Kreis Bernkastel-Wittlich

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1 Kreis Bernkastel-Wittlich KREISATLAS ZUR VERTRAGSÄRZTLICHEN VERSORGUNG Region Vertragsärztliche Versorgung Weitere Leistungsanbieter Morbidität

2 Inhalt INHALT VORWORT EINLEITUNG DIE KASSENÄRZTLICHE VEREINIGUNG RHEINLAND-PFALZ (KV RLP) HERAUSFORDERUNGEN FÜR DIE VERTRAGSÄRZTLICHE VERSORGUNG Ärztemangel Demographischer Wandel Multimorbidität Bereitschaftsdienstorganisation DIE REGION: KREIS BERNKASTEL-WITTLICH SIEDLUNGS- UND VERWALTUNGSSTRUKTUR BEVÖLKERUNG: ENTWICKLUNGEN UND STRUKTUREN SOZIOÖKONOMISCHE INDIKATOREN VERTRAGSÄRZTLICHE VERSORGUNG STRUKTUREN DER VERTRAGSÄRZTESCHAFT Vertragsärztezahlen und Tätigkeitsformen Altersstruktur Räumliche Verteilung BEDARFSPLANUNG BEREITSCHAFTSDIENSTORGANISATION HAUSÄRZTLICHE VERSORGUNG Zukünftige Entwicklung Erreichbarkeiten Struktur und Entwicklung der Patientenschaft Behandlungshäufigkeiten und Behandlungsbedarf WEITERE LEISTUNGSANBIETER DES GESUNDHEITSWESENS STATIONÄRE VERSORGUNG ANBIETER UND EINRICHTUNGEN MEDIZINISCH-PFLEGERISCHER LEISTUNGEN MORBIDITÄT: KRANKHEITSLAST UND KRANKHEITSSPEKTREN VERZEICHNISSE VERZEICHNIS DER ABBILDUNGEN VERZEICHNIS DER TABELLEN QUELLENVERZEICHNIS...61

3 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Bernkastel-Wittlich 3 1 Vorwort Die ambulante medizinische Versorgung der Bevölkerung kann derzeit nur deshalb als gesichert gelten, weil viele Ärzte zugunsten der Versorgung ihrer Patienten selbstausbeuterisch enorme Arbeitsbelastungen auf sich nehmen und zum Teil bis ins hohe Alter hinein praktizieren. Frei werdende Arztsitze, vor allem auf dem Land, können bereits heute nicht alle wieder besetzt werden. Die Altersverteilung der Ärzte zeigt deutlich auf, womit wir in den kommenden Jahrzehnten zu rechnen haben: Die Zahl der nachrückenden Ärzte wird kleiner, die Zahl der nicht wieder besetzten Arztsitze größer. Wenn wir heute nicht auf allen Interventionsebenen Maßnahmen gegen diese drohende Entwicklung ergreifen, wird ein Versorgungsengpass bisher nicht bekannten Ausmaßes wie ein Tsunami auf unsere Gesellschaft zurollen. Zuerst wird er die strukturschwachen ländlichen Regionen treffen, dann aber auch städtische Regionen erfassen. Ziel der in dieser Broschüre vorgestellten Auswertungen der Versorgungsforschung der KV RLP ist es, insbesondere den Entscheidungsträgern der Städte und Landkreise einerseits Informationen über die derzeitigen Versorgungstrukturen zur Verfügung zu stellen und andererseits diese mit den Entwicklungsprognosen bis zum Jahr 2030 zu konfrontieren. Beides - Strukturdaten und Prognosen sind unabdingbare Basisinformationen für die Planung effizienter altersgerechter und nachhaltiger kommunaler Anpassungsstrategien. Die Vorbereitung auf die bis zum Jahr 2050 sich zuspitzenden Auswirkungen des demographischen Wandels und das Abwenden von dramatischen Versorgungsengpässen bedarf der Intervention auf allen gesellschaftlichen Ebenen. Ohne umfassende und nachhaltige Maßnahmen - auch des Gesetzgebers - zur Steigerung der Attraktivität des Arztberufes werden alle kommunalen Anstrengungen zur Sicherstellung einer dauerhaften medizinischen Versorgung auf gewohntem Niveau ins Leere laufen. Die Kommunen müssen die Rahmenbedingungen für eine altersgerechte Infrastruktur schaffen. Gelingt dies nicht, werden ländliche Regionen als Wohnsitz für eine alternde Gesellschaft zunehmend unattraktiv, zudem sinkt auch die Wahrscheinlichkeit, funktionierende medizinische Versorgungsstrukturen zu erhalten oder aufzubauen. Städte und Kommunen stehen daher unmittelbar in der Verantwortung, altersgerechte kommunale Anpassungsstrategien zu entwickeln und nachhaltig voranzutreiben. Die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz steht als Ansprech- und Kooperationspartner selbstverständlich zur Verfügung. Dr. Sigrid Ultes-Kaiser Vorsitzende des Vorstandes Dr. Peter Heinz Stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes Dr. Klaus Sackenheim Mitglied des Vorstandes

4 4 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Bernkastel-Wittlich 2 Einleitung 2.1 DIE KASSENÄRZTLICHE VEREINIGUNG RHEINLAND-PFALZ (KV RLP) Die KV RLP stellt als eine von 17 KVen im Bundesgebiet die ambulante medizinische Versorgung in Rheinland-Pfalz sicher. Als Körperschaft des Öffentlichen Rechts und Organ der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen sind mehr als rheinlandpfälzische Ärzte und Psychotherapeuten, die gesetzlich Krankenversicherte behandeln, in ihr als Mitglieder organisiert. Bei der gesetzmäßigen Durchführung der vertragsärztlichen und vertragspsychotherapeutischen Versorgung unterliegt die KV RLP der Aufsicht durch das Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demographie des Landes Rheinland-Pfalz. Gegenüber ihren Vertragspartnern, den Krankenkassen vertritt die KV RLP die Rechte, Pflichten und wirtschaftlichen Interessen ihrer Mitglieder. Für sie schließt sie Honorarverträge über die Gesamtvergütung ab, die von den Krankenkassen für die ambulante Versorgung gezahlt wird. Sie wickelt die Abrechnung der Mitglieder mit den Krankenkassen ab und regelt die Verteilung des Honorars. Weiterhin unterstützt sie ihre Mitglieder in Angelegenheiten des Praxisalltags. Die KV RLP sorgt im Rahmen des ihr übertragenen Sicherstellungsauftrages dafür, dass genügend Ärzte und Psychotherapeuten zu jeder Tages- und Nachtzeit für die rund 4 Millionen Bürger des Landes in der Nähe ihres Wohnorts zur Verfügung stehen und koordiniert hierzu auch den ärztlichen Bereitschaftsdienst. Sie gewährleistet darüber hinaus, dass die Qualität in der ambulanten medizinischen Versorgung dauerhaft hoch bleibt. Sie setzt sich ein für die Wahrung von Freiberuflichkeit und Niederlassungsfreiheit sowie für das Recht auf freie Arzt- und Psychotherapeutenwahl. Des Weiteren unterstützt die KV RLP Patienten bei der Suche nach einem geeigneten Arzt oder Psychotherapeuten und bietet Veranstaltungen zu Gesundheitsthemen an. Die KV RLP trifft ihre Entscheidungen frei durch die von ihren Mitgliedern gewählten Organe, die Vertreterversammlung und den Vorstand. Die Entscheidungen sind für alle Mitglieder bindend. Die KV RLP ist für Ihre Mitglieder und alle Interessenten als Ansprechpartner in Rheinland-Pfalz präsent. Neben Ihrem Hauptsitz in Mainz unterhält sie drei Regionalzentren in Koblenz, Neustadt an der Weinstraße und Trier. Mehr Informationen unter

5 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Bernkastel-Wittlich HERAUSFORDERUNGEN FÜR DIE VERTRAGSÄRZTLICHE VERSORGUNG Der vom Gesetzgeber erteilte Sicherstellungsauftrag ( 72 SGB V) verpflichtet die KV RLP im Rahmen des gesetzlich festgelegten Umfangs ( 73 Abs. 2 SGB V), die vertragsärztliche Versorgung bestehend aus Hausärzten, Fachärzten und Psychotherapeuten jederzeit an allen Orten für jeden gesetzlich Versicherten in Rheinland-Pfalz zu garantieren. Diese anspruchsvolle Aufgabe ist durch gesellschaftliche und organisatorische Umbrüche vor zahlreiche Herausforderungen gestellt, denen sich die KV RLP stellt, um ihren gesetzlichen Auftrag zu erfüllen. Als Beispiele für diese Herausforderungen an die derzeitige und zukünftige vertragsärztliche Versorgung sind zu nennen: Ärztemangel Demographischer Wandel Wandel der Krankheitsmuster (Multimorbidität) Bereitschaftsdienstorganisation ÄRZTEMANGEL KANN DER WIEDERBESETZUNGSBEDARF VON ARZTSITZEN IN DEN REGIONEN GEDECKT WERDEN? Die bis Anfang des Jahrtausends beschworene Ärzteschwämme ist in der öffentlichen Diskussion inzwischen dem Thema Ärztemangel gewichen. Politik und Bürger müssen vielfach realisieren, dass zukünftig regionale und fachgruppenspezifische Versorgungsengpässe drohen könnten, insbesondere wenn sich die Rahmenbedingungen für die Tätigkeit als Vertragsarzt nicht dem gesellschaftlichen Wandel anpassen. Die derzeitige Altersstruktur der Vertragsärzteschaft erfordert noch in diesem Jahrzehnt die Wiederbesetzung von 54 Prozent der Hausarztversorgungsaufträge. 1 Ausgedrückt in Kopfzahlen sind derzeit etwa praktizierende Hausärzte in Rheinland-Pfalz bereits älter als 54 Jahre, knapp 900 sogar älter als 60 Jahre. 2 Die potentiell nachrückenden Medizinerjahrgänge präferieren nach ihrer Facharztausbildung in der Mehrheit nicht mehr die klassische Tätigkeit als freiberuflicher niedergelassener Vertragsarzt. Die Tätigkeit als Hausarzt in ländlichen Regionen wird zudem als unattraktiv angesehen, denn insbesondere Großstädte bieten Arbeitsmöglichkeiten und Arbeitsbedingungen auch außerhalb des Vertragsarztwesens, mit denen sich Familie, Beruf und Freizeitaktivitäten besser vereinbaren lassen. 1 Unter der Annahme des Medianabgangsalters für Hausärzte von 62 Jahren. 2 Arztregister der KV RLP (Stichtag ).

