Nicos Puppe und Sophies Lastwagen Gender im Frühbereich
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- Kajetan Böhler
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Nicos Puppe und Sophies Lastwagen Gender im Frühbereich Für die Geschlechtsidentitäts- Entwicklung sind die ersten Lebensjahre von besonderer Bedeutung. Ein beachtlicher Teil von Kindern besuchen in den Jahren eine Kindertageseinrichtung Julia Steinmetz 1
2 La poupée de Timothée et le camion de Lison (Véronique Ducret & Véronique Leroy 2012) GUIDE D OBSERVATION DES COMPORTEMENTS DES PROFESSIONNEL- LE-S DE LA PETITE ENFANCE ENVERS LES FILLES ET LES GAÇONS 2
3 La poupée de Timothée et le camion de Lison (Véronique Ducret, Bulle Nanjoud 2012, undkinder Nr. 90, S ) Einige Befunde der vorausgehenden Studie: Die Erwachsenen fordern Jungen häufiger auf als Mädchen Mädchen werden häufiger zum Aufräumen aufgefordert als Jungen Jungen ergreifen häufiger das Wort um Fragen zu stellen, oder über Erlebnisse zu erzählen Wenn sie sich zu Wort melden, sprechen sie länger als Mädchen Mädchen werden häufiger unterbrochen Mädchen spielen häufiger in ruhigen Ecken Jungen beanspruchen mehr Raum Eltern und pädagogische Fachpersonen verhalten sich gegenüber Mädchen bzw. Jungen unterschiedlich (Ducret und LeRoy 2012) Folge: wiederholte Zuschreibungen und Erwartungen übertragen sich auf die Kinder das Geschlechterrollenverhalten wird vorgegeben und von den Kindern übernommen (Einengung). 3
4 Nicos Puppe und Sophies Lastwagen (Julia Steinmetz, Elisa Spirig Mohr, Heidi Simoni, 2013) HANDBUCH FÜR DIE BEOBACHTUNG VON INTERAKTIONEN ZWISCHEN PÄDAGOGISCHEN FACHPERSONEN, ELTERN UND MÄDCHEN UND JUNGEN Übersetzung und Adaption für die deutschsprachige Schweiz durch das Marie Meierhofer Institut für das Kind. 4
5 Inhaltlicher Aufbau der Broschüre Teil 1: Die qualitative Analyse (ab S. 11) Kapitel 1-3 Interaktionen zwischen pädagogischen Fachpersonen und Kindern Interaktionen zwischen Kindern im Fokus Interaktionen zwischen pädagogischen Fachpersonen und Eltern Reflexionsfragen zur Selbst- Fremdreflexion und zum Aufgreifen der Thematik im Team. Dieser Teil wurde aus dem Französischen übersetzt und adaptiert. Kapitel 4 Bilderbücher werden in Bezug auf die Darstellung von Männern und Jungen sowie Frauen und Mädchen analysiert und diskutiert. Fragen zur Reflexion der vorhandenen Bilderbücher. Für dieses Kapitel wurden zwei exemplarische deutschsprachige Bilderbücher gesucht und ausgewählt, welche die Ergebnisse zur Darstellung von Geschlecht auf Bildern aus der französischen Broschüre bestätigen. 5
6 Teil 2 (Quantitative Analyse) ab S. 42 Der zweite Teil der Publikation ist für interessierte Fachpersonen entworfen, die sich eingehender mit dem Thema auseinandersetzen möchten. Beinhaltet eine Beobachtungstabelle, anhand welcher Interaktionen zwischen pädagogischen Fachpersonen, Kindern und Eltern quantitativ erfasst werden können und zu deren Analyse Videobeobachtungen nötig sind. Dieser Teil wurde übersetzt und adaptiert. 6
