Jonglieren und Gleichgewicht JONGLIEREN

Transkript

1 Jonglieren und Gleichgewicht JONGLIEREN Ziel: Schulung der Koordination und der räumlichen Vorstellungskraft Jonglieren mit 3 Bällen Gruppengröße: zwischen 10 und 30 Teilnehmer Materialien: Pro Teilnehmer/in 3 Tennisbälle bzw. Jonglierbälle + ev. 10 Stück als Reserve Einleitung ca. 10 min. Motivbildung: Heute erlernen wir das Jonglieren mit 3 Bällen Alle Teilnehmer stellen sich im Innenstirnkreis auf. Kiste mit Bällen steht neben dem Leiter. Es wird ein Tennisball wahllos im Kreis zugespielt Ziel: der Ball darf nicht hinunter fallen und muss so schnell wie möglich weiter geworfen werden. Steigerung zuerst mit 2 dann 3,4,5... Bällen. Bälle im Kreis weiterspielen (Jeder Teilnehmer wirf seinen Ball zum linken und auf Kommando zum rechten Nachbarn. Koordinationsübungen ohne Bälle Am Stand marschieren und dabei die Arme Kreisen Einbeinstand (r+l) und wieder die Arme Kreisen Gleiche Übung noch einmal nur mit geschlossenen Augen Hände gegen gleich Kreisen (Kreise in der Größe variieren) Beine im Springen öffnen und schließen (wie Hampelmann) Hände nach vor und zurück bewegen Hände im Springen nach oben und unten Bewegen (wieder wie Hampelmann) Beine nach vor und zurück (Sprungschritte) Die beiden Letzten Übungen auf Kommando wechseln Einbeinstand, der freie Fuss wird zuerst im Sprung-, dann im Knie-, und dann im Hüftgelenk gekreist (l+r) Gleich Übung noch einmal nur mit geschlossenen Augen... Hauptteil ca. 70 min. Jonglieren mit 1 Ball (Die Übungen werden solange wiederholt, bis alle sie beherrschen [selbstständiges Üben]) Ein Tennisball wird mit einer Hand in die Luft geworfen und wieder gefangen. (Wurfhöhe ca. 40 cm über den Kopf) Ball von einer Hand in die andere werfen und von unten wieder gefangen (solange bis alle sicher werfen und fangen) Wurfhöhe variieren Ball in die Höhe werfen klatschen und mit der anderen Hand fangen Ball höher werfen so oft klatschen wie möglich Wer kann am öftesten klatschen? Ball in die Höhe werfen sich um 180 drehen und wieder fangen (wieder von einer Hand in die andere) Gleiche Übung nur mit 360

2 Wieder die Gleiche Übung + Klatschen Alle Teilnehmer stellen sich in einer Linie auf und versuchen auf Kommando gleichzeitig zu werfen und wieder zu fangen (Variation Wellenbewegung entlang der Linie) Jonglieren mit 2 Bällen In jeder Hand befindet sich ein Ball die Bälle werden abwechselnd in die Höhe geworfen und wieder gefangen. Wurfhöhe: ca. 40 cm über dem Kopf Bälle gleichzeitig hochwerfen und wieder fangen (Bälle wechseln nicht die Hand) Bälle hochwerfen und Klatschen (gleiche Übungen wie mit einem Ball) In der Reihe Hochwerfen und wieder fangen (wie die beiden letzten Übungen mit 1 Ball) BEI ALL DIESEN ÜBUNGEN bis hierher WECHSELN DIE BÄLLE NOCH NICHT DIE HAND 1 Ball schräg in Richtung andere Hand hochwerfen, sobald der 1. Ball den höchsten Punkt seiner Flugbahn erreicht wird der 2. Ball in die andere Hand geworfen. WICHTIG: Es müssen beide Bälle hochgeworfen werden und dürfen nicht übergeben werden!!! Gleiche Übung nur mit anderen Hand beginnen Aneinanderreihen beider Übungen (ca. 10 Wiederholungen) Beide Bälle in einer Hand 1 Ball. Einer davon wird in die andere Hand geworfen Jonglieren mit 3 Bällen Ball 1 und 3 werden in der ersten Hand gehalten Ball 2 in der zweiten Hand. DIE NÄCHSTE ÜBUNG WIRD MIT DER ZEICHNUNG ERKLÄRT und so weiter... Sollten nun alle das Grundmuster des Jonglierens (die Kaskade) beherrschen, können noch ein paar Tricks geübt werden. zb: Variation von Höhe und Abwurfzeit) Schluss ca. 10 min Alle, die wollen, führen ihr erlerntes Können den anderen vor. Den Abschluss bildet eine kurze Nachbesprechung und Tipps für die weitere Jonglierkarriere.

3 Gleichgewicht Gleichgewicht im Turnunterricht - Übungsbeispiele Vollbremsung- bzw. Versteinern Alle laufen beliebig durch die Halle. Bei STOPP-Signal müssen alle Stehenbleiben Variationen: Mit Musik Stopposition ausmachen (z.b Einbeistand, Einkniestand), bei Stopsignal Augen zu Drehwurm: zuerst muss eine Drehung gemacht werden dann Stehenbleiben Kinder zu Kinder Matten liegen am Hallenboden verteilt. Kinder laufen wild umher. Turnlehrer/in gibt ein Zeichen und hält eine bestimmte Anzahl von Fingern die Anzahl der Finger bestimmt die Anzahl der Kinder, die sich gemeinsam auf einer Matte befinden sollten in die Höhe. Anschließend sagt der Übungsleiter zb: 3 Hände 4 Füsse nun müssen die Kinder versuchen, dass sich nur die genannte Anzahl an Händen und Füssen auf der Matte befindet. Drehwurmstaffel Nach einem Slalompakour muss über eine Langbank gelaufen werden. Anschließend muss ein Holzstab senkrecht am Kinn in die Höhe gehalten werden und mit dem Stab muss sich 5 x gedreht werden. Nach dem Ablegen des Stabes muss der Pakour wieder zurück gelaufen und der/die Nächste ist an der Reihe. Gleichgewichtskampf Es wird versucht den Partner aus dem Gleichgewicht zu bringen. Variationen: Blick zueinander. Aufrechter Stand. Nur durch Führen der Hände sollt der Partner/die Partnerin gegenüber aus dem Gleichgewicht gebracht werden. Gleiche Übung wie zuvor jedoch mit Handkontakt. Auf Allen Vieren Von der Matte herunterstoßen.

4 Gleichgewichtspakour:

5 Gleichgewichtsformen stabliles labiles Gleichgewicht mit bewegten Gegenständen am Körper Neben den fünf Sinnen, mit denen der Mensch die Umwelt wahrnimmt, gibt es noch das kinästhetische und das vestibuläre System. Mit Hilfe der kinästhetischen Wahrnehmung wissen wir, in welcher Stellung sich unsere Gelenke befinden und wie angespannt einzelne Muskeln sind. Durch die Änderung der Spannung in der Muskulatur und durch die Veränderung der Gelenkswinkel können die Richtung und die Geschwindigkeit von Bewegungen wahrgenommen werden. Zimmer unterteilt die kinästhetische Wahrnehmung in den Stellungs-, den Bewegungs-, den Kraft- und den Spannungssinn. Das vestibuläre System - das Gleichgewichtssystem - spielt eine zentrale Rolle bei der Orientierung im Raum und zur Wahrnehmung von linearen Beschleunigungen. Es dient ebenfalls zur Erfassung von Trägheitsmomenten. Ohne den Gleichgewichtssinn wären wir nicht in der Lage, aufrecht zu gehen und uns in dem uns umgebenden Raum zu orientieren. Der Vestibularapparat befindet sich im Innenohr. Durch eine träge Flüssigkeit im Innenohr werden Bewegungen und Beschleunigungen wahrgenommen Für das stabile und das labile Gleichgewicht ist der Vesitbularapparat zuständig. Für das Gleichgewicht mit bewegten Gegenständen am Körper vorwiegend das kinästhetische System. Das Gleichgewichtsorgan Diese Grafik wurde von Patrick J. Lynch 2006 erstellt. Im Innenohr befinden sich die 3 Bogengänge die beinahe regelmäßig in die 3 Richtungen des Raumes ausgerichtet sind. (x y z Achse). In der Grafik mit 7 gekennzeichnet. In den Bogengängen befindet sich eine gallertartige Flüssigkeit, die sich bei Bewegungen des Kopfes ebenfalls bewegt. Diese Bewegung wird von Rezeptoren der Gleichgewichtssinneszellen aufgenommen und als elektrischer Impuls über den 8ten Hirnnerv ans Gehirn geschickt.

6 Literatur Jonglierbücher Finnigan, D. (2008). Alles über die Kunst des Jonglierens. (15. Auflage). Köln: DuMont Buchverlag. Jonglerie Diffusion S. A. (Hrsg.) (1995). Das Diabolo von A bis Z. Genf: Imprimeurs. Oberschachtsiek, B. (2009). Jonglieren und mehr... Handbuch Bewegungskünste. (2.Auflage). Aachen: Meyer & Meyer Verlag. Peter, S. (1993). Jonglieren mit Bällen, Keulen, Ringen und Diabolo. Das Spiel mit der Schwerkraft. Niederhausen: Falken Verlag. Volkskühler, A. (2008). Jonglieren. Vom Anfänger zum Könner. (8. Auflage). Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag. Weiterführende Literatur Ayres, J. (2002). Bausteine der kindlichen Entwicklung. (4. Auflage). Heidelberg: Springer Verlag. Bittmann, F., Gutschow, S., Luther, S., Wessel, N. & Kurths, J. (2005). Über den funktionellen Zusammenhang zwischen posturaler Balanceregulierung und schulischen Leistungen. Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin, 56, Memmert, D. & Weickgenannt, J., (2006). Zum Einfluss sportlicher Aktivität auf die Konzentrationsleistung im Kindesalter. Spectrum der Sportwissenschaft, 2, Spitzer, M. (2004). Lernen. Gehirnforschung und die Schule des Lebens. Berlin: Springer Verlag. Zimmer, R. (1995). Handbuch der Sinneswahrnehmung. Grundlagen einer ganzheitlichen Erziehung. (8. Auflage) Freiburg: Verlag Herder. Zimmer, R. (2004). Toben macht schlau! (3. Auflage). Freiburg: Herder Spektrum.