6 6 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Bernkastel-Wittlich Die Möglichkeiten anderer Organisations- und Praxisformen als die der Einzelpraxis, wie zum Beispiel die Arbeit als Angestellter in Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) oder die Gründung von Überörtlichen Berufsausübungsgemeinschaften (BAG), tragen dieser Entwicklung in Form von steigenden Tätigkeitsanteilen Rechnung. Die KV RLP bemüht sich intensiv um die Niederlassung von neuen Vertragsärzten, um dem drohenden Ärztemangel zu begegnen. Dafür hat sie ein umfangreiches Maßnahmenbündel erarbeitet. Dieses beinhaltet im Einzelnen: Niederlassungsberatung und betriebswirtschaftliche Beratung Finanzielle Förderung von Lehrbeauftragten im Bereich Allgemeinmedizin Finanzielle Förderung der Weiterbildung im Bereich Allgemeinmedizin Einrichtung einer Koordinierungsstelle für Weiterbildung Famulaturbörse für Medizinstudenten KV RLP-Lotsen für neu niedergelassene Vertragsärzte Bereitschaftsdienstorganisation durch Bereitschaftsdienstzentralen (BDZ) Unterstützung bei Gründungen und Anstellungen auf dem Land Kooperation mit dem Sanitätsdienst der Bundeswehr Werbemaßnahmen und Veranstaltungen für die Vertragsarzttätigkeit Insbesondere durch die Niederlassungs- und betriebswirtschaftliche Beratung im Vorfeld einer Niederlassung, können neben umfangreichen Informationen über den Vertragsarztsitz auch Ratschläge für Praxisfinanzierung und -management gegeben werden. Zusätzlich unterstützt ein persönlicher Lotsenservice alle neu zugelassene Ärzte in den ersten zwei Jahren ihrer Tätigkeit in allen Fragen des Vertragsarztsystems. Auch bei einem Ausbau der ärztlichen Tätigkeit durch die Gründung von Zweigpraxen und Anstellung weiterer Ärzte zur Verbesserung der Versorgungslage auf dem Land unterstützt die KV RLP ihre Mitglieder. Weitere Maßnahmen der KV RLP setzen schon im Medizinstudium an, um künftige (Land)-Ärzte für die Vertragsärztliche Tätigkeit zu gewinnen. Neben der finanziellen Förderung von Studium und Weiterbildung im Fachbereich Allgemeinmedizin runden zahlreiche Veranstaltungen das Angebot ab.

7 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Bernkastel-Wittlich DEMOGRAPHISCHER WANDEL ALTERSSTRUKTURWANDEL DER PATIENTENSCHAFT Der wohl größte gesellschaftliche Wandel wird auch das System der vertragsärztlichen Versorgung vor große Herausforderungen stellen. Die zu versorgende Bevölkerung wird zahlenmäßig weniger, älter und sich noch mehr auf die Ballungsgebiete konzentrieren. Diese Strukturveränderungen werden regional sehr unterschiedliche Auswirkungen auf die Bevölkerungsentwicklung und Altersstrukturen haben. Insbesondere in ländlich strukturierten und peripher gelegenen Gebieten wird sich eine Bevölkerungsstruktur ergeben, die bedingt durch ihren Altersaufbau einen anhaltend hohen Bedarf an wohnortnahen medizinisch ambulanten Leistungen nachfragen wird MULTIMORBIDITÄT WANDEL DER KRANKHEITSBILDER Die Kenntnis zukünftiger, regional sehr unterschiedlich verlaufender Entwicklungen der Patientenzahlen ist für die Planung einer optimalen ambulanten Versorgung von ebenso entscheidender Bedeutung wie die Kenntnis des Aufkommens bestimmter Krankheiten in den einzelnen Regionen. Diese Faktoren bestimmen den regionalen Behandlungsbedarf. Als Gradmesser der Morbidität (Krankheitslast) der Bevölkerung können vor allem die häufigsten chronischen Krankheiten wie zum Beispiel Hypertonie, Diabetes mellitus und Ischämischer Herzkrankheit dienen. Des Weiteren sind auch die Häufigkeiten von Alterskrankheiten wie Demenz und Rheuma sowie psychosozialer Krankheiten wie Depression zu betrachten. Da diese chronischen Krankheiten zumeist nicht singulär, sondern in Kombinationen auftreten, spricht man von Multimorbidität. Die dadurch entstehenden Krankheitsbilder, die bedingt durch den Demographischen Wandel zunehmen werden, erfordern eine hohe Intensität von Arzt-Patienten-Kontakten. Gerade in ländlichen und peripheren Gebieten mit überdurchschnittlich hohen Altersgruppenanteilen jenseits der 64- Jährigen, wird dies große Herausforderungen für die niedergelassenen Hausärzte mit sich bringen. In diesem Zusammenhang stellt sich dort auch die Frage nach der Erreichbarkeit der ambulanten Versorgung. Auf die dafür benötigten Behandlungspfade wurde seitens der Vertragspartner bereits reagiert, etwa mit Einführung von speziellen Chronikerprogrammen (DMP) und der Chronikerpauschale. Die im geschilderten Sinne als Multimorbidität definierten Fälle erfordern zumeist nicht akutmedizinisch-stationäre Interventionen, sondern in erster Linie begleitende ambulante Behandlungsprozesse. Insofern wird ihr Anstieg vor allem Auswirkungen

8 8 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Bernkastel-Wittlich auf den ambulanten Sektor und damit die niedergelassenen Vertragsärzte haben und zu einer weiteren Steigerung der Bedeutung einer wohnortnahen hausärztlichen Versorgung beitragen BEREITSCHAFTSDIENSTORGANISATION OPTIMIERUNG DER VERSORGUNG AUßERHALB DER SPRECHZEITEN Die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz ist gesetzlich verpflichtet, die ambulante Versorgung auch außerhalb der regulären Sprechstunden ihrer Vertragsärzte zu jeder Zeit sicherzustellen. Um einen flächendeckenden Bereitschaftsdienst auch zukünftig gewährleisten zu können, befindet sich die Bereitschaftsdienstorganisation im Bereich der KV RLP in einem Prozess der Neustrukturierung wird es eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung durch Bereitschaftsdienstzentralen in Trägerschaft der KV RLP geben. Diese können durch die neue bundesweit einheitliche Rufnummer schnell und zuverlässig telefonisch erreicht werden, ohne dass in der lokalen Presse erst nach dem diensthabenden Arzt gesucht werden muss. Die Bereitschaftsdienstzentralen bieten durch ihre infrastrukturelle Ausstattung die optimalen medizinischen Voraussetzungen für die ambulante Versorgung der Bevölkerung außerhalb der Sprechzeiten. Da sie vielerorts an Krankenhäusern angegliedert sind, steht den Patienten im Bedarfsfall sofort weiter führende Diagnose und Therapie zur Verfügung. Weiterhin werden durch die Bereitschaftsdienstzentralen Hausbesuche koordiniert und durchgeführt. Die Optimierung der Organisationsstrukturen im Bereitschaftsdienst ist ein wichtiges Instrument, um die Attraktivität der vertragsärztlichen Tätigkeit zu steigern. Insbesondere in Regionen, in denen durch eine geringe Arztdichte die Frequenz zu leistender Dienste für den einzelnen Vertragsarzt hoch ist, wird es immer schwieriger Interessenten für vakante und zukünftig nachzubesetzende Vertragsarztsitze zu finden. Die flächendecke Errichtung von Bereitschaftsdienstzentralen ist somit ein wichtiger Schritt, um Vertragsärzte in ländlichen Räumen zu entlasten und so im Wettbewerb um junge Mediziner bestehen zu können.

