3. Tag, Montag, 20. September 2010, am Morgen Grosse Stadtrundfahrt, am Nachmittag Petrín-Hügel

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1 36 3. Tag, Montag, 20. September 2010, am Morgen Grosse Stadtrundfahrt, am Nachmittag Petrín-Hügel Um 10 Uhr werden wir vor dem Hotel für eine grosse Stadtrundfahrt und -führung zu Fuss von einem Kleinbus und der Führerin Petra abgeholt, und dann fahren wir los. Zuerst durch die Judenstadt (Josefov), an zwei Synagogen vorbei. An einer davon gibt es etwas Interessantes zu sehen: Zwei Uhren übereinander, mit grossen Zifferblättern und vergoldeten Zahlen und Verzierungen. Die obere Uhr ist ganz normal mit Zahlen von 1 bis 12, die untere dagegen hebräisch beschriftet und läuft für uns gesehen rückwärts. Sieht völlig rätselhaft aus. Wir überqueren die Moldau, an vielen schönen Kirchen vorbei und zur Burg hinauf. Von dort gehen wir zu Fuss weiter. Wir bleiben nicht allzu lange, weil wir für Morgen eine dreistündige Burgführung gebucht haben. Ein Rundgang über den Vorplatz, ein kurzer Halt bei den Schildwachen und den paar tschechischen Musikanten, die vor dem Eingangstor ganz toll spielen. Dann ein Blick in den ersten Burghof mit der St. Veits-Kathedrale und in den zweiten Burghof (Bilder 38-46). Bild 38: Vorplatz vor dem Haupteingang zur Burg, links das erzbischöfliche Palais

2 37 Bild 39: Vor dem Haupteingang zur Prager Burg: eine Gruppe Strassenmusikanten am Hradschiner Platz Bild 40: Hauptportal (Matthiastor) zur Prager Burg. Schildwachen, Figuren über dem Tor: Kampf der Titanen

3 38 Bild 41: In der Prager Burg: St.Veits-Dom. Westseite; links vorne ein Obelisk Bild 42: Prager Burg, St, Veits-Dom, Das *Goldene Tor, Detail der Wandmalereien über dem Seiteneingang

4 39 Bild 43: Prager Burg, St. Veits-Dom, Blick ins Innere: Gotik pur Bild 44: Prager Burg, St. Veits-Dom, Fenster mit Glasmalereien

5 40 Bild 45: Prager Burg, im Innenhof die Residenz des Präsidenten der Tschechischen Republik (z. Zt. Vaclav Klaus) Bild 46: Prager Burg, m zweiten Innenhof

6 41 Das berühmte Goldenen Gässchen ist eine Baustelle. Es ist leider ausgerechnet heute, und auch für die nächsten ein bis zwei Jahre, wegen Renovationsarbeiten geschlossen, wie das Foto zeigt (Bild 47 & 48). Bild 47: Das berühmte Goldenen Gässchen, eine der Sehenswürdigkeiten Prags, so wie wir es gesehen haben: leider gesperrt wegen Bauarbeiten Bild 48: Das berühmte Goldenen Gässchen, so wie es aussehen würde, wenn es nicht gesperrt wäre; hier das Wohnhaus von Franz Kafka (Foto:

7 42 Dann steigen wir eine lange, lange Treppe zur Moldau hinunter und gelangen zur Karlsbrücke (Karluv most), übrigens die älteste Brücke über die Moldau. Hier ist ein riesiger Rummelplatz, mit unzähligen Souvenirständen, Strassenmusikanten und einer Masse Touristen. Es herrscht ein Geschiebe und Gedränge wie auf einem Jahrmarkt (Bilder 49-52). Die Karlsbrücke (Karlův most) Die Karlsbrücke (tschechisch Karlův most) ist eine im 14. Jahrhundert errichtete, historisch bedeutsame Brücke über die Moldau in Prag, die die Altstadt mit der Kleinseite verbindet. Sie ist eine der ältesten erhaltenen Steinbrücken Europas und eines der Wahrzeichen der Stadt. Ihre Errichtung wurde durch den tschechischen König und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, Karl IV, initiiert und begann im Jahre Die Karlsbrücke ist mehr als 500 Meter lang etwa zehn Meter breit. Die mächtige Brücke ruht auf insgesamt 16 Pfeilern und stellt für das 14. Jahrhundert eine großartige Ingenieursleistung dar. Noch heute zeigen sich die Besucher der Stadt von dieser massiven Brücke beeindruckt. Ursprünglich trug sie den Namen Steinbrücke oder Prager Brücke die heutige Bezeichnung Karlsbrücke ist erst seit dem Jahr 1870 geläufig. Die meisten der 30 Heiligenstatuen auf der Karlsbrücke sind im barocken Stil gehalten und wurden zwischen 1683 und 1714 errichtet. Die Statuen stellen Heilige und Patrone dar. Wohl am bekanntesten ist die Statue des heiligen Johannes von Nepomuk, der angeblich an dieser Stelle im Jahre 1393 ertränkt wurde. Die Namensplakette der Statue scheint hell und klar dank der vielen tausend Leute, die sie über die Jahrhunderte berührt haben. Die Statue zu berühren soll Glück bringen und eine Rückkehr nach Prag versichern. Seit 1965 werden die Skulpturen nach und nach durch Repliken ersetzt; die Originale befinden sich im Lapidarium des Nationalmuseums. Anders als ihre Vorgängerin überlebte die Karlsbrücke schon viele Fluten, erst neuerdings im August 2002 als das Land die schlimmste Flut seit 500 Jahren erlebte. Auf jeder Seite der Brücke steht ein Turm. Sowohl der Staroměstská věž auf der Seite der Altstadt als auch der Malostranská věž auf der Kleinseite können bestiegen werden für einen schönen Ausblick auf Prag und die Brücke von oben. Die Karlsbrücke steht an der Spitze der Sehenswürdigkeiten, die man in Prag gesehen haben muss". Sie ist aber auch ein beliebter Treffpunkt tschechischer Künstler, Musiker und Souvenirverkäufer, deren Stände die Brücke das ganze Jahr über zu beiden Seiten säumen. Die Abendstunden bieten einen atemberaubenden Blick auf die voll erleuchtete Prager Burg gegen einen dunklen Abendhimmel ( Karlsbruecke.htm; Citysam.de/prag-fotos-6.htm).

8 43 Bild 49: Betrieb und Fussgänger auf der Karlsbrücke Bild 50: Eine der vielen Heiligenstatuen auf der Karlsbrücke, hier der Heilige Nepomuk

9 44 Bild 51: Volksgewimmel auf der der Karlsbrücke aus der Luft gesehen. Im Hintergrund rechts Burg mit Dom (Foto Bild 52: Die Karlsbrücke by night (Foto:

10 45 Unsere Wanderung geht durch Gassen und Strassen der Staré Mesto, bis zum grossen Platz, dem Altstadtring mit der Tyn-Kirche im Hintergrund. Dort finden wir auch das Altstadtrathaus mit der Astronomischen Uhr an der Fassade wiederum eines der Wahrzeichen Prags und eine grosse Touristenattraktion. Schlag Uhr versammelt sich dort eine grosse Menschenmenge um ein kleines Spektakel mitzuerleben, nämlich Figuren, die oberhalb der Uhr aus dem Fensterchen schauen und sich bewegen (Bilder 53-55). Bild 53: Menschenmenge auf dem Altstädterring vor dem Rathaus mit der Astronomischen Uhr in Erwartung des Ein-Uhr-Schlags Es ist etwa wie beim Zytglockenturm in Bern, nur etwas kürzer und weniger lustig und nur einmal am Tag. Aber die Uhr ist wunderschön.

11 46 Bild 54: Altstädterring, Fassade des Rathauses mit der Astronomischen Uhr Bild 55: Makabres Detail an der Astronomischen Uhr

12 47 Auf dem Platz vor der Astronomischen Uhr, endet unsere Führung und wir verabschieden uns von unserer Führerin Petra. Hier wieder das gleiche Theater mit Voucher-Vorausbezahlung oder -nichtbezahlung der Führung wie auf der Flussfahrt. In einer Seitenstrasse hinter der Tyn-Kirche finden wir ein kleines Plätzchen mit einem lustigen Marionetten-Laden. Der Teufel und seine Grossmutter haben es Rolf angetan.noch besser als die Holzfiguren ist aber jedenfalls für unseren Hunger gerade vis-à-vis ein hübsches kleines indisches Restaurant, Indian Jewel. Hier können wir im Freien unter einem Zeltdach really delicious und garantiert fleischlose Curry-Spezialitäten essen. Nach dieser Ruhepause nehmen wir im Zentrum das Tram der Linie 22, von dem es im Reiseführer geheissen hat, es biete eine Gratis-Stadtrundfahrt, quer durch die Stadt, von einem Ende zum anderen, vorbei an sämtlichen Sehenswürdigkeiten Prags. Wir fahren also zuerst in Richtung Altstadt und Burg bis zur Endstation weit draussen in einem Vorortquartier. Dort wollen wir sitzenbleiben, um gleich wieder in der Gegenrichtung zurückzufahren. Aber der Tramkondukteur jagt uns hinaus und wir müssen rund um die Kehrschlaufe marschieren und dann bei der offiziellen Tramstation wieder einsteigen. So streng sind hier die Bräuche!

