Somalia. Herkunft der Muslime in der Schweiz. Zerfallener Staat mit Übergangsregierung. Landesflagge Religiöse Bezüge: Keine
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- Bernd Vogt
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1 Herkunft der Muslime in der Schweiz Zerfallener Staat mit Übergangsregierung Landesflagge Religiöse Bezüge: Keine
2 Herkunft der Muslime in der Schweiz Gesamtbevölkerung der Schweiz ca. 7.8 Mio. Personen Ausländer in der Schweiz ca. 1.7 Mio. Personen (= 22 % der Schweizer Bevölkerung) Muslime in der Schweiz ca Personen (= 21 % der Ausländer = 4.7 % der Schweizer Bevölkerung) Kosovo Serbien Bosnien-Herzegowina Mazedonien Albanien Türkei Marokko Tunesien Algerien Ägypten Libyen Irak Iran Libanon Syrien Palästina Senegal Côte d Ivoire Nigeria Eritrea Pakistan Bangladesch Indien Indonesien Afghanistan Südosteuropa (56,4 %) Vorderasien (20,2 %) Nordafrika Westasien (5,4 %) Afrika (2,3 %) südlich der Sahara Süd-/ Südostasien (2,6 %)
3 Bevölkerung Zahl und Verteilung ca. 10 Millionen Einwohner 63 % auf dem Land, 37 % in den Städten Ethnien und Sprachen ca. 85 % Somali ca. 15 % Bantu und andere Das Clansystem der Somali hat ein so grosse Bedeutung, dass man von Unterethnien sprechen kann. Die wichtigsten Clans heissen,, Ishaq, Rahanweyn, Digil und Dir. Hauptsprache ist das Somali, das von rund 12 Millionen Menschen in und angrenzenden Ländern gesprochen wird. Handels- und Bildungssprachen sind auch Arabisch, Englisch und Italienisch.
4 Politik Geschichte Die Vorfahren der Somali wanderten ab 500 v. Chr. aus Äthiopien ins Land. Ab dem 7. Jh. führten arabische und persische Händler den Islam ein. Verschiedene muslimische Sultanate und Stadtstaaten im Mittelalter. Im 19. Jh. Teilung in einen britischen Norden und einen italienischen Südosten Unabhängigkeit der beiden Kolonien als geeinter Nationalstaat Sturz des prosowjetischen Regimes von Siad Barre und Beginn des bis heute andauernden Bürgerkriegs. Ab 2006 Regierung der Union islamischer Gerichte. Aktuelle Lage Clans, Militärs und Islamisten streiten um Ressourcen und Macht (Bürgerkrieg) Die extremistische radikal-islamische Miliz der Shabaab droht, bis zum Abzug aller ausländischen Truppen und der Einführung der Scharia weiterzukämpfen. Wahl neuer Übergangsregierung aus Warlords und ehemaligen Islamisten
5 Gesellschaft Soziale Verhältnisse Gliederung der Bevölkerung in Clans und Subclans, die den Angehörigen Schutz für Leben und Eigentum bieten aber auch Blutfehden untereinander führen. Schwierige Versorgungslage und das Fehlen eines Staates bewirken Entwicklung von kriminellen Aktivitäten wie Waffen- und Drogenhandel sowie Piraterie. Bildung Keine staatliche Organisation. Bildung findet in privaten und religiösen Schulen sowie in von internationalen Organisationen betriebenen Einrichtungen statt. Nur rund 13 % der Jungen und 7 % der Mädchen besuchen eine Schule. Ursachen für niedrigen Bildungsstand sind verbreitete Armut und Bürgerkrieg. Religion Praktisch 100 % Muslime (Sunniten). Andere Religionen nur unter Ausländern.
6 Exkurs zum Islam in Militanter Islamismus Islamisten sind Muslime, welche sich politisch für eine Islamisierung von Staat und Gesellschaft einsetzen. In stellen die Islamisten nach sozialistischer Diktatur, jahrelangem Bürgerkrieg und verfehltem westlichem Interventionismus für viele eine glaubwürdige politische Alternative dar. Der Islam selber ist kein politische System. Die Islamisten missbrauchen und ideologisieren die Religion, um sich und ihren politischen Ideen mehr Gewicht und Legitimation zu geben. Ein Opponent wird sich so weniger schnell gegen sie richten, da er befürchten könnte, der Zorn Gottes werde ihn treffen. Die meisten Islamisten versuchen ihre Ziele durch gewaltfreie politische Überzeugungsarbeit durchzusetzen. Nur eine Minderheit verwendet auch extremistische oder gar terroristische Methoden, namentlich al-qa ida oder die militanten al-shabab al-mujahidin ( für den Glauben kämpfende Jugendliche ) in. Militante Islamisten oder Dschihadisten bekämpfen den ungeliebten Staat, den ihn unterstützenden Westen und alle sie nicht unterstützenden Muslime, indem sie diese durch Takfir ( für ungläubig erklären ) zur Tötung freigeben.
7 Abwanderung Gründe für Verlassen des Heimatlandes Unmögliche Lebensbedingungen aufgrund Diaspora Mindestens 1 Million Somalier leben ausserhalb ihres Heimatlandes, die meisten von ihnen in den Nachbarländern, im Jemen und den arabischen Golfstaaten sowie in Westeuropa (Grossbritannien, Niederlande) und den USA. In der Schweiz leben rund 7000 Personen somalischer Staatsangehörigkeit oder Herkunft. Alle sind muslimischer Religionszugehörigkeit. Somalische Muslime in der Schweiz treffen sich in verschiedenen Moscheen, die meistens von Gläubigen unterschiedlicher Herkunft besucht werden, zum Gebet. Für sie hat die Wahrung der religiösen Identität eine wichtige Bedeutung. Studie im Auftrag vom Bundesamt für Migration: Die somalische und die eritreische Diaspora in der Schweiz, Philipp Eyer, Régine Schweizer, August 2010
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