9 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Bernkastel-Wittlich 9 3 Die Region: Kreis Bernkastel-Wittlich Abbildung 1: Übersichtskarte Vulkaneifel Cochem-Zell Eckfeld Meerfeld Wallscheid Pantenburg Bettenfeld Manderscheid Laufeld Dierfeld Oberscheidweiler Oberöfflingen Niederscheidweiler Niederöfflingen Hasborn Hontheim Schwarzenborn Karl Gipperath Eisenschmitt Willwerscheid Schladt Großlittgen Greimerath Diefenbach Plein Musweiler Flußbach Minderlittgen Bausendorf Bengel Reil Burg Kinderbeuern (Mosel) Hupperath Landscheid Wittlich Ürzig Erden Enkirch Binsfeld Bergweiler Kinheim Lösnich Kröv Arenrath Bruch Altrich Platten Zeltingen-Rachtig Starkenburg Niersbach Dreis Gladbach Traben-Trarbach Graach an Salmtal Maring-Noviand der Mosel Lötzbeuren Osann-Monzel Heidweiler Irmenach Heckenmünster Lieser Dodenburg Bernkastel-Kues Sehlem Klausen Brauneberg Esch Kesten Dierscheid Mülheim (Mosel) Veldenz Monzelfeld Longkamp Kleinich Hetzerath Rivenich Piesport Burgen Wintrich Kommen Hochscheid Minheim Neumagen-Dhron Gornhausen Bernkastel-Wittlich Rhein- Hunsrück- Kreis Trier, Stadt Horath Merschbach Heidenburg Berglicht Gräfendhron Büdlich Breit Gielert Etgert Immert Rorodt Schönberg Talling Thalfang Neunkirchen Deuselbach Lückenburg Burtscheid Hilscheid Dhronecken Malborn Morbach Birkenfeld Trier-Saarburg 3.1 SIEDLUNGS- UND VERWALTUNGSSTRUKTUR Der Kreis Bernkastel-Wittlich liegt im Nordwesten von Rheinland-Pfalz und grenzt an die Landkreise Vulkaneifel, Cochem-Zell, Rhein-Hunsrück-Kreis, Birkenfeld, Trier- Saarburg und den Eifelkreis Bitburg-Prüm. Das Tal der Mosel teilt das Kreisgebiet in einen nördlichen und südlichen Teil und bildet die natürliche Grenze zwischen der Eifel und dem Hunsrück. Die Siedlungsstruktur ist geprägt durch wenige größere Siedlungskerne, die im Moseltal und vor allem im nördlichen Kreisgebiet liegen (vgl. Abbildung 2). Aktuell leben Einwohner im Kreis Bernkastel-Wittlich auf einer Fläche von km². Hierdurch ergibt sich eine Bevölkerungsdichte von 95 Einwohnern pro

10 10 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Bernkastel-Wittlich Quadratkilometer, welche deutlich unter dem Landesschnitt (208 Einwohner pro Quadratkilometer) liegt und die viertniedrigste aller Landkreise in Rheinland-Pfalz ist. 3 Der Verkehrs- und Siedlungsflächenanteil beträgt unterdurchschnittliche 11 Prozent. Den höchsten Wert unter den Landkreisen weist hier der Rhein-Pfalz-Kreis mit 22 Prozent Verkehrs- und Siedlungsflächenanteil und einer Bevölkerungsdichte von 504 Einwohnern pro Quadratkilometer auf. Der Kreis Bernkastel-Wittlich gliedert sich in 4 Verbandsgemeinden und 2 verbandsfreie Gemeinden, von denen Wittlich-Land mit Einwohnern die bevölkerungsreichste ist. 4 Die größte Gemeinde im Kreisgebiet ist die verbandsfreie Stadt Wittlich mit Einwohnern. Insgesamt haben nur 29 der 107 Gemeinden im Kreisgebiet jeweils mehr als Einwohner. Die Gemeinde mit der geringsten Bevölkerungszahl ist Dierfeld (11 Einwohner). Die Siedlungsklassifizierung in Deutschland weist den Kreis Bernkastel-Wittlich als peripher gelegenen ländlichen Raum aus, der nur über geringe Verflechtungen zu Großstadtregionen verfügt. 5 Ein unterdurchschnittlicher Auspendleranteil von 30 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten bestätigt dies. 6 Durch die Bundesautobahnen A1 und A60 bestehen indirekt Anschlüsse an das nationale und europäische Autobahnnetz. Ferner durchqueren für den überregionalen Verkehr wichtige Bundessstraßen das Kreisgebiet. Um das nächstgelegene Oberzentrum zu erreichen, müssen die Einwohner des Kreises Bernkastel-Wittlich demzufolge überdurchschnittliche 40 Minuten PKW- Fahrzeit zurücklegen (Bundes- und Landesschnitt 36 Minuten). 7 Die durchschnittlichen PKW-Fahrzeiten zu den nächstgelegenen Mittelzentren liegen mit 14 Minuten ebenfalls über dem Landesschnitt von 11 Minuten. 8 Die Erreichbarkeiten dieser Mittelzentren sind insbesondere für die Betrachtung der medizinischen Versorgungslage einer Region von Bedeutung, da diese zumeist die nächstgelegenen Fachärzte 1. Ordnung 9 und Krankenhäuser der Grundversorgung beheimaten Statistik RLP: Regionaldaten. (Stand ). 4 Statistik RLP (Stand ). 5 Statistik RLP: Regionaldaten (Stand ). 6 Statistik RLP: Regionaldaten (Stand ). 7 INKAR INKAR Arztgruppen der allgemeinen fachärztlichen Versorgung : Augenärzte, Chirurgen, Frauenärzte, Hautärzte, HNO- Ärzte, Kinderärzte, Nervenärzte, Orthopäden, Psychotherapeuten, Urologen. 10 INKAR 2013.

11 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Bernkastel-Wittlich 11 Abbildung 2: Siedlungs- und Verwaltungsstruktur

12 12 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Bernkastel-Wittlich 3.2 BEVÖLKERUNG: ENTWICKLUNGEN UND STRUKTUREN In diesem Kapitel sollen die Entwicklungen und Strukturen der Bevölkerung in der Region als der bestimmende Einflussfaktor auf die Nachfrage ambulanter medizinischer Versorgungsleistungen beschrieben und analysiert werden. Dabei ergeben sich folgende Fragestellungen: Lassen sich aus der Bevölkerungsentwicklung der letzten Jahre anhaltende Trends ablesen, die im Hinblick auf die Region belastbare Prognosen über die zukünftige Anzahl und Struktur der Bevölkerung ermöglichen? Wie gestaltet sich der demographische Wandel in der Region bis zum Jahr 2030? Weist die Region hierbei im Landesvergleich Besonderheiten auf, die sich kritisch auf die zukünftige ambulante Versorgung auswirken könnten? Die seit etwa 40 Jahren unverändert anhaltende demographische Entwicklung in Deutschland ist geprägt durch das Zusammenwirken einer konstant niedrigen Geburtenrate (1,4 Kinder pro Frau) und einer weiterhin steigenden Lebenserwartung. Auf Basis dieser Faktoren können relativ zuverlässig Vorhersagen über den zukünftigen Altersaufbau unserer Bevölkerung getroffen werden. Auch mögliche Außenwanderungsgewinne durch Migration können diese Strukturveränderungen kaum beeinflussen. Prognoseunsicherheiten bei regionalen Betrachtungen bezüglich Bevölkerungszahlen und Bevölkerungsaufbau bestehen vor allem in der Vorhersage der Binnenwanderungsbewegungen zwischen den Regionen. Diese Betrachtung gewinnt immer mehr an Bedeutung, da in Deutschland die regionalen Disparitäten zwischen Wachstums- und Schrumpfungsregionen immer mehr zunehmen. Die ohnehin stark zurückgehende junge Bevölkerung der ländlich peripheren und strukturschwachen Regionen wird durch die städtischen Wachstumsregionen immer stärker angezogen. Diese Wanderungsbewegungen verstärken den durch den Sterbeüberschuss verursachten Bevölkerungsrückgang in den ländlichen Regionen, während einige Städte diesen durch Zuzug kompensieren können. Es findet sozusagen ein Kannibalisierungsprozess zwischen den einzelnen Regionen statt. Zwar wies der Kreis Bernkastel-Wittlich im Jahr 2013 einen leicht positiven Wanderungssaldo auf, konnte dadurch sein Geburtendefizit aber nicht kompensieren, so dass im Jahr 2013 die Bevölkerung um weitere 1,9 pro Einwohner geschrumpft ist. Großstädte wie Trier dagegen, konnten ihr ohnehin schon geringeres Geburtendefizit durch einen deutlich höheren positiven Wanderungssaldo überkompensieren und sind demzufolge spürbar gewachsen (vgl. Tabelle 1) Statistik RLP. Regionaldaten (Stand ).

13 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Bernkastel-Wittlich 13 Tabelle 1: Demographische Kennzahlen auf Einwohner 2013 Kreis Bernkastel-Wittlich im sozio-demographischen Vergleich Kreis Bernkastel- Wittlich Stadt Trier Geburten 7,7 8,9 Sterbefälle 11,8 9,9 Geburtendefizit -4,1-1,0 Zuzüge 39,8 129,5 Fortzüge 37,6 121,9 Wanderungssaldo +2,2 +7,6 Bevölkerungsentwicklung (Geburtendefizit + Wanderungssaldo) -1,9 +6,6 Die Disparitäten zwischen Wachstums- und Schrumpfungsregionen sind in Rheinland- Pfalz deutlich ausgeprägt. Bei Betrachtung der Bevölkerungsentwicklung in den Kreisen zwischen 2005 bis 2012 lässt sich ein deutliches Muster erkennen. Während die Regionen der südlichen Rheinschiene und die Region Koblenz eine stabile Bevölkerungsentwicklung aufwiesen, waren in der Westlichen Pfalz, im Hunsrück und der Eifel zum Teil deutliche Bevölkerungsrückgänge zu verzeichnen (vgl. Abbildung 3). Deutliches bis starkes Bevölkerungswachstum trat lediglich in der Region Trier, sowie den Städten Mainz und Landau auf.

