1. Gemeinsame Recherche zur Begriffsklärung (Internet, öffentliche Bibliothek - Literatur)
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- Dieter Fischer
- vor 7 Jahren
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1 Religion oder Ethik? (K)ein Fach wie jedes andere! Ö1 Praxis - Spezial Gestaltung: Judith Fürst Sendedatum: Länge: 38 min Aktivitäten 1. Gemeinsame Recherche zur Begriffsklärung (Internet, öffentliche Bibliothek - Literatur) a) Was versteht man unter säkular bzw. Säkularisierung? b) Welchen Gegenstand hat Ethik zum Inhalt? c) Worauf basieren ethische Überlegungen aus religiöser Sicht? d) Welche europäischen Staaten haben einen konfessionellen Religionsunterricht in ihren öffentlichen Schulen? Welche nicht? e) In welchen Lebensbereichen spielt Ethik eine Rolle? (Denken Sie z.b an Wirtschaft und Medizin als Beispiele für Konfliktpotentiale in unserer Gesellschaft.) f) Was bedeutet Trennung von Kirche und Staat? Welche historischen Wurzeln sind für die unterschiedlichen Modelle in Europa auszumachen? 2. Gruppenarbeit und Diskussion Wie weit ist für Sie persönlich die Frage des Religionsunterrichtes als Unterrichtsfach in einer zukünftigen modernen Gesellschaft von Bedeutung? Sollte Religion nicht Privatsache sein? Und stattdessen der Ethikunterricht, frei von religiösen Überzeugungen, zu einem guten Zusammenleben erziehen? 3. Umfrage unter Schulkollegen und anschließende Diskussion Befragen Sie ihre Klassenkameraden bezüglich ihrer persönlichen Sicht für oder gegen die Beibehaltung des konfessionellen Religionsunterrichts. Verlangen Sie Begründungen für die Stellungnahmen. Das Ergebnis soll als Diskussionsgrundlage dienen, ob religiöse Inhalte für unsere Gesellschaft unverzichtbar sind. Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 1
2 4. Recherche zu Hintergründen der Diskussion um den Ethikunterricht a) Was passiert mit den Religionslehrerinnen und Lehrern, wenn der Ethikunterricht den konfessionellen Religionsunterricht ersetzt? Welche beruflichen Möglichkeiten haben Sie? b) Wer kommt für die Bezahlung der Religionslehrer auf? Wie ist die österreichische Situation? c) Warum machen viele Religionslehrer eine Zusatzausbildung als Ethiklehrer? d) Wem gegenüber ist der Religionslehrer für seine Unterrichtsinhalte verantwortlich, wem der Ethiklehrer? e) Die Argumentation, der Staat habe kein Geld, beruht auf einer bestimmten Anzahl von sogenannten Werteinheiten, die im Schulbudget für verschiedene Unterrichtsfächer vorgesehen sind (wie viele Unterrichtsstunden also bezahlt werden können). Der zusätzliche oder gar parallel (verpflichtend oder freiwillig) angebotene Ethikunterricht versursacht daher Mehrkosten. Welche Konflikte sind daher aus ökonomischer Sicht vorprogrammiert? f) Der Religionsunterricht hat bis zur Matura in allen Schulen einen fixen Platz und eine fixe Stundenanzahl pro Schulstufe. Das ist vertraglich mit der Kirche vereinbart (Konkordat). Was wird darin geregelt? g) Erscheint es sinnvoll, dass konfessionsgebundene Religionslehrer gleichzeitig auf der Basis von Zusatzausbildungen Ethik unterrichten können? h) Aus den vorangehenden Überlegungen könnte sich herauskristallisieren, dass auch wesentlich sozialökonomische Aspekte an der Ethikdebatte beteiligt sind. Es geht auch um Arbeitsplätze. Wie ist dies im Kontrast zur Argumentation, dass wichtige Werte für die Gesellschaft vermittelt werden, zu sehen? 5. Diskussion Wenn Sie die Argumente der Religionsvertreter genau betrachten, so werden Sie feststellen, dass alle einhellig für eine Beibehaltung des Religionsunterrichtes plädieren. Die Möglichkeit eines privaten Religionsunterrichtes wird gar nicht angedacht. Was sind mögliche Gründe dafür? Was befürchten die Religionsvertreter für ihre Gemeinschaften? Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 2
