vegetationserhebung Spirkenwälder Saminatal, Oberer Tritt Innergamp, Brandnertal

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1 vegetationserhebung Spirkenwälder Saminatal, Oberer Tritt Innergamp, Brandnertal

2 Impressum: Auftraggeber/Herausgeber: Amt der Vorarlberger Landesregierung Abteilung IVe-Umweltschutz März 2005 Auftragnehmer/Autoren: Mag. Georg Amann Schlins Druck: Hausdruckerei, Amt der Vorarlberger Landesregierung Titelbild: Georg Amann Bezugsquelle: Abteilung IVe-Umweltschutz

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4 Vegetationskundliche Erhebungen in Natura 2000 Gebieten: Spirkenwälder Saminatal, Innergamp, Oberer Tritt und Brandnertal Mag. Georg Amann Im Auftrag der Abteilung Umweltschutz des Amtes der Vorarlberger Landesregierung März 2005

5 Inhaltsverzeichnis 0. Zusammenfassung 1. Ausgangslage und Auftrag 2. Kurzcharakterisierung des Untersuchungsgebietes 3. Vorgehensweise und Methoden 4. Allgemeine Bemerkungen zu Spirkenwäldern 5. Vegetationskundliche Beschreibung der Spirkenwälder 5.1 Spirkenwälder Saminatal 5.2 Spirkenwälder Gamp 5.3 Spirkenwälder Oberer Tritt 5.4 Spirkenwälder Brandnertal 6. Erhaltungszustand 6.1. Erhaltungszustand der Spirkenwälder 6.2. Erhaltungszustand weiterer FFH-Lebensraumtypen 7. Literatur 2

6 0. Zusammenfassung In den Natura 2000 Gebieten Saminatal (Gemeinde Frastanz), Innergamp (Gemeinde Nenzing), Oberer Tritt (Gemeinde Nenzing) und Brandnertal (Gemeinde Bürserberg) wurden vegetationskundliche Erhebungen in Waldgesellschaften mit Spirken (Pinus uncinata) durchgeführt, die neben den Erhebungen durch die Forstbehörde als Grundlage für einen Managementplan dienen sollen. Für die Nominierung als FFH-Schutzgebiete maßgeblich ist das Vorkommen des prioritären Lebensraumtyps montaner und subalpiner Pinus uncinata-wald auf Gips und Kalksubstrat (Code 9430). Es wurden in jedem Natura 2000-Gebiet Geländearbeiten durchgeführt. Speziell in Spirkenwäldern wurden Vegetationsaufnahmen, Bestandesdaten und Standortseigenschaften erhoben. Weiters wurden die gemeldeten Lebensraumtypen nach der FFH-Richtlinie (Spirkenwälder, Latschen, Alpine Kalkrasen, Kalkschuttfluren, Kalkfelsspaltenfluren) in den Natura 2000-Gebieten Brandnertal, Oberer Tritt, Innergamp und Saminatal kartiert und digitalisiert. Dabei war die vorliegende Karte der Waldgesellschaften (VOGIS) eine wesentliche Erleichterung und Arbeitsersparnis. Vorhandene und im Rahmen dieser Studie erarbeitete Grundlagen wurden für jedes Natura 2000-Gebiet in einem Schutzobjekt-Steckbrief zusammengefasst. Dieser informiert über Lage, Flächenbilanzen der FFH-Lebensraumtypen, geologische und geomorphologische Situation, Vegetations- und Standortsverhältnisse sowie Bestandesstruktur insbesondere der Spirkenwälder, Nutzung und Schutzstatus. In den vier Natura 2000 Gebieten wurden ca. 210 ha Spirkenbestände als Schutzgut ausgewiesen (Saminatal 107 ha, Gamp 20 ha, Oberer Tritt 7 ha, Brandnertal 76 ha). Das sind ca. 50 % der geschätzten österreichischen Bestände! Es wurden zwei Waldgesellschaften unterschieden: Der flächenmäßig bei weitem dominierende Schneeheide-Spirkenwald (Erico Pinetum uncinatae) wächst in warm-trockenen Hanglagen. Die Ausbildung mit Erd-Segge (Carex humilis) ist auf das kontinental getönte Brandnertal beschränkt. Der Alpenrosen-Spirkenwald (Rhododendro hirsuti Pinetum uncinatae) findet sich am Oberen Tritt, ist jedoch sonst sehr selten in den Natura 2000 Gebieten vertreten. Bestimmte Standortstypen sind in den Natura 2000 Gebieten deutlich unterrepräsentiert. So fehlen u.a. Spirkenwälder ausgedehnterer Schuttfächer (Naturdenkmal Bärenwald, Schliefwald) sowie auf Moränenanrissen (Galinatal). Die Spirkenwälder zeigen sehr unterschiedliche Bestandesstrukturen von fast einschichtig aufgebauten bis plenterartig gestuften Beständen. Es fällt das weitgehende Fehlen einer mehrjährigen Verjüngungsschicht in Beständen des Schneeheide- Spirkenwaldes (Erico Pinetum uncinatae) auf (Saminatal, Innergamp, Daleu), wenngleich häufig eine Ansamung im Bereich aufgestellter Wurzelteller beobachtet wurde. Lediglich in Beständen des Alpenrosen-Spirkenwaldes (Rhododendro hirsuti Pinetum uncinatae) kann von einer ausreichenden Verjüngung gesprochen werden (Oberer Tritt, Hächla im Gebiet Zigerberg). Hier waren zahlreiche Jungpflanzen auf besonnten Rohhumusbuckeln oder auf Freiflächen zu finden. Die günstigere Verjüngungssituation mag mit dem Schneereichtum und der späten Ausaperung und der damit zusammenhängenden geringeren Verbissbelastung durch Schalenwild zusammenhängen. Starker Verbiss findet sich im Schneeheide-Spirkenwald auch an allen Laubhölzern und an Zwergsträuchern. 3

7 Die größte wirtschaftliche Bedeutung der Natura 2000 Gebiete liegt derzeit in der Ausübung der Jagd. Insbesondere spielen Rot- und Gamswild eine bedeutende Rolle. Beispielsweise gibt es angrenzende Rotwildfütterungen auf Gamp und beim Daleu. Eine forstliche Nutzung der Wälder ist hingegen unrentabel, zudem handelt es sich um wichtige Schutzwälder. Der Alt- und Totholzanteil ist infolge fehlender Nutzung stellenweise hoch. Alpbewirtschaftung beeinflusst die Natura 2000 Gebiete Oberer Tritt (Schafe) und Innergamp (Schafe, Rinder) in geringem Maße. Die Gebiete sind touristisch nicht belastet und liegen meist abseits der selbst von Einheimischen begangenen Routen. Allenfalls führen Wanderwege durchs Gebiet. Die Spirkenwälder Saminatal (Gemeinde Frastanz), Innergamp (Gemeinde Nenzing), Oberer Tritt (Gemeinde Nenzing) und Brandnertal (Gemeinde Bürserberg) sind gemäß 13 der Verordnung zur Durchführung des Gesetzes über Naturschutz und Landschaftsentwicklung (Naturschutzverordnung) LGBl N3 36/2003 zu Europaschutzgebieten (Natura 2000 Gebiet) erklärt worden. Für die dadurch umfassten Spirkenwälder gilt das Verschlechterungsverbot. Lediglich der Spirkenbestand am Oberen Tritt hatte bereits vor der Erklärung zum Europaschutzgebiet als Naturdenkmal Schutzstatus. Es ist verboten, das Naturdenkmal ohne Genehmigung der zuständigen Behörde zu entfernen, zu zerstören oder zu verändern. Entsprechendes gilt auch für seine nähere, geschützte Umgebung. Für eine abschließende Beurteilung des Erhaltungszustandes der Flächen sind die Erhebungen durch die Forstbehörde abzuwarten. Mit der Festlegung des günstigen Erhaltungszustandes und der Schwellenwerte lassen sich dann Erhaltungsmaßnahmen ableiten. 4

