CHURER DOMORGELSOMMER

Transkript

1

2 CHURER DOMORGELSOMMER Zum sechsten Domorgelsommer in der Kathedrale Chur freue ich mich, Sie wieder von Herzen als Zuhörer willkommen heissen zu dürfen. Zwischen dem 31. August und dem 11. September 2016 werden wieder auserlesene internationale Organisten an den Orgeln unserer Kathedrale zu Gast sein, die uns mit ihren vielfältigen Programmen einen besonderen Hörgenuss bescheren werden. Eröffnet wird der Churer Domorgelsommer von Olivier Latry, Titulaire der berühmten Kathedrale Notre-Dame, der mit seinem Programm «Orgelimpressionen» einen besonderen Akzent auf selten zu hörende Werke von Debussy und Tournemire setzen wird. Es stehen aber auch berühmte Werke von Bach und Liszt sowie eine Improvisation auf dem Programm. Franz Josef Stoiber ist Domorganist am Regensburger Dom. Der Grundton seines Programms ist orchestral, eröffnet und beschlossen wird es je von einer eigenen Improvisation. Virtuosität auf den Tasten verspricht der berühmte polnische Organist und Komponist Bogusław Grabowski mit seinem Programm «Virtuose Meisterwerke»: eine im Frühbarock beginnende Zeitreise, die schliesslich ebenfalls in eine eigene Improvisation des Interpreten münden wird. Zum Abschlusskonzert freue ich mich schliesslich, mit Ihnen in meinem Programm «in memoriam» den 1916 verstorbenen Jubilar dieses Jahres, Max Reger, beleuchten zu dürfen. Interessant dabei ist, wie unterschiedlich die Tonsprache seiner teilweise weitaus weniger bekannten Zeitgenossen ist. Ich wünsche uns allen von Herzen bereichernde Konzerterlebnisse mit unseren erlesenen internationalen Gästen! Andreas Jetter, Dommusikdirektor 3

3 HAUPTORGEL DER KATHEDRALE ST. MARIÄ HIMMELFAHRT CHUR III/P, 41 Register (dazu 2 Transmissionen) Werk und Gehäuse: Orgelbau Kuhn AG, CH-Männedorf, 2007 I. Hauptwerk C-c 4 III. Schwellwerk C-c 4 1. Principal Bourdon Principal 8 2. Diapason 8 3. Gedeckt 8 3. Gedeckt 8 4. Flauto 8 4. Dolce 8 5. Gamba 8 5. Vox celestis 8 (ab c0) 6. Octave 4 6. Traversflöte 4 7. Flöte 4 7. Octavin 2 8. Quinte 2 2 /3 8. Plein jeu 5f. 2 2 /3 9. Superoctave 2 9. Basson Mixtur 5f Trompette 8 harmonique 11. Cornett 3-5f Vox humana Tuba 16 Tremulant 13. Trompete 8 Regensburger Dom Marienbasilika Danzig II. Positiv C-c 4 P. Pedal C-g 1 (schwellbar) 1. Geigenprincipal 8 1. Principalbass Wienerflöte 8 2. Subbass Salicional 8 3. Echobass Octave 4 4. Quinte 10 2 /3 5. Rohrflöte 4 5. Octavbass 8 6. Sesquialtera 2f. 2 2 /3 6. Violoncello 8 7. Flauto 2 7. Dolce 8 8. Mixtur 4f. 1 1 /3 8. Choralbass 4 9. Oboe 8 9. Bombarde 16 Tremulant 10. Trompete Notre-Dame, Paris 5