14 14 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Bernkastel-Wittlich Abbildung 3: Bevölkerungsentwicklung 2005 bis 2012

15 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Bernkastel-Wittlich 15 Die Bevölkerung im Kreis Bernkastel-Wittlich ist zwischen 2005 und 2012 um etwa 3 Prozent geschrumpft, während sie im Landesdurchschnitt nur etwas über 1 Prozent gesunken ist. Die Entwicklung ist in einzelnen Altersgruppen und zwischen den Geschlechtern recht unterschiedlich verlaufen, lässt aber die Tendenzen der demographischen Entwicklung erkennen (vgl. Abbildungen 4-6). Abbildung 4: Bevölkerungsentwicklung 2005 bis 2012 nach Altersklassen und Geschlecht im Kreis Bernkastel-Wittlich Während die Einwohnerzahlen in den Altersgruppen der 45- bis 64-Jährigen und der über 80-Jährigen sichtbar angestiegen sind, ist bei den Altersgruppen der 0- bis 17- Jährigen und der 18- bis 44-Jährigen ein deutlicher Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen (vgl. Abbildung 4). Bei der Altersgruppe der über 80-Jährigen hat insbesondere die männliche Bevölkerung signifikant um über 43 Prozent zugenommen. Insgesamt ist diese Altersgruppe mit 21 Prozent am stärksten gewachsen, während der Bevölkerungsrückgang in den betroffenen drei Altersgruppen im Kreis Bernkastel-Wittlich überdurchschnittlich war (vgl. Abbildung 5). Abbildung 5: Bevölkerungsentwicklung 2005 bis 2012: Kreis Bernkastel-Wittlich und Rheinland-Pfalz Die beschriebenen Bevölkerungsentwicklungen beeinflussen dementsprechend die Entwicklung der Altersstrukturen in den jeweiligen Gebietseinheiten bis 2030 (vgl.

16 16 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Bernkastel-Wittlich Abbildung 6) - insbesondere die Altersgruppen der über 64-Jährigen. Diese werden 2030 im Landesschnitt mehr als ein Drittel der Bevölkerung stellen. Abbildung 6: Altersgruppenanteile 2012 und 2030: Kreis Bernkastel-Wittlich und Rheinland-Pfalz Insgesamt wird die Bevölkerung bei einer Fortschreibung der bisherigen Entwicklungen und unter den Annahmen 12, wie sie das Statistische Landesamt in seiner dritten regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung für das Jahr angewandt hat, im Kreis Bernkastel-Wittlich mit etwa 7 Prozent etwas stärker als im Landesschnitt sinken. Abbildung 7: Bevölkerungsprognose 2012 bis 2030: Kreis Bernkastel-Wittlich und Rheinland-Pfalz 12 Geburtenrate konstant bei 1,4 Kindern, gleichbleibende regionale Wanderungssalden, jährlicher Wanderungsgewinn von 4000 Personen für Rheinland-Pfalz, steigende Lebenserwartung auf 89,2 Jahren bei Frauen und 85 Jahren bei Männern bis Rheinland-Pfalz 2030: Dritte kleinräumige Bevölkerungsvorausberechnung für die verbandsfreien Gemeinden und Verbandsgemeinden, Ergebnisse für den Kreis Bernkastel-Wittlich, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz.

17 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Bernkastel-Wittlich 17 Der überdurchschnittlich starke Rückgang der Bevölkerung im Kreis Bernkastel-Wittlich bis zum Jahr 2030 lässt sich zusätzlich gut durch das Maß des Altenquotienten belegen. Dieser gibt das Verhältnis der Erwerbstätigenbevölkerung im Alter von 20 bis 64 Jahren zur Bevölkerung über 64 Jahren an. Im Jahr 2010 lag dieser im Kreis Bernkastel-Wittlich bei einem Wert von 35 schon über dem Landesschnitt von 33, d.h. es kamen auf bis 64-Jährige 35 über 64-Jährige. Auch im Jahr 2030 wird der Kreis Bernkastel-Wittlich einen höheren Altenquotienten aufweisen als der Landesdurchschnitt (Altenquotient 55 zu 51). Das heißt im Vergleich zum Land Rheinland-Pfalz wird die Bevölkerung hier auch 2030 stärker von Überalterung betroffen sein. Betrachtet man bei der Bevölkerungsprognose 2030 die Entwicklung in allen Kreisen von Rheinland-Pfalz, zeichnet sich ein ähnliches räumliches Muster wie die Bevölkerungsentwicklung von 2005 bis 2012 ab. Die Region Trier und die südliche Rheinschiene inklusive der Städte Neustadt und Landau müssen nur leichte Bevölkerungsverluste hinnehmen oder wachsen durch Zuwanderung sogar (vgl. Abbildung 8). Zwar wird auch dort der Rückgang der unter 18-Jährigen sichtbar, jedoch weniger dramatisch als in den Abwanderungsregionen. Der Anstieg der Zahl der über 80- Jährigen dagegen wird in den Wachstumsregionen deutlich stärker ausfallen, da die Verschiebung der Bevölkerungsanteile in die höheren Altersgruppen hier zeitverzögert stattfindet. Die Bevölkerung altert hier sozusagen nach (vgl. Abbildung 9 und 10).

18 18 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Bernkastel-Wittlich Abbildung 8: Bevölkerungsprognose 2030 für Rheinland-Pfalz (Mittlere Variante)

19 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Bernkastel-Wittlich 19 Abbildung 9: Bevölkerungsprognose 2030 für Rheinland-Pfalz: Unter 18-Jährige (Mittlere Variante)

20 20 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Bernkastel-Wittlich Abbildung 10: Bevölkerungsprognose 2030 für Rheinland-Pfalz: Über 80-Jährige (Mittlere Variante)

21 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Bernkastel-Wittlich 21 Eine der Eingangsfragestellungen dieses Kapitels war, ob der Kreis Bernkastel-Wittlich regionale Besonderheiten hinsichtlich der zu erwartenden Bevölkerungsstrukturveränderungen aufweist und inwieweit sich dies kritisch auf die ambulante Versorgung auswirken könnte. Der Kreis Bernkastel-Wittlich weist hier in der Tat regionale Besonderheiten auf. Die Bevölkerung wird etwas stärker schrumpfen als im Landesschnitt und die Intensität des demographischen Wandels wird, insbesondere durch den überdurchschnittlich starken Rückgang der unter 45-Jährigen Wohnbevölkerung, intensiver ausfallen. Die Herausforderung für die Sicherstellung der ambulanten Versorgung im Kreis Bernkastel-Wittlich besteht somit in der Zunahme der älteren Patientenschaft und den damit verbundenen Behandlungsbedarf. 3.3 SOZIOÖKONOMISCHE INDIKATOREN Neben sozio-demografischen Indikatoren zur Bevölkerungsentwicklung, -Struktur und - Mobilität, die den Kreis Bernkastel-Wittlich kennzeichnen, sind in der weiteren Betrachtung auch sozio-ökonomische Indikatoren für die Beschreibung regionaler Unterschiede und ihre Auswirkungen auf Bedarf sowie Inanspruchnahme der ambulanten Versorgung von Interesse. Es wurde bereits erwähnt, dass der Kreis Bernkastel-Wittlich nicht durch intensive Pendlerströme mit Großstadtregionen verflochten ist. Dies ist jedoch nur ein Aspekt der Sozial-, Wirtschafts-, Beschäftigungs- und Einkommenssituation. Bei der Betrachtung verschiedener sozio-ökonomischer Indikatoren im regionalen Vergleich lässt sich folgende Situation erkennen (vgl. Tabelle 3). Der Kreis Bernkastel-Wittlich weist trotz seiner ländlichen Struktur nur eine durchschnittlichen Anzahl von Pflegebedürftigen auf. Typisch für die Wirtschaftsstruktur ist ein überdurchschnittlich hoher Anteil des sekundären Sektors, der auch überdurchschnittlich vielen Erwerbstätigen ohne Ausbildung Erwerbsmöglichkeiten bietet. Dementsprechend ist der Anteil des tertiären Sektors an den Erwerbstätigen unterdurchschnittlich ausgeprägt und es werden im Landesvergleich wenig hoch qualifizierte beschäftigt. Die daraus resultierende Beschäftigtenquote ist mit über 81 Prozent aber die zweithöchste in Rheinland-Pfalz, die Langzeitarbeitslosenquote sogar die niedrigste. Auch der Anteil der Grundsicherungsempfänger an der Bevölkerung gehört zu den niedrigsten im Land. Die auf der vorhandenen Wirtschaftsstruktur basierende Einkommenssituation ist im Landesvergleich unterdurchschnittlich ausgeprägt.