8 1. Ausgangslage und Auftrag Die Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (=FFH-Richtlinie) sieht die Errichtung eines europaweiten ökologischen Netzes von Schutzgebieten (Natura 2000) vor. Mit diesem Netzwerk sollen die natürlichen Lebensräume (Anhang I) sowie die Tierund Pflanzenarten (Anhang II) von europäischer Bedeutung von den Mitgliedsstaaten geschützt werden. Nach der Verordnung der Landesregierung zur Durchführung des Gesetztes über Naturschutz und Landschaftsentwicklung (Naturschutzverordnung; LGBL. 8/1998, 8/2001, 36/2003) sind die Gebiete Spirkenwälder Saminatal (Gemeinde Frastanz), Spirkenwälder Innergamp (Gemeinde Nenzing), Spirkenwälder Oberer Tritt (Gemeinde Nenzing) und Spirkenwälder Brandnertal (Gemeinde Bürserberg) Europaschutzgebiete (Natura 2000-Gebiete). Für die Nominierung maßgeblich ist das Vorkommen des Lebensraumtyps montaner und subalpiner Pinus uncinata-wald auf Gips und Kalksubstrat prioritär Code Dieser Lebensraumtyp wird in Anhang I der FFH-Richtlinie geführt (FFH-Schutzgebiete). Die Landesregierung hat nach der Naturschutzverordnung für die genannten Gebiete, soweit notwendig, geeignete Pflege-, Entwicklungs- und Erhaltungsmaßnahmen, die den ökologischen Erfordernissen des Lebensraumes Spirkenwälder entsprechen, festzulegen. Dies kann z.b. mittels Managementplan erfolgen. Am 1. März 2004 wurde ich vom Amt der Vorarlberger Landesregierung mit der Durchführung vegetationskundlicher Erhebungen einschließlich einer Bewertung des Erhaltungszustandes der Schutzgüter in den Natura 2000-Gebieten Brandnertal, Oberer Tritt, Saminatal und Gamperdonatal betraut. 5

9 2. Kurzcharakterisierung der Untersuchungsgebiete Die vier Natura 2000-Gebiete liegen im westlichen Rätikon zwischen Samina- und Brandnertal. In der montanen und subalpinen Stufe dieses Gebirges gedeihen, meist auf kargen Dolomitböden, die weitaus größten Spirkenvorkommen Vorarlbergs. Außerhalb dieses Naturraumes gibt es auch noch Spirkenbestände in Hochmooren Nordvorarlbergs, z.b. Natura 2000-Gebiete Fohramoos und Witmoos. Ein kleiner Bestand ist im Großen Walsertal im Naturwaldreservat bzw. Natura 2000 Gebiet Gadental vorhanden. Ein einzigartiges, isoliertes Vorkommen wurde erst kürzlich im Silikatgebiet des Montafon bekannt. Abb. 1: Lage der Natura Gebiete Der westliche Rätikon wird in Vorarlberg geologisch von mesozoischen Gesteinen der Oberostalpinen Decke beherrscht. Für das Vorkommen der Spirken hat in erster Linie die Gesteinsabfolge der mittleren Trias (Hauptdolomit, Dolomite der Raibler Schichten) Bedeutung. Hier entstehen die nährstoffarmen Böden, auf denen Spirken der Konkurrenz anderer Arten gewachsen sind. Teilweise wachsen reine Spirkenwälder auch auf Moränenanrissen (z.b. Galinatal). Neben reinen Spirkenwäldern findet man auf dolomitischen Böden auch häufig schlecht wüchsige Fichtenwälder mit Spirken als Begleiter, wobei an Schatthängen sich oft die Lärche beimischt. Eine weitere geologische Großeinheit im Rätikon ist Flysch der Penninischen Decke, der in den unteren und mittleren Hanglagen des Walgau bei Frastanz und Nenzing bzw. in den Talausgängen von Samina- und Gamperdonatal zu finden ist. Nur in Schluchtsituationen können hier noch Spirken angetroffen werden (z.b. auf geologisch jungen Konglomeraten in der Mengschlucht). Im Süden im Talschluss des Gamperdonatales sind noch kreidezeitliche Gesteine einer unterostalpinen Decke vorhanden. Da sie über der Waldgrenze liegen, haben sie für die Spirken keine Bedeutung. Innerhalb der Oberostalpinen Decke tritt da und dort die sogenannte Aroser Schuppenzone mit mesozoischen Gesteinen in Fenstern zutage. Gegen Süden und Osten nimmt im Rätikon die Massenerhebung zu. Im Bereich der Hauptverbreitung der Spirken (Dolomitgebiet) liegen die Grat- und Gipfelhöhen um 2000 m Meereshöhe. Bis in diese Höhenlage reichen die Latschenbestände, sofern es die Topographie zulässt. Eine eigentliche alpine Stufe ist nur andeutungsweise ausgebildet. Felsige Türme und ausgedehnte Schutthalden sind aber für diese Dolomitlandschaft kennzeichnend. Zu den höchsten Erhebungen (alles Dolomitberge) im Umfeld der Spirkenwälder gehören die Drei Schwestern (2053 m), Galinakopf (2198 m), Lohnspitze (1758 m), Mondspitze (1967 m), Alpilakopf (2158 m), Fundelkopf (2401 m) und Burtschakopf (1746 m). 6

10 Im Vergleich zu den Bergen des Bregenzerwaldes mit Jahresniederschlägen über 2000 mm sind die Niederschlagshöhen im Rätikon aufgrund zwischenalpiner Lage geringer. Die Jahresniederschläge in hochmontaner bis subalpiner Höhenlage liegen aber immerhin noch bei 1600 mm bis 2000 mm. Es wird von einer Abnahme der Ozeanität von Nordwest nach Südost ausgegangen, so dass das Brandnertal von den betrachteten Talschaften die höchste Kontinentalität aufweist. In diesem ist auch die Föhnwirkung stärker. Natura 2000 Saminatal und Innergamp: Im Vorarlberger Biotopinventar wurde das hintere Saminatal, das hintere Galinatal und die westliche Talflanke auf Gamp als Großraumbiotop ausgeschieden (BROGGI 1988). Dieses Gebiet zeichnet sich durch weitgehendes Fehlen zivilisatorischer Einflüsse ohne Erschließungen aus. Vision damals war die Schaffung einer der ausgeprägtesten Naturruhezonen des Ostalpenraumes im Verbund mit dem liechtensteinischen Saminatal, wo ebenfalls Absichten zur Unterschutzstellung bestanden. Spezieller Schutzinhalt waren u.a. die Spirkenwälder des Gebietes, die sich im Gebiet durch eine große Variabilität auszeichnen: z.b. subalpine Spirkenwälder, subalpine Spirken-Fichten-Wälder, subalpine Spirken-Fichten-Lärchen- Wälder, Mischbestände mit Föhren, Spirkenbestände auf Moränenanrissen. Die überwiegende Mehrheit der Spirkenbestände des Saminatales wurden in das Natura 2000 Gebiet Saminatal aufgenommen. Etwa die Hälfte der Bestände auf Gamp sind jedoch aus dem Natura 2000 Gebiet Innergamp ausgeschlossen. Ebenso sind die Spirkenwälder des Galinatales nicht als Natura 2000-Gebiete ausgewiesen worden. Natura 2000 Oberer Tritt: Im Vorarlberger Biotopinventar wurde der Spirkenbestand beim Oberen Tritt im Gamperdonatal zwischen Alpila und Strubälpele als Biotopfläche ausgeschieden (Objekt V 1a.13.44). Die Spirke bildet hier in einer Meereshöhe um 1700 m bis 1800 m die Waldgrenze. In Geländemulden, wo sich Kaltluftseen bilden können, fehlt der Baumwuchs, es finden sich hingegen u.a. Schneebodenpflanzen wie Alpen-Hahnenfuß Ranunculus alpestris, Glanzblättrige Schlüsselblume Primula integrifolia und Mehlprimel Primula farinosa (BROGGI 1988, KRIEG & ALGE 1991). Der im Biotopinventar ebenso ausgewiesene Bärenwald ist ein weiterer bedeutender Spirkenbestand im Gamperdonatal. Er wurde jedoch nicht als Natura 2000 Fläche ausgeschieden. Natura 2000 Brandnertal: Der großflächige Spirkenbestand, der auf der Südseite des Daleu über Hauptdolomit in steilem felsigem Gelände wächst, stellt nach GRABHERR (1988) eine ausgesprochene Besonderheit in Vorarlberg dar. Er schließt bergwärts an die hier ebenfalls ausgedehnten Föhrenwälder auf Gehängeschutthalden an. In ihrer Artenzusammensetzung ähnelt der Spirkenwald jenen des Schweizer Nationalparks am Ofenpass, wobei auch die Variante mit Erdsegge auftritt. Bedingt durch die extrem ungünstigen Wachstumsbedingungen (Nährstoffarmut, extreme Trockenheit) sind die Spirkenwälder ausgesprochene Pionierwälder ohne feststellbare Sukzession. Der Wald ist von absoluter Ursprünglichkeit. Es sind eine Vielzahl an geschützten Arten vorhanden. Außerdem ist Fels- und Schuttpoiniervegetation vorhanden. Im Vorarlberger Biotopinventar wurden die Spirkenwälder des Daleu im Brandnertal als Biotopflächen ausgeschieden (GRABHERR 1988: Bürserberg Biotop- 1, Brand Biotop-1). Die Natura 2000-Fläche entspricht im Wesentlichen dem Biotop 1 in Bürserberg, während die Spirkenbestände in Brand (Schliefwald) nicht miteinbezogen wurden. 7

