Eltern-Kind-Gruppen. eine Säule der Kindertagesbetreuung. Detlef Diskowski

Transkript

1 Eltern-Kind-Gruppen eine Säule der Kindertagesbetreuung

2 Für bestimmte Kinder und ihre Familien ist die Eltern-Kind-Gruppe. ein Ort gegen soziale Isolierung; für Anregungen, Tipps und Hilfe in Erziehungsfragen sowie bei kleinen und großen Alltagsproblemen; zur Stärkung der Erziehungskompetenz; ein niedrigschwelliger Zugang zu weiteren Hilfesystemen; für die Erziehung, Bildung, Betreuung und Versorgung der Kinder.

3 Für bestimmte Kinder und ihre Familien ist die Eltern-Kind-Gruppe. ein Angebot der Kindertagesbetreuung; der Erziehungshilfe, der Familienbildung; der Familienförderung; der Gemeinwesenarbeit des Zugangs zu anderen sozialen Diensten und Beratungsstellen.

4 Für bestimmte Kinder und ihre Familien ist die Eltern-Kind-Gruppe. die eierlegende Wollmilchsau!

5 Für welche Kinder und welche Familien? Schon heute als Pflichtleistung: bei Arbeitssuche im Bestandsschutz bei besonderem Erziehungsbedarf (bei geringem Erziehungshilfebedarf) Ab 2013: Für alle Kinder, deren Eltern nicht an der Erziehung ihrer Kinder gehindert sind und die Kindertagesbetreuung wollen. Schon heute als freiwillige oder nur dem Grund nach bestimmte Leistung: der Kindertagesbetreuung über RA hinaus der Familienförderung der Familienbildung der Gemeinwesenarbeit der Lotsenfunktion für soziale Dienste und als rechtzeitige Vorsorge für 2013!

6 1 Abs. 2 KitaG: Kinder bis zum vollendeten dritten Lebensjahr und Kinder der fünften und sechsten Schuljahrgangsstufe haben einen Rechtsanspruch, wenn ihre familiäre Situation, insbesondere die Erwerbstätigkeit, die häusliche Abwesenheit wegen Erwerbssuche, die Aus- und Fortbildung der Eltern oder ein besonderer Erziehungsbedarf Tagesbetreuung erforderlich macht. Kinder bis zum vollendeten dritten Lebensjahr sollen auch nach Wegfall der Anspruchsvoraussetzungen im Umfang der Mindestbetreuungszeit weiter betreut werden. Abs.4: Art und Umfang der Erfüllung des Anspruchs soll dem Bedarf des Kindes entsprechen. Bedarfserfüllend können für Kinder bis zum vollendeten dritten Lebensjahr und für Kinder im Grundschulalter auch Kindertagespflege, Spielkreise, integrierte Ganztagsangebote von Schule und Kindertagesbetreuung oder andere Angebote sein, wenn sie der familiären Situation der Kinder Rechnung tragen und im jeweils erforderlichen Rahmen die Aufgaben und Ziele nach 3 gewährleisten. 6

7 Schade nur, dass Eltern-Kind-Gruppen so preiswert sind; - halb so teuer wie ein Krippenplatz (weil sie Eltern nicht ersetzen) - und doppelt so wirksam (weil sie auf Kinder wie auf Eltern wirken)!

8 In Brandenburg gibt es dafür keine Akzeptanz! Bundesweit sind 68% aller Eltern und 80% der Alleinerziehenden für Eltern-Kind-Zentren ohne gravierende Unterschiede. eher dafür sehr dafür Ravensburger Elternsurvey: Das Wohlbefinden von Eltern

9 Merkmale rechtsanspruchserfüllender Angebote: gesicherte Fachlichkeit Verlässlichkeit in Zeit und Raum nicht nur geringfügiger zeitlicher Umfang Erziehung, Bildung, Betreuung und Versorgung der Kinder geeignet für das Kind und seine familiäre Situation

10 Fachliche Merkmale: Ein Bildungs- und Begegnungsangebot für Eltern und Kinder Sind eher Kita mit Elternbeteiligung als eine Kinder- + Elternvolkshochschule Verstehen Bildung als Aneignung und nicht als Ergebnis von Belehrung Fachkräfte machen vor, beziehen Eltern ein, ermutigen zum Mitmachen Akzeptieren Begegnungswünsche als berechtigt und ausreichend Couch und Kaffeemaschine statt Tafel, Stuhl und Tisch Entlastung und Stärkung der Eltern finden eine Balance abgeben soweit nötig; einbeziehen soweit möglich 10

11 sind wohnortnah und niedrigschwellig. und daher nicht zwangsläufig ein Zentrum nicht notwendig ein Rundum-Sorglos-Paket sondern das gemeinsam mit den Eltern Machbare kein Standardmodell sondern orientiert an den konkreten Bedarfen im Umfeld bündeln soweit möglich soziale Dienste und darüber hinaus versuchen sie zu vermitteln sind Teil einer finanziellen, strukturellen Regelstruktur und entwickeln Geschäftsideen 11

12 Eltern-Kind-Gruppen haben nur eine Chance ihre Wirkungen zu entfalten, wenn der Übergang vom Modellstatus in die Regelstruktur (MBJS vom ) geschafft wird. Sie werden ein Teil der Kindertagesbetreuung in kommunaler Verantwortung - oder sie werden eines der vielen vorübergehenden Modelle!

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14 Die Zukunft ist offen, deshalb ist Optimismus Pflicht. (nach K.R.Popper)