22 22 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Bernkastel-Wittlich Tabelle 2: Sozioökonomische Regionalindikatoren auf Kreisebene im Vergleich 14 Regionalindikatoren Kreis Bernkastel- Wittlich Rheinland- Pfalz Höchster Wert Niedrigster Wert Sozialstruktur Ein-Personen-Haushalte (in % der Haushalte) 33,9 35,6 46,9 29 Pflegebedürftige (je Einwohner) Schulabgänger ohne Abschluss (in % der Schulabgänger) 6,7 5,6 10,3 1,4 Wirtschaftsstruktur Erwerbstätige Sekundärer Sektor (in % der Erwerbstätigen) Erwerbstätige Tertiärer Sektor (in % der Erwerbstätigen) Erwerbstätigenquote (in % der Erwerbsfähigen Bevölkerung) 34,5 32,9 45,2 10,3 60,7 66,1 89,4 51,9 83,1 79,3 83,4 71,2 Beschäftigtenstruktur und Arbeitslosigkeit Anteil hoch qualifizierter Beschäftigter (in % der Beschäftigten) Anteil Beschäftigter ohne Ausbildung (in % der Beschäftigten ) 4,3 8,1 17,6 2,9 17,2 15,9 21,5 13,5 Langzeitarbeitslose (in % der Arbeitslosen) 20,7 32,0 41,2 20,7 Wirtschaftskraft Bruttoinlandsprodukt (in je Erwerbstätigen) Bruttowertschöpfung (in je Erwerbstätigen) Gewerbesteuereinnahmen (in je Einwohner) 54,0 60,2 98,7 45,7 48,3 53,8 88,2 40, Einkommenssituation Arbeitnehmerentgelte (in je Arbeitnehmer) Durchschnittlicher Rentenzahlbetrag (in ) Grundsicherungsempfänger (in % der Bevölkerung) 6,2 9,4 20,6 4,7 14 INKAR 2013.

23 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Bernkastel-Wittlich 23 4 Vertragsärztliche Versorgung 4.1 STRUKTUREN DER VERTRAGSÄRZTESCHAFT Die ambulante medizinische Versorgung wird durch die dafür nach Maßgabe des SGB V ( 95 Abs.1 Satz 1) zugelassenen Vertragsärzte und Psychotherapeuten erbracht. Sie sind für die Bevölkerung die ersten und wichtigsten Ansprechpartner in der medizinischen Versorgung. Deshalb ist neben der Kenntnis künftiger Bevölkerungsentwicklungen und -Strukturen das Wissen über die vorhandenen Strukturen der Vertragsärzteschaft von immanenter Bedeutung. Nur durch die gemeinsame Analyse der Nachfrage und Anbieterseite in der Region kann abgeschätzt werden, wie sich die Versorgungslage im weiteren Zeitverlauf voraussichtlich entwickeln wird. Dies wiederum stellt eine unabdingbare Voraussetzung dafür dar, rechtzeitig geeignete Maßnahmen zur weiteren Sicherstellung der ambulanten medizinischen Versorgung ergreifen zu können. Die Vertragsärzteschaft wird für die folgenden Analysen nach Hausärzten, Fachärzten und Psychotherapeuten gemäß der Bedarfsplanungssystematik unterteilt. Hiernach zählen zu den Hausärzten Allgemeinmediziner, Praktische Ärzte und hausärztlich tätige Internisten ohne Schwerpunktbezeichnung. Alle übrigen Fachgruppen, inklusive der Kinderärzte, umfasst der Versorgungsbereich der Fachärzte. Es werden ferner nur zugelassene und angestellte Vertragsärzte erfasst. Für die Erbringung spezialisierter Leistungen ermächtigte Ärzte sind nicht Gegenstand dieser Betrachtung, weil eine vergleichbare Quantifizierung der durch sie erbrachten Versorgungsumfänge nicht erfolgen kann. In diesem Zusammenhang werden die Strukturen der Vertragsärzteschaft im Kreis Bernkastel-Wittlich zunächst unter folgenden Gesichtspunkten untersucht: Vertragsärztezahlen und ihre Tätigkeitsformen Altersstruktur Räumliche Verteilung VERTRAGSÄRZTEZAHLEN UND TÄTIGKEITSFORMEN Bei Analysen unter Verwendung von Vertragsärztezahlen muss generell zwischen der Zählung von Personen (Kopfzahlen) und der Zählung von Vollzeitäquivalenten, den sogenannten Versorgungsaufträgen, unterschieden werden. Die Kopfzahlen spiegeln nicht den tatsächlich für die ambulante Versorgung zur Verfügung stehenden Tätigkeitsumfang der Ärzteschaft wieder. Aufgrund der Möglichkeiten zur Teilzeitanstellung in Praxen oder hälftigen Zulassungen wird bei der Zählung von Versorgungsaufträgen nach Tätigkeitsumfängen klassifiziert. Angestellte Ärzte werden in Viertelschritten beginnend von 0,25 für bis zu zehn Wochenstunden auf bis 1,0 für mehr als 30 Wochenstunden gezählt. Zugelassene Vertragsärzte werden entweder mit

24 24 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Bernkastel-Wittlich 0,5 (hälftige Zulassung) oder mit 1,0 (Vollzulassung) bewertet. Zusätzlich können Versorgungsaufträge in unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen verrechnet werden. Daraus ergibt sich für den Kreis Bernkastel-Wittlich folgendes Bild der Versorgungsrealität (vgl. Tabellen 3). Tabelle 3: Vertragsärztezahl und Versorgungsaufträge (Stand ): Kreis Bernkastel-Wittlich Arztzahl Versorgungsaufträge Hausärzte 71 69,75 Fachärzte 76 63,75 Psychotherapeuten 19 17,25 Gesamt ,75 Die Kopfzahlen der Vertragsärzteschaft sind um 10 Prozent höher als die erteilten Versorgungsaufträge. Dies ist vor allem auf die steigende Anzahl angestellter Ärzte und zunehmender Teilzeitbeschäftigung zurückzuführen, deren Anteile an der vertragsärztlichen Versorgung seit der Einführung neuer Organisations- und Praxisformen stetig wachsen. Das Angestelltenverhältnis hat an Attraktivität gewonnen. Gründe hierfür sind das mit der Gründung oder Übernahme einer Praxis verbundene wirtschaftliche Risiko sowie die Möglichkeiten einer Teilzeitbeschäftigung als angestellter Arzt. Im Kreis Bernkastel-Wittlich sind bereits 19 Prozent der Vertragsärzteschaft angestellt, wobei die Anstellung hauptsächlich in Medizinischen Versorgungszentren und Zweigpraxen stattfindet (vgl. Tabelle 4). Tabelle 4: Anzahl der Ärzte (Kopfzahlen) nach Organisations-, Praxis- und Statusform im Kreis Bernkastel-Wittlich (Stand ) 15 Arztstatus Organisations- und Praxisform Zulassung Anstellung Einzelpraxis 92 2 Örtliche Berufsausübungsgemeinschaft 38 2 Überörtliche Berufsausübungsgemeinschaft 25 3 Medizinisches Versorgungszentrum 0 12 Zweigpraxis 3 10 Wird die Struktur der heutigen Organisations- und Praxisformen insgesamt betrachtet, so fällt auf, dass im Kreis Bernkastel-Wittlich inzwischen weniger als 50 Prozent der 15 Die Summe der Arztzahlen nach Organisations-, Praxis- und Statusform kann höher als die Summe der tatsächlich tätigen Ärzte in Tabelle 3 sein, da ein Vertragsarzt bei Tätigkeit in mehr als einer Organisations- oder Statusform entsprechend mehrfach gezählt wird.

25 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Bernkastel-Wittlich 25 Vertragsärzte in der klassischen Konstellation als zugelassener Arzt in einer Einzelpraxis tätig ist. Die zugelassenen Vertragsärzte schließen sich auch hier als Freiberufler zunehmend in Berufsausübungsgemeinschaften zusammen, um durch diese Organisationsmodelle organisatorische wie wirtschaftliche Synergien zu erzielen. Die neuen Organisationsmodelle bieten zusätzliche Möglichkeiten, die wohnortnahe ambulante Versorgung sicherzustellen. Medizinische Versorgungszentren decken mehrere Fachgebiete gleichzeitig ab und können auch durch zusätzliche Nebenbetriebsstätten in der Fläche präsent sein. Zweigpraxen stellen zusätzlich zum Vertragsarztsitz betriebene Praxisstandorte dar, die unter der Prämisse genehmigt werden können, dass die Tätigkeit des Arztes am Vertragsarztsitz nicht durch die Tätigkeit an einem anderen Ort beeinträchtigt, dort aber die Versorgungssituation der Patienten verbessert wird. Die Tätigkeit in der Zweigpraxis wird entweder durch den zugelassenen Arzt selbst oder durch einen Angestellten ausgeübt. Diese Organisationsformen in Form von Nebenbetriebsstätten bieten eine zusätzliche Möglichkeit, die flächendeckende ambulante Versorgung weiterhin zu gewährleisten. Hiervon wird im Kreis Bernkastel-Wittlich noch relativ wenig Gebrauch gemacht (vgl. Tabelle 5). Tabelle 5: Anzahl der Praxen nach Organisationsform und Art der Betriebsstätte im Kreis Bernkastel-Wittlich (Stand ) Betriebsstätten-Art Organisations- und Praxisform Betriebsstätte Nebenbetriebsstätte Einzelpraxis 95 0 Örtliche Berufsausübungsgemeinschaft 18 0 Überörtliche Berufsausübungsgemeinschaft 3 3 Medizinisches Versorgungszentrum 3 0 Zweigpraxis ALTERSSTRUKTUR Die Altersstruktur in der Vertragsärzteschaft einer Region ist ein aussagekräftiger Indikator für die Beurteilung der zukünftigen Versorgungslage, weil durch sie Voraussagen über Zeit und Umfang altersbedingt wiederzubesetzender Arztstellen möglich sind. Die Altersstrukturen der Haus- und Fachärzteschaft sowie der Psychotherapeuten im Kreis Bernkastel-Wittlich stellen sich folgendermaßen dar (vgl. Abbildung 11). Es sind deutliche Unterschiede zwischen den Versorgungsbereichen zu erkennen. Durch ihren hohen Anteil an über 59-Jährigen weisen die Hausärzte mit 56 Jahren ein höheres mittleres Alter als ihre Facharztkollegen mit 54 Jahren auf. Bereits 41 Prozent der Hausärzte sind 60 Jahre und älter und stehen damit statistisch gesehen nur noch 2 Jahre vor dem Ausscheiden aus der vertragsärztlichen Versorgung.