11 3. Vorgehensweise und Methoden Grundlagen: Für die Geländearbeiten (vegetationskundliche Erhebungen) wurde von der Behörde ein aktuelles Orthophoto (Infrarot-Luftbild) im Maßstab 1: als Arbeitskarte zur Verfügung gestellt. Diese beinhaltet als zusätzliche Informationen die Abgrenzung der Natura 2000-Gebiete, die Höhenschichtlinien sowie innerhalb der Natura 2000-Grenzen die Karte der Waldgesellschaften (VOGIS). Geländeaufnahmen und Tabellenarbeit: Es wurden in jedem Natura 2000-Gebiet Vegetationsaufnahmen in den Spirkenwäldern sowie in Mischbeständen mit Spirken nach der Methode von Braun-Blanquet durchgeführt. Ergänzend wurden Bestandesdaten (Vegetationsschichten, Überschirmung, Verjüngung,...) und Standortseigenschaften (Lage, Relief, Geologie, Boden, Verbiss,...) an den Aufnahmepunkten erhoben. Jeder Aufnahmepunkt wurde auf dem Orthophoto 1: verortet. Die Anzahl der Aufnahmen richtete sich nach Größe und Reichhaltigkeit der Spirkenbestände in den Natura Gebieten. Einen Anhaltspunkt lieferte bereits die Waldvegetationskartierung. Sämtliche Vegetationsaufnahmen in den Spirkenwaldgebieten (37 Aufnahmen: Brandnertal 7 Aufnahmen am 5. & 7. August, Oberer Tritt 2 Aufnahmen am 29. August, Innergamp 7 Aufnahmen am 1. September, Saminatal 21 Aufnahmen am 2., 4., 9., 10. & 28. August) wurden in einer EXCEL-Tabelle zusammengefasst. In einer weiteren EXCEL- Tabelle wurden für jede Vegetationsaufnahme die Angaben zur Lage, zum Standort und zum Bestand einschließlich Verjüngung der Baumarten zusammengefasst. Für jedes Natura 2000-Gebiet wurde eine händische Gruppierung (Anordnung) der Vegetationsaufnahmen nach auffälligen Merkmalen der Vegetation sowie des Standorts versucht. Eine EDV-gestützte Klassifizierung ist hingegen nicht vorgenommen worden. Geländekartierung und Digitalisierung der FFH-Lebensraumtypen: Bei der Abteilung Raumplanung der Vorarlberger Landesregierung konnten die gemeldeten Lebensraumtypen nach der FFH-Richtlinie (Spirkenwälder, Latschen, Alpine Kalkrasen, Kalkschuttfluren, Kalkfelsspaltenfluren) in den Natura 2000-Gebieten Brandnertal, Oberer Tritt, Innergamp und Saminatal digitalisiert werden. Während die Waldkarte, insbesondere die Abgrenzung der Spirkenwälder, bereits im Gelände an manchen Stellen korrigiert oder verfeinert wurde, ist die Kartierung der anderen Lebensraumtypen nur auf dem Bildschirm mit Hilfe der aktuellen Orthofotos erfolgt. Erstellung eines Schutzobjekt-Steckbriefs: Vorhandene (z.b. Biotopinventare) und im Rahmen dieser Studie erarbeitete Grundlagen wurden für jedes Natura 2000-Gebiet in einem Schutzobjekt-Steckbrief zusammengefasst. Dieser informiert über Lage, Flächenbilanzen der FFH-Lebensraumtypen, geologische und geomorphologische Situation, Vegetations- und Standortsverhältnisse sowie Bestandesstruktur insbesondere der Spirkenwälder, Nutzung und Schutzstatus. Bewertung des Erhaltungszustandes: Für eine Bewertung des Erhaltungszustandes nach den Vorgaben der FFH-Richtlinie und den Kriterien des Standardmeldebogens werden neben eigenen Untersuchungen Ergebnisse der Erhebungen durch die Forstbehörde (Waldzustandserhebung) benötigt. Da dieser zum gegebenen Zeitpunkt noch nicht vorgelegen ist, konnte eine abschließende Beurteilung des Erhaltungszustandes noch nicht vorgenommen werden. 8

12 4. Allgemeine Bemerkungen zu Spirkenwäldern Definition des Lebensraumtyps: Der Lebensraumtyp montaner und subalpiner Pinus uncinata-wald auf Gips und Kalksubstrat prioritär (Code 9430) umfasst nach ELLMAUER (2003) Spirkenwälder (inkl. Bestände aus dem Bastard Spirke x Latsche) mit Pioniercharakter auf lawinensicheren steilen Hängen über anstehendem Gestein, Schuttmaterial und Bergsturzgelände. Meist bildet Dolomit (seltener Kalk oder Gips) das Grundgestein, über dem sich Rendzinen mit saurem Auflagehumus (Tangel, Moder, mullartiger Moder) gebildet haben. Die Vegetation weist daher typischerweise einen Mosaikcharakter auf: Pflanzenarten basischer und saurer Böden wachsen eng nebeneinander, ebenso solche von besonnten Standorten und schattig feuchten Standorten. Die Böden haben durch eine verminderte Mineralisierung der Streu eine schlechte Nährstoffversorgung. Sie sind trocken bis wechseltrocken, besonders über Blockmaterial mit Humusböden auch feucht. In seinem östlichen Areal innerhalb Österreichs sollen nach ELLMAUER (1993) Spirkenwälder auf die montane Stufe zwischen 900 m und 1400 m beschränkt sein. Demgegenüber konnten für Vorarlberg auch Bestände in der subalpinen Stufe festgestellt werden. Standortsklimatisch seien Inversionslagen bzw. bodenkühl-luftfeuchte Humusböden in ozeanischem Klima typisch. In Vorarlberg sind auch exponierte boden- und lufttrockene Standorte bekannt. Pflanzengesellschaften nach dem pflanzensoziologischen System: In den Pflanzengesellschaften Österreichs (WALLNÖFER in MUCINA u.a. 1993) werden verschiedene Spirkenwälder vorgestellt: Der Bärlapp-Spirkenwald (Lycopodio annotini-pinetum uncinatae STARLINGER 1992 corr. WALLNÖFER 1993) besiedelt Bergstürze aus Kalk- und Dolomitmaterial an schneereichen Schattenhängen. Inversionsfröste und das Austreten von Kaltluft (Kondensierung der Feuchtigkeit) sind bezeichnend. Der Boden trägt eine mächtige feuchte Rohhumusauflage. In der Bodenvegetation mischen sich Kalk- und Säurezeiger wie Lycopodium annotinum, Calamagrostis villosa und Calluna vulgaris und das Torfmoos Sphagnum quinquefarium. Teilweise bestehen floristische Beziehungen zu Hochmooren (Subass. vaccinietosum uliginosi). Vorkommen sind in Österreich nur aus dem Fernpassgebiet belegt. Anmerkung: Der Bärlapp-Bergföhrenwald der Schweiz, das Huperzio-Pinetum montanae, ist eine geographische Vikariante des Alpenrosen-Bergföhrenwaldes im Jura (STEIGER 1994). Der Schneeheide-Bergföhrenwald (Erico-Pinetum uncinatae BR.-BL. in BR.-BL. et al corr. WALLNÖFER 1993) besiedelt flachgründige und trockene Böden über Kalk-, Dolomit- und Gipsgestein (bzw.-hangschutt) an sonnigen Hängen. Die Böden tragen eine unterschiedlich mächtige Humusauflage. Die Bodenvegetation ist sehr artenreich. Schneeheide dominiert in der Zwergstrauchschicht. Es kommen viele wärme- und lichtliebende Arten vor. Zu Schneeheide-Latschengebüschen bestehen kaum floristische Unterschiede. BRAUN-BLANQUET et al. (1939, 1954) unterscheiden in der Schweiz 3 Subassoziationen: Subass. caricetosum humilis (trocken, humusarm), Subass. hylocomietosum (humusreich), Subass. cladonietosum (flechtenreich). Der Schneeheide- Spirkenwald hat sein Vorkommen in der oberen Montanstufe und Subalpinstufe der Westalpen. In der Schweiz liegt das Verbreitungszentrum in den Unterengadiner Dolomiten (Nationalpark). In Österreich ist die Waldgesellschaft aus Vorarlberg und Tirol belegt. 9