3 6. Gruppenarbeit - Begriffsklärung a) Was zeichnet eine laizistische Gesellschaft aus? b) Was unterscheidet die Staaten England, Österreich und Frankreich in ihrer Haltung den anerkannten Konfessionen gegenüber? c) Kann man die österreichische Gesellschaft als säkular bzw. als laizistisch bezeichnen? d) Stichwort Volksbegehren: Trennung von Kirche und Staat. Welche Chancen hat es? e) In unserer Gesellschaft kann man von einer fortschreitenden Säkularisierung wahrnehmen. Worin drückt sie sich aus? 7. Diskussion und Sprachanalyse Christine Mann, die Leiterin des Schulamtes (Diözese Wien), sagt im Interview: Es gibt eben auch eine säkular begründete Ethik und die soll in der Schule genau so ihren Platz haben, sie hat sie auch referierender Weise im Religionsunterricht. Aber sie soll durchaus authentisch zur Sprache kommen. Aber man muss natürlich jeweils wissen, was der Ethikunterricht des weltanschaulich neutralen Staates leisten kann und darf und was der Religionsunterricht als konfessioneller Religionsunterricht leisten kann. Analysieren Sie diese Aussagen im Detail. 8. Diskussion Profane versus religiöse Lebensführung. Überlegen Sie die wesentlichen Unterschiede im Weltbild religiöser und areligiös lebender Menschen. Was ist den Religiösen wichtig, den Areligiösen aber gleichgültig? Begründen Sie, warum eine Ethikausbildung für beide von großem Nutzen sein kann. 9. Kritische Betrachtung und Diskussion a) Was würde einer Gesellschaft fehlen, die keinen öffentlichen Religionsunterricht in den Schulen vorsieht? Ziehen Sie den Vergleich mit anderen Ländern. b) Sind die Bedrohungen fundamentalistischer Gruppen religiöser Provenienz nicht leichter durch einen vom Staat zugelassenen und damit kontrollierten Religionsunterricht zu mindern? c) Finden Sie weitere negative und positive Argumente für einen Religionsunterricht und den Ethikunterricht. Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 3
4 10. Rollenspiel Recherche - Argumentation Teilen Sie ihre Mitschüler in drei Gruppen ein: Jede der Gruppen soll für die drei Formen des Verhältnisses von Religion und Staat Argumente formulieren und sie verteidigen. Verbindungssystem Kooperationssystem Trennungssystem. Verwenden sie Beispiele aus Europa aber auch aus Amerika und Asien. 11. Analyse und Diskussion Bundesministerin Claudia Schmied hat sich in einem öffentlichen Statement zur Aufklärung und gleichzeitig zur Toleranz gegenüber religiösen Menschen bekannt. a) Warum ist es wichtig, dass in modernen Gesellschaften die Religion keine zentrale politische Rolle spielt? b) Stellen Sie Vergleiche zwischen europäischen Demokratien und arabischen Gesellschaften wie dem Iran und Saudi Arabien an. c) In der österreichischen Geschichte ist die Trennung von Kirche und Staat relativ neu. Welche teilweise zweifelhafte Rolle spielte die Kirche in der ersten Hälfte des 20. Jhdts. d) Wie weit darf Toleranz gehen, betrachtet man die vielen anerkannten Religionsgemeinschaften in unserem Land und die Inhalte ihrer Lehren? e) Welche Gefahren bringt die Religionsfreiheit in Hinblick auf Glaubensinhalte verschiedener Religionsgemeinschaften z.b. bestimmte Aussagen des Alten Testaments, des Korans, der Zeugen Jehovas, die im Widerspruch zu geltenden Gesetzen stehen? Finden Sie einige Aussagen, die unserem Verständnis von Freiheit widersprechen. Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 4
5 12. Analyse und Diskussion: Die Haltung der Päpste und islamischer Religionsführer zur säkularen Gesellschaft ist negativ. Ethikunterricht ist daher eine Herausforderung. a) Worauf begründen die Kirchenführer ihre Ablehnung? Was setzen sie voraus? b) Welche Konsequenzen hat dies für verschiedene Ethikdebatten im Bereich der Medizin, Wirtschaft und Biologie? Welche Konflikte entstehen z.b. bei Diskussionen um die Beseelung des menschlichen Embryos? Welche wirtschaftlichen Vorteile ergeben sich in diesem Zusammenhang für islamische Länder bei der Stammzellenproblematik? c) Was bedeutet dies für individuelle Freiheit und Lebensentwürfe, die mit und ohne der Vorstellung von göttlicher Macht auskommen wollen? Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 5
1. Geben Sie einige Erwartungen von Schülern bezüglich eines modernen Ethikunterrichts wieder.
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