Autismus und Pubertät
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- Arthur Goldschmidt
- vor 7 Jahren
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1 Autismus und Pubertät 3. Mönchengladbacher Fachtagung Autismus Spektrum Störung Susanne Wagener-Jarusch Autismus und Pubertät - Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Pubertät - Ideen zum Umgang mit möglicherweise aufkommenden Problemen
2 Pubertät biologische Faktoren Entwicklung analog neurotypischer Pubertät (Körperbehaarung, Wachstum, Geschlechtsmerkmale) Mehr Selbstsorge in Bezug auf sensorische Fragen, Bewertung, feinmotorischen Fähigkeiten Hunger Verbesserte Motorische Fähigkeiten und körperliche Kraft Größeres Schlafbedürfnis Pubertät und Autismus - biologisch Epilepsien können erstmalig auftreten und konstante wie auch episodische Verschlechterungen zur Folge haben Das Verstehen und die Kommunikation über körperliche Veränderungen und Ereignisse, wie Menstruation, nächtlicher Samenerguss ist erschwert. Neue körperliche Sensationen (Haare, Brüste, erigierter Penis, Körpergeruch, Blut, Samenerguss) Körperliche Veränderungen können verspätet oder frühzeitig einsetzten Wirkt nicht mehr süß wie ein kleines Kind Körperliche Bedürfnisse ändern sich (Hunger, Müdigkeit) Unterstützungsbedarf in Bezug auf neue Hygienetätigkeiten
3 Strategien, die die biologischen Faktoren berücksichtigen Aufklärung über körperliche Veränderungen Nutzen von Bildern und Beispielen aus der Familie, um körperliche Veränderungen bei anderen zu zeigen visuellen Checkliste für die Körperpflege nutzen; wenn angemessen: Hinzufügen von Rasieren, Binde benutzen. Strukturierungshilfen einsetzen zur Kompensation von Problemen mit der Bewertung Körperschema erlernen, Körperteile benennen und zeigen wo etwas weh tut Überprüfung des Schlafbedürfnis Körperliche Betätigung, Sport Pubertät - psychologisch Gesteigerte Bedürfnis nach Autonomie und Unabhängigkeit Bedürfnis nach Mitbestimmung bei Entscheidungen über alltägliche Aktivitäten (Kleidung, Essen, Freizeit ) Wunsch nach Erweiterung des Horizonts, Risiken eingehen Gesteigertes Interesse an neuen Erfahrungen bezogen auf Wachstum und Erweiterung des Umfelds Wunsch nach eigenem, privatem Bereich
4 Pubertät und Autismus-psychologisch Schwierigkeiten mit Unvorhergesehenem umzugehen Altersangemessene Fähigkeiten bedürfen Beurteilungsfähigkeit und Sequenzierung Probleme mit der Generalisierung von Fertigkeiten Aktivitäten haben oft kein klares Ende Schlechtes Konzept von Zeit Schwierigkeiten Bedürfnisse auszudrücken Schwierigkeiten zu verstehen, was andere sagen Strategien, die die psychologischen Faktoren berücksichtigen Anbieten von visuellen Hilfsmitteln um die Auswahl zu erleichtern Bereitstellen von visuellen Hilfen um Vorhersehbarkeit zu ermöglichen Größere Vielfalt, mehr Abwechslung von Aktivitäten, Menschen und Orten anbieten Strategien zur Bewertung einüben Bereitstellen von Rückzugsmöglichkeiten
5 Pubertät - emotional Rigidität Launisch Beunruhigt Sexuelle Anspannung, Hormone Pubertät und Autismus - emotional Schwierigkeiten Gefühle auszudrücken und mit ihnen umzugehen
6 Strategien, die die emotionalen Faktoren berücksichtigen Angebote zum Spannungsabbau im Laufe des Tages Negative Gefühle kontrollieren lernen Warnsignale im Verhalten erkennen lernen und Rückzugsmöglichkeiten anbieten Entspannungstechniken einüben Pubertät- sozial Möchte dazu gehören Möchte Freunde außerhalb der Familie Gesteigertes Bewusstsein für und Interesse an Anderen
7 Pubertät und Autismus - sozial Peer Group hat weniger Bedeutung Jugendsprache und Feinheiten in der Sprache werden nicht verstanden Die vertrauten Kontaktrituale funktionieren häufig nicht mehr Neue altersgemäße Erwartungen und Regeln werden nicht erkannt (auf dem Schoß sitzen ) Unterscheidung öffentlich - privat intim Ablösung schwierig Entwicklung einer neuen Rolle schwierig Situative Anpassung des Verhaltens schwierig (sensorische Sensationen. Geruch, Interesse am Körper) Fehlende Empathie für Beziehungsgestaltung Sexuelles Verhalten Strategien, die die sozialen Faktoren berücksichtigen Mehr soziale Möglichkeiten anbieten: Sozialgruppe Kontaktmöglichkeiten schaffen Soziale Regeln erklären und visualisieren Nein-Sagen Möglichkeit zur Sexualität
8 Zitate Die Partys habe ich nie begriffen, da hockt man schon den ganzen Tag in der Schule zusammen und dann will man am Abend noch freiwillig zusammen abhängen. Wenn man den Eindruck erweckt, seinen Arsch nicht von seinem Ellenbogen unterscheiden zu können, muss man ganz schön aufpassen, dass man nicht völlig untergebuttert wird. Darum wurde ich zuerst Grufti, da war ich knapp 14, denn schwarze Sachen muss man nicht kombinieren können.. Pubertät - kognitiv Schwarz-weiß denken Intoleranz, Probleme Kompromisse einzugehen Komplexeres, abstraktes Denken Größere Perspektivübernahme
9 Pubertät und Autismus - kognitiv Gründe und Ursachen für die Intoleranz können verschieden sein Schwierigkeiten mit Abstraktem Denken Generalisierungsschwierigkeiten Probleme Sachverhalte zu durchdenken und Verbindungen herzustellen Strategien, die die kognitiven Faktoren berücksichtigen Vermeiden von Machtspielen, Versuch der Umlenkung, Unterbrechung oder weggehen und später neu beginnen (Low Arrousal) Auswahl und Anweisungen visualisieren Sozialgeschichten und Comic Strip Conversation
10 Autismus und Pubertät Zusammenfassung Es gibt keine Rezepte für die Unterstützung autistischer Menschen in der Pubertät! Notwendig ist es, die vielfältigen Aspekte dieser Phase und das Fähigkeitsprofil der Person zu kennen. Auf dieser Grundlage sollte ein Unterstützungssystem aufgebaut werden, das auf die Person, seine Bezugspersonen und die Rahmenbedingungen zugeschnitten ist. Autismus und Pubertät Zusammenfassung An Interessen und Fähigkeiten orientiert Orientiert an den persönlichen Zielen Einbeziehung der Angehörigen Förderung sollte frühzeitig vor Beginn der Pubertät beginnen Plan B und C
11 Literatur Autism in Adolescents and Adults, Schopler und Mesibov Sexual Behavior in Adults with Autism, van Bourgondien, Reichle, Palmer in The Journal of Autism and Developmental Disorders Social Stories, Carol Gray Pederson und Haracopos, Dänische Studie, 1993 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Dipl. Soz.-Päd. Susanne Wagener-Jarusch TEACCH Certified Advanced Consultant Telefon +49 (0)
Autismus, Herausforderndes Verhalten und der TEACCH Ansatz. Das Eisbergmodell. Das Eisbergmodell. Mögliche Ursachen Autismus: Sozialverhalten
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