26 26 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Bernkastel-Wittlich Bei der Fachärzteschaft sind es erst 20 Prozent. Hieraus ergeben sich schon kurzfristig hohe Nachbesetzungsbedarfe in der hausärztlichen Versorgung und eine mögliche Gefährdung der flächendeckenden ambulanten Grundversorgung im Kreis Bernkastel- Wittlich. Abbildung 11: Altersstrukturen: Haus- und Fachärzte, Psychotherapeuten im Kreis Bernkastel-Wittlich (Stand ) Die vorhandene Altersstruktur hat vor allem zwei Ursachen. Erstens fehlen immer häufiger jüngere Nachrücker, die für eine Verjüngung der Ärzteschaft sorgen würden. Dies gilt insbesondere für den hausärztlichen Versorgungsbereich, in dem beispielsweise im Jahre 2011 in Rheinland-Pfalz nur 239 neue Facharztanerkennungen 501 Abgängen aus der Versorgung gegenüberstanden. 16 Zweitens ist das mittlere Alter der Einsteiger in die vertragsärztliche Versorgung auf mittlerweile 44 Jahre angestiegen, d.h. die neu hinzugekommenen Leistungserbringer stehen der ambulanten Versorgung potentiell immer weniger Jahre zur Verfügung und müssen früher ersetzt werden RÄUMLICHE VERTEILUNG Ein weiterer Indikator für die Beurteilung der Versorgungslage im Hinblick auf eine flächendeckende und wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung einer Region ist die räumliche Verteilung der Vertragsärzteschaft (vgl. Abbildung 12). 16 Nach Angaben der Bezirksärztekammern Rheinland-Pfalz für die Fachgebietsanerkennungen Allgemeinmedizin und Innere und Allgemeinmedizin

27 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Bernkastel-Wittlich 27 Im Kreis Bernkastel-Wittlich befinden sich die Vertragsarztsitze größtenteils in Wittlich, Bernkastel-Kues, Traben-Trarbach und Morbach. Fachärzte sind fast ausschließlich dort tätig und stellen in diesen Gemeinden bis zu drei Viertel der Vertragsärzteschaft. Die Hausärzte dagegen sind in der Fläche des Kreises weiträumiger verteilt und stellen aktuell eine vergleichsweise flächendeckende Versorgung sicher. Dennoch ist zu beachten, dass die Anzahl der Hausärzte in den Verbandsgemeinden sehr unterschiedlich ausfällt, so dass perspektivisch gesehen bereits das Ausscheiden einzelner Ärzte zu gravierenden Veränderungen führen kann. Betroffen wären davon insbesondere die Gemeinden ohne Verwaltungssitz. Die Altersstruktur und die räumliche Verteilung der derzeitigen Hausärzteschaft im Kreis Bernkastel-Wittlich deuten darauf hin, dass es mittelfristig zu erheblichen Veränderungen in der Versorgungslandschaft kommen kann. Dies könnte durch deutliche Zentralisierungseffekte, verbunden mit der weiteren Ausdünnung der Praxisdichte außerhalb der größeren Gemeinden, charakterisiert sein.

28 28 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Bernkastel-Wittlich Abbildung 12: Räumliche Verteilung der Vertragsärzteschaft im Kreis Bernkastel-Wittlich

29 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Bernkastel-Wittlich BEDARFSPLANUNG Ein maßgebliches Instrument, das zur Erreichung einer flächendeckenden Sicherstellung der vertragsärztlichen Versorgung in Deutschland beitragen soll, ist die Bedarfsplanung. Nach dem vom Gemeinsamen Bundesausschuss erlassenen Richtlinien regelt diese, in welchen Planungsgebieten wie viele Vertragsärzte einer beplanten Arztgruppe rechnerisch benötigt werden und ob in diesen gegebenenfalls Unter- oder Überversorgung vorliegt. Zu deren Feststellung wird ein Versorgungsgrad mittels Arzt-Einwohner-Verhältniszahlen ermittelt. Die jüngste Neufassung der Bedarfsplanungsrichtlinie trägt langjähriger Kritik an der zuvor bestehenden Bedarfsplanung Rechnung und implementiert eine Vielzahl von Neuerungen, die auch Auswirkungen auf die ambulante Versorgung im Kreis Bernkastel-Wittlich haben. Eine dieser Neuerungen ist die Einführung einer 4-Versorgungsebenen-Systematik, die neue Planungsbereiche und Arztgruppen umfasst. Darüber hinaus werden Möglichkeiten für regionale Modifikationen eröffnet. Bisher war die Kreisregion alleiniger Planungsbereich für alle beplanten Arztgruppen. Insbesondere für die Bedarfsplanung der hausärztlichen Versorgung war dieser Planungsbereich oft unzureichend. Denn gerade in ländlichen und großräumigen Kreisen konnte im Gesamtkreis keine Unterversorgung festgestellt werden, obwohl möglicherweise durch räumliche Ungleichverteilungen der Arztsitze in Teilgebieten signifikante Lücken vorliegen. Hintergrund bei der Neueinteilung der hausärztlichen Planungsbereiche ist die Raumabgrenzung in der siedlungsstrukturellen Systematik der Mittelbereiche. 17 Diese orientieren sich in ihren Raumabgrenzungen nicht nur an administrativen Grenzen, sondern auch an den Entfernungen, Lagebeziehungen, Verkehrsanbindungen und traditionellen Bindungen zwischen Gemeinden und damit an dem zu erwartenden Verhalten der Bevölkerung bei der Inanspruchnahme von Infrastruktureinrichtungen der Daseinsvorsorge wie der ambulanten Versorgung. Für den Kreis Bernkastel-Wittlich bedeuten diese Neuerungen, dass für den hausärztlichen Versorgungsbereich mit den Mittelbereichen Bernkastel-Kues/Traben- Trarbach, Wittlich und Hermeskeil nun drei Planungsbereiche existieren und somit das Kreisgebiet kleinräumiger beplant werden kann (vgl. Abbildung 13). Die fachärztliche Versorgung gliedert sich nach der neuen Systematik in drei Versorgungsebenen auf. Hier gilt die Regel: je größer der Spezialisierungsgrad desto größer der Planungsbereich. 10 Arztgruppen der allgemeinen fachärztlichen Versorgungsebene werden zwar wie bisher auf Kreisregionsebene beplant, doch sind aus diesem Planungsbereich die Anästhesisten, Fachinternisten und Radiologen herausgenommen worden, die nun zusammen mit der neu in die Bedarfsplanung aufgenommenen Gruppe der Kinder- und Jugendpsychiater die spezialisierte fachärztliche Versorgungsebene bilden. Für diese Fachgruppen stellt die deutlich größere Raumordnungsregion Trier den Planungsbereich dar (vgl. Abbildung 14). 17 Nach der Systematik des Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR).

