Von der Schule zur Berufsbildung tragfähige Lösungen für Jugendliche in schwierigen Lebenssituationen
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- Juliane Brinkerhoff
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1 Von der Schule zur Berufsbildung tragfähige Lösungen für Jugendliche in schwierigen Lebenssituationen Jugend Bildung und Integration Letzigraben 134a 8047 Zürich Tel. und Fax Ein Programm der Stifung Arbeitsgestaltung.
2 Inhalt Was bieten wir an? Wie arbeiten wir? Wer sind wir? Unser Team Unsere Geschichte Wie sind wir vernetzt? Wer kann das Angebot des Ventils Zürich nutzen? Indikation Aufnahmekriterien Zu wem gehören wir? Ventil konkret Kontakt
3 Was bieten wir an? Das Ventil Zürich ist ein Angebot für benachteiligte Jugendliche und junge Erwachsene im Übergang von der Volksschule zur Arbeit. Unser Ziel ist es, sie bei der beruflichen und gesellschaftlichen Integration zu begleiten und zu unterstützen. Jugendliche, deren berufliche und gesellschaftliche Integration stark gefährdet ist, erhalten die Unterstützung, welche sie befähigt, nachhaltig positive Veränderungen in ihrem Verhalten vorzunehmen und eine neue Lebensperspektive zu entwickeln. Wir erarbeiten mit ihnen die für die Integration und die Berufsausbildung nötigen fachlichen, sozialen und persönlichen Kompetenzen, suchen gemeinsam mit ihnen und unseren Partnern geeignete Ausbildungsplätze und Praktika, begleiten sie dort in Zusammenarbeit mit den Arbeitgebern, so lange es nötig und wünschenswert ist. Unseren Auftraggebern und Partnern bieten wir eine lösungsorientierte Zusammenarbeit an, die auf den Grundsätzen des Vertrauens, der Transparenz, der Relevanz und der Qualität beruht. Ziel ist es, immer gemeinsam mit allen Beteiligten nachhaltige Lösungen zu entwickeln und umzusetzen. Dazu gehört auch eine am Prozess orientierte Koordination der jeweils beteiligten Dienste, Institutionen, Behörden und Einzelpersonen. Wie arbeiten wir? Wir arbeiten nach einem Konzept, das wir zusammen mit externen Beratern entwickelt haben. Dieses Konzept ist durch Erfahrung und Erforschung erprobt und wird bei Bedarf angepasst und ergänzt. In diesem Konzept halten wir fest: Ein gemeinsames Merkmal der Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Ventil ist, dass sie alle in einer Lebenssituation stehen, in der ihre persönliche, soziale und fachliche Entwicklung durch verschiedenste Problemlagen blockiert sind. Oberstes Wirkungsziel ist es, diese Entwicklungs- und Lernhemmnisse zu lösen und den Jugendlichen zu Handlungskompetenz zu verhelfen. Diese benötigen sie, um jetzt und in Zukunft ihre persönliche und berufliche Situation erfolgreich meistern zu können. Das zweite Wirkungsziel ist es, die Handlungskompetenz der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu fördern. Wir halten dieses zweite Ziel für ebenso wichtig wie das erste, weil sich beide gegenseitig bedingen. Im Mittelpunkt unseres Selbstverständnisses steht die Beziehungsarbeit, die wir als Arbeit an der Beziehung, Arbeit mit der Beziehung und Arbeit durch die Beziehung verstehen. Wir erachten ein langfristig angelegtes Engagement in den Beziehungen zu den Jugendlichen und Mitarbeitenden als die wichtigste Voraussetzung für einen nachhaltigen Erfolg. Zu den Leitdokumenten des Ventils Zürich gehört auch das Qualitätskonzept der Stiftung Arbeitsgestaltung, unserer Trägerschaft. Über sie sind wir EduQua, ISO und SVOAM zertifiziert.
4 Wer sind wir? Unser Team Das interdisziplinär arbeitende Team setzt sich aus ausgebildeten und erfahrenen Fachpersonen aus den Bereichen Bildung, Soziales und Therapie zusammen. Für die operative Führung des Alltags ist das Team verantwortlich. Im Vordergrund steht die Arbeit mit den Jugendlichen. Darüber hinaus ist das Team in die konzeptionelle Weiterentwicklung und ins Qualitätsmanagement einbezogen. Die Vernetzung mit verschiedenen privaten und öffentlichen Partnern ist ein wichtiger Teil unserer Tätigkeit. Unsere Geschichte Das Ventil Zürich wurde Ende 1998 als niederschwellige Tagesstruktur für stark verwahrloste Jugendliche und junge Erwachsene gegründet. In der Zusammenarbeit mit den Kreisschulpflegen und dem Schul- und Sportdepartement der Stadt Zürich hat es sich zunächst zu einem sonderschulischen Programm entwickelt. Seit 2007 haben wir auf Wunsch der sozialen Dienste und der Jugendanwaltschaft zunehmend weitere Aufgaben in unseren Leistungskatalog aufgenommen und treten seit Sommer 2009 als umfassendes Integrationsangebot auf. Als solches nehmen wir vielfältige Koordinations-, Abklärungs- und Informationsaufgaben in den Schnittstellen von Schule, Berufsausbildung, Sozialhilfe, psychologischen Diensten, Jugendarbeit, Polizei, Familienbegleitungen und Wohnlösungen wahr. Finanziert werden wir über eine Auftragspauschale, die wir unseren Auftraggebern verrechnen. Wie sind wir vernetzt? Entsprechend unserem Grundsatz «Alle Betroffenen sind Beteiligte» sind wir bei jedem Jugendlichen mit allen zuständigen Stellen und Personen nach einer klaren Aufteilung der Aufgaben, Verantwortlichkeiten