MIRKO SCHALLENBERG MIRK

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Silke Morgenstern
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1 MIRKO SCHALLENBERG

2 Booklet zur Ausstellung still in motion 22. November Januar 2012 TITELBILD: FIGUR 50 x 50 cm, Öl auf Leinwand, 2011

3 GEZÄHMTES CHAOS Fließenden Champagner sollte man genießen und nicht malen, denn das ist ein gewagtes Unterfangen. Fließender Champagner ist das Chaos und daher eigentlich unmalbar. An sich kann das Chaos sich nur selbst malen. Chaos ist Materie, die nicht kontrolliert ist, Flüssiges hat keine Form, es ist sozusagen die Antimaterie der Form und des Architekturmalers. So die Worte von Mirko Schallenberg, der sich selbst als Objektmaler oder als Architekturmaler versteht. Doch was geschieht, wenn man das Chaos malt? Es muss diszipliniert werden. Auf unerbittliche Weise. Der Maler muss in einem Oberflächen- und Materiehaufen zuerst eine Struktur erahnen und wahrnehmen und einen Weg finden, sie auf die Leinwand zu bannen. Dieser Weg ist schiere Selbstdisziplin. Ordnung pur, an sich die totale Abwendung und Distanzierung vom Objekt, um später auf intime Weise zu ihm zurückzukehren. Je realer das Sichtbare auf der Leinwand, desto weiter entfernt vom eigentlichen Aussehen ist seine Darstellungsart. Damit der Tropfen wirkt, muss der Maler jedes einzelne Atom vor dem inneren Auge haben. Dennoch handelt es sich hier nicht um fotorealistische Malerei, denn auch das ist des Künstlers Ansinnen nicht. Mirko Schallenberg beginnt sich nach einer langen Reise in den Zonen der Malerei an sich nun weiter zu fokussieren, zu konzentrieren. Während früher die Malerei selbst erforscht und bezwungen wurde, Komposition und Linienführung an einen Punkt der absoluten Essenz gebracht wurden, eröffnet sich Schallenberg nun neue Felder: Materialität und Textur drängen in den Vordergrund, der Raum bekommt tragende Rollen zugewiesen und dennoch verliert das Spiel mit Objekt und Komposition nicht seine Vorrangstellung. Ebensowenig wie sein hintersinniges Spiel mit einer faszinierenden Malweise, deren Pinselstrich zusammen mit dem gemalten Lichtspiel täuschend echte Objekte auf die Leinwand bannt. Die kühle Oberfläche möchte der Betrachter am liebsten berühren. Die wiederkehrenden Dingpyramiden jedoch, deren Sujet sich nie erschöpfen wird und auch nicht kann, ob der unendlichen Variationsmöglichkeiten, waren vormals stark mit sich selbst beschäftigt und in ihrer perfekten Komposition das eine oder andere Mal nach außen hin verschlossen. Nun geht der Künstler einen steinigeren Weg. Er öffnet das einzelne Objekt zum Betrachter hin, es tritt aus dem Bildraum heraus auf uns zu und wird unmittelbarer. Immer noch wird die nicht sichtbare Seele des Dings an sich hinterfragt, aber nun steht auch der Raum selbst zur Debatte und wird zum gleichwertigen Partner neben den abgebildeten Objekten. Manchmal spiegelt dieser aber auch das Bildgeschehen im tatsächlichen und übergeordneten Sinne und ironisiert so augenzwinkernd das Gemalte (z. B. Matroschka, 2011). Doch macht das die Dinge nicht einfacher. Nein, das wäre nicht im Sinne des Künstlers. Im Gegenteil, nun müssen die Sinne noch geschärfter sein, damit man nicht aufs Glatteis geführt wird, denn Schallenberg schafft es, uns mit echt wirkenden Gegenständen in unsere eigenen Gedanken und Träume hineinzuziehen, ohne dass dieser Vorgang noch bewusst wahrgenommen wird. So stehen wir einem äußerst theoretisierten Universum gegenüber, das gleichzeitig größten Wert auf Sinnlichkeit legt. Mirko Schallenberg zähmt das Chaos malend und öffnet uns neue Imaginationstüren, die in dahinterliegende Welten führen wenn wir uns entscheiden hindurchzutreten. Dr. des. Sophie A. Gerlach, Kunsthistorikerin

4 MIRKO SCHALLENBERG 1967 in Northeim geboren 1989 Studium an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig 1998 Gründung der Malergruppe Konvention 1997 Diplom Freie Kunst 1998 Meisterschüler bei Prof. Hermann Albert 2000 Gründung der Galerie Konvention Forum für Malerei, Berlin, bis Gründung des Kunstvereins Blauer Salon e.v. Berlin, bis 2005 Lebt und arbeitet in Berlin. AUSSTELLUNGEN (Auszug) 2005 Kunstverein Blauer Salon, Berlin I Galerie Artforum, Hannover I Kunstmesse Karlsruhe, vertreten durch die Galerie Artforum, Hannover I 2006 Kunstverein Hameln I Galerie Noah, Augsburg I Galerie Schmalfuß in Marburg I 2007 Galerie OPEN, Berlin I Galerie von Zufall und vom Glück, Kubus, Hannover I Galerie Artforum im Kubus, Hannover I 2008 Galerie Schmalfuss, Marburg I 2009 Galerie Friedmann- Hahn, Berlin I Gotisches Haus, Berlin I Galerie Artforum, Hannover I 2010 Galerie Friedmann-Hahn, Berlin I 2011 Kunstverein Aschau I Galerie Friedmann-Hahn, Berlin ÖFFENTLICHE ANKÄUFE (Auszug) Investitionsbank, Berlin I Nord LB, Hannover I Nord LB, Braunschweig RAUM 144 x 170 cm, Öl auf Leinwand, 2011

5 RAUCH 80 x 40 cm, Öl auf Leinwand, 2011 SCHMELZPUNKT 80 x 80 cm, Öl auf Leinwand, 2011

6 MATROSCHKA 105 x 185 cm, Öl auf Leinwand, 2011

7 TELL 150 x 170 cm, Öl auf Leinwand, 2011

8 GRUBENGOLD 155 x 115 cm, Öl auf Leinwand, 2011 DOMINO 30 x 80 cm, Öl auf Leinwand, 2011

9 SANDUHR 85 x 65 cm, Öl auf Leinwand, 2010 MISCHUNG 90 x 90 cm, Öl auf Leinwand, 2011

10 FLASCHENPOST UND EI 140 x 150 cm, Öl auf Leinwand, 2009

11 ZEIT UND RAUM II 90 x 140 cm, Öl auf Leinwand, 2010 ATLANTIK 160 x 160 cm, Öl auf Leinwand, 2011

12 DER RISS 83 x 124 cm, Öl auf Leinwand, 2011

13 INNENWELTEN 130 x 90 cm, Öl auf Leinwand, 2011 DER SCHATTEN 50 x 50 cm, Öl auf Leinwand, 2011

14 UMBAUTER RAUM 130 x 140 cm, Öl auf Leinwand, 2011

15 KORN 135 x 165 cm, Öl auf Leinwand, 2010 STREICHHOLZ 47 x 45 cm, Öl auf Leinwand, 2006/2010

16 GRUPPENBILD MIT FLIEGE 40 x 80 cm, Öl auf Leinwand, 2011 DIE SEIFE 43,5 x 50,5 cm, Öl auf Leinwand, 2011

17 GEOMETRIE DES TRINKENS 115 x 120 cm, Öl auf Leinwand, 2011

18 KARTENHAUS 160 x 160 cm, Öl auf Leinwand, 2011 WASSERSPIEGEL 65 x 105 cm, Öl auf Leinwand, 2010

19 KOMPOSITION MIT GOLDBARREN 130 x 180 cm, Öl auf Leinwand, 2010

20 KERZENSPIEGEL 110 x 130 cm, Öl auf Leinwand, 2011 CHAMPAGNERPYRAMIDE 150 x 100 cm, Öl auf Leinwand, 2011

21 WALDOHREULE 175 x 200 cm, Öl auf Leinwand, 2010 BEI NACHT 83 x 170 cm, Öl auf Leinwand, 2010

22 Wielandstrasse 14 (Ecke Mommsenstrasse) Berlin - Charlottenburg Tel +49(0) Fax +49(0) info@galeriefriedmann-hahn.com GLASBAUSTEIN 90 x 40 cm, Öl auf Leinwand, Öffnungszeiten Di Fr Uhr I Sa Uhr Neue Website ist online. Layout: Manu Wolf Auf der Homepage der GALERIE FRIEDMANN-HAHN haben Sie die Möglichkeit, unsere Galerie virtuell zu besichtigen. Wandern Sie ganz entspannt durch unsere 200 qm große Galerie und lassen sich inspirieren. Einfach klicken und Sie befinden sich in der atmosphärischen Verdichtung unserer immer wieder neuen Kunsträume: Die Rechte an den abgebildeten Bildern verbleiben bei dem Künstler. Der Nachdruck ist nur mit Genehmigung gestattet. Auflage: 1250 Stück.

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