Bildung und Migration in Schule und Ausbildung. Entwicklungen und zentrale Herausforderungen
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- Elvira Kalb
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1 Bildung und Migration in Schule und Ausbildung. Entwicklungen und zentrale Herausforderungen Kai Maaz Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung DJI Jahrestagung Ganz ähnlich ganz anders Berlin 30. November 016
2 Unterschiede in der Bildungsbeteiligung nach Migrationshintergrund
3 Unterschiede in der Bildungsbeteiligung nach Migrationshintergrund Bei gleichem sozioökonomischen Status verringern sich die Unterschiede zwischen Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund in der Verteilung der Bildungsgänge 2012
4 Disparitäten in den Kompetenzen bleiben bei Verbesserungen weitgehend bestehen 15-Jährige mit Migrationshintergrund erzielen niedrigere Kompetenzwerte als Jugendliche ohne Migrationshintergrund Dies betrifft insbesondere Jugendliche aus der Gruppe mit niedrigem sozioökonomischen Status
5 Deutliche Unterschiede zuungunsten ausländischer Jugendlicher in der Qualifikationsstruktur Positive Entwicklungen in der Bildungsgangbeteiligung schlagen sich bei den erreichten Abschlüssen v. a. beim mittleren Abschluss nieder Ausländische Jugendliche mehr als doppelt so häufig ohne Hauptschulabschluss und weniger als halb so oft mit allgemeiner Hochschulreife
6 Jugendliche mit maximal Hauptschulabschluss weiter mit großen Zugangsproblemen zur Berufsbildung Zugang von Studienberechtigten zu dualem und Schulberufssystem weit unterproportional zu ihrem Anstieg bei den Schulabschlüssen Mittlerer Schulabschluss mit Abstand wichtigstes Schulniveau in Berufsausbildung
7 Starke Segmentation der Berufe nach Vorbildungsniveau Hohe Stabilität der Berufszusammensetzung in den Segmenten über die letzten Jahre Beide obere Segmente fast reine Berufsfelder für Studienberechtigte und Neuzugänge mit mittlerem Abschluss Quantitative Verschiebung zu oberen Segmenten
8 Jugendliche mit maximal Hauptschulabschluss weiter mit großen Zugangsproblemen zur Berufsbildung Abb. E1-8web: Neuzugänge in das berufliche Ausbildungssystem 2005 bis 2014 nach Ausbildungssektoren und Staatsangehörigkeit (in %) ,1 30,0 24, , ,8 54,1 22, ,3 19, , ,6 12, ,6 49,7 52, ,3 32,3 35, Deutsche 2005 Ausländer 2009 Deutsche 2009 Ausländer 2014 Deutsche 2014 Ausländer Zugang von Studienberechtigten zu dualem und Schulberufssystem weit unterproportional zu ihrem Anstieg bei den Schulabschlüssen Mittlerer Schulabschluss mit Abstand wichtigstes Schulniveau in Berufsausbildung Nur jeder zweite ausländische Jugendliche, der ins Berufsbildungssystem übergegangen ist, beginnt eine vollqualifizierende Ausbildung Duales System Schulberufssystem Übergangssystem
9 Starke Unterschiede beim Übergang in eine vollqualifizierende Ausbildung nach Herkunftsland Die mit deutlichen Abstand größten Probleme bei der Ausbildungswahl haben Jugendliche mit asiatischer oder afrikanischer Herkunft 60% bzw.70% münden ins Übergangssystem ein
10 Hohe Vertragsauflösungsquote bei Auszubildenden ohne und mit Hauptschulabschluss Vertragslösungsquoten in den unteren Berufssegmenten am höchsten
11 Vertragsauflösungsquoten variieren stark nach Herkunftsland Bei ausländischen Auszubildenden Vertragslösungsquoten bis zu 50 % höher als bei deutschen
12 Migration und Bildung, eine multidimensionale Herausforderung und Chance Weiterer Ausbau vorschulischer Bildungs- und Betreuungsangebote Möglichst frühe Diagnose und Förderung von Entwicklungsrückständen und auf den Kompetenzerwerb bezogene Defizite Von besonderer Bedeutung bleibt die Gestaltung von Schnittstellen individueller Bildungsverläufe, insbesondere die, zwischen dem erstem allgemeinbildendem (Haupt-)Schulabschluss, Berufsvorbereitung im Übergangssystem und Berufsausbildung Kompetenzrückstände in den Basiskompetenzen kompensieren Entzauberung des oft als Worthülse benutzten Begriffs der individuellen Förderung und flächendeckende Umsetzung eines individuell fördernden Unterrichts Kreative Rekrutierung des pädagogischen Personals und wo noch nicht geschehen, eine Reform der Lehrerausbildung Entwicklung und Schärfung ganztagsschulischer Konzeptionen
13 Migration und Bildung, eine multidimensionale Herausforderung und Chance Für alle jungen Menschen ob mit oder ohne Migrationshintergrund wäre eine durchgängige sprachliche Förderung in allen Schulfächern wünschenswert und in der Berufsbildung eine integrative Sprachförderung Migrationsspezifische Disparitäten sind eng mit sozialen Disparitäten verbunden beide sind bei der Entwicklung von Lösungsansätzen parallel zu berücksichtigen Ansätze zum Abbau von Bildungsungleichheiten sollten über die verschiedenen Bildungsbereiche hinweg entwickelt und ausgebaut werden, statt punktueller Schritte in der jeweiligen Bildungsstufe oder -einrichtung Öffnung des Bildungssystems und Flexibilisierung von Bildungsverläufen Eine Herausforderung für das ganze Bildungssystem stellt die große Zahl der Schutz- und Asylsuchenden dar Insellösungen für diese Personengruppe sollten als Dauerperspektive vermieden werden auch wenn sie temporär notwendig sind
14 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Prof. Dr. Kai Maaz Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung Warschauer Straße Berlin
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