Instrument der Beobachtung in der Frühpädagogik Einordnung in die Klassifikation der Beobachtungsmethoden Vergleich mit ausgewählten Beobachtungsinstrumenten der frühpädagogischen Praxis Bildungs- und Lerngeschichten Leuvener Engagiertheits-Skala Die sieben Intelligenzen Themen der Kinder Zusammenfassung und Stellenwert der Bedürfnisausdruckstabelle als Beobachtungsinstrument und ihre Anwendung in der pädagogischen Praxis Evaluation der Bedürfnisausdruckstabelle als Instrument zur Erkennung frühkindlicher Bedürfnisse Qualitative Validierung der Liste der nonverbalen Ausdrucksformen von Kleinkindern und ihrer Deutung zur Identifizierung von Gefühlen Überprüfung der Effektivität der Bedürfnisausdruckstabelle in der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern Die Auswahl der Probanden und ihr Kenntnisstand Der Arbeitsauftrag an die Beobachter und die Durchführung der Studie Ergebnisse der empirischen Untersuchung Das Ergebnis der ersten Messung ohne besondere Unterrichtung kindlicher Bedürfnisse Ergebnisse der zweiten Erhebungsphase nach einer theoretischen Einführung kleinkindlicher Bedürfnisse 157 III

10 Dritter Beobachtungsdurchgang nach Einführung der Bausteine der frühkindlichen Bedürfnisentwicklung und der Bedürfnisausdruckstabelle Einsatz des Instrumentariums bei angehenden Erzieherinnen ohne Vorkenntnisse Bewertung der Qualität der Ergebnisse 166 Fazit und Ausblick 173 Literaturverzeichnis 179 ANHANG 194 A 1: Beispielhaftes Beobachtungsprotokoll zur ersten Untersuchungsphase - Gruppe 1 ohne Instruktionen 194 A 2: Beispielhaftes Beobachtungsprotokoll zur zweiten Untersuchungsphase - Gruppe 1 nach theoretischer Einführung kleinkindlicher Bedürfnisse (Instruktion A) 198 A 3: Beispielhaftes Beobachtungsprotokoll zur dritten Untersuchungsphase - Gruppe 2 nach Einführung der Bedürfnisausdruckstabelle (Instruktionen A und B) 201 A 4: Beispielhaftes Beobachtungsprotokoll zur vierten Untersuchungsphase - Gruppe 3 nach Einführung der Bedürfnisausdruckstabelle (Instruktionen A und B) 205 IV

11 Tabellen-/ Abbildungsverzeichnis Tabelle 1: Synopse einer Bedürfnisklassifikation für Kleinkinder 40 Tabelle 2: Tabelle 3: Tabelle 4: Korrelationen zwischen Gefühlen und Bedürfnissen bei Kindern unter drei Jahren 79 Korrelationen von Gefühlen zu körpersprachlichen Ausdruckformen 101 Gliederung der den kindlichen Bedürfnissen zugeordneten Appelle 109 Tabelle 5: Bedürfnisausdruckstabelle 112 Abbildung 1: Bausteine der Bedürfnisentwicklung bei Kleinkindern 68 Abbildung 2: Abbildung 3: Abbildung 4: Abbildung 5: Flussdiagramm der empirischen Erhebung zur Überprüfung der Effektivität der Bedürfnisausdruckstabelle 147 Ergebnis der Deutungsfähigkeit von Bedürfnissen der Gruppen 1 und 2 ohne Instruktion 153 Ergebnis der Deutungsfähigkeit von Bedürfnissen vor den Instruktionen frühkindlicher Bedürfnisse im Vergleich zur Expertenmeinung 155 Ergebnis zum Grad der Deutungsfähigkeit von Bedürfnissen vor Instruktionen im Vergleich zur Expertenmeinung 156 Abbildung 6 : Ergebnis der Deutungsfähigkeit der Gruppe1 im Vergleich zur Expertenmeinung nach theoretischer Einführung frühkindlicher Bedürfnisse 158 Abbildung 7: Verbesserung der Deutungsfähigkeit von Bedürfnissen in Gruppe 1 vor und nach theoretischer Einführung frühkindlicher Bedürfnisse 158 V

12 Abbildung 8: Abbildung 9: Ergebnis der Deutungsfähigkeit der Gruppe 2 im Vergleich zur Expertenmeinung nach Einführung der Bedürfnisausdruckstabelle 160 Verbesserung der Deutungsfähigkeit von Bedürfnissen in Gruppe 2 vor und nach theoretischer Einführung in frühkindliche Bedürfnisse und Vermittlung der Bedürfnisausdruckstabelle 161 Abbildung 10: Verbesserung der Deutungsfähigkeit von Bedürfnissen durch sukzessive Instruktionen: Theoret. Einführung (Instr. A) und Handhabung der Bedürfnisausdruckstabelle (Instr. B) 162 Abbildung 11: Ergebnis der Deutungsfähigkeit der Gruppe 3 (im 1. Ausbildungsjahr) mit zweifacher Instruktion (A u. B) im Vergleich zur Expertenmeinung 165 Abbildung 12: Vergleich der Deutungsfähigkeit von Gruppe 3 (1. Ausbildungsjahr) mit Gruppe 2 (2. Ausbildungsjahr) jeweils nach zweifacher Instruktion (A u. B) 165 Abbildung 13: Vergleich der Beobachtungsqualität der Probanden von Gruppe 3 in einzelnen auf dasselbe Kind bezogenen Beobachterpaarungen 168 Abbildung 14: Vergleich der Deutungsfähigkeit der Probanden der Gruppe 3 in einzelnen auf dasselbe Kind bezogenen Paarungen 169 Abbildung 15: Verteilung der Deutungsfähigkeit in Gruppe 1 ohne Instruktionen 170 Abbildung 16: Verteilung der Deutungsfähigkeit in Gruppe 2 ohne Instruktionen 170 Abbildung 17: Verteilung der Deutungsfähigkeit in Gruppe 1 nach Instruktion A 170 Abbildung 18: Verteilung der Deutungsfähigkeit in Gruppe 2 nach Instruktionen A u. B 170 VI

13 Abbildung 19: Verteilung der Deutungsfähigkeit in Gruppe 3 nach Instruktionen A u. B 171 Abbildung 20: Verbesserung der Deutungsfähigkeit über alle Phasen der Untersuchung, dargestellt durch den durchschnittlichen Mittelwert und die Streubreite 172 VII