7 Bibliographie (ab S. 53) Wissenswertes Sammlung von Büchern und Artikeln, die sich mit dem Thema Gender u.a. aus entwicklungspsychologischer, pädagogischer und politischer Sicht beschäftigen. Forschungsergebnisse und wissenschaftliche Dokumentationen von Projekten. Für die Praxis pädagogische Handreichungen und Arbeitsmaterialien zur Unterstützung einer geschlechtssensiblen Pädagogik im Alltag und für die Auseinandersetzung von Teams u.a. mit dem Thema Gender, geschlechterspezifischen Erziehungsstilen und dem Umgang mit Geschlechterrollen und Klischees. Kinderbücher eignen sich für eine geschlechtssensible Arbeit mit Kindern in Kindertageseinrichtungen, Familien, Spielgruppen und Tagesfamilien. Interessante Links und Filmhinweise Dieser Teil wurde für den deutschen Sprachraum im Rahmen dieses Projekts erarbeitet. 7
8 Adaption des vierten Kapitels Beispiel an der Kinderliteratur 8
9 Reflexion des Bildes: 1. Wie viele Jungen/Männer und wie viele Mädchen/Frauen sind auf diesem Bild dargestellt? 2. Bei welchen Tätigkeiten sind die Mädchen/Frauen und die Jungen/Männer dargestellt? 3. Wie (Aussehen, Kleidung, Posen,...) sind die Mädchen/ Frauen und Jungen/Männer dargestellt? 9
10 Beispiele von Normbrüchen in der Kinderliteratur Eine bewusste Durchbrechung der Norm 10
11 Fazit Sensibilisierung für das Thema Gender im Frühbereich Das Hinterfragen und Reflektieren vom eigenen Handeln Rollenvorbilder, welche bewusst mit der Genderthematik umgehen Mit der Broschüre erhält die Praxis eine anwendbare und nützliche Handreichung, die eine geschlechtssensible Arbeit mit Kindern unterstützt, reflektiert und fördert. 11
12 Genderkompetenz Gerade das Bewusstsein von Unterschieden und damit auch das Bewusstsein selbst Unterschiede zu machen, ist ein Merkmal von Professionalität (Zitat von Lotte Rose). 12
13 Vorteile geschlechtsbezogener Pädagogik für Kinder (vgl. Sundermeyer, Vortrag am in Lübeck) Unterstützt Kinder dabei, stereotype, einengende Geschlechterbilder erweitern zu können, unterschiedlichen Interessen neugierig nachzugehen und vielfältige Kompetenzen zu erwerben. Möchte Kinder darin begleiten und ermuntern Unbekanntes zu entdecken und unterschiedliche Spiele und Tätigkeiten auszuprobieren. Leistet einen wichtigen Beitrag zur individuellen Persönlichkeitsentwicklung der Kinder. Kann den vielfältigen Lebenslagen gerecht werden: z.b. heterogene Zusammensetzung von Kindergruppen, allen ein Zuhause sein. Erreichung von Chancengleichheit für beide Geschlechter und zum Abbau von Diskriminierungen und gesellschaftlichen Geschlechterhierarchien (Qualitätsmanagement). 13
14 Murmelgespräch: 1 Was tun Sie nicht, weil Sie eine Frau/ ein Mann sind? 2 Was tun Sie, weil Sie eine Frau/ein Mann sind? 3 Was würden Sie gerne tun, obwohl Sie eine Frau/ein Mann sind? (vgl. Merz 2001 in Schneider 2009) 14
15 Jedes Mädchen und jeder Bub braucht drei Dinge: Sie/er benötigt Aufgaben, an denen sie/er wachsen kann. Sie/er braucht Verhaltensweisen als Vorbilder, an denen sie/er sich orientieren kann. Und sie/er braucht Gemeinschaften in denen sie/er sich aufgehoben fühlt. Wolf Singer (Professor und Direktor am Max-Planck-Institut) 15
16 Jedes Mädchen und jeder Bub braucht drei Dinge: Sie/er benötigt möglichst offene und geschlechtsunabhängige Aufgaben, an denen sie/er wachsen kann. Sie/er braucht Frauen und Männer mit vielfältigen - auch geschlechtsuntypischen - Verhaltensweisen als Vorbilder, an denen sie/er sich orientieren kann. Und sie/er braucht Gemeinschaften, manchmal in Gruppen des eigenen Geschlechts, manchmal in geschlechtergemischten Gruppen, in denen sie/er sich aufgehoben fühlt. Eliza Spirig Mohr 16
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