in der Heimerziehung der DDR

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1 Prof. Dr. Karsten Laudien 1. Expertise: Erziehungsvorstellungen in der Heimerziehung der DDR 2. Einführung in die Heimerziehung der DDR 3. Was ist Erziehung?

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3 Karsten Laudien, Christian Sachse Erziehungsvorstellungen in der Heimerziehung der DDR

4 1. Die Die institutionellen und ideologischen Rahmenbedingungen der Heimerziehung unter der SED-Diktatur 1.1 Der Blickwinkel der Anstalt Der gefährdete und der gefährliche Jugendliche Fürsorgeeinrichtungen und die Struktur der Anstalt Das Heim als totale Institution 1.2 Der Blickwinkel des politischen Systems Der Weg zum Zentralismus der Heimerziehung Die Jugendhilfe als Teil des Ministeriums für Volksbildung Der Marxismus-Leninismus und die Erziehung Die absterbende Tendenz der Jugendhilfe Die Politisierung und Kriminalisierung von abweichendem Verhalten Das Verständnis von Pädagogik in der DDR 1.3 Der Blickwinkel der Betroffenen Strafen Kontrolle und Einsamkeit Die Fortwirkung des Heimaufenthaltes/Die Verarbeitung prekärer Erlebnisse in der Heimerziehung

5 2. Die Strukturen der Jugendhilfe/Heimerziehung 2.1. Strukturelle Verankerung im politischen System Beziehungen zum ZK der SED Die Volkskammer der DDR Der Ministerrat der DDR Das Ministerium für Staatssicherheit 2.2. Die Jugendhilfe/Heimerziehung im System der Volksbildung Die Aufgaben der Jugendhilfe/Heimerziehung Der Finanzielle Rahmen und die Personalsituation in der Jugendhilfe Das Ministerium für Volksbildung Rolle der Bezirke Die Rolle der Kreise und Kommunen Übersicht über die Strukturen und Funktionen

6 3. Das Heimsystem der DDR-Jugendhilfe 3.1. Wege ins Heim Die Heimeinweisungsverfahren Die Heimeinweisungsgründe Statistiken zu Heimeinweisungen 3.2. Das Heimsystem Normalheime Spezialheime Besondere Einrichtungen Weitere Einrichtungen 3.3. Konfessionelle Heime Das statistische Material Die Verdrängung der konfessionellen Heimträger Missstände in konfessionellen Einrichtungen Pädagogische Akzente in konfessionellen Heimen

7 4. Erziehung in den Heimen der Jugendhilfe 4.1. Ideologische Beeinflussung 4.2. Kollektiverziehung Das Kollektiv Die Struktur des Kollektivs Methoden der Kollektiverziehung 4.3. Arbeitserziehung Arbeitserziehung in Jugendwerkhöfen und Durchgangsheimen Selbstbedienung und gesellschaftlich nützliche Arbeit 4.4. Bildung und Ausbildung 4.5. Spezielle Erziehungsvorstellungen und Methoden Disziplinerziehung Strafen Arrest Explosionsmethode Zum Begriff Schwererziehbarkeit 4.6. Das Ministerium für Staatssicherheit und die Heimerziehung Ruhe und Verhinderung der Informationsverbreitung Inoffizielle Mitarbeiter in Heimen Flucht aus dem Heim und aus der DDR Eine IM-Karriere Konflikte zwischen Erziehern und Leitung Beispiele von Berichten, die zum Ministerium für Staatssicherheit gelangten 4.7. Lebensbedingungen Allgemeine Lebensbedingungen Einzelne Problemfelder

8 5. Fazit und Zusammenfassung und Anhang 5.1. Phasen der Heimgeschichte 5.2. Heimtappen und DDR Unrecht Normalheime Spezialheime Umerziehung und "der neue Mensch" 5.3. Die Unterschiede der Heimerziehung in der ehemaligen DDR und in der BRD Anhang I: Geschichte, Etappen und Perioden der Jugendhilfe/Heimerziehung in der DDR 1 Historische Anknüpfung und Abgrenzung 2 Vor der Verordnung zur Heimerziehung ( ) 3 Von der Heimverordnung bis zur Schulreform ( ) 4 Von der Schulreform zum System der Spezialheime ( ) 5 Das System der Spezialheime und die Verfolgung der Jugendkulturen ( ) 6 Konsolidierung ( ) 7 Niedergang ( ) 8 Letzte Umstrukturierung ( ) Anhang II: Berechnungsgrundlage der in der Zusammenfassung angegebenen Zahlenmaterials für die Anzahl der Betroffenen in den Heimen der Jugendhilfe von Anhang III: Dokument

9 Einführung in die Heimerziehung der DDR (gefördert von den Landesbeauftragten für die Unterlagen der Staatssicherheit der ehem. DDR) erscheint: Herbst 2012 Anke Dreier, Karsten Laudien

10 Was ist Pädagogik? Es gibt drei Grundbedingungen, die erfüllt sein müssen, damit man überhaupt von Pädagogik sprechen kann. 1 Einheit von Erziehungsziel und pädagogische Mittel 2 Zeitliche Begrenzung des Erzieher-Kind-Verhältnisses 3 Primat der Interessen des Kindes ( Pädagogik vom Kinder aus )

11 1. Einheit von Erziehungszielen und Methoden In der Pädagogik müssen Ziele und Methoden eine Einheit bilden Zum Erziehungsziel allseitig gebildete sozialistische Persönlichkeit gibt es keine diesem Ziel entsprechenden Erziehungsmethoden. Statt dessen: Sekundärtugenden

12 2. Zeitliche Begrenzung des Erzieher-Kind- Verhältnisses 1. Erziehung ist eine Etappe, die beendet werden muss, denn sie zielt auf die zukünftige Mündigkeit. 2. Die Heimerziehung der DDR zielte aber nicht darauf, sondern sie war Teil der Gesellschafterziehung.

13 3. Primat des Kindeswohls Erziehung muss vom Kinde aus (Grundansatz der Reformpädagogik) In der DDR war Erziehung einem übergeordnetem Zweck verpflichtet a) nicht auf das Individuum, sondern auf das Kollektiv ausgerichtet B) nicht auf die Gegenwart, sondern auf die Zukunft ausgerichtet

14 Erziehung = Beeinflussen 1) Re-education. 2) Umerziehung = Erziehungsbereitschaft herstellen. 3) Erziehung hat letzten Endes Bewusstseinsveränderung zum Ziel (E. Mannschatz, Probleme der Kollektiverziehung, S. 26)

15 Fazit Die drei elementare Einsichten der Pädagogik sind in der DDR nicht nur nicht umgesetzt, sondern direkt abgelehnt worden. Die DDR hat keine eigenständig-ideologiefreie Pädagogik entwickelt. Erziehung wurde als Beeinflussen verstanden.