13 48 Auf dem Rückweg bewundern wieder all die vielen schönen Häuser. Bei der Haltestelle Újezd in Malà Strana steigen wir aus und lassen uns vom Standseilbähnchen (Lanová dráha) zum Aussichtspunkt Petrín (Laurenziberg) hoch bringen. Die Bahn wurde 1891 eingeweiht und anfänglich mechanisch, mit Hilfe grosser Wassertanks als Gewichte, betrieben; heute ist sie natürlich elektrifiziert. Auf diesem Hügel steht ein Aussichtsturm, der wie ein kleiner Eiffelturm aussieht, aber nur 60 Meter hoch ist. Vorher aber wandern noch von der Endstation der Seilbahn durch einen absolut einmaligen, herrlichen und riesigen Rosengarten bei der Sternwarte. Es blüht und durftet in uns aus den unendlich vielen Rabatten, Rosenbögen, Hecken in allen Farben und Tönen rot, lila, weiss, gelb, orange es ist ein Augenund Nasenschmaus ohnegleichen (Bilder 56 58). Beim Spazieren auf den Wegen durch den Rosengarten fallen uns mehrere grossformatige Tafeln auf, die verschiedene Sujets aus der Sternwarte (Stefaniková Hvezdárna, Stefanik-Sternwarte) zeigen diese liegt gerade am Rande des Rosengartens so u.a. beispielsweise Aufnahmen von Sternnebeln oder den Saturn- Ringen aus X-Lichtjahren Distanz mit dem Hubble-Teleskop (Bild 59). Eine Sternwarte in Prag zu haben macht eigentlich Sinn, wenn man bedenkt, dass der berühmte Astronom Tycho Brahe ( ) in Prag wirkte und in der Teynkirch begraben ist, und der mindestens ebenso berühmte Mathematiker und Astronom Johannes Kepler ( ; Keplersche Gesetze der Planetenbewegungen) in Prag kaiserlicher Hofmathematiker und Assistent von Tycho Brahe war.

14 49 Bild 56: Riesiger und wunderschöner Rosengarten auf dem Hügel Petrin Bild 57: Im Rosengarten auf dem Hügel Petrin

15 50 Bild 58: Im Rosengarten auf dem Hügel Petrin Bild 59: Im Rosengarten weisen mehrere grosse Schrifttafeln auf die benachbarte Sternwarte hin

16 51 Schlussendlich landen wir dann tatsächlich vor dem Eiffelturm en miniature, dem Aussichtstrum (Rozledna), und der Lift erspart uns das Erklimmen der 300 Stufen. Die Aussicht und der Blick von der Plattform zuoberst ist schlicht überwältigend (Bilder 60-62). Die Moldau mit den vielen Brücken, alle die Türme und Kuppeln mit ihren goldglänzenden Spitzen: Es liegt alles zu unseren Füssen vor uns ausgebreitet, wie ein Gemälde. Wie gut, dass wir noch auf diesen Petrín-Hügel hinaufgekommen sind. Bild 60: Der Eiffelturm en miniature hinter dem Rosengarten auf dem Petrin-Hügel, im Vordergrund rechts das Kloster St. Laurenzius-Kirche

17 52 Bild 61: Blick vom Aussichtsturm auf Altstadt und Neustadt, in der Mitte die Moldau mit ihren vielen Brücken, ganz rechts aussen die Karlsbrücker Bild 62: Blick vom Aussichtsturm herunter auf die Prager Burg mit dem St. Veits Dom in der Mitte; im Hintergrund die Hochhäuser der Vorortsquartiere

18 53 Wieder unten im Gewimmel gibt s noch einmal eine kurze Tramfahrt mit dem 22er zurück ins Zentrum bis Station Nàrodní. Auf dem Heimweg verpflegen wir auf dem gleichen Plätzchen wie am Mittag, vis-à-vis von unserem Inder-Restaurant, dieses Mal auf Italienisch (Pizza) im Restaurant Vabene, wiederum (noch) unter freiem Himmel.