und Kompetenzen vernetzt. Sind zusätzliche Massnahmen erforderlich, schlagen wir den Einbezug weiterer Stellen vor, mit denen wir partnerschaftlich zusammenarbeiten. Darüber hinaus pflegen wir seit längerer Zeit eine konkrete Zusammenarbeit mit verschiedenen festen Partnern: Das Berufslaufbahnzentrum der Stadt Zürich setzt eigens für Institutionen wie die unsere einen Mitarbeiter ein. Dieser Kontakt ist Teil unseres Programms. Wir gehören zu Swissprevention, dem Schweizerischen Fachverband für Prävention, auf dessen Ethik-Charta wir uns verpflichtet haben. Swissprevention steht eng mit Infodrog in Verbindung, der Schweizerischen Koordinations- und Fachstelle Sucht. Wir arbeiten eng mit unserem Schwesterangebot, dem Ventil Dietikon, zusammen. Je nach Fall können Jugendliche ohne Aufwand von einem Ort zum anderen wechseln. Von hat Ventil Zürich am Interventions- und Forschungsprogramm supra-f teilgenommen. Dieses vom Bundesamt für Gesundheit geförderte Programm wurde in 12 Jugendangeboten in verschiedenen Städten der Schweiz durchgeführt. Von dieser Forschung haben wir laufend Rückmeldungen zur Wirkung unserer Arbeit erhalten. Ventil Zürich war als C-Projekt eingestuft, d.h. wir arbeiten mit Jugendlichen, die als sehr gefährdet gelten. Im schweizweiten Quervergleich mit den anderen supra-f Angeboten haben wir besonders gute Resultate erzielt. Die Schweizerische Sozialdirektorenkonferenz empfiehlt die supra-f Angebote als nachahmenswerte Beispiele für die interinstitutionelle Zusammenarbeit insbesondere auch als wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit.
5 Wer kann das Angebot des Ventils Zürich nutzen? Indikation Im Ventil Zürich arbeiten wir mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen, deren berufliche und gesellschaftliche Integration stark gefährdet ist. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie in ihrer persönlichen und sozialen Entwicklung behindert worden sind und als Folge dieser Behinderung ihre Bildungsmöglichkeiten verpasst haben. Bereits während der Schulzeit und später im Übergang von der Schule zum Beruf sind sie mehrfach benachteiligt, da ihnen sowohl die fachlich-methodischen als auch die persönlichen und sozialen Voraussetzungen für eine gelingende Integration fehlen. Ihr Selbstvertrauen und ihre Resilienz sind schwach. Die fehlende Aussicht auf eine positive Entwicklung ihres Lebens lässt kompensierende, reaktive Verhaltensmuster wie Sucht, Depressivität, Aggressivität und Delinquenz entstehen und führt zu Beziehungsstörungen und zu einem Abdriften in die Randbereiche der Gesellschaft. Aufnahmekriterien Die formalen Kriterien für eine Aufnahme sind grundsätzlich offen. Über eine Aufnahme entscheidet das Team nach einem Vorstellungsgespräch und einem Schnuppertag. Es können sowohl Jugendliche eintreten, die noch in der Schulpflicht sind, als auch solche, die diese bereits erfüllt haben. Auch Jugendliche, die in anderen Angeboten der beruflichen Integration nicht weitergekommen sind, werden aufgenommen. Ebenso willkommen sind junge Erwachsene, die bereits erste Arbeitserfahrungen gemacht haben. Das Ziel ist bei allen drei Gruppen die berufliche und gesellschaftliche Integration. Jugendliche mit schwerwiegenden psychischen Problemen können nicht aufgenommen werden. Zu wem gehören wir? Das Ventil Zürich gehört zur Stiftung Arbeitsgestaltung mit Sitz in Uster, einer Nonprofit- Organisation, die sich vor allem mit der Problematik von Menschen in erschwerten Lebenssituationen, insbesondere der Arbeitslosigkeit und deren Folgen, auseinandersetzt. Im Stiftungsrat sind vier Institutionen vertreten: die pro juventute, der Schweizerische Verband für Berufsberatung, der Schweizerische Gewerkschaftsbund und die Arbeitsgemeinschaft Sprache und Integration. Die Stiftung Arbeitsgestaltung konkretisiert in der Schweiz und im Ausland Dienstleistungen in Form von Bildung und Beratung.
6 Ventil konkret Das Ventil Zürich ist eine ambulante Institution im Sinne einer Tagesstruktur. Wir verfügen über 15 Plätze; die Betreuungsdichte liegt bei zwei bis drei Teilnehmenden pro Teammitglied. Die Aufenthaltsdauer beträgt zwischen einem halben und drei Jahren, in besonderen Fällen auch länger. In der Probezeit wird eine Evaluation der Situation des Teilnehmenden durchgeführt und eine Zielvereinbarung erarbeitet. Beides zusammen bestimmt das weitere Vorgehen. An regelmässigen Standortgesprächen mit allen Beteiligten werden die Ziele und der Verlauf überprüft und wenn nötig angepasst. Die Verletzung grundlegender Regeln, welche die Sicherheit der Institution betreffen, oder ein Verhalten, das den Zielen des Ventils Zürich grundsätzlich zuwiderläuft, kann zu einem Austritt führen. Bei entsprechenden Vorfällen entscheiden wir nach einem sofortigen provisorischen Ausschluss in Absprache mit allen Beteiligten über das weitere Vorgehen. Zürich, Nik Ostertag, Leitung Jugend Bildung und Integration 8047 Zürich Letzigraben 134a Tel. und Fax Ein Programm der Stifung Arbeitsgestaltung.
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