4 OLIVIER LATRY Olivier Latry, 1962 in Boulogne-sur-Mer geboren, gilt heute als einer der bemerkenswertesten Konzertorganisten seiner Generation. Er studierte in der Klasse von Gaston Litaize am Conservatoire von Saint-Maur und der Ecriture-Klasse von Jean-Claude Raynaud am Conservatoire de Paris wurde er im Alter von 23 Jahren als einer der Nachfolger von Pierre Cochereau, zusammen mit Philippe Lefebvre und Jean-Pierre Leguay, zum Titularorganisten an der Kathedrale Notre-Dame in Paris berufen und folgte 1990 seinem Lehrer Gaston Litaize als Professor am Conservatoire de Saint-Maur. Seit 1995 ist Olivier Latry, mit seinem Kollegen Michel Bouvard, Michel Chapuis Nachfolger als Professor für Orgel am Conservatoire National Supérieur de Musique de Paris. Als Konzertorganist führte ihn seine Karriere in mehr als 50 Länder der Erde. Als Botschafter der französischen Musik des 17. bis 20. Jahrhunderts widmet sich 6 Olivier Latry auch der grossen französischen Tradition der Improvisation und zählt in dieser Disziplin zu den herausragendsten Persönlichkeiten unserer Tage. Als Interpret der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts hat er zahlreiche Werke von Xavier Darasse, Claude Ballif, Thierry Pecout, Vincent Paulet, Thierry Escaich und Jean-Louis Florentz uraufgeführt und für die Deutsche Grammophon das Orgel-Gesamtwerk Olivier Messiaens in Notre-Dame eingespielt. Seine zahlreichen CD-Einspielungen mit Werken von Bach, Mozart, Schumann, Widor, Vierne, Duruflé u. a. wurden von der internationalen Kritik mit höchstem Lob bedacht. In den letzten Jahren nahm er eine CD mit Orgelbearbeitungen auf: «Midnight at Notre-Dame» (DGG), eine Franck-Monographie («In spiritum» DGG), das Konzert von Poulenc und die Toccata Festival von Barber zusammen mit dem Orchester von Philadelphia (Ondine) sowie die Symphonie concertante von Jongen mit dem Orchester von Lüttich (Cyprès). Als besondere Ehrung seines Wirkens für die Orgel wurde Olivier Latry im Jahr 2000 der Preis der Stiftung Cino et Simone del Duca im Institut de France verliehen. Ausserdem wurde ihm in Grossbritannien 2006 ein «Fellowship Honoris Causa» der «North and Midlands School of Music» und 2007 die Ehrendoktorwürde vom «Royal College of Organists» zugesprochen. 7