30 30 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Bernkastel-Wittlich Demzufolge werden auch keine Feststellungen mehr getroffen, ob bei diesen Arztgruppen eventuell eine Unterversorgung im Kreis Bernkastel-Wittlich vorliegt. Ferner bleibt abzuwarten, inwieweit diese Arztgruppen den nun größer gewordenen Planungsbereich für Praxisverlagerungen zum Beispiel nach Trier nutzen werden und ob es so zu einer weiteren Zentralisierung der spezialisierten fachärztlichen Versorgung kommt. Die gänzlich neu zur Bedarfsplanung hinzugekommenen Arztgruppen der gesonderten fachärztlichen Versorgung werden aufgrund ihres hohen Spezialisierungsgrades sogar auf ganz Rheinland-Pfalz bezogen beplant. Die neue Bedarfsplanung betrachtet nicht nur die absolute Bevölkerungszahl als Planungsgrundlage, sondern sie berücksichtigt auch die unterschiedliche Demographie und Morbidität der Bevölkerung in den Planungsbereichen. Durch einen Demographiefaktor werden die allgemeinen Verhältniszahlen der Arztgruppen dahingehend modifiziert, dass die Altersstruktur und der Behandlungsbedarf der Bevölkerung im Alter von unter bzw. über 65 Jahren jeweils separat in die Bedarfsberechnung mit einbezogen werden. Das heißt, dass in Regionen mit höheren Bevölkerungsanteilen der über 65-Jährigen und einem höheren Behandlungsaufwand ein zusätzlicher Bedarf an Vertragsärzten ausgewiesen werden kann. Ferner können zum Beispiel auch regionale Besonderheiten in folgenden Bereichen für eine bedarfsgerechte Versorgung berücksichtigt werden: Regionale Demographie: über- oder unterdurchschnittlich besetzte Altersgruppen Regionale Morbidität: auffällige Prävalenz- und Inzidenzraten Soziökonomische Faktoren: Einkommensarmut, Arbeitslosigkeit, Pflegebedarf Räumliche Faktoren: Erreichbarkeiten Infrastrukturelle Besonderheiten: Versorgungssituation im stationären Bereich

31 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Bernkastel-Wittlich 31 Tabelle 6: Versorgungsebene Systematik der neuen Bedarfsplanung für den Kreis Bernkastel-Wittlich Planungsbereich 18 Arztgruppen 19 Relativzahl-Soll (Verhältnis Arzt/Einwohner) 20 Hausärztliche Versorgung Mittelbereiche Bernkastel-Kues/ Traben-Trarbach Hermeskeil Wittlich Hausärzte 1 : Allgemeine fachärztliche Versorgung Spezialisierte fachärztliche Versorgung Kreisregion Bernkastel-Wittlich Raumordnungsregion Trier Augenärzte 1 : Chirurgen 1 : Frauenärzte 21 1 : Hautärzte 1 : HNO-Ärzte 1 : Nervenärzte 1 : Orthopäden 1 : Psychotherapeuten 1 : Urologen 1 : Kinderärzte 22 1 : Anästhesisten 1 : Fachinternisten 1 : Kinder- und 23 1 : Jugendpsychiater Radiologen 1 : Gesonderte fachärztliche Versorgung Rheinland-Pfalz Humangenetiker 1 : Laborärzte 1 : Neurochirurgen 1 : Nuklearmediziner 1 : Pathologen 1 : Physikalische- und Rehabilitationsmediziner 1 : Strahlentherapeuten 1 : Transfusionsmediziner 1 : Nach der Systematik des BBSR. 19 Nach Definition der Bedarfsplanung. Diese Definitionen können merklich von anderen Arztgruppendefinitionen abweichen. 20 Angegeben sind die Allgemeinen Verhältniszahlen gemäß Bedarfsplanungsrichtlinie vom für die hier betrachtete Region ohne Demografiefaktor, dessen Anwendung dazu führen kann, dass die in der Bedarfsplanung verwendeten Verhältniszahlen von den hier genannten abweichen können. 21 Verhältniszahl bezogen auf die weibliche Bevölkerung. 22 Verhältniszahl bezogen auf die Bevölkerung bis unter 18 Jahre. 23 Verhältniszahl bezogen auf die Bevölkerung bis unter 18 Jahre.

32 32 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Bernkastel-Wittlich Abbildung 13: Hausärztliche Versorgungsebene in der neuen Bedarfsplanung

33 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Bernkastel-Wittlich 33 Abbildung 14: Fachärztliche Versorgungsebenen in der neuen Bedarfsplanung

34 34 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Bernkastel-Wittlich 4.3 BEREITSCHAFTSDIENSTORGANISATION Im Kreis Bernkastel-Wittlich wird der ärztliche Bereitschaftsdienst für die Einwohner durch vier zuständige Bereitschaftsdienstzentralen in Daun, Bitburg, Wittlich und Birkenfeld sichergestellt (vgl. Abbildung 15). Bei der Zuordnung von Gemeinden zum Versorgungsgebiet einer Bereitschaftsdienstzentrale ist die KV RLP bestrebt, diese an die für die Bevölkerung nächstgelegene Zentrale anzugliedern. Sollte dies aus infrastrukturellen, organisatorischen oder ökonomischen Gründen nicht möglich sein, steht den Patienten selbstverständlich die freie Wahl der Bereitschaftsdienstzentrale zu. Wenn allerdings ein Hausbesuch benötigt wird, muss dieser bei der jeweils zuständigen Bereitschaftsdienstzentrale angefordert werden. Während die Bevölkerung im Landesdurchschnitt 9 Kilometer PKW-Fahrdistanz zurücklegen muss, um die für sie nächstgelegene Bereitschaftsdienstzentrale zu erreichen, beträgt die durchschnittliche Distanz für die Bewohner des Kreises Bernkastel-Wittlich 15,7 Kilometer. 8 Prozent der Bevölkerung im Kreis Bernkastel-Wittlich kann die für sie nächstgelegene Bereitschaftsdienstzentrale in weniger als 2,5 Kilometern erreichen. Weitere 6 Prozent der Bevölkerung können in einer durchschnittlichen PKW- Fahrdistanz zwischen 2,5 und 5 Kilometern ihre nächstgelegene Bereitschaftsdienstzentrale erreichen. 86 Prozent der Bevölkerung müssen mehr als 5 Kilometer aufwenden um ihre nächstgelegene Bereitschaftsdienstzentrale zu erreichen, 30 Prozent mehr als 20 Kilometer (vgl. Abbildung 16). Für 50 Prozent der Bevölkerung beträgt die durchschnittliche PKW-Fahrdistanz zwischen 7,5 und 20 Kilometer.

35 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Bernkastel-Wittlich 35 Abbildung 15: Bereitschaftsdienstorganisation in Rheinland-Pfalz

36 36 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Bernkastel-Wittlich Abbildung 16: Durchschnittliche PKW-Fahrdistanzen zur nächstgelegenen Bereitschaftsdienstzentrale für die Bevölkerung im Kreis Bernkastel-Wittlich

37 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Bernkastel-Wittlich HAUSÄRZTLICHE VERSORGUNG Eine wichtige Säule der ambulanten vertragsärztlichen Versorgung ist der Hausarzt. Aktuell stellen (Stand ) zugelassene und angestellte Hausärzte die ambulante Versorgung der Bevölkerung in Rheinland-Pfalz vor Ort sicher, dabei sind sie als erster und wichtigster Ansprechpartner unverzichtbar. In Kreisen wie dem Kreis Bernkastel-Wittlich steht die flächendeckende Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung vor großen Herausforderungen, weil sich hier die Auswirkungen der landesweiten Problematiken in der Hausarztversorgung (Alterung der Bevölkerung und Ärzteschaft, fehlende Attraktivität des Hausarztberufes) früher und stärker zeigen als in den Großstädten. Vor diesem Hintergrund sollen die Strukturen und daraus resultierenden Gefährdungen der hausärztlichen Versorgung unter folgenden Gesichtspunkten betrachtet werden: Projizierter altersbedingter Nachbesetzungsbedarf bei Hausärzten bis 2020 Erreichbarkeiten der Hausärzte Struktur und Entwicklung der Patientenschaft Patientenauslastung und Arbeitsintensität ZUKÜNFTIGE ENTWICKLUNG PROJIZIERTER ALTERSBEDINGTER NACHBESETZUNGSBEDARF VON HAUSÄRZTEN BIS 2020 Die Altersstruktur der Hausärzte im Kreis Bernkastel-Wittlich ist, wie bereits in Kapitel beschrieben, durch einen hohen Anteil von praktizierenden Vertragsärzten im Alter von über 54 Jahren gekennzeichnet. Es kann also damit gerechnet werden, dass ein großer Anteil der Hausärzte noch in diesem Jahrzehnt altersbedingt aus der vertragsärztlichen Versorgung ausscheidet und somit ein hoher Nachbesetzungsbedarf für Hausärzte entsteht. Um Zeitpunkt und Umfang altersbedingt wiederzubesetzender Arztstellen projizieren zu können, ist die Festlegung eines Ausscheidealters notwendig. Trotz der Aufhebung der Regelaltersgrenze von 68 Jahren für die vertragsärztliche Tätigkeit ist das mittlere Ausscheidealter insgesamt gesunken. Aktuell liegt dies für Hausärzte in Rheinland- Pfalz bei 62 Jahren. Dieser Wert wird für die nachfolgenden Betrachtungen auch für die Jahre bis 2020 als konstant angenommen.

38 38 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Bernkastel-Wittlich Hieraus ergibt sich folgender hausärztlicher Nachbesetzungsbedarf: Tabelle 7: altersbedingter Nachbesetzungsbedarf an Hausärzten bis 2020 (Stand: ) Kopfzahl Versorgungsumfang absolut prozentual absolut Prozentual Kreis Bernkastel- Wittlich 42 59% 41,5 60% Rheinland-Pfalz % % Bei den Hausärzten besteht im Kreis Bernkastel-Wittlich schon bis in das Jahr 2020 ein 59-prozentiger altersbedingter Nachbesetzungsbedarf der Hausärzteschaft, der dem hausärztlichen Versorgungsumfang von 60 Prozent entspricht und damit deutlich über dem Landesschnitt liegt. Noch problematischer ist die Tatsache, dass für zahlreiche Einzelpraxen bis 2020 Nachfolger gefunden werden müssen. Diese Praxen werden meist seit zum Teil Jahrzehnten von denselben engagierten Hausärzten geführt, für die es kaum interessierte Nachfolger gibt. Dadurch ist insbesondere die Versorgung in kleineren Gemeinden und in der Fläche gefährdet. Zahlreichen Gemeinden mit ihren Patienteneinzugsgebieten droht der Verlust der örtlichen hausärztlichen Versorgung, wenn keine Nachfolger für die vorhandenen Vertragsarztsitze gefunden werden (vgl. Abbildung 17). Auch in den Städten Bernkastel-Kues und Traben-Trarbach ist die Mehrheit der Hausärzte bereits 55 Jahre und älter. Insgesamt kann in weiten Teilen des Kreises Bernkastel-Wittlich eine deutliche Verschlechterung der hausärztlichen Versorgung drohen. Dies wird dann auch Auswirkungen auf die Erreichbarkeit der hausärztlichen Versorgung haben.

