«Die Formfreiheit des Betons kann mit einer Schalung aus Latex optimal ausgenutzt werden.»

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Thomas Stein
vor 7 Jahren
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1 These 1 Phase: Material Manuela Tanja Schmid «Die Formfreiheit des Betons kann mit einer Schalung aus Latex optimal ausgenutzt werden.» Einleitung. Das Material Beton hat viele Vorteile und bietet in verschiedenen Bereichen zahlreiche Freiheiten: Beton ist dauerhaft, nicht brennbar, wiederverwendbar, witterungsbeständig und behält über Jahrzehnte seinen Wert. Darüber hinaus kann Stahlbeton grosse Spannweiten überwinden und es besteht eine scheinbar unendliche Oberflächen- und Strukturfreiheit. Vor allem dieser letzte Aspekt bildet die Basis für die oben formulierte These. Der Begriff Form. Der Begriff Form ist sehr vielseitig und wird deshalb im Rahmen dieser These durch folgende Definitionserklärung geklärt: «Die Form ist eine äussere plastische Gestalt mit bestimmten Umrissen, in der etwas erscheint. Es handelt sich um eine Art und Weise, in der etwas vorhanden ist, erscheint oder sich darstellt.» (Quelle: Die Definition verdeutlicht, dass die Form ein Erscheinungswesen ist. Eine Form kann sowohl eine Struktur sein, das statische Gebilde, oder aber auch eine Texturierung einer Betonoberfläche.

2 Der Besuch bei der Kunsthandwerkerin hat mir gezeigt, dass mit Kunststoff (Silikon) jegliche Formen höchst detailliert kreiert werden können. Da die Formfreiheit in der Architektur ein wichtiger Faktor ist, gehe ich der Frage nach, wie weit eine Schalung aus Kunststoff im Speziellen aus Latex auch in der Architektur einsetzbar wäre. Die Schalung, das verborgene Gesicht. Beton hat die Charaktereigenschaft, dass seine Erscheinung weitgehend durch ein anderes Material die Schalung geprägt wird. Je nach Zuschlagstoffen, Gefüge, Grösse oder Verarbeitung hat der Beton eine andere Wirkung. Dunkler rauer Beton, strukturiert & dynamisch Glatter heller Beton, ruhig & rein Kiesnenster als Gestaltungselement Kunststoffschalungen im Vergleich. Kunststoffschalungen bilden in der Architektur noch eher Ausnahmen. Schalungen aus Holz sind aktuell die Meistbewährten, da Holz mit dem Anteil an Eigenfeuchte einen guten Feuchtigkeitsausgleich bietet. Der grosse Nachteil bei Holzschalungen ist allerdings, dass runde Formen aufwändig zu konstruieren sind und das Holz je nach Beschaffenheit nur beschränkt wiederverwendbar ist. Schalungen aus Kunststoff sind wie Stahlschalungen sehr verschleissfest und bei entsprechender Pflege oftmals über 100mal mit gleichmässigem Flächenbild wiederverwendbar. Diese Schalungsarten eignen sich deshalb auch besonders in der Vorfabrizierung. Mit Kunststoffschalungen können relativ einfach sehr detaillierte und/oder kleine Formen hergestellt werden, weshalb sie sich auch im Kunsthandwerk eignen. Zu beachten ist allerdings die Luftblasenbildung an der Betonoberfläche, da Kunststoff sehr dicht ist. Obwohl auf ein Trennmittel verzichtet werden kann, muss eine Kunststoffschalung vor jedem Gebrauch gewässert werden, da sie den Beton durch die hohe Dichte austrocknen würde. Matrizen. Kunststoffschalungen sind als Platten oder Matrizen erhältlich. Schalungsmatrizen sind elastische Kunststoffschalhäute, die eine gewünschte Texturierung einer Betonfläche generieren. Matrizen können aus einer reinen Vollgummimatte bestehen oder durch Schaumstoffrücken verstärkt werden. Eine Matrize wird durch einen gummielastisch erhärtenden Flüssigkunststoff von einem Prototyp abgegossen, wobei dann der elastische Abguss zur Schalung der gewünschten Betonflächen oder -bauteile wird.

3 Das Experiment. In meinem Versuch verwendete ich als Kunststoff Latex, weil es im Gegensatz zu Silikon reissfester und elastischer ist, wodurch Formen noch detaillierter abgezeichnet werden und ein besseres Ausschalen möglich sein sollte. Als Prototypen entschied ich mich aufgrund der auffallenden Oberflächentextur für Wellkarton und EPS (expandiertes Polystyrol). Ausgangsform = Wellkarton. Ausgangsform = Polystyrolkugel. Freie Formen durch das elastische Material Latex. Weil Latex nur zähflüssig und im trockenen Zustand sehr dicht ist, erlitt die Textur durch das Betonwasser weder beim Eingiessen noch beim Erhärten keine (offensichtlichen) Verziehungen. Beim direkten Kontakt der Prototypen mit Beton wäre ein Verzug höchstwahrscheinlich gewesen, da sie ausgenässt worden wären und dadurch nicht mehr die gewünschte Oberflächenstruktur erzielt hätten. In einem nächsten Schritt versuchte ich, den Latex nicht mehr als Matrize sondern als Schalungsträger zu giessen. Ähnlich wie bei der Rundform, doch diese wurde durch Provisorien zusätzlich gestützt. In diesem Schritt sollte der Latex deshalb Alleinträger der Betonmasse sein. Der Versuch scheiterte nahezu gänzlich. Beim Ausschalen ist der Naturkautschuk gerissen und die Schalung konnte nicht als solche genutzt werden. Guss der Latexschalung. Zähflüssiger Latex. Risse beim Ausschalen der Schalung. Hierbei wäre es vermutlich besser, eine andere Konsistenz oder auch einen stärkeren Kunststoff (wie z.b. Silikon) zu wählen, der auch in grösseren Massen die eigentliche Dichte erreicht. Bei dieser Latexemulsion wurde der Festigkeitsgrad nach 5 Tagen noch nicht erreicht, während er beim Anstrich nach ca. einer Stunde erreicht wurde.

4 Detaillierte Texturierung des Wellkartons. Die Erkenntnisse. Organische Formen können erzeugt werden. Exakte Porenstruktur des Polystyrols. Alles in allem ist eine Schalung nur aus Latex kritisch zu betrachten. Aufgrund der hohen Elastizität wären Unmengen an Material notwendig, dass die Schalung erstens in sich halten und zweitens den Kräften des Betons standhalten würde. Insofern ist der Latex vor allem als Matrize geeignet, bei der er sichtlich jedes Detail des Prototypen exakt abzeichnet. So können beliebige Muster mit einfachen Mitteln abgeformt werden, was mit anderen Materialien schwieriger zu bewältigen wäre. Durch diese Technik wird der Latex zu einem hilfreichen Zwischenschritt im Generieren von freien Oberflächenstrukturen. Schalungsmatrize Latex: Latex als Schalungsträger:

5 Fazit. «Beton merkt alles.» Zusammenfassend ist der anfangs aufgestellten These nur begrenzt zuzustimmen. Der Beton wird durch das elastische Material Latex in freie Oberflächenformen gewiesen, doch als Schalung müsste der Kautschuk stetig von einem Drittmaterial gestützt werden, da das elastische Material der Form bei stärkeren Kräften nicht standhält. Für kleinere Formen, allenfalls auch für den Ausbau, könnten Schalungen aus Latex zum Einsatz kommen. Für mich wurde vor allem auch bei diesen Experimenten deutlich, dass beim Betonieren das Resultat immer erst dann sichtbar ist, wenn alle Arbeiten bereits ausgeführt wurden. Beton merkt jede Ungenauigkeit und kann keine Fehler vertuschen. Das aber macht as Arbeiten mit Beton noch spannender. Quellenangabe. - HSLU: Reader Beton. Luzern HSLU: Einführungsreferat zur Vernissage Beton 13 am Deplazes: Architektur Konstruieren. Vom Rohmaterial zum Bauwerk ( ). - ( ). - ( ). - ( ). Hochschule Luzern, Technik & Architektur Struktur + Material FS 2014 Modulverantwortung: Angela Deuber

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