5 MITTWOCH, 31. AUGUST UHR, KATHEDRALE CHUR nedig) u. a. zu seinen Lehrern gewann er den Sweelinck-Preis beim gleichnamigen internationalen Orgelwettbewerb in Danzig (Polen). Er nahm Privatunterricht und besuchte Meisterkurse bei Ton Koopman (Amsterdam), Peter Planyavsky (Wien), F. H. Houbard (Paris) und David Andrews (USA). Als Pianist absolvierte er in sechsjährigem Studium mit Auszeichnung Orgelkonzert das Rachmaninoff-Institut am Moskauer Tschaikowski-Konservatorium Orgelimpressionen und bespielte seither als gefragter an der Orgel: Solist Olivier bedeutender Latry Orchester berühmte Bühnen der Welt. Für das Label Koch Discover spielte er mit der Philharmonia Moldova die gesamten Klavierkonzerte Debussy von Sergej (1862 Rachmaninoff 1918) auf CD ein. Weitere Claude CDs La Cathédrale mit Klavierkonzerten engloutie von Brahms, Schumann und (Transkription Stanford liegen für bei Orgel: der Antes-Edition Léon Roques (Bella 1910) Musica) vor. Radio- und Fernsehaufnahmen sowie Auftritte in Talkshows Charles im Tournemire russischen (1870 Fernsehen 1939) runden seine Tätigkeit ab. Petite Mit Rhapsodie Auszeichnung improvisée absolvierte er in Moskau zeitgleich ein Aufbaustudium für Orgel und Dirigieren. Johann Konzertreisen Sebastian als Bach Organist (1685 führten 1750) ihn in bedeutende Kirchen Passacaglia verschiedener und Fuge BWV Länder 582(Schweiz, Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien, England, Polen, Slowenien, Kroatien, Widor Singapur, (1844 Indonesien 1937) u. a.) CD-Einspie- Charles-Marie Andante lungen mit sostenuto Werken der Spätromantik von Karg-Elert, Stanford, Piutti, Nowowiejski u. a. liegen beim Label Motette Franz Liszt vor. ( ) 2004 Fantasie wurde und Andreas Fuge über Jetter «Ad zum nos, ad Titularorganist salutarem undam» an der Wegscheider-Orgel der Bergkirche St. Michael Büsingen (Hochrhein), Latry (*1962) der Deutsch Schweizer Exklave bzw. Olivier Enklave, Improvisation ernannt. Von 2004 bis 2010 war Andreas Jetter Münsterorganist am Münster zu Salem (Bodensee), wo er in Eigeninitiative die Salemer Münsterkonzerte gründete und leitete. Seit Oktober 2010 ist Andreas Jetter Dommusikdirektor an der Kathedrale von Chur, seit 2013 zusätzlich auch Münsterkantor am Münster Radolfzell am Bodensee (D) FRANZ JOSEF STOIBER Franz Josef Stoiber lernte während seiner Schulzeit Orgel beim Passauer Domorganisten Walther R. Schuster und beim Regensburger Domorganisten Eberhard Kraus, studierte Kirchenmusik und Musiktheorie an der Musikhochschule in Würzburg (Orgel bei Prof. G. Kaunzinger und Prof. G. Weinberger, Tonsatz bei Prof. Z. Gárdonyi), künstlerisches Hauptfach Orgel an der Musikhochschule in Stuttgart (bei Prof. Jon Laukvik) und Orgelimprovisation bei Prof. Peter Planyavsky (Wien). Nach dreijähriger Tätigkeit als hauptamtlicher Musikalischer Assistent am Dom in Würzburg und als Lehrbeauftragter für Musiktheorie an der Musikhochschule Würzburg folgte Stoiber 1989 einem Ruf als Dozent für Orgel und Musiktheorie an die Fachakademie für kath. Kirchenmusik und Musikerziehung, heute Hochschule für katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik Regensburg. Am 1. März 1996 wurde Franz Josef Stoiber zum Domorganisten am Dom St. Peter in Regensburg 9

6 berufen; seit 1997 ist er auch als Orgellehrer bei den «Regensburger Domspatzen» tätig erhielt Franz Josef Stoiber eine ordentliche Professur für Orgel (Schwerpunkt Liturgisches Orgelspiel/ Improvisation) an der Hochschule für katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik Regensburg, die er von 2003 bis 2011 als Rektor leitete. Konzerte, CD-Produktionen, Gastdozenturen (u. a. in Deutschland, Portugal, Kroatien, Russland, Japan, England und Tschechien), kompositorische Tätigkeit, Aufsätze und Buchveröffentlichungen ergänzen seine Aktivitäten. Zu den besonderen Höhepunkten der letzten Jahre zählt 2009 die Weihe der neuen Regensburger Domorgel (mit 80 Registern auf 4 Manualen und Pedal die grösste freihängende Orgel der Welt, erbaut von Orgelbau Rieger aus Schwarzach/Vorarlberg), die Franz Josef Stoiber massgeblich mitkonzipierte. SONNTAG, 4. SEPTEMBER UHR, KATHEDRALE CHUR Orgelkonzert Orgel orchestral an der Orgel: Franz Josef Stoiber Franz Josef Stoiber (*1959) Improvisation: Suite francaise Plein jeu Duo Trio Basse de Trompette Recit de Nazard Cromorne en taille Dialogue sur les Grands jeux Max Reger ( ) Benedictus Te Deum aus: op. 59 Marco Enrico Bossi ( ) Intermezzo lirico As-Dur Johann Sebastian Bach ( ) Toccata, Adagio und Fuge C-Dur BWV 564 Edward Elgar ( ) Nimrod aus: «Enigma»-Variationen (Bearbeitung für Orgel von: Boris Hellmers) Anton Bruckner ( ) Scherzo d-moll aus der «Nullten» Symphonie (Bearbeitung für Orgel von: Erwin Horn) Franz Josef Stoiber (*1959) Improvisation: Symphonische Skizzen über ein gegebenes Thema Allegro Andante Scherzando Adagio Finale 10 11