13 Der Karbonat-Alpenrosen-Bergföhrenwald (Rhododendro hirsuti-pinetum montanae BR.-BL. in BR.-BL. et al corr. ELLENBERG et KLÖTZLI 1972) besiedelt Kalk- und Dolomitgestein, besonders Murenschutt und Hangschutt, in meist schattigen Lagen. Der Boden ist feuchter und etwas rohhumusreicher als im Schneeheide-Föhrenwald. Die Bodenvegetation ist sehr artenreich. Trockenheitsliebende Arten und Kalkzeiger treten im Vergleich zum Schneeheide-Spirkenwald etwas zurück. Es sind vermehrt Säurezeiger und Frischezeiger anzutreffen. Heidelbeere, Besenheide und Moose erreichen beispielsweise höhere Deckungswerte. Der Karbonat-Alpenrosen-Spirkenwald hat sein Vorkommen in den Westalpen. Das Hauptareal der Gesellschaft liegt in der Schweiz. In Österreich ist die Waldgesellschaft aus Vorarlberg und Tirol belegt. Nach STEIGER (1994) gibt es in der Schweiz neben Spirkenwäldern auf karbonatischen Unterlagen auch noch solche auf sauren Substraten. In Vorarlberg gibt es ein einziges isoliertes Vorkommen dieses Alpenrosen-Bergföhrenwaldes (Rhododendro ferruginei- Pinetum montanae) im Montafon. Verbreitung und Gefährdung: Gesamtverbreitung: Die aufrechte, einstämmige Unterart der Bergföhre oder Spirke (Pinus mugo ssp. uncinata = Pinus uncinata) hat einen westalpinen Verbreitungsschwerpunkt. Man findet diese Baumart in Bergen Mittelspaniens, in den Pyrenäen, im Jura und in den Alpen. Hier erstreckt sich die Verbreitung von den Südwestalpen (Silikatmassive der Hautes Alpes von Belledonne und Pelvoux und Kalkalpen von Chartreuse, Vercors und Devoluy) bis zum Schweizer Nationalpark (Kanton Graubünden) bzw. in den nördlichen Kalkalpen bis Berchtesgaden (Wimbachgries, östlichstes Vorkommen) (MAYER 1984, REISIGL & KELLER 1989, STEIGER 1994). EU-Verbreitung: Der Lebensraumtyp Montaner und subalpiner Pinus uncinata-wald (* auf Gips- und Kalksubstrat) wird innerhalb der EU 15 in 4 Mitgliedsstatten angegeben: Spanien, Frankreich, Italien und Österreich. Verbreitung und Gefährdung in Österreich: Nach ELLMAUER (2003) stellen die österreichischen Spirkenbestände im Überlappungsbereich der Verbreitung der beiden Taxa Pinus mugo ssp. mugo (Latsche) und Pinus mugo ssp. uncinata (Spirke) einen eigenen Typus dar, so dass Österreich eine hohe Verantwortung für die Variabilität des Lebensraumtyps hat. Nach ESSL (2002) besteht jedoch keine besondere Verantwortung Österreichs. Nach WALLNÖFER (in MUCINA et al. 1993) kommen Spirkenwälder innerhalb Österreichs außer in Vorarlberg nur noch in den nördlichen Kalkalpen Tirols (Tannheimer Berge, Lechtaler Alpen, Mieminger Gebirge, Wettersteingebirge, Karwendel) vor. Angrenzende deutsche Vorkommen liegen in den bayerischen Alpen (Ammergauer Berge, Berchtesgadener Alpen). Gesamthaft ist der Spirkenwald in Österreich nach der Roten Liste der Waldbiotoptypen (ESSL et al. 2002) nicht gefährdet: Er ist auf die Nordalpen Tirols und Vorarlbergs beschränkt und bedingt durch die natürlichen Gegebenheiten sehr selten bis selten. Die Fläche des Biotoptyps ist im Wesentlichen erhalten geblieben (Kategorie 4: geringer Rückgang, etwa gleichbleibender Bestand oder Zunahme) und die Vorkommen gelten als qualitativ gefährdet bis ungefährdet (Kategorie 3-4). Als Gefährdungsursachen gelten lokal Verbauungsmaßnahmen auf Hängen und Straßenbau (Fernpaß). Auch bei GRABHERR & POLATSCHEK (1986) wird der Spirkenwald in Vorarlberg als ungefährdet eingestuft. 10

14 Verbreitung in der Schweiz: Ausgedehnte Spirkenwälder begegnet man in der Schweiz einerseits zwischen Thunersee und Pilatus in den nördlichen Randalpen auf Sandstein (Rostrote Alpenrose), andererseits in den Zentralalpen im Unterengadin (Schweizer Nationalpark) auf Dolomit (Schneeheide, Behaarte Alpenrose). Alle Vorkommen gelten in der Schweiz aufgrund ihrer Seltenheit bzw. aufgrund ihres Reichtums an wärmeliebenden Pflanzen und Tieren mit zahlreichen seltenen Arten als hochgradig schutzwürdig (STEIGER 1994). 11