39 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Bernkastel-Wittlich 39 Abbildung 17: Räumliche Verteilung des altersbedingten Nachbesetzungsbedarfes bis 2020 im Kreis Bernkastel-Wittlich

40 40 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Bernkastel-Wittlich ERREICHBARKEITEN Die Sicherstellung der flächendeckenden und wohnortnahen ambulanten Versorgung durch Hausärzte ist ein Hauptziel der Politik und der Vertragspartner im Gesundheitswesen sowie die ausdrückliche Erwartung der Bevölkerung. Ein Indikator für die Beurteilung der Verwirklichung dieses Ziels ist die Erreichbarkeit der nächstgelegenen Hausarztpraxis. Die Entfernung zur nächstgelegenen Hausarztpraxis ist für den Zugang der Bevölkerung zur ambulanten Versorgung aus zwei Gründen von entscheidender Bedeutung. Erstens stehen im Gegensatz zu innerstädtischen Großstadträumen in weiten Teilen des Landes nicht mehrere Hausärzte in näherer Umgebung zur Verfügung. Zweitens steigt als Folge des demographischen Wandels der Anteil älterer immobiler Patienten mit Nahversorgungsbedarf stetig an. Die durchschnittliche PKW-Fahrdistanz im Kreis Bernkastel-Wittlich zur nächstgelegenen Hausarztpraxis (Minimaldistanz) beträgt 2,6 Kilometer und liegt damit über dem Landesdurchschnitt von 1,5 Kilometern. 40 Prozent der Bevölkerung können in maximal einem Kilometer Fahrdistanz ihren nächstgelegenen Hausarzt erreichen. Weitere 15 Prozent der Bevölkerung müssen maximal zwischen 1 und 2,5 Kilometer Fahrdistanz aufwenden. 45 Prozent der Einwohner im Kreis Bernkastel-Wittlich müssen demzufolge mehr als 2,5 Kilometer zur nächstgelegenen Hausarztpraxis aufwenden, von denen theoretisch aber keiner mehr als 10 Kilometer zurücklegen muss (vgl. Abbildung 19). Wenn der projizierte Nachbesetzungsbedarf an Hausärzten bis 2020 nicht gedeckt werden kann, wird sich die Anzahl der Gemeinden und der Anteil der Bevölkerung mit Fahrdistanzen von mehr als 2,5 Kilometer Minimaldistanz zum nächstgelegenen Hausarzt allerdings erhöhen (vgl. Abbildung 18).

41 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Bernkastel-Wittlich 41 Abbildung 18: Erreichbarkeiten der Hausarztpraxen im Kreis Bernkastel-Wittlich

42 42 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Bernkastel-Wittlich Abbildung 19: Gegenüberstellung der PKW-Fahrdistanzen in der hausärztlichen Versorgung im Kreis Bernkastel-Wittlich In der Realität weichen die tatsächlichen PKW-Fahrdistanzen in der hausärztlichen Versorgung jedoch von der räumlichen Verteilung der Hausärzte deutlich ab. Durchschnittlich legten die Hausarztpatienten im 4. Quartal 2013 im Kreis Bernkastel- Wittlich mit 6,4 Kilometer Fahrdistanz einen mehr als doppelt so langen Fahrweg zurück, als es die Inanspruchnahme der nächstgelegenen Hausarztpraxis erforderlich gemacht hätte. Hierbei spielen unter anderem persönliche Präferenzen, Verkehrsanbindungen sowie Arbeits- und Pendlerwege der Patienten eine Rolle. Nur 14 Prozent der Patienten suchten einen Hausarzt auf, dessen Praxis in weniger als einem Kilometer PKW-Fahrdistanz von ihrem Wohnsitz entfernt lag, obwohl dies rechnerisch für 40 Prozent möglich wäre. 17 Prozent der Hausarztpatienten fuhren sogar über 10 Kilometer zu einem Hausarzt, obwohl dies theoretisch für keinen Patienten notwendig gewesen wäre (vgl. Abbildung 19) STRUKTUR UND ENTWICKLUNG DER PATIENTENSCHAFT Um die Situation der hausärztlichen Versorgung in einer Region beurteilen und Prognosen über zukünftige Entwicklungen abgegeben zu können, muss neben Analysen der Versorgungsstrukturen und der Bevölkerungsstruktur auch die Patientenschaft betrachtet werden. Folgende Punkte für die hausärztliche Versorgung sind hierbei von Interesse: Anzahl, Geschlecht und Altersstruktur der Hausarztpatienten Inanspruchnahmeverhalten Prognose 2030

43 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Bernkastel-Wittlich 43 Da in dieser Betrachtung nur die Daten der gesetzlich versicherten Patientenschaft einbezogen werden können, wird bei den folgenden Berechnungen und Hochrechnungen die gesetzlich versicherte Bevölkerung als Bezugspopulation verwendet. Diese wurde auf Basis der Mitgliederstatistik der gesetzlichen Krankenversicherung (KM-6 Statistik) modelliert. Da hierzu keine Rohdaten auf Kreisebene vorliegen, wurden die GKV-Anteile der verwendeten Altersklassen in Rheinland-Pfalz auf die entsprechende Bevölkerung der betrachteten Region umgerechnet. Im Jahr 2011 nahmen pro Quartal durchschnittlich Patienten aus dem Kreis Bernkastel-Wittlich Leistungen der ambulanten Hausarztversorgung in Anspruch. Dabei war die Verteilung nach Lebensjahren in der Alterspyramide zwischen männlichen und weiblichen Hausarztpatienten nahezu identisch. Allerdings waren die absoluten Patientenzahlen der Frauen deutlich höher. Sie stellten insgesamt 56,6 Prozent der Hausarztpatienten, während die Männer nur auf 43,4 Prozent kamen (vgl. Abbildung 20). Der Grund für das mit 54 Jahren um 10 Jahre höhere mittlere Alter der Hausarztpatienten im Vergleich zur Gesamtbevölkerung liegt in den hohen Inanspruchnahmeraten der über 65-Jährigen. Die Inanspruchnahmerate ist als der altersgruppenspezifische Quotient der Hausarztpatientenzahl und der Anzahl der entsprechenden Bevölkerungsgruppe zu verstehen. Sie gibt an, wie viel Prozent der jeweiligen Altersklasse in einem bestimmten Abrechnungszeitraum Leistungen bei einem Hausarzt in Anspruch genommen haben. Insgesamt nahmen im Jahr 2011 durchschnittlich 67,9 Prozent der gesetzlich Versicherten im Kreis Bernkastel-Wittlich pro Quartal Leistungen der hausärztlichen Versorgung in Anspruch. Dieser Wert liegt damit deutlich über dem Landesschnitt von 60,4 Prozent. Mit zunehmendem Alter steigt die Inanspruchnahmerate linear an. Während pro Quartal durchschnittlich 45,9 Prozent der Altersklasse der unter 18- Jährigen Leistungen bei einem Hausarzt in Anspruch genommen haben, war dies bei den über 80-Jährigen zu 98,4 Prozent der Fall (vgl. Tabelle 8). Ein Grund für die im Landesvergleich überdurchschnittlichen Inanspruchnahmeraten der Hausarztpatienten kann darin begründet liegen, dass im Kreis Bernkastel-Wittlich tendenziell zunächst eher der Hausarzt aufgesucht wird, da im Gegensatz zu städtischen Regionen nicht immer ein Facharzt in unmittelbarer Nähe vorhanden ist. Dies gilt insbesondere für die fehlenden Kinderärzte, wo in ländlichen Regionen stattdessen der Hausarzt häufiger als erster Ansprechpartner fungiert.

44 44 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Bernkastel-Wittlich Abbildung 20: Geschlechterstrukturen in der hausärztlichen Versorgung im Kreis Bernkastel-Wittlich Tabelle 8: Altersklasse Patientenzahlen nach Altersklassen und Inanspruchnahmeraten im Kreis Bernkastel-Wittlich gesetzlich Versicherte Bevölkerung der Altersklasse Anteil der Altersklasse an allen gesetzlich Versicherten (in %) Anzahl Hausarztpatienten innerhalb der Altersklassen im Quartalsschnitt Inanspruchnahmerate innerhalb der Altersklassen im Quartalsschnitt 0 bis ,6% ,9% 18 bis ,2% ,3% 45 bis ,9% ,3% 65 bis ,5% ,1% Über ,8% ,4% Insgesamt ,0% ,9%

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