Neurolinguistisches Programmieren in der Psychotherapie

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1 Heilpraktikerschule Isolde Richter Dozentin: Savina Tillmann Neurolinguistisches Programmieren in der Psychotherapie Hausarbeit im Fach Heilpraktiker Psychotherapie Februar 2016 Petra Bunse Bülser Straße Gladbeck Tel.: / petrabunse@gmx.de 1

2 Inhaltsverzeichnis 1. Was ist NLP? Seite 3 2. NLP in der Psychotherapie Seite 4 3. Einige Grundannahmen des NLP Seite 5 4. VAKOG System Seite 7 5. Fallbeispiel aus der Praxis Seite 9 6. Quellverzeichnis Seite Erklärung Seite 13 2

3 1. Was ist NLP? Das Neurolinguistische Programmieren (kurz NLP) ist eine Sammlung von Kommunikationstechniken und Methoden zur Veränderung psychischer Abläufe im Menschen, die unter anderem Konzepte aus der Klientenzentrierten Therapie, der Gestalttherapie, der Hypnotherapie und den Kognitionswissenschaften sowie des Konstruktivismus aufweist. 1 NLP wurde Anfang der 70er Jahre von Richard Bandler, John Grinder und Frank Pucelikan der University of California entwickelt. Sie untersuchten, warum einige Therapeuten, z.b. Virginia Satir, Fritz Pearls und Milton Erickson so erfolgreich waren und andere nicht. Daraus entstand eine Sammlung von Techniken und Methoden, ein Werkzeug, dessen Verwendung vom Anwender abhängig ist. NLP bestreitet die Existenz einer allgemeingültigen Wahrheit. Eine der Grundannahmen ist, dass jeder Mensch sich ein eigenes Bild von der Welt geschaffen hat, abhängig von seiner Wahrnehmung, seinen Erfahrungen und Glaubenssätzen, die sogenannte Landkarte. Deshalb ist einer Grundgedanken des NLP Verständnis gegenüber abweichenden Wahrnehmungen/Landkarten. NLP beschäftigt sich unter anderem damit, Menschen zu helfen besser zu Kommunizieren, Streit zu vermeiden, Ziele zu erreichen, Ängste zu überwinden, alte Traumata aufzulösen und persönliche Probleme zu bearbeiten. NLP - Manipulation Immer wieder wird NLP der Vorwurf gemacht manipulativ zu sein. Dieser Vorwurf erwächst aus der Tatsache, dass NLP-kundige mit Hilfe von - Rapport herstellen, Pacing, Matching und Leading eine Konversation im eigenen Sinne beeinflussen können. Tatsächlich wird NLP auch von Menschen verwendet, die es zum eigenen Vorteil nutzen, z.b. um andere Menschen zu voreiligen Kaufentscheidungen zu bringen, weit größer ist jedoch der Nutzen den NLP bietet. Rapport herstellen, Pacing, und Leading Rapport herstellen bedeutet in guten Kontakt mit einem anderen Menschen zu kommen. Rapport ist Beziehung. Bei empathischen Menschen passt sich unbewusst die verbale und nonverbale Kommunikation dem Gegenüber an. Wir haben sicher alle schon erlebt, dass Menschen, die sich sympathisch finden in Gesprächen eine ähnliche Haltung einnehmen. Jeder Mensch verfügt von 3

4 Geburt an über die Fähigkeit, Rapport herzustellen. Gut zu beobachten ist das gegenseitige Angleichen, wenn Eltern sich mit ihrem Baby beschäftigen. Im NLP wird über Pacing bewusst Rapport hergestellt., eine Angleichung der Körperhaltung, der Atmung, und der Sprache sorgen dafür, dass eine Vertrauensbasis, eine Beziehung, entsteht, die die Kommunikation effektiver und positiver verlaufen lassen. Pacing bedeutet Spiegeln, sich dem Anderen in Körperhaltung, Gestik, Mimik, Atmung, Sprache, Sprachstil, Sprechtempo und Tonlage anzupassen. Es bedeutet, den Anderen da abzuholen, wo er ist, sprich: auf seine Landkarte gehen. Nachdem der Rapport hergestellt ist, man sich eine Weile dem Anderen angeglichen hat, kann man zum Leading übergehen, d.h., den Anderen zu führen. Ob der andere soweit ist mir zu folgen, kann ich überprüfen, indem ich meine Körperhaltung verändere und sehe, ob mein Gegenüber sich angleicht. Nun kann ich auch die Kommunikation in eine neue Richtung lenken, zu einem bestimmten Ergebnis oder Ziel. 2. NLP in der Psychotherapie NLP bietet Modelle, die auch in der Psychotherapie helfen, zielgerichtet und lösungsorientiert mit dem Klienten zu arbeiten. Schon das Verständnis für die verschiedenen Landkarten und die grundlegende Wertschätzung eines Menschen und die Würdigung seines Verhaltens führen dazu, dass der Klient sich angenommen und verstanden fühlt. Durch das dadurch entstehende Vertrauen, kann er sich leichter öffnen und auf die gewünschte Veränderung einlassen. Der in NLP ausgebildete Therapeut ist geschult, im Umgang mit sprachlichen Formulierungen. Er erkennt verzerrende, tilgende und generalisierende Äußerungen und kann diese hinterfragen. Dazu stehen ihm eine Reihe an Kommunikations - und Fragetechniken zur Verfügung, zum Beispiel: Prozessinstruktionen sind eine Hilfestellung um den Prozess angemessen zu begleiten, bzw. zu führen. Lasse dich überraschen, was passiert, wenn... 4

5 Refraiming bedeutet den Betrachtungsrahmen eines Verhaltens oder einer Sache so zu verändern, dass eine neue Sichtweise/Bedeutung entsteht. Das Meta Modell beinhaltet alle W Fragen: was, wer, wie, wo, wann, wovor, womit... Hypothetische Fragen z.b. im Futur Pace. Stell dir vor,... (...es käme eine Fee...) Wie wirst du dich verhalten, wenn du dein Ziel erreicht hast? Zirkuläre Fragen um die Ecke fragen, z.b. was glaubst du, was X über Y denkt, wenn er sieht, dass... Zudem steht ihm ein reichhaltiges Repertoire an Modellen zur Verfügung, die in kurzer Zeit effektive Veränderungen schaffen und Ressourcen und Kompetenzen aktivieren. 3. Einige Grundannahmen des NLP Die Landkarte ist nicht das Gebiet Jeder Mensch nimmt die Welt ganz individuell wahr. Dieses individuelle Bild wird im NLP die innere Landkarte genannt. Die meisten Menschen halten ihre eigene Landkarte der Welt für die einzig wirkliche Realität. Diese Landkarte entspricht jedoch nicht der Realität. Sie beruht auf Erfahrungen, Glaubenssätzen und persönlichen Einstellungen. Jede Landkarte hat ihre Berechtigung. Es gibt keine richtige oder falsche Landkarte. Jedoch können Landkarten unterschiedlich nützlich sein, z.b. wenn wir ein bestimmtes Ziel haben. NLP geht davon aus, dass Landkarten auf ihre Nützlichkeit hin überprüft und gegebenenfalls verbessert werden können, z.b. durch Veränderung von Glaubenssätzen, wenn sie uns behindern, oder auch, indem wir etwas aus den Landkarten anderer Menschen übernehmen. Menschen treffen immer die für sie bestmögliche Wahl NLP geht davon aus, dass jeder Mensch immer das bestmögliche Verhalten zeigt. Dieses Verhalten ist abhängig von der inneren Landkarte, unserer Ökologie und unserem Informationsstand. Auch wenn dieses Verhalten fragwürdig, sinnlos oder sogar schädlich scheint, ist es in irgendeinem Kontext nützlich. Durch eine Erweiterung der Landkarte, 5

6 unseres Handlungsspielraumes erhöhen wir unsere Flexibilität und können auf Situationen und Anforderungen angemessen reagieren. Hinter jedem Verhalten steht eine positive Absicht Jedes Verhalten, auch problematisches oder selbstzerstörerisches Verhalten, hat eine positive Absicht. Oft ist uns diese positive Absicht nicht bewusst. Durch die Identifizierung und Würdigung der positiven Absicht werden wir in die Lage versetzt, alternative Verhaltensweisen zu realisieren. Alle Ressourcen für Veränderung sind bereits in uns Jeder Mensch trägt alle Ressourcen, die er für die Lösung seiner Probleme und für Veränderung braucht in sich. Oft können wir jedoch nicht über sie verfügen, weil nicht mit ihnen im Kontakt sind. Im NLP geht es darum, diese Ressourcen verfügbar zu machen. Körper, Geist und Seele beeinflussen sich wechselseitig Sie sind Teil des gleichen kybernetischen Systems. Unsere Gedanken und Gefühle zeigen sich in der Körperhaltung. Verändern sich Gedanken und Gefühle, verändert sich auch die Physiologie. Dies wirkt auch umgekehrt. Durch eine veränderte Körperhaltung verändern sich Gedanken und Gefühle. Im NLP trainieren wir unsere Wahrnehmungsfähigkeiten, um die Physiologie eines anderen Menschen aufmerksam beobachten zu können, und auch feinste Veränderungen zu bemerken. Je mehr Wahlmöglichkeiten uns zur Verfügung stehen, desto größer ist unsere Flexibilität : Wer immer das Gleiche tut, wird immer das gleiche Ergebnis bekommen. Entscheidend ist, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Wenn die eine Methode nicht funktioniert, dann probiere eine andere.die Strategie wird so lange verändert, bis das Ziel erreicht, oder ein besseres Ziel gefunden wurde. 6

7 Viele Methoden im NLP unterstützen die Erweiterung unseres Verhaltensrepertoire. Wir können nicht nicht kommunizieren: Wir alle senden ständig körpersprachliche Signale aus. Diese Signale werden von anderen Menschen gemäß ihrer inneren Landkarten interpretiert. Dabei werden diese Informationen unbewusst gefiltert und bekommen eine bestimmte Bedeutung. Unser Bewusstsein achtet auf verbale Botschaften, unser Unterbewusstsein orientiert sich an ganzheitlichen Sinneseindrücken. Wir sehen, hören, fühlen, riechen und schmecken. Jeder Sinneskanal empfängt und verarbeitet permanent Informationen. In vielen NLP Modellen werden die Sinneskanäle gezielt aktiviert. Es gibt keine Fehler, sondern nur Feedback Es gibt keine Fehler, sondern nur Feedback, aus dem wir lernen können. Jede Reaktion kann als Feedback verstanden werden. Wenn man vermeintliche Fehler so sieht, erhält man wichtige Informationen, ob ein Lösungsweg geeignet ist oder nicht. So eröffnen sich neue Wege und kann auch Niederlagen positiv sehen. Auch überraschende oder unerwünschte Reaktionen einer anderen Person sind wertvolle Informationen, um die Realität des anderen besser verstehen zu können. 4. VAKOG System Wir erleben die Welt durch unsere Sinnesorgane. Laut NLP nutzen Menschen die fünf Sinneskanäle unterschiedlich stark. Die folgenden Buchstaben stehen in dem VAKOG System für: V visuell / sehen A auditiv / hören K kinästhetisch / fühlen O - olfaktorisch / riechen G - gustatorisch / schmecken 7

8 Einige Menschen sind visuell orientiert, andere eher auditiv. Es gibt drei Haupttypen: Der visuelle, der auditive und der kinästhetische Typ. Der visuelle Typ nimmt seine Umwelt vor allem über das Sehen war. Er denkt in Bildern, und benutzt Sprache vor allem, dazu, innere Bilder zu beschreiben. Er benutzt Ausdrücke wie: sehen, beobachten, gucken, scheinen, sichtbar, Durchblick haben... Während seiner Erzählungen wandert sein Blick oft nach oben links oder rechts. Im Gespräch misst er dem Blickkontakt eine große Bedeutung bei und beobachtet Körpersprache und Mimik sehr genau. Der auditive Typ nimmt seine Umwelt oft über das Hören war.. Er denkt in Worten und Sätzen und nimmt eher Geräusche und Stimmen wahr. Er nutzt Worte wie: hören, das hört sich gut an, laut, leise, taub auf den Ohren sein, auf den Mund gefallen sein, er hört nicht mehr auf mich... Während er spricht geht sein Blick geradeaus nach vorne, oder vorne rechts bzw. links. Während eines Gesprächs kann es sein, dass er lange keinen Blickkontakt hält. Der kinästhetische Typ lebt vor allem in seinen Gefühlen. Er will Dinge anfassen, im wahrsten Sinne des Wortes begreifen. Wenn er Situationen erinnert, dann erinnert er vor allem seine Gefühle. In Gesprächen sind seine Augen oft nach unten gerichtet. Er benutzt Worte wie: fühlen, spüren, mir läuft eine Gänsehaut über den Rücken, Eisfüße haben, sich fallen lassen, mit beiden Füßen auf dem Boden stehen, sich geborgen fühlen. Treffen unterschiedliche Typen aufeinander, kann es zu großen Missverständnissen kommen. Oft meinen sie das Gleiche, reden aber aneinander vorbei, da sie eine unterschiedliche Sprache sprechen. Es ist für Sie sehr wichtig, herauszufinden, in welcher Modalität sich Ihr Gesprächspartner gerade aufhält oder welche Modalität er besonders gerne benutzt. Dadurch können Sie viel leichter Rapport aufbauen und einige klassische Missverständnisse vermeiden. 8

9 Klienten kommen mit den unterschiedlichsten Problemen in die Praxis. Meist sehen sie für sich keinen Lösungsweg, haben keinen Handlungsspielraum und manchmal daraus resultierende körperliche Symptome oder Krankheiten. Die Probleme sind oft sehr komplex. Belastende Situationen, bestimmte Emotionen, gekoppelt an bestimmten Situationen, Glaubenssätze und Werte, die einschränken, stehen, oft unbewusst, hinter diesen Problemen. NLP bietet eine Anzahl an Modellen, die dazu führen, dass sich u.a. die eigene Landkarte erweitert, Ressourcen gefunden und abgerufen werden können, einschränkende Glaubenssätze identifiziert und verändert werden können, Emotionen sich von Erlebnissen abkoppeln und das Bild von der Welt so verändert, dass der Handlungsspielraum größer wird. Darüber hinaus bietet NLP Modelle zur Zielerreichung, Auflösung von Ängsten und wirksame Strategien zur Erreichung von Gesundheit und Erfolg. 5. Fallbeispiel aus der Praxis Herr B. Teamleiter, Diagnose: Burn Out Die Arbeit fand über mehrere Termine statt und war mit dem hier dargestellten Ergebnis noch nicht beendet. Dieser Ausschnitt soll nur einen Einblick in die Arbeit mit NLP geben. Herr B. ist davon überzeugt, dass sein Vorgesetzter schuldig an seinem Zustand ist. Er hat das Gefühl, dieser lässt ihn hängen, verweigert ihm den zusätzlichen Mitarbeiter, den er so dringend benötigt. Die Gespräche, die deswegen geführt wurden, waren überflüssig, da der Vorgesetzte ihn nicht versteht. Er verstehe auch seinen Vorgesetzten nicht, das wolle er aber auch nicht mehr, da dieser ihn ja offensichtlich nicht ernst nimmt, und obwohl er doch schon durch die Arbeit krank sei, keinen zusätzlichen Mitarbeiter zur Verfügung stellen wolle. Auf der Landkarte von Herrn B. gab es keine andere Lösung, als der weitere Mitarbeiter. Dies lag jedoch nicht in seiner Hand. Da auch die Kommunikation mit dem Vorgesetzten aus seiner Sicht nicht möglich war, befand er sich in einer ausweglosen Situation. Er war immer häufiger krank, bekam dann die Diagnose Burn Out. Inzwischen hatte er eine Reha bewilligt bekommen. Das machte ihm jedoch zusätzlichen Stress, da seine Kollegen dann nicht nur den weiteren Mitarbeiter nicht bekämen, sondern durch seine Abwesenheit auch noch seine Arbeit mitmachen mussten. Nun wollte er nochmals versuchen, seinen Vorgesetzten klarzumachen, dass dieser einen weiteren Mitarbeiter einstellen muss. Die Aussicht auf dieses Gespräch mache ihn wütend. Eigentlich wüsste 9

10 er auch gar nicht, ob er dort weiterhin arbeiten könne. Nach dem Rapport ließ ich mir die Zusammenhänge in der Firma erklären. Dadurch bekam ich Hintergrundwissen. Außerdem konnte ich, da ich mich auf der Landkarte von Herrn B. befand, seine Sicht der Situation besser verstehen, mich in seine Situation einfühlen und seine Gefühle spüren. Um für ihn Klarheit und Struktur in unser Gespräch zu bekommen, arbeiteten wir sein persönliches Ziel mit dem Zielerreichungsmodell heraus. Er formulierte: Ich gehe aus diesem Gespräch mit der Zusage für den zusätzlichen Mitarbeiter. Während wir die einzelnen Schritte des Modells durchgingen, erkannte er, dass dieser zusätzliche Mitarbeiter zu bestimmten Zeiten nicht nötig ist, und änderte sein Ziel. Nun wollte er den zusätzlichen Mitarbeiter nur noch zu bestimmten Zeiten. Wichtige Punkte in diesem Modell sind: - Sich vorzustellen, das Ziel erreicht zu haben, und Fagen zu stellen wie: Wie werden Sie wahrnehmen, dass Sie ihr Ziel erreicht haben? Wie werden Sie sich dann verhalten? - Ressourcen zu finden und bereit zu stellen. - Würdigung des jetzigen Verhaltens. - Ökologie-Check und - Future Pace ( Situationen in der Zukunft, wenn das Ziel schon erreicht ist. Mit diesem Ziel gingen wir ins Self-Coaching-Modell. Hier konnte er seinem Vorgesetzten alles sagen, was er ihm immer schon mal sagen wollte. Danach wechselte er auf den Stuhl des Vorgesetzten in dessen Rolle. Nun bekam er Informationen aus der Sicht des Vorgesetzten, die er nicht erwartet hatte. Danach wechselte er auf einen Platz, von dem er auf die Beiden herunter schauen konnte, die Meta Ebene. Von dort aus konnte er noch Tipps für sie geben. Herr B. kam durch dieses Modell zu einer anderen Sichtweise der Situation. Seine Wahrnehmung veränderte sich und somit auch seine Landkarte. Wir führten ein Gespräch über diese Veränderung und darüber, dass jeder seine eigene Landkarte hat und jeder die Welt anders wahrnimmt. Dies führte zu mehr Verständnis und zum Nachlassen der Wut. Nun bestand aber weiterhin das Kommunikationsproblem. 10

11 Herr B. fühlte sich von seinem Vorgesetzten nicht verstanden und hatte das Gefühl, dieser verstehe ihn auch nicht. Wir arbeiteten heraus, dass es verschiedene Repräsentationssysteme gibt und über welche Sinne Herr B. die Informationen aus der Umwelt vorrangig aufnimmt und dass andere Menschen andere Sinne bevorzugt nutzen können. Dies findet sich in der Sprache wieder und kann zu großen Missverständnissen führen. So können zwei das Gleiche meinen, aber völlig aneinander vorbeireden. Herr B. konnte diese Information nur bedingt annehmen, da er sich auch von anderen Menschen oft unverstanden fühlte. In der Regel reagierte er darauf mit Rückzug. Für die aktuelle Situation erarbeiteten wir, dass Herr. B Pläne erstellt, und diese ins Gespräch mitnimmt, um die Situation dar zu stellen und sein Ziel zu erreichen. Dann wendeten wir uns dem Problem zu, dass Herr B. sich oft unverstanden fühlt und mit Rückzug reagiert wieder. Um dieses Problem zu bearbeiten, informierte ich ihn über die Schritte vom K.A.S.I.G. Modell. In diesem Modell geht Herr B. in das Gefühl, das er hat, wenn er sich unverstanden fühlt. Dann frage ich ihn unvermittelt, wie alt er ist. In diesem Moment bekommt man die Information, wann das Gefühl zum ersten Mal aufgetreten ist und kann mit dieser Situation arbeiten, Glaubenssätze identifizieren und verändern. Wir fanden heraus, dass er dieses Gefühl, dass zum Rückzug führt zum Ersten mal als 5 jähriger hatte und daraus den Glaubenssatz entwickelte, er wäre machtlos. Nachdem der Glaubenssatz identifiziert war, konnten wir ihn verändern und Ressourcen nutzbar machen. Dann schauten wir uns die Situation von früher nochmal an und veränderten die Submodalitäten. Dazu ließ ich mir die Situation in allen Einzelheiten beschreiben, was wurde gesehen, gehört, gespürt, gerochen und geschmeckt. Dann wurde dieses Bild so lange verändert, bis Herr B. mit dem neuen Bild zufrieden war. Dieses neue Bild überlagert nun das alte. Das Gefühl wird dadurch von der Situation getrennt. 11

12 6. Quellverzeichnis 1 [Abfrage ] Pätze, Karin [ ]: Seminarunterlagen Neurolinguistisches Programmieren; Basis, Practitioner, Master, 12

13 7. Erklärung Hiermit versichere ich, dass ich die selbstständige Arbeit selbstständig verfasst und keine anderen als die angegebenen Hilfsmittel verwendet habe. Petra Bunse