15 5. Vegetationskundliche Beschreibung der Spirkenwälder (Schutzobjekt Steckbrief) 5.1. Spirkenwälder Saminatal (Gemeinde Frastanz) Lage / Fläche Das Natura 2000-Gebiet hat eine Gesamtfläche von 636 ha. Davon wurden 107 ha (23 % der Natura 2000-Fläche) Spirkenwälder und Spirken-Latschen-Mischbestände als Schutzgut ausgewiesen. Große Flächen nehmen auch Latschengehölze (26 % der Natura 2000-Fläche) sowie Schutt- und Felsfluren (32% der Natura 2000-Fläche) ein, die ebenfalls ein Schutzgut darstellen. Das Gebiet kann in mehrere Teilflächen gegliedert werden: Bachwänd: Auf der orographisch linken Seite der Samina befinden sich steile, schroffe, felsige Hänge zwischen 830 m und 1100 m mit einem engräumigen Vegetationsmosaik. Neben meist lockeren Spirken-Beständen sind hier auch kleinflächig Föhrenwald (Schneeheide-Föhrenwald i.w.s.), Fichten-Tannenwälder und Fichten-Tannen- Buchenwälder zu finden. Das Gebiet nimmt mit knapp 25 ha den geringsten Flächenanteil ein. Die folgenden Teilflächen befinden sich auf der orographisch rechten Talseite. Goppaschrofa: Über dem als Naturwaldreservat ausgeschiedenen Goppawald mit Fichten-Tannen-Buchenwald und Föhrenwald, der noch außerhalb der Natura Grenzen liegt, folgen in einer Höhenlage zwischen 1200 m und 1781 m auf den Süd- /Südwest-exponierten Felshängen die Spirkenbestände des Goppaschrofa. Sie stocken meist auf den weniger steilen Felspartien zwischen Felsstufen bis in die Gipfelregion. Die Spirkenbestände sind von Felswänden und Schuttfluren durchsetzt. Schwemmiwäli und Goppatobel: Die extrem steilen nordseitigen Felshänge des Goppatobels werden locker von Spirken (tiefer) und Latschen (höher) bestockt. Das Gebiet reicht vom Talboden bei 840 m bis 1950 m. Im Süden reicht das Gebiet bis zum Finsteretobel, wo noch Waldflächen (Schwemmiwäli) vorhanden sind bzw. bis zum Felsgrat des Haarkopf. Zigerberg: Das größte Teilgebiet ist der Zigerberg südlich des Felsgrates zwischen Haarkopf (1638 m) und Hohe Köpf (2066 m). Es reicht von etwa 1150 m im Bereich der Klus (Klustobel) bis 2198 m (Galinakopf). Die Zigerberg-Jagdhütte (1286 m) liegt knapp außerhalb des Natura 2000-Gebietes. Es können verschiedene Abschnitte unterschieden werden: 1) Jagdhütte bis Plattatobel (einschließlich Läger 1419 m, Haarkopf bei 1633 m. 2) Plattatobel (über Lärchegg) bis Zigerbergtobel (einschließlich Im Mittlera mit zerfallener Alphütte, 1562 m). 3) Zigerbertobel bis Wurmtal (einschließlich Seeböda). 4) Hächla / Hächlawänd 12

16 Abb. 2: Natura 2000 Gebiet Saminatal - Lage der Aufnahmepunkte Geologie / Geomorphologie Das Gebiet liegt im Bereich des Hauptdolomits der Oberostalpinen Decke. Vegetation /Standort / Bestandesstruktur a) Spirkenwälder Die Spirkenwälder (107 ha, 23 % der Natura 2000-Fläche) zeigen im Saminatal eine große Variabilität: Bei den reinen Spirkenwäldern überwiegen Ausbildungen sonnig - trockener Lagen (Schneeheide - Spirkenwald, Erico Pinetum uncinatae) bei weitem (49,37 ha), wobei teilweise schon die Behaarte Alpenrose in geringeren Mengenanteilen bei etwas feuchteren Böden hinzutritt, z.b. in Mulden oder in Waldgrenznähe. Reine Spirkenwälder, in denen Alpenrosen (Rhododendron hirsutum und teils auch Rh. ferrugineum) deutlich hervortreten sind praktisch nur an einigen Stellen auf der Schattseite zu finden (Alpenrosen - Spirkenwald, Rhododendro hirsuti - Pinetum uncinatae). Ihre Gesamtfläche ist verhältnismäßig klein (4,70 ha). Steile Felshänge mit meist nur lockerem Bewuchs nehmen 38,37 ha des Natura 2000-Gebietes ein. 13

17 Beispiele bedeutender Spirkenbestände: Spirkenwald Goppaschrofa: S/SW-Exposition, 1250 m 1780 m, d.h. bis in Grat-/Gipfellage Bestände besonders auf schwächer geneigten Felshängen zwischen Felsstufen 15,55 ha Spirkenwald Zigerberg 1: ober Jagdhütte und ober Läger S/SW-Exposition, 1300 m 1750 m darüber noch Latschenfelder bis ca m (Gratlage Hohe Köpf) 13,49 ha Spirkenwald Zigerberg 2: zwischen Lärchegg und Im Mittlera SW-Exposition, zwischen 1300 m 1740 m darüber noch Latschen bis etwa 2000 m (Gratlage Hohe Köpf) 18,12 ha Spirkenwald Zigerberg 3: Schattseite (Hächla) Zersplittert in kleine Teilflächen N/NO-Exposition,ca m 1520 m zusammen 4,70 ha Meist lassen sich im Gebiet Latschen- und Spirkenbestände gut abgrenzen. Die Spirke kommt aber in einem Bestand gemeinsam mit Latsche vor (Schneeheide-Spirkenwald / Alpenrosen-Latschenwald), wobei hier wohl auch Hybriden zwischen diesen eng verwandten Arten zu erwarten sind (14,82 ha). Spirkenwald Zigerberg 4: Lärchen-Latschen-Spirkenwald: südlich Zigerbergtobel W-Exposition: grob ca m 1700 m Darüber Latschen geschlossen bis 1900 m, max m 14,82 ha Bestandesstruktur / Verjüngung Insbesondere auf den sonnigen Hängen des Zigerberges ist der hier vorherrschende Schneeheide-Spirkenwald über größere Flächen recht einschichtig (Aufnahmen 1, 18, 4, 5, 22). Keine sicheren Aussagen sind hingegen zur Altersstruktur möglich. Möglicherweise handelt es sich zum Teil um gleichaltrige Bestände. Lediglich in feuchteren Muldenlagen mit Ansätzen zum Alpenrosen-Spirkenwald oder bei sonst stärkerer Rohhumusauflage ist ein plenterartiger Aufbau bezeichnend (Aufnahmen 20, 23). Die Spirken weisen mehr oder weniger stark ausgeprägten Säbelwuchs auf und erreichen bis etwa 15 m Höhe. Die Überschirmung erreicht großflächig 70 % - 90 %. Stellenweise kommt es zu kleinflächigen Zusammenbrüchen, z.b. in Form von Sturmlöchern (Aufnahme 1, Umgebung der Aufnahme 20). Im Schneeheide-Spirkenwald fehlt großflächig eine Verjüngungsschicht. Jungspirken, die sich praktisch ausschließlich auf Rohboden im Bereich geworfener Bäume ansiedeln, zeigen häufig Verbiss-Spuren und sind offenbar nicht entwicklungsfähig. Nur in den plenterartigen Beständen konnten bereits mehrjährige Spirken angetroffen werden (Aufnahme 20: 3 Ex. mit ca. 3 m hohen Jungspirken). Die starke Verbissbelastung zeigt sich durch den starken Verbiss sämtlicher Laubgehölze und Zwergsträucher (Vogelbeere, Zwergbuchs, Felsenbirne, Alpen-Heckenrose, Seidelbast, Schneeheide, Heidelbeere). Die Bestände beim Goppaschrofa (Aufnahmen 8, 9, 10, 24) gehören wie diejenigen auf der Sonnseite des Zigerberges zum Schneeheide-Spirkenwald, sind aber durchwegs plenterartig gestuft. Die Spirken sind säbelwüchsig oder häufig auch krummwüchsig und 14