7 BOGUSŁAW GRABOWSKI diengang «Kirchenmusik». Ebenfalls unterrichtet er an der Danziger Theologischen Hochschule, einer Filiale der katholischen Universität Lublin. Seine Konzerte führten ihn auf nahezu alle bedeutenden polnischen Festivals, aber auch nach Deutschland, Frankreich, England, Italien, Belgien, in die Schweiz, nach Holland, Dänemark, Schweden, Lettland, Russland, in die Ukraine und die USA. Radio- und Fernsehproduktionen in Polen, Deutschland, Schweden und der Ukraine. 14 Tonträger-Einspielungen. Als Komponist schrieb er Werke im Bereich Kirchenmusik und Filmmusik, hauptsächlich für Gesang, Orgel und Chor, aber auch für Sinfonieorchester. Im August 1997 wurde die Premiere seines Symphonischen Liedes «Ave Maria» anlässlich des Geburtstages der Stadt Danzig ein weit geachteter Erfolg. Bogusław Grabowski wurde 1955 in Zoppot (Sopot/PL) geboren. Er studierte an der Warschauer Musikakademie in der Orgelklasse von Prof. Joachim Grubich und schloss dort 1982 ab. Ein Jahr zuvor besuchte er Unterricht bei Flor Peeters in Belgien wurde er Hauptorganist der Danziger Marienkirche und begann eine Lehrtätigkeit an der Danziger Musikakademie, wo er jetzt eine Professur innehat. Seit 2003 unterrichtet er dort auch im neu etablierten Stu

8 MITTWOCH, 7. SEPTEMBER UHR, KATHEDRALE CHUR ANDREAS JETTER Orgelkonzert Virtuose Meisterwerke an der Orgel: Bogusław Grabowski Caius Schmidtlein (Danziger Orgeltabulatur 1591) Phantasia quinti toni Paul Siefert ( ) Fantasia a 3 Andrzej Rohaczewski (Pelpliner Orgeltabulatur, 17. Jh.) Canzona a 4 Johann Sebastian Bach ( ) Pièce d Orgue G-Dur BWV 572 Jesus bleibet meine Freude BWV 149 Jehan Alain ( ) Variations sur un thème de Clément Jannequin Bronius Kutavicius (*1932) Sonata «Ad Patres» (1983) > Jehan Alain ( ) Le jardin suspendu Bogusław Grabowski (*1955) Improvisation 14 Andreas Jetter, geboren 1978 in Ebingen (D/Baden- Württemberg), begann seine kirchenmusikalische Ausbildung bereits während der Schulzeit als Begabtenstudent an der Hochschule für Kirchenmusik Esslingen/ Neckar. Bis 2001 zählten Prof. Dr. Konrad Klek (Erlangen), Stiftskantor Kay Johannsen (Stuttgart), Johannes Mayr (Stuttgart), Thomas Schäfer-Winter (Salzburg/Ve- 15

9 MITTWOCH, 31. AUGUST 2016 nedig) u. a. zu seinen Lehrern gewann er den Sweelinck-Preis UHR, beim KATHEDRALE gleichnamigen internationalen CHUR Orgelwettbewerb in Danzig (Polen). Er nahm Privatunterricht und besuchte Meisterkurse bei Ton Koopman (Amsterdam), Peter Planyavsky (Wien), F. H. Houbard (Paris) und David Andrews (USA). Als Pianist absolvierte er in sechsjährigem Studium mit Auszeichnung Orgelkonzert das Rachmaninoff-Institut am Moskauer Tschaikowski-Konservatorium Orgelimpressionen und bespielte seither als gefragter an der Orgel: Solist Olivier bedeutender Latry Orchester berühmte Bühnen der Welt. Für das Label Koch Discover spielte er mit der Philharmonia Moldova die gesamten Klavierkonzerte Debussy von Sergej (1862 Rachmaninoff 1918) auf CD ein. Weitere Claude CDs La Cathédrale mit Klavierkonzerten engloutie von Brahms, Schumann und (Transkription Stanford liegen für bei Orgel: der Antes-Edition Léon Roques (Bella 1910) Musica) vor. Radio- und Fernsehaufnahmen sowie Auftritte in Talkshows Charles im Tournemire russischen (1870 Fernsehen 1939) runden seine Tätigkeit ab. Petite Mit Rhapsodie Auszeichnung improvisée absolvierte er in Moskau zeitgleich ein Aufbaustudium für Orgel und Dirigieren. Johann Konzertreisen Sebastian als Bach Organist (1685 führten 1750) ihn in bedeutende Kirchen Passacaglia verschiedener und Fuge BWV Länder 582(Schweiz, Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien, England, Polen, Slowenien, Kroatien, Widor Singapur, (1844 Indonesien 1937) u. a.) CD-Einspie- Charles-Marie Andante lungen mit sostenuto Werken der Spätromantik von Karg-Elert, Stanford, Piutti, Nowowiejski u. a. liegen beim Label Franz Motette Liszt vor. ( ) 2004 Fantasie wurde und Andreas Fuge über Jetter «Ad zum nos, ad Titularorganist salutarem undam» an der Wegscheider-Orgel der Bergkirche St. Michael Büsingen (Hochrhein), Latry (*1962) der Deutsch Schweizer Exklave bzw. Olivier Enklave, Improvisation ernannt. Von 2004 bis 2010 war Andreas Jetter Münsterorganist am Münster zu Salem (Bodensee), wo er in Eigeninitiative die Salemer Münsterkonzerte gründete und leitete. Seit Oktober 2010 ist Andreas Jetter Dommusikdirektor an der Kathedrale von Chur, seit 2013 zusätzlich auch Münsterkantor am Münster Radolfzell am Bodensee (D). 816 SONNTAG, 11. SEPTEMBER UHR, KATHEDRALE CHUR Orgelkonzert in memoriam an der Orgel: Andreas Jetter Franz Schmidt ( ) Variationen und Fuge über ein eigenes Thema (Königsfanfaren aus «Fredigundis») Sigfrid Karg-Elert ( ) Symphonischer Choral Nr. 1 «Ach, bleib mit deiner Gnade» op. 87 Max Reger ( ) Fantasie und Fuge d-moll op. 135 b Joseph Renner ( ) Cantilene (aus der Suite Nr. 1 op. 56) Max Gulbins ( ) Sonate Nr. 4 C-Dur op. 28 (1904) «Paulus, ein Charakterbild I. Saulus aber schnaubte noch mit Drohen und Morden wider die Jünger des Herrn. Und da er auf dem Wege war und nahe an Damaskus kam, umleuchtete ihn plötzlich ein Licht vom Himmel. Und er fiel auf die Erde und hörte eine Stimme, die sprach zu ihm: Saul, Saul, was verfolgst du mich? (Apostelgeschichte 9. 1,3,4) (Sehr schwer Ein wenig bewegter Bewegter Noch lebhafter Maestoso) II. Denn siehe, er betet! (Apostelgeschichte 9. 11) (Adagio Sehr zart) III. Denn dieser ist mir ein auserwähltes Rüstzeug. (Apostelgeschichte 9. 15) (Agitato Andante Allegro molto Agitato Allegro moderato Maestoso) 17

10 DIE ORGELN IN DER KATHEDRALE CHUR Die Kathedrale Chur verfügt über zwei Orgeln, die beide im Jahr 2007 von zwei verschiedenen Schweizer Werkstätten neu erbaut wurden. Auf den ersten Blick fällt die Hauptorgel durch ihre besondere architektonische Gestaltung auf. Ihr Gehäuse besteht aus zwei Türmen, die direkt auf dem Boden des Kirchenschiffs stehen. In der Umkehrung des herkömmlichen Prinzips wird die Empore hier von der Orgel getragen. Das prächtige Westfenster der Kathedrale bleibt dabei vollständig frei. Dieses aussergewöhnliche Gehäuse birgt ein ebenso aussergewöhnliches Innenleben, denn etwa ein Drittel der 3244 Pfeifen stammen aus der ursprünglichen Goll-Orgel von Auf den Klangeigenheiten dieses wertvollen Materials wurde von der Orgelbau Kuhn AG (Männedorf) sorgsam das neue Instrument aufgebaut. Die Orgel besteht aus 41 Registern (dazu kommen 2 Transmissionen) auf 3 Manualen und Pedal in einem Gehäuse aus dunkel gebeiztem Elsbeerbaum. Sie hat eine Gesamthöhe von 11,63 Metern und ein Gesamtgewicht von 15,2 Tonnen (ohne Empore). Die Chororgel befindet sich an der Südwand im Hochchor der Kathedrale. Ihr betont modern gestalteter Prospekt hebt sich bewusst stark vom historischen Umfeld ab und setzt in seiner Sachlichkeit einen Akzent auf das musikalische Innenleben des Instrumentes, das von der Späth Orgelbau AG (Rapperswil) neu erbaut wurde. Die 8 Register der Orgel, die dank zweier Vorabzüge und einer Transmission geschickt auf 2 Manuale und Pedal verteilt den Eindruck einer 11 Register umfassenden Orgel vermitteln, sind bewusst barock gehalten und bilden in ihrem Klangideal einen Gegenpol zur Hauptorgel. Das Instrument umfasst 624 Pfeifen

11 HAUPTORGEL DER KATHEDRALE ST. MARIÄ HIMMELFAHRT CHUR III/P, 41 Register (dazu 2 Transmissionen) Werk und Gehäuse: Orgelbau Kuhn AG, CH-Männedorf, 2007 I. Hauptwerk C-c 4 III. Schwellwerk C-c 4 1. Principal Bourdon Principal 8 2. Diapason 8 3. Gedeckt 8 3. Gedeckt 8 4. Flauto 8 4. Dolce 8 5. Gamba 8 5. Vox celestis 8 (ab c0) 6. Octave 4 6. Traversflöte 4 7. Flöte 4 7. Octavin 2 8. Quinte 2 2 /3 8. Plein jeu 5f. 2 2 /3 9. Superoctave 2 9. Basson Mixtur 5f Trompette 8 harmonique 11. Cornett 3-5f Vox humana Tuba 16 Tremulant 13. Trompete 8 II. Positiv C-c 4 P. Pedal C-g 1 (schwellbar) 1. Geigenprincipal 8 1. Principalbass Wienerflöte 8 2. Subbass Salicional 8 3. Echobass Octave 4 4. Quinte 10 2 /3 5. Rohrflöte 4 5. Octavbass 8 6. Sesquialtera 2f. 2 2 /3 6. Violoncello 8 7. Flauto 2 7. Dolce 8 8. Mixtur 4f. 1 1 /3 8. Choralbass 4 9. Oboe 8 9. Bombarde 16 Tremulant 10. Trompete 8 alt, Goll 1887 alt, Goll 1887, Register teilweise erhalten alt, Goll 1887, Holz, ab c 1 gedrechselt alt, Gattringer 1938 Transmission aus Schwellwerk Normalkoppeln II-I, III-I, III-II, I-P, II-P, III-P Superoctavkoppeln III-I, III-P Traktur mechanisch Doppelregistratur Setzeranlage mit 4 x 1000 Kombinationen USB Anschluss für Datenspeicherung Chororgel Kathedrale Chur

12 CHORORGEL DER KATHEDRALE ST. MARIÄ HIMMELFAHRT CHUR II/P, 8 Register (dazu 2 Vorabzüge, 1 Transmission) Werk und Gehäuse: Späth Orgelbau AG, CH-Rapperswil, 2007 I. Manual C-f3 1. Principal 8 2. Rohrgedeckt 8 3. Octave 4 4.a Doublette 2 4.b Mixtur 3f. II. Manual C-f3 1. Gedeckt 8 2. Spitzflöte 4 3.a Flautino 2 3.b Cornettino 3f. 2 2 /3 P. Pedal C-f1 1. Subbass Oktavbass 8 Vorabzug Transmission aus dem I. Manual Normalkoppeln II-I, I-P, II-P Traktur mechanisch Tremulant auf das ganze Werk 22

13