Das Baustellenhandbuch der Energieberatung

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1 FORUM VERLAG HERKERT GMBH Mandichostraße Merching Telefon: 08233/ Das Baustellenhandbuch der Energieberatung Liebe Besucherinnen und Besucher unserer Homepage, wir freuen uns, dass Sie sich für unsere Produkte interessieren. Im Folgenden finden Sie eine Leseprobe aus unserem Baustellenhandbuch der Energieberatung. Falls Sie noch nähere Informationen wünschen oder gleich über die Homepage bestellen möchten, klicken Sie einfach auf den Button In den Warenkorb oder wenden sich bitte direkt an: FORUM Verlag Herkert GmbH Mandichostr Merching Telefon: / Telefax: / service@forum-verlag.com Alle Rechte vorbehalten. Ausdruck, datentechnische Vervielfältigung (auch auszugsweise) oder Veränderung bedürfen der schriftlichen Zustimmung des Verlages.

2 Gegenüberstellung des energetischen Zustands vor und nach der Modernisierung Die energetische Gegenüberstellung des Gebäudebestands und einer simulierten Berechnung eines Energieeinsparkonzepts muss die erzielte Senkung von Wärme-/Warmwasserbedarf und Strombedarf wie auch die Senkung der Umweltbelastungen, insbesondere CO 2- Emissionen, verdeutlichen. Die Gegenüberstellung dient der Begründung für die Entscheidung einer Sanierung. Für den Vergleich der Gebäudesituationen vor und nach einer Sanierung kann eine Gegenüberstellung der Daten in tabellarischer und in grafischer Form aufbereitet werden. Die wichtigsten Vergleichsparameter sind: Energiekennzahlen nach EnEV Energiekennzahl absolut Primärenergie Energiebilanz U-Wert nach Bauteilen U-Werte Hüllflächen Umweltwirkung Bauphysikalische Eigenschaften Energiekennzahlen nach EnEV Im EnEV-Nachweis wird der Endenergie- und Primärenergiebedarf nachgewiesen. Dieser setzt sich aus dem Heizenergiebedarf, dem Energiebedarf für die Warmwassererzeugung, -speicherung und -verteilung und aller benötigten

3 Hilfsenergien zusammen. Weiterhin berücksichtigt das Berechnungsverfahren den Einfluss von Luftdichtheit, Wärmebrücken und Nutzerverhalten. Die Berechnung nach der EnEV erfolgt mit folgenden Standardrandbedingungen: Es wird ein Normklima der Berechnung zugrunde gelegt, unabhängig vom regionalen Standort des Gebäudes. Es wird ein Nutzer-Normverhalten der Berechnung zugrunde gelegt, wie, z. B. 19 C Raumtemperatur, 12,5 kwh/m 2 A N Warmwasserbedarf. Für das Monatsbilanzverfahren werden zulässige Vereinfachungen und Anwendungsgrenzen festgelegt. Weitere, nicht kalkulierbare Unsicherheitsfaktoren stellen die stark vom Nutzerverhalten abhängigen Lüftungswärmeverluste dar. Das Nutzerverhalten kann nach dem EnEV- Berechnungsverfahren nur durch Pauschalwerte bzw. gar nicht berücksichtigt werden. Daher wird der ermittelte Primär energiebedarf nach EnEV mit dem tatsächlichen Primär energieverbrauch nicht übereinstimmen. Eine verlässliche Aussage zu wirtschaftlichen Ergebnissen ist mit dem EnEV-Nachweis nicht möglich. Bedingt durch die genormten Randbedingungen ist aber ein direkter Vergleich mit anderen Gebäuden bezüglich der energetische Energiekennzahlen zulässig. Der Beratungsempfänger hat somit einen Vergleich seiner Immobilie mit dem übrigen Gebäudebestand.