18 erreichen nur 10 m bis 15 m Höhe. Die Überschirmung beträgt nur 40 % - 60 %. Auch hier wurde eine starke Verbissbelastung festgestellt. Die Bestände auf der Schattseite im Gebiet Hächla (Aufnahmen 27, 28), die dem Alpenrosen-Spirkenwald entsprechen, sind plenterartig gestuft. Bemerkenswert ist die deutlich günstigere Verjüngungssituation: 2-6 junge Spirken auf 100 m² in der Strauchschicht (Aufnahmen 27, 28). Unterwuchs / Standort Es sind wie oben bereits ausgeführt zwei Waldgesellschaften zu unterscheiden, die durch Übergänge standörtlich wie floristisch miteinander verbunden sind. Der flächenmäßig überwiegende Schneeheide-Spirkenwald (Erico-Pinetum uncinatae) ist auf stark zur Austrocknung neigenden flachgründigen Rendzinen, teilweise mit bis zu etwa 10 cm mächtigen Rohhumusdecken, ausgebildet. Daneben ist aber auch häufig offener Rohboden, einschließlich Dolomitschutt und fels vorhanden. In der Zwerg- und Halbstrauchschicht ist die Schneeheide Erica herbacea charakteristisch und immer mit hohen Deckungswerten (Artmächtigkeiten 1-3) vertreten, Zwergbuchs Polygala chamaebuxus und Thymian Thymus praecox s.l. sind meist zahlreich. Sind Rohhumusdecken vorhanden, kann sich oft eine Variante mit Heidel- und Preiselbeere, Vaccinium mytrillus und V. vitis-idaea, entwickeln. An weniger trockenen Standorten sind oft schon einzelne Büsche der Behaarten Alpenrose Rhododendron hirsutum zu finden, z.b. in muldigen Lagen oder auch in höheren Lagen. Prägend ist eine treppige Grasnarbe mit dominierender Horstsegge Carex sempervirens, Blaugras Sesleria varia und Buntem Reitgras Calamagrostis varia. Die Vielfalt an Kräutern und Stauden ist groß. Regelmäßig vorkommende Arten sind z.b. Berg-Distel Carduus defloratus, Wald-Habichtskraut Hieracium murorum, Dunkelviolette Akelei Aquilegia atrata, Margerite Leucanthemum vulgare s.l., Bergbaldrian Valeriana montana, Kleines Labkraut Galium pumilum, Scheuchzers bzw. Rundblättrige Glockenblume, Campanula scheuchzeri und C. rotundifolia, Gewöhnlicher Hornklee Lotus corniculatus, Berg-Hahnenfuß Ranunculus montanus, Alpen-Maßliebchen Aster bellidiastrum, Purgier-Lein Linum catharticum. Eine eigentliche Moosschicht fehlt. An sehr trockenen und warmen Stellen findet sich stellenweise Berg-Gamander Teucrium montanum und Herzblättrige Kugelblume Globularia cordifolia ein. Stengel-Fingerkraut Potentilla caulescens, Aurikel Primula auricula und Stachelspitzige Segge Carex mucronata kennzeichnen die felsigsten Bereiche. Der Alpenrosen-Spirkenwald (Rhododendro hirsuti Pinetum uncinatae) ist in seiner typischen Ausprägung auf Schattlagen beschränkt und damit im Gebiet eher selten. Die feuchten, fast torfartigen Rohhumusdecken sind eine charakteristische Bodeneigenschaft. Diese können von Schlangen-Bärlapp Lycopodium annotinum sowie Moosen (Stockwerkmoos Hylocomium splendens, Rotstengelmoos Pleurozium schreberi, Torfmoos Sphagnum spec.) in dichten Rasen überzogen sein. Vereinzelt findet man hier auch Farne (Eichen-Farn Gymnocarpium dryopteris, Berg-Lappenfarn Thelypteris limbosperma). In der Zwergstrauchschicht spielen Alpenrosen jetzt eine bedeutendere Rolle, wobei auch schon die Rostrote Alpenrose zu finden ist. Individuenstrake Populationen von Gelbem Veilchen, Berg-Hahnenfuß, Alpen-Brandlattich und Silbermantel sind in Rasenpartien mit Rostsegge bezeichnend. 15

19 Angaben zu Fundort, Standort und Bestand: (Größe der Aufnahmeflächen: ca. 300 m²) 1 Aufnahmedatum: Lokalität: Saminatal Zigerberg Meereshöhe: 1370 m Exposition: 170 Hangneigung: 75 % Relief: Oberhang Boden: Rendzina, z.zt. staubtrockener A-Horizont, ca. 10 % offen (Fels, Hangschutt) Bestand: fast gleichförmig Totholz: 12 liegende Stämme mit Wurzelteller 4 Aufnahmedatum: Lokalität: Saminatal Zigerberg Meereshöhe: 1520 m Exposition: 210 Hangneigung: 65 % Relief: Mittelhang Boden: Braunerde-Rendzina, steinig, +/- trocken Bestand: wirkt einschichtig, säbelwüchsige Stammbasis 5 Aufnahmedatum: Lokalität: Saminatal Zigerberg Meereshöhe: 1560 m Exposition: 240 Hangneigung: 60 % Relief: Mittelhang Boden: Braunerde-Rendzina, ca. 5 cm Moder, dann ca. 5 cm A-Horizont, allmählicher Übergang in B- Horizont, wenig steinig Bestand: recht gleichförmig (einschichtig) 7 Aufnahmedatum: Lokalität: Saminatal Zigerberg Meereshöhe: 1540 m Exposition: 270 Hangneigung: 75 % Relief: Mittelhang, in Rücken und Rinne gegliedert, auch treppig u. felsig Boden: unterschiedliche Bodenverhältnisse wegen Relief Bestand: rundum auch noch Lä, Vbe, BAh eingesprengt - 8 Aufnahmedatum: Lokalität: Saminatal Goppa Meereshöhe: 1280 m Exposition: 200 Hangneigung: 85 % Relief: Mittelhang Boden: Braunerde-Rendzina, trocken, z.zt. in den ersten 10 cm staubig, teils offener Rohboden (steinig, grusig), auch anstehender Fels 9 Aufnahmedatum: Lokalität: Saminatal Goppa Meereshöhe: 1340 m Exposition: 210 Hangneigung: 10 5 % Relief: felsiger Abhang, etwas treppig Boden: offene steinige Fläche, Felswändchen und steiniger trockener Boden (obere 5 cm staubig) Bestand: rundum noch einzelne Fö, auch Fi - 10 Aufnahmedatum: Lokalität: Saminatal Goppa Meereshöhe: 1450 m Exposition: 190 Hangneigung: 60 % Relief: Oberhang Boden: Rendzina, steinig (kleine Steine), z.zt. mäßig frisch, wenige offene Stellen Bestand: stark gestuft mit krüppeligen Baumformen, teils krumme Stämme Totholz: 5 liegende Stämme 18 Aufnahmedatum: Lokalität: Saminatal Zigerberg Meereshöhe: 1530 m Exposition: 180 Hangneigung: 65 % Relief: Oberhang (gegen Hangrücken) Bestand: felsiger Hang, Fels stellenweise anstehend, aber glm. geneigt Totholz: 3 stehende Stämme, 1 schräg liegend, 3 liegende Stämme 20 Aufnahmedatum: Lokalität: Saminatal Zigerberg Meereshöhe: 1580 m Exposition: 220 Hangneigung: 75 % Relief: Hang in Rinnen und Rücken gegliedert, Nähe Lawinenbahn Boden: Moder-Rendzina, z.zt. (nach einigen Gewitterregen) gut durchfeuchtet, frisch (bis mäßig trocken), bis 10 cm Rohhumus Bestand: plenterartig, auch 3 ca. 3 m hohe Sp, oberhalb Bestand neben Sp auch Lat bes. in Rinnen Totholz: in der Umgebung liegt sehr viel Totholz 16

