Tutorial Making of: Comic Schrank

Transkript

1 Tutorial Making of: Comic Schrank Hallo und herzlich willkommen zu meinem Tutorial! Hier möchte ich Euch zeigen, wie Ihr aus einem traurigen Schrank vom Sperrmüll ein echtes Highlight zaubern könnt. Wichtig ist hierbei, daß Euer Schrank entweder aus Massivholz besteht oder zumindest eine Holzoberfläche (Furnier) besitzt. Auf einer kunststoffbeschichteten Oberfläche würde der Lack nicht lange halten.

2 Mein Objekt ist eine Frisierkommode aus den 30er Jahren. Eigentlich gehörte noch ein Spiegel dazu, aber der war nicht mehr zu retten. Ich habe Sie tatsächlich auf dem Sperrmüll entdeckt und gleich das Potenzial erkannt. Wie man deutlich erkennen kann, hatte das gute Stück die besten Zeiten lange hinter sich gelassen. Die Schubladen klemmen, der Lack blättert ab, Griffe fehlen und ein leicht feuchter Geruch ist mir auch in die Nase gestiegen. Kurz gesagt: Genau das Richtige für mich! ;) Nun folgt mir in meinen Hobbykeller und schaut, wie die Verwandlung vom hässlichen Schränklein zum schönen Schrank von statten geht... Benötigte Materialien: Acryllack mit Grundierung in Weiß und Pastellgelb Pinsel / Lackroller für Acryllack Holzleim Kreppband Holzspachtelmasse Spachtel Stecheisen Schleifpapier für Holz 80er / 220er Körnung Comicstoff Tacker & Klammern Schere Sprühkleber 2 Möbelgriffe Tapete Teppichmesser Bleistift Pappe Maßband schmale Bordüre

3 Als erstes nehme ich die Griffe ab, diese sind geleimt und lassen sich mit "sanfter" Gewalt entfernen. Da sich die zwei alten Lackschichten schon fast von selber abrollen, kann ich Sie einfach mit Hilfe eines Stecheisens entfernen. Anschließend schleife ich alle Oberflächen mit grobem Schleifpapier, kleinere Lackreste verschwinden dabei und die Oberfläche ist nun für die Lackierung vorbereitet. Der Lack auf den Schubladen war noch in Ordnung, hierbei reichte ein guter Anschliff.

4 Generell gilt: Ist der Lack auf dem Möbelstück noch gut in Schuss und lässt sich nicht leicht ablösen, so braucht Ihr Ihn nicht komplett entfernen. Es recht vollkommen aus, wenn Ihr die Oberfläche mit Schleifpapier anraut. Hierbei immer mit dem Faserverlauf schleifen, damit keine Kratzer entstehen. Beim Transport ist ein Fuß weggebrochen, ich leime Ihn mit Holzleim und fixiere die Bruchstelle mit Kreppband. Über Nacht ist eine bombenfeste Verleimung entstanden. Grobe Kratzer und Macken fülle ich mit Hilfe von speziellem Holzspachtel auf. Nach einer kurzen Trocknungszeit werden die Stellen mit grobem Schleifpapier glatt geschliffen. Generell bin ich aber kein Freund davon alle Kratzer, Macken und Dellen wegzuspachteln, dies sind alle samt kleine Zeitzeugen vom langen Leben des Schrankes und gehören genauso zu Ihm, wie zu uns die Lachfalten!!! :)))

5 Nun geht's an's Lackieren. Die erste Lackschicht wird dünn und gleichmäßig mit Pinsel und Lackroller aufgetragen. Nachdem die erste Schicht getrocknet ist schleife ich die Oberfläche mit feinem Schleifpapier (220er) an und lackiere Sie ein zweites Mal. Ich verwende hierfür einen Acryllack auf Wasserbasis, welcher schon eine Grundiereung beinhaltet. Dadurch hat er eine sehr gute Deckkraft und es reichen 1 bis maximal 2 Anstriche. Im Baumarkt könnt Ihr Euch Eure Wunschfarbe anmischen lassen. Tipp: Es gibt 2 Sorten Lack: Acryllack und Kunstharzlack. Wenn Ihr einen bereits lackierten Schrank neu lackieren möchtet, aber nicht wisst mit welchem Lack Dieser behandelt wurde, solltet Ihr dafür immer Acryllack verwenden. Dieser enthält keine Lösemittel und greift somit den alten Lack nicht an. Lack auf Kunstharzbasis hingegen enthält Lösemittel, welche einen darunterliegenden Lack anlösen können und Eure ganze Mühe wäre umsonst gewesen. Acryllack sollte ausserdem immer bei niedriger Zimmertemperatur verarbeitet werden. Je wärmer, desto zäher wird der Lack und desto schlechter trocknet er.

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7 Auch die alten Möbelknäufe bekommen ein Make-over. Hier entferne ich ebenfalls den alten Lack und schleife die 3 gut an. Anschließend lackiere ich Sie mit weißem Acryllack und lasse Sie gut trocknen. Nun schneide ich kleine Kreise aus dem Comicstoff, ein 2 Euro Stück dient mir hierfür als Maß. Die kleinen Kreise klebe ich mit Hilfe von Sprühkleber auf die Knäufe und leime diese wieder an die Schubkästen. So findet sich das Muster der Türen auf den Griffen wieder und ein harmonisches Gesamtbild entsteht. Für das unschöne Schubladeninnere gibt es eine schnelle und schöne Lösung. Hierfür schneide ich einfach einen Rest meiner Lieblingstapete auf das Innenmaß der Schubladen zu. Am ordentlichsten wird es mit einem Teppichmesser und einer Leiste, an der Ihr entlang schneiden könnt. Als Unterlage recht etwas Pappe. Die ausgeschnittenen Tapetenstücke fixiere ich nun mit Sprühkleber auf dem Schubladenboden fertig! ;)

8 Jetzt erfolgt das optische Highlight: Die Schranktüren werden mit Comicstoff bezogen. Hierfür schneide ich den Stoff ein paar Millimeter kleiner als die Türen sind.wenn die Kanten nicht ganz sauber werden, ist das nicht so schlimm. Den Stoff fixiere ich mit Sprühkleber auf der Tür und tackere die Ränder rundherum einmal fest. Die (unsauberen) Kanten lasse ich nun mittels Heißkleber unter einer hübschen Bordüre verschwinden. Nun gönne ich den Türen noch zwei neue Griffe. UND FERTIG ISSER!!! :)

9 Mit ein wenig Mühe und geringen Unkosten ist ein Schmuckstück entstanden welches auf diese Weise noch viele Jahre überdauern kann. Vielleicht habt Ihr ja auch mal Lust bekommen, Euch kreativ zu betätigen. Der Einsatz lohnt sich, denn solche alten Möbelstücke wurden einst in Handarbeit gefertigt und sind viel robuster und stabiler, als die Möbel die man heutzutage kaufen kann. Und wer mit 'nem Kleiderschrank aus Spanplatte schon 2x umgezogen ist, weiss wovon ich rede. ;) Ausserdem sind handgefertigte Möbel kaum bezahlbar. Also haltet die Augen offen, adoptiert solch einen alten Schatz (auch wenn er widerspenstig ist) und zaubert Euer ganz eigenes Unikat. Ich wünsche Euch viel Freude dabei! Eure Christina

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