4 Endenergiebedarf 78 kwh/(m 2 a) < kwh/(m 2 a) Primärenergiebedarf ( Gesamtenergieeffizienz ) Bild 1: Energiekennzahlen eines energetisch sanierten Mehrfamilienhauses (Quelle: P. Becker) Endenergiebedarf 177 kwh/(m 2 a) < kwh/(m 2 a) Primärenergiebedarf ( Gesamtenergieeffizienz ) Bild 2: Energiekennzahlen eines nicht wesentlich energetisch sanierten Mehrfamilienhauses (Quelle: P. Becker) Energiekennzahl Die Energiekennzahl ist die Vergleichsgröße zur Bezifferung des Energieverbrauchs bei Gebäuden. Hierunter wird die Energiemenge verstanden, die im Laufe eines Jahres für die Beheizung eines Quadratmeters Wohnfläche verbraucht wird. Bei Einfamilienhäusern liegt die Energiekennzahl zwischen 100 und 300 KWh/m 2, möglich sind Werte um 50 KWh/m 2 (Niedrigenergiehaus) und darunter. Bei Mehrfamilienhäusern sind die Werte wegen günstigerem Volumen/Hüllflächen-Verhältnis um etwa 40 % niedriger. Die

5 Tabelle gibt eine Orientierung, wo das Gebäude im Bestand und nach den einzelnen Sanierungskonzepten im Vergleich zum EnEV-Neubauniveau und zu einem Niedrigenergiehaus liegt. Dabei sind die Werte für die Sanierungskonzepte fiktiv und dienen nur zu Veranschaulichung der Tabelle. Zustand Vor der Maßnahme Neubau-Standard Niedrigenergiehaus Sanierungskonzept 1 Sanierungskonzept 2 Sanierungskonzept 3 Sanierungskonzept 4 Sanierungskonzept 5 Energiekennzahl 168 kwh/m 2 Jahr 60 kwh/m 2 Jahr 30 kwh/m 2 Jahr 125 kwh/m 2 Jahr 93 kwh/m 2 Jahr 81 kwh/m 2 Jahr 161 kwh/m 2 Jahr 73 kwh/m 2 Jahr Tab. 1: Energiekennzahlen (Quelle: P. Becker) Bei der folgenden Grafik wurden die Energiekennzahlen im direkten Vergleich aufbereitet. Energiekennzahl [kwh/m *a] Vergleich der Energiekennzahlen der Varianten 168,4 160,7 124,7 92,8 81,4 73 Sanierungskonzept Sanierungskonzept Ist-Zustand Sanierungskonzept ,4 Ist-Zustand 124,7 Sanierungskonzept 1 92,8 Sanierungskonzept 2 81,4 Sanierungskonzept 3 160,7 Sanierungskonzept 4 73 Sanierungskonzept 5 Bild 3: Vergleich Energiekennzahlen (Quelle: P. Becker)

6 Vergleich der Primärenergie In der folgenden Tabelle wird der Primärenergiebedarf im Ist-Zustand sowie für jede Variante nach der EnEV-Berechnung und nach dem LEG-Verfahren gegenübergestellt. Das LEG-Verfahren (Leitfaden energiebewusste Gebäudeplanung) beruht auf dem Institut für Wohnen und Umwelt (IWU Darmstadt). Dabei werden die Berechnungen des Energiebedarfs in Anlehnung an die DIN-Normen (DIN , u. a.) und die geltende Energieeinsparverordnung (EnEV 2009) durchgeführt, mit dem Unterschied, dass bei den Berechnungen keine Standardrandbedingungen verwendet werden. Somit können verlässliche Aussagen zum tatsächlichen Energieverbrauch und zur Wirtschaftlichkeit gemacht werden. Variante Primärenergiebedarf (EnEV) in kwh/m 2 a Primärenergieverbrauch (LEG/IWU)*) in kwh/m 2 a Ist (vorher) Sanierungskonzept Sanierungskonzept Sanierungskonzept Sanierungskonzept Sanierungskonzept *) inklusive Nutzung Tab. 2: Gegenüberstellung Primärenergiebedarf (Quelle: P. Becker) Primärenergieverbrauch Die folgende Grafik zeigt den absoluten Primärenergieverbrauch des Gebäudebestands im Vergleich mit den Sanierungskonzepten.