20 22 Aufnahmedatum: Lokalität: Saminatal Zigerberg Meereshöhe: 1650 m Exposition: 220 Hangneigung: 75 % Relief: Oberhang (gegen Hangrücken) Boden: Moder-B/R, teils bis 20 cm Rohhumus, aber auch initialere Böden Bestand: einschichtig 23 Aufnahmedatum: Lokalität: Saminatal Zigerberg Meereshöhe: 1680 m Exposition: 230 Hangneigung: 55 % Relief: Oberhang Boden: Moder-Rendzina, ca. 10 cm Rohhumus, z.zt. frisch Bestand: plenterartig gestuft 3 liegende morsche Spirken, 4 krumme Latschen, 1 stehende unterständige Fi 24 Aufnahmedatum: Lokalität: Saminatal Goppa Meereshöhe: 1750 m Exposition: 220 Hangneigung: 75 % Relief: Hang über Felsabgrund Boden: Moder-Rendzina, stellenweise mindestens 10 cm Rohhumus, auch offene Partien Bestand: plenterartig gestuft, säbelwüchsig bis krummwüchsig Totholz: 10 krumme Stämme, 1 stehender Stamm 27 Aufnahmedatum: Lokalität: Saminatal Zigerberg Meereshöhe: 1460 m Exposition: 60 Hangneigung: 70 % Relief: Einhang einer Rüfe Boden: Rendzina, schwärzlicher, sehr frischer bis feuchter A-Horizont, z.t. nasser Rohhumus, auch offener Boden durch umgestürzten Baum (Wurzelteller) Bestand: plenterartig gestuft, Sp säbelwüchsig Totholz: 1 Fichte stehend, 1 querliegende Sp 28 Aufnahmedatum: Lokalität: Saminatal Zigerberg Meereshöhe: 1400 m Exposition: 40 Hangneigung: 55 % Relief: Schutthang durch Schuttrinnen begrenzt Boden: Rendzina, schwärzlicher, feuchter A-Horizont Bestand: plenterartig gestuft, Sp säbelwüchsig, teils krummwüchsig Totholz: 3 abgestorbene Sp Tabelle 1: Deckungsprozente der Vegetationsschichten, Anteil (p) jeder Baumart in der Baumschicht, Anzahl (n) junger Baumindividuen in Strauchschicht (bis ca. 1,3 m Höhe) und Krautschicht (bis ca. 0,3 m), Größe der Aufnahmeflächen: ca. 300 m² Deck. Fö Höhe Deck. Sp Lat Fö Fi Mb Sp Höhe Deck. Sp Fi Deck. Sp Fi Vb Mb Ah Deck. B1[%] [p] [m] 2[%] [p] [p] [p] [p] [p] [p] [m] Str. [%] [n [n] Kr.[%] [n] [n] [n] [n] [n] M.[%] , ,9 0, , , ,2 0,7 0, ,7 0, , , , ,0 0, ,9 0, ,8 0,2 0, , ,9 0,1 0, ,9 0,

21 Vegetationstabelle 1: Vegetationsaufnahmen 1, 4 5, 7 10, 18, 20, 22 24, (Spirkenwälder Saminatal) (die Spalten sind folgendermaßen angeordnet: Spirkenwälder mit Waldföhre, Spirkenwälder ohne Behaarte Alpenrose und Preiselbeere, Spirkenwälder ohne Behaarte Alpenrose aber mit Preiselbeere, Spirkenwälder mit Behaarter Alpenrose, Spirkenwald mit Latsche) Bäume (BS): Pinus uncinata Pinus sylvestris Pinus mugo Picea abies Sorbus aria Sorbus aucuparia Bäume (SS): Picea abies.... r Pinus uncinata Bäume (KS): Acer pseudoplatanus r. Picea abies. r r... r. Pinus uncinata r. Sorbus aria. r Sorbus aucuparia. r r +. + Sträucher (SS): Sorbus chamaemespilus r... Sträucher (KS): Rosa pendulina. r r... r... Amelanchier ovalis... r Sorbus chamaemespilus.... r r + Zwergsträucher: Erica herbacea Vaccinium myrtillus r Vaccinium vitis-idaea Calluna vulgaris r r. Rhododendron hirsutum r Rhododendron ferrugineum Daphne mezereum... r r Daphne striata.... r r. + Halbsträucher: Polygala chamaebuxus Thymus praecox s.l Teucrium montanum r.... Globularia cordifolia Rubus saxatilis Kräuter: Carduus defloratus r r + Hieracium murorum r Galium anisophyllum Lotus corniculatus Aster bellidiastrum r Linum catharticum Ranunculus montanus.. + r Valeriana montana Phyteuma orbiculare r.. Thesium alpinum Campanula rotundifolia r..... Campanula scheuchzeri Campanula cochleariifolia r. Anthericum ramosum Epipactis atrorubens r.. r... Buphthalmum salicifolium Globularia nudicaulis +. r Aquilegia atrata r Leucanthemum vulgare s.l r Fragaria vesca.. + r Alchemilla conjuncta s.l Androsace chamaejasme Biscutella laevigata Viola biflora Homogyne alpina r Tofieldia calyculata Hieracium glaucum r Carlina acaulis s.l. r Euphrasia salisburgensis r Gymnadenia conopsea Gymnadenia odoratissima r r r... Hieracium bifidum Hippocrepis comosa Knautia dipsacifolia Leontodon hispidus s.l

22 Leontodon hispidus ssp. hyoseroides r Leontodon incanus +. r r.... Listera cordata Listera ovata.... r Melampyrum pratense Oxalis acetosella Petasites paradoxus r Pinguicula alpina r.. Potentilla erecta Carex mucronata Primula auricula Potentilla caulescens Scabiosa lucida r Silene vulgaris r Soldanella alpina Solidago virgaurea Valeriana tripteris r..... Viola sp Hochstauden: Adenostyles glabra. r. r r 1. Geranium sylvaticum.... r..... r... Vincetoxicum hirundinaria r Lilium martagon.. r Polygonatum verticillatum r.. + Laserpitium latifolium r +. r Gräser, Seggen: Carex sempervirens Sesleria varia Calamagrostis varia Carex flacca Festuca amethystina r Carex digitata Molinia arundinacea Carex alba Carex ferruginea Melica nutans Anthoxanthum odoratum s.l Calamagrostis villosa Agrostis gigantea Luzula sieberi Carex firma... r Farne, Bärlappe: Asplenium ruta-muraria r Thelypteris limbosperma Blechnum spicant r. Gymnocarpium dryopteris Gymnocarpium robertianum r Lycopodium annotinum Huperzia selago r + + Moosfarne: Selaginella selaginoides Moose: Ctenidium molluscum Dicranum scoparium Fissidens cristatus Hylocomium splendens Hypnum cupressiforme Plagiothecium undulatum Pleurozium schreberi Polytrichum formosum Rhytidiadelphus loreus Rhytidiadelphus triquetrus Rhytidium rugosum Sphagnum sp Thuidium tamariscinum Tortella tortuosa

23 Aufnahme GA1993: Schwemmewäli (zwischen Goppatobel und Finsteretobel) Meereshöhe: 1150 m Exposition: West (270 ) Hangne igung: ca. 30 Boden: Moder-Rendsina aus Dolomitschutt Baumschicht (Kronenschluß: 60 %): Pinus uncinata 3 Picea abies 2 Acer pseudoplatanus 2 Betula pendula 2 Strauchschicht (Gesamtdeckung < 5 %): Amelanchier ovalis + Rosa pendulina + Verjüngung der Baumarten: Picea abies + Acer pseudoplatanus + Sorbus aucuparia + Krautschicht (Gesamtdeckung: ca. 100 %): Molinia arundinacea 4 Pteridium aquilinum 2 Carex alba 2 Carex sempervirens 2 Sesleria varia 2 Calamagrostis varia 1 Erica herbacea 1 Polygala chamaebuxus 1 Mercurialis perennis 1 Rubus saxatilis + Vaccinium vitis-idaea + Vaccinium myrtillus + Melampyrum pratense + Melampyrum sylvaticum + Aquilegia atrata + Phyteuma orbiculare + Campanula scheuchzeri + Gymnadenia conopsea + Festuca amethystina + Viola hirta + Aster bellidiastrum + Ranunculus montanus + Ranunculus serpens + Valeriana montana + Valeriana tripteris + Adenostyles glabra + Fragaria vesca + Solidago virgaurea + Prenanthes purpurea + Carex digitata + Listera ovata + Homogyne alpina + Huperzia selago + Hieracium lachenalii + Parnassia palustris + Moosschicht (Gesamtdeckung < 5%) Hylocomium splendens 1 Rhytidiadelphus triquetrus 1 Scleropodium purum 1 Tortella tortuosa 1 Ctenidium molluscum + 20

24 b) Fichtenwälder mit Spirke Auf den hinsichtlich Bodentrockenheit und Nährstoffversorgung weniger extremen Böden gedeihen Fichtenwälder, in denen oft noch die Spirke als Begleiter auftritt. Die höchsten Vorkommen im Natura 2000-Gebiet liegen bereits bei etwa 1600 m Meereshöhe. Es handelt sich meist um gras- und kräuterreiche lichte Bestände in sonniger Lage (Reitgras- Fichtenwald, Calamagrostio variae Piceetum). Weiters sind noch Fichten-Tannen- Wälder (Alpendost Fichten-Tannen-Wald, Adenostylo glabrae Abietetum) vorhanden. Sie weisen auf noch günstigere Standorte hin. Zusammen nehmen die Flächen fast 10 % des Natura 2000-Gebietes ein (43,57 ha). Angaben zu Fundort, Standort und Bestand (Spirken-Fichten-Wälder): (Größe der Aufnahmeflächen: ca. 300 m²) 2 Aufnahmedatum: Lokalität: Saminatal Zigerberg Meereshöhe: 1400 m Exposition: 210 Hangneigung: 60 % Relief: Mittelhang Boden: Rendzina, unter Fi (mit Weißsegge) Moderschicht von ca. 5 cm 19 Aufnahmedatum: Lokalität: Saminatal Zigerberg Meereshöhe: 1530 m Exposition: 200 Hangneigung: 65 % Relief: Mittelhang Boden: Moder-Rendzina, ca. 5 cm Moder, Grasfilz Bestand: plenterartig gestuft, Stämme, besonders Sp deutlich säbelwüchsig Totholz: 7 tote Stämmchen (unterständige schwache Bäumchen) Tabelle 2: Deckungsprozente der Vegetationsschichten, Anteil (p) jeder Baumart in der Baumschicht, Anzahl (n) junger Baumindividuen in Strauchschicht (bis ca. 1,3 m Höhe) und Krautschicht (bis ca. 0,3 m), Größe der Aufnahmeflächen: ca. 300 m² Deck. Sp Fi Lä Höhe Deck. Sp Fi Höhe Deck. Deck. Vb Deck. B1[%] [p] [p [p] [m] B2[%] [p] [p] [m] Str. [%] Kr.[%] [n M.[%] ,2 0, , ,5 0,5 0, ,7 0, Vegetationstabelle 2: Vegetationsaufnahmen 2, 19 (Spirken-Fichten-Wälder) 2 19 Bäume (BS): Picea abies 4 3 Pinus uncinata 2 4 Larix decidua. + Zwergsträucher: Erica herbacea + + Vaccinium myrtillus + 1 Bäume (KS): Sorbus aucuparia. r Halbsträucher: Polygala chamaebuxus 1 1 Thymus praecox s.l. 1 + Kräuter: Hieracium murorum 1 1 Potentilla erecta r + Aster bellidiastrum + + Carduus defloratus 1 1 Ranunculus montanus 1 1 Viola biflora. 1 Alchemilla conjuncta s.l.. + Homogyne alpina. + Oxalis acetosella. + c) Lärchenwälder mit Spirke Melampyrum sylvaticum +. Aquilegia atrata + + Campanula cochleariifolia + + Fragaria vesca +. Knautia dipsacifolia r. Mycelis muralis 1. Valeriana tripteris 1. Campanula rotundifolia +. Linum catharticum +. Orobanche sp. r. Ajuga reptans r. Viola hirta 1 1 Lotus corniculatus + + Maianthemum bifolium + + Hieracium bifidum. + Hippocrepis comosa. + Galium anisophyllum. + Leontodon hispidus ssp. hyoseroides. r Centaurea montana. r Veronica urticifolia. r Valeriana montana. 1 Leucanthemum vulgare s.l.. + Gräser, Seggen: Sesleria varia 1 2 Festuca amethystina + r Carex alba 4 3 Carex digitata + + Calamagrostis varia 1 1 Melica nutans 1 1 Carex sempervirens 1 1 Carex montana +. Hochstauden: Aconitum napellus r. Adenostyles glabra + + Polygonatum verticillatum r r Laserpitium latifolium +. Heracleum sphondylium s.l. r. Farne, Bärlappe, Moosfarne: Huperzia selago + r Moosschicht: Tortella tortuosa 1 + Fissidens cristatus. + Ctenidium molluscum 1 + Hypnum cupressiforme. + 21

25 Die schattseitigen Waldbestände mit alten Lärchen und vergleichsweise jüngeren Spirken und Fichten sind bezeichnend für das Gebiet. Besonders im Herbst, wenn sich die Nadeln der Lärchen goldgelb verfärben, geben sie der Landschaft am Zigerberg einen ganz besonderen Reiz. Die Fläche beträgt 22,51 ha (5 % des Natura 2000-Gebietes). Im Gebiet Zigerberg sind zwei größere Bestände, jeweils in NW Exposition, zu finden, einer beim Lärchegg zwischen 1300 m und 1750 m (Aufnahmen 3 und 21), der andere südlich des Zigerbergtobels zwischen 1400 m und 1600 m (Aufnahme 6). Auch im Wurmtal sind noch um 1500 m, teils bei sehr geringer Hangneigung, vergleichbare Wälder anzutreffen (Aufnahmen 25 und 26, vgl. auch Latschen-Krummholz). Pflanzensoziologisch werden die Bestände dem Buntreitgras-Fichtenwald mit Rostsegge (Calamagrostio variae Piceetum Subass. caricetosum ferrugineae) zugeordnet (Vorarlberger Waldkarte, VOGIS). Wohl handelt es sich um ehemalige Weidewälder, vermutlich vom Charakter der Lärchenwiesen (Lärchen dürften bereits sehr alt sein, Fichten und Spirken jünger). Heute werden sie mit Fichte unterwandert, andererseits verjüngt sich neben Fichte auch noch Lärche und Spirke, so dass an der Natürlichkeit der beiden Arten an diesem Standort nicht zu zweifeln ist. Die Bodenvegetation weist auf einen kühlen, schneereichen (spät ausapernden), ständig frischen, pionierhaften Standort (geringe Bodenentwicklung) hin. Bis auf Rohboden bei aufgestellten Wurzeltellern oder unter dichten Fichtenkronen mit Rohhumusakkumulation ist sie in diesen lichten Wäldern geschlossen und rasig. Die dominierende Grasart ist Rostsegge Carex ferruginea, weiters gedeihen Blaugras Sesleria varia, Nickendes Perlgras Melica nutans und Ruchgras Anthoxanthum odoratum, selten ist bereits das Bunt-Reitgras Calamagrostis varia. Besonders individuenreich auftretende kleine Kräuter sind das Gelbe Veilchen Viola biflora sowie der Kalk-Silbermantel Alchemilla conjuncta s.l., aber auch Brandlattich Homogyne alpina und Alpen-Soldanelle Soldanella alpina. Stellenweise überzieht der Sprossende Bärlapp Lycopodium annotinum größere Flächen. Waldbodenmoose sind reichlich vorhanden (Hylocomium splendens, Rhytidiadelphus triquetrus,...) d) Latschen-Krummholz Latschen-Krummholz (Alpenrosen-Latschenwald, Rhododendro hirsuti Pinetum mugi) nimmt als subalpine Gehölzvegetation bis knapp über 2000 m Meereshöhe etwa ¼ der Natura 2000-Fläche ein (121,48 ha). Oft löst das Latschen-Krummholz in einer Höhenlage um 1750 m den subalpinen Nadelwald ab. Unter dem Einfluss von Lawinen und in schattigen Karmulden unterschreitet die Latsche diese Höhenmarke und geht dann bis etwa 1500 m hinunter. Besonders erwähnenswert sind Latschenbestände mit vielen Lärchen (teils auch Spirken und Fichten) auf Dolomit-Schuttströmen in den schattigen Karmulden des Wurmtäli zwischen etwa 1500 m und 1700 m (11,42 ha). Beispiel: Latschen-Spirken-Fichten-Lärchenwald N-Mulde, 1480 m 1680 m (Wurmtal) 22

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