Bildungsangebote. Moderierte Gespräche Führungen

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1 Bildungsangebote Moderierte Gespräche Führungen

2 Im Nürnberger Justizpalast mussten sich vom 20. November 1945 bis zum 1. Oktober 1946 führende Repräsentanten des nationalsozialistischen Terrorregimes vor einem Internationalen Militärgerichtstribunal verantworten. Der Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess war nicht nur wichtiges historisches Ereignis, sondern gilt als Geburtsstunde des internationalen Völkerstrafrechts und damit als Beginn einer Entwicklung, die die Aufarbeitung von Menschenrechtsverbrechen unserer Gegenwart maßgeblich prägt. Die Nürnberger Nachfolgeprozesse ( ) leisteten einen unersetzlichen, bis heute wirkenden Beitrag zur Aufarbeitung der NS-Vergangenheit in Deutschland. Vor diesem Hintergrund bietet das Memorium Nürnberger Prozesse in ganz besonderer Weise die Möglichkeit, einen Bogen aus der Vergangenheit in die Gegenwart zu schlagen. Das Memorium Nürnberger Prozesse versteht sich nicht allein als klassische Ausstellung, sondern auch als Ort der politischen Bildung. In Zusammenarbeit mit der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit und den Kooperationspartnern des Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände bietet das Memorium Nürnberger Prozesse ein differenziertes pädagogisches Begleitprogramm an. Dieses widmet sich neben den historischen Ereignissen insbesondere auch gegenwartsbezogenen und zukunftsgerichteten Themen wie der Entwicklung des modernen Völkerstrafrechts und der Menschenrechtsbildung. Alle Programme werden zielgruppengerecht methodisch und didaktisch abgestimmt. Gerne können Sie sich auch telefonisch beraten lassen. Schülern bietet das Memorium Nürnberger Prozesse Fragebögen zur selbstständigen Erkundung der Ausstellung.

3 Nachgespräch zur Ausstellung Bitte beachten Sie, dass die moderierten Gespräche im Haus der Pädagogik in der Fürther Straße 80a stattfinden, etwa 10 Gehminuten vom Memorium Nürnberger Prozesse entfernt. Im Rahmen einer moderierten Diskussion können im Nachgespräch Sachfragen geklärt und schwierige Fragen diskutiert werden. Auf welcher Rechtsgrundlage wurde im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess Recht gesprochen? Nach welchen Kriterien wurden die Hauptangeklagten ausgesucht? Wie unterscheidet sich der Hauptkriegsverbrecherprozess von den sogenannten Nachfolgeprozessen? Das Nachgespräch orientiert sich an den unterschiedlichen Interessen der jeweiligen Gruppe. Auch gegenwärtige Themen wie die Entstehung der Ausstellung Memorium Nürnberger Prozesse, die Nutzung des Schwurgerichtssaales oder die Entwicklung des Internationalen Strafgerichtshofes können hier diskutiert werden. Zielgruppe: Erwachsene Partner: GFA/KPZ

4 Der Nationalsozialismus vor Gericht Die Nürnberger Prozesse Im Verlauf der Nürnberger Prozesse wurde der Weltöffentlichkeit das ganze Ausmaß der nationalsozialistischen Untaten sichtbar. Im Zentrum des Gespräches steht der Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess : Wer waren die Angeklagten, die Verteidiger, die Ankläger, die Zeugen und die Richter? Auf welcher Rechtsgrundlage wurde überhaupt verhandelt? Gemeinsam wird abschließend die Frage nach der Bedeutung des Hauptkriegsverbrecherprozesses und der Nachfolgeprozesse für die Nachkriegszeit bis hin zur Gegenwart diskutiert. Auch andere Fragestellungen, die beim Ausstellungsbesuch aufgeworfen wurden, können hier gemeinsam erörtert werden. Zielgruppe: ab 10. Klasse/Erwachsene Partner: GFA/CPH NS-Prozesse in der BRD Nach der Gründung der Bundesrepublik 1949 übernahm wenn auch nur äußerst zögernd die (west-)deutsche Justiz die Ahndung von NS-Verbrechen. Großes Aufsehen erregte der 1958 durchgeführte Ulmer Einsatzgruppenprozess zum Massenmord an baltischen Juden. Ein Ergebnis war die Einrichtung der Zentralen Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen in Ludwigsburg. Zu einer weiteren Konfrontation der deutschen Öffentlichkeit mit dem Nationalsozialismus führte der erste Auschwitz- Prozess, der auf intensives Betreiben des hessischen Generalstaatsanwalts Fritz Bauer in Frankfurt stattfand. Hier gelang es, Einzelpersonen anzuklagen, die in Auschwitz an den Massenmorden in unterschiedlichen Funktionen beteiligt gewesen waren. In dem moderierten Gespräch werden die politischen und gesellschaftlichen Dimensionen der NS- Prozesse in der Bundesrepublik reflektiert. Bei der Buchung sollten die gewünschten Themenschwerpunkte des Gespräches vereinbart werden. Zielgruppe: ab 11. Klasse/Erwachsene Partner: CPH/MR-Büro/NMRZ

5 Vom Nürnberger Prozess zum Internationalen Strafgerichtshof Der Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess schuf neue Richtlinien für eine internationale Strafgerichtsbarkeit. Dennoch dauerte es mehr als ein halbes Jahrhundert, ehe am 1. Juli 2002 tatsächlich ein permanenter Internationaler Strafgerichtshof für Kriegs- und Menschenrechtsverbrechen in Den Haag geschaffen wurde. Im gemeinsamen Gespräch spannen wir den Bogen vom Nürnberger Jahrhundertprozess bis heute und diskutieren, warum der Internationale Strafgerichtshof notwendig ist, was er leisten kann und was nicht von ihm erwartet werden darf. Auf Wunsch können verschiedene Schwerpunkte zu den Themen Ad-Hoc-Gerichtshöfe, Hybrid- Gerichte, Nürnberger Prinzipien sowie den Bereichen Kriegsverbrechen, Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Vorfeld vereinbart werden. Zielgruppe: ab 10. Klasse/Erwachsene Partner: MR-Büro/NMRZ Die Menschenrechte Die Verbrechen des Nationalsozialismus lösten weltweit Entsetzen aus wurden mit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte erstmals neue moralische, politische und rechtliche Grundlagen für staatliches Handeln formuliert. Regierungen sollten fortan ihre Bürger nicht mehr mit Willkür behandeln. Es wird der Frage nachgegangen, inwieweit die Hoffnungen von damals sich erfüllten und welche Bedeutung die Menschenrechte für die Politik heute haben. Das Gespräch kann auch in der Straße der Menschenrechte in der Nürnberger Innenstadt durchgeführt werden. Zielgruppe: ab 9. Klasse/Erwachsene Partner: MR-Büro/NMRZ

6 Führungen Der Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess gilt heute als wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer permanenten internationalen Strafgerichtsbarkeit. In einem 60minütigen Rundgang durch das Memorium werden die zentralen Kapitel betrachtet. Der erste Teil der Ausstellung spannt einen Bogen von den Anklagepunkten über die Prozessführung hin zu den Urteilen. In der zweiten Hälfte der Ausstellung werden zentrale Aspekte der Nachfolgeprozesse und die Entwicklung des internationalen Völkerstrafrechts bis heute deutlich. Zielgruppe: Erwachsene Partner: GFA/KPZ Allgemeine Hinweise Anmeldung Alle Gruppen auch bei selbstständigem Besuch der Ausstellung werden gebeten, sich anzumelden, damit wir Audioguides reservieren und Wartezeiten vermeiden können. Buchung Die Bildungsangebote müssen mindestens zwei Wochen vor Ausstellungsbesuch im Büro des Memoriums Nürnberger Prozesse gebucht werden. Sie erhalten dann eine Buchungsbestätigung und bezahlen vor Ort in bar. Alle Angebote können auch auf englisch durchgeführt werden. Weitere Sprachen auf Anfrage. Preise Das Memorium Nürnberger Prozesse bietet moderierte Gespräche (45 Minuten oder 90 Minuten) entweder im Anschluss an einen selbstständigen Ausstellungsbesuch oder vierstündige Programme einschließlich eines geführten Ausstellungsbesuches an. Es können auch Führungen für Gruppen gebucht werden. Die maximale Gruppenstärke beträgt 25 Personen. Moderierte Gespräche 45 Minuten 30 Euro/Fremdsprache 40 Euro zzgl. Eintritt 90 Minuten 60 Euro/Fremdsprache 70 Euro zzgl. Eintritt 4 Stunden 100 Euro/Fremdsprache 110 Euro zzgl. Eintritt Gruppenführungen 60 Minuten 40 Euro/Fremdsprache 50 Euro zzgl. Eintritt 90 Minuten 60 Euro/Fremdsprache 70 Euro zzgl. Eintritt Eintritt in die Dauerausstellung 5 Euro pro Person Gruppen ab 15 Personen 4 Euro pro Person Studenten 3 Euro pro Person Schüler im Klassenverband 1,50 Euro pro Person Der Saal 600 ist immer noch ein Ort der Rechtsprechung. Seine Besichtigung im Rahmen des Ausstellungsbesuchs kann daher nicht immer garantiert werden.

7 Memorium Nürnberger Prozesse Museen der Stadt Nürnberg Bärenschanzstraße Nürnberg Tel Fax Öffnungszeiten Mi Mo Uhr, Di geschlossen Verkehrsanbindung U1: Haltestelle Bärenschanze, Ausgang in Richtung Sielstraße, Fürther Straße stadtauswärts, nach ca. 200 m rechts Eingeschränkte Parkmöglichkeit Maximilianstraße Landgericht Fürther Straße Memorium Nürnberger Prozesse Bärenschanzstraße Haus der Pädagogik U Bärenschanze >>> Plärrer Impressum Herausgeber: Stadt Nürnberg, Museen der Stadt Nürnberg Hirschelgasse 9 11, Nürnberg Redaktion: Dr. Astrid Betz Fotos: Stephan Minx, Christine Dierenbach, Birgit Fuder Gestaltung: Martin Küchle Druck: osterchrist druck und medien GmbH Lübener